Einsam ging ich über Wiesen

Einsam ging ich über Wiesen,

schaute die Schönheit der Natur.

Bald in Strömen sollte es gießen.

Ich ging da und schaute nur.

Alsbald blieb ich im dichten Regen stehen,

mein Mantel, der war wasserdicht.

Während Windböen da das Laub verwehten,

spürte ich im Gesicht des Regens Gischt.

Einzeln standen Bäume da,

teils behangen voller Früchte,

und inzwischen wurde mir klar,

dass ich hier sehr einsam war.

Die Naturgewalt, war sie auch noch so alt,

kroch durch den Körper und war merklich kalt.

Ich spürte ihr munteres Werk,

kam mir dagegen gering vor wie ein wehrloser Zwerg,

Ein Betrachter dieser Szene konnte mir es wohl niemals glauben,

dass so ein bisschen Wind und Kälte

mir schon meine Seelenkräfte raubten,

und das sogar in Bälde.

Nicht im Traum dachte er daran,

mir einen warmen Tee selbst einzuschenken.

Wer es nicht jemals selbst spürte,

der war auch nicht selbst davon berührt.

Einsam war ich, doch ich suchte einen mir wichtigen Menschen brav.

Aber wer weiß schon wessen ich bedurfte?

Ich stand da und dachte: 'Wehe, Wind, wehe stärker noch!',

doch keiner nahm mir dieses Joch.

Alle Menschen, die einfach vorbeizogen,

die mich nicht sahen,

die nichtsahnend vorübergingen...

Ich war so gerne trotzdem ihnen gegenüber lieb eingestellt.

Selbst die, die schnell und auch in Eile waren,

um etwas Wichtiges zu tun.

Sie halfen nicht mir, nicht meinem Kind.

Ich fragte mich: 'Was mache ich jetzt nun?'

All jene, die einfach nur bloß vorübergingen,

die konnten die Wahrheit dieser Welt nicht wirklich sehen.

Einen kleinen unbedeutenden Ausschnitt der Wirklichkeit,

und nicht mehr als den, nahmen sie wahr, denn sie hatten dafür keine Zeit.

Ich fühlte mich dann wieder so sonderbar.

Und ich fragte mich, wie es früher für mich gewesen war.

Warum hatte ich es nie bemerkt, welche Winde hierzulande wehten.

Menschen, die an uns vorübergingen!

Ich konnte und wollte nicht weitergehen.

Einzig meine Sicht und das Licht dienten noch meinem Überleben.

Einen jeden der Passanten bat ich meine Lage zu verstehen,

doch kein Glück wollte für mich heute das Schicksal weben.

So stand ich da auf dieser Wiese,

umgeben von diesem großen Park.

Mein Kind musste vor Kälte und Schnupfen schon niesen,

es zehrte an unseren Knochen sehr stark.

Ich versuchte das Weitere auch noch zu ertragen.

Wollte wieder einen der Menschen um Hilfe fragen.

Doch der zog wütend seiner Wege,

donnernd warf er mich bald um.

Schmäler wurden meine Stege,

ich war nicht dumm, wusste es, bald wäre alles um.

Ich war noch jung und konnte doch schon nicht mehr,

das Schicksal prüfte mich viel zu sehr.

In einer fremden Stadt nach Hilfe zu suchen,

während eines solchen Wetters!

Da schenkte einem niemand einen Kaffee noch einen Kuchen,

das war nicht die Sitte des Städters.

Ohne Geld, Proviant oder Obdach zu haben,

ein Kind an der Hand, anonym und unbekannt umherzufragen,

wer konnte das überhaupt so lange ertragen?

Ich hatte keinen geringen Schaden.

Kälte, die den Körper aushöhlte,

die mich und mein Kind ganz entseelte.

Bibbernd, frierend stand ich da,

in einer Welt, wie sie mir so noch niemals zuvor so 'klar' und 'rein' beschieden war.

Ich fror und hatte alle Anmut dabei verloren.

Die Sorge ums eigene Kind, die war nicht einfach nur angeboren.

Ich fürchtete hier sogar zu sterben,

was sollte mit uns in solch einer Welt noch werden?

Und was sollte aus solch einer Welt noch Gutes kommen,

wenn eigentlich gesunde Menschen sterben mussten,

weil unter den Menschen kein echtes Interesse an ihnen war.

Ja, was wäre, wenn jeder einzelne Passant ein weiterer Neider wäre!

Es kam nur noch mehr Unglück über diese Welt,

da keiner mehr richtig mit den Seinigen zusammenhielt.

Und wie sollte es auch anders sein,

jeder war mal so allein.

Ich fror, mein Kind weinte.

Wir wirkten aufeinander fremd.

Der Schmerz war eine Empfindung, die uns im Leid trotzdem vereinte.

Tränen, die bei diesem Regen keiner mehr erkannte.