Durch die Straßen gehen wir

Durch die Straßen gehen wir,

mal sprechend und mal schauend,

sehen Menschen, Häuser an,

gehen durch die Läden.

Ein bisschen hier, ein bisschen da,

das Angebot ist groß wie nie.

So vieles kann man niemals haben

an der Kasse zählen die Leute das Geld.

Wir schauen viel, bemängeln gern,

nichts Rechtes sei für uns dabei.

Wir gehen aber dennoch hindurch,

vielleicht um nichts zu finden.

Gottlob, so vieles braucht man kaum.

Einen Tabak vielleicht doch, auch das Gucken,

aber kaufen sollen andere.

Es sind da zu viele Sorgen, die mich bedrücken.

Vorbei, raus ins Freie,

hin durch abgelegene Gassen,

wo die Häuser noch Häuser sind.

Was will ich auch mit den Einkaufspassagen?

Vorbei an Werbeschildern.

Reales kann die Wünsche mildern.

Schauen, Gucken, zum Glück ist da keine Not,

zum Glück hat man dennoch bald genug.

Im Arme, da halte ich, meine Frau.

Wir wollen nicht ins Schuhgeschäft,

die neue Ware liegt nutzlos aus,

da ist zu viel und doch zu wenig da.

Wir laufen an einer Bäckerei vorbei,

gehen über den Platz,

kommen an nie zuvor gesehenen Geschäften vorbei,

beschauen, befragen.

Die Metzgerei verweist auf ihr Schweinefleisch,

das sei ohne Wachstumshormone gezüchtet.

Welch traurige Welt das doch ist,

welche Achtlosigkeit da doch wirkt.

Vorbei gehen wir an solchem Elend.

Hinweg richtet sich der Blick von solchem Kummer.

Zwei Menschen, gar absonderlich anzuschauen,

kommen uns da nun entgegen.

Die eine dick und atemlos,

die andere mit verklärtem Blick.

Mir fällt dieser Anblick schwer.

Welches Wachstumshormon wirkt jetzt hier?

Beide so glücklich, so fröhlich,

dabei doch so elendig verdorben.

Aus allem Leben und Wirken verbannt,

gestrandet an vergiftetem Strand.

Beide so glücklich, dass ich darob traurig werde.

Welches Recht habe ich nun noch

unzufrieden mit mir zu sein.

Alle Armut wird zu Reichtum gegen deren Leiden.

Beide so glücklich,

mir kommt das so schaurig vor.

Will Abstand und Ausweg davon,

nicht niemals das sei mir gegeben.

Ablenkung hilft da nicht aus der Not.

Aber ein Blick in den Park,

der verwandelt den Raum um mich.

Ich erlerne es dabei, etwas zu erschauen.

Hinunter die Stufen, hinweg mit diesem Kummer.

Eigentlich hat er sich bald aufgelöst.

Verdaut ist der Blick

dieser glücklichen glücklosen Menschen.

Vorbei an dem Mühlbach

vorbei auch mein schaurig Bedenken.

Die Sonne nährt still

am heutigen Wintertag.

Ihr Scheinen kündigt vom Frühling etwas an.

Sie ist ihr eigener Bote.

Es wärmt mich ihr Strahlen,

die Menschen tragen jetzt keinen Mantel mehr.

Zwecks der Fastnacht erfinden die Leute das Leben neu,

erheitern sich und träumen

von besserer Zeit.

Das Leben erstarkt.

Man geht wieder, der Hund springt wieder.

Enten schlafen am Teich.

Ein Sonnenbad,

der schwarze Schwan schlägt mit den Flügeln.

Ach, Wohlbefinden, hier hast du mich erkannt.

Mein miesepetriges Angesicht siehst Du wohl,

hast mich ertappt,

ohne dass ich das nicht gemerkt habe.

Voller Missmut und Trauer,

Ohnmacht, genauer

eigentlicher Empfindungslosigkeit,

bin ich dir dennoch zugeneigt

Den Tod in den Augen,

verspreche ich mir das Licht.

Keiner wird mir es glauben

sieht er es selbst nicht.

Den Kummer im Kreuze,

das Becken ist mir beschwert.

Meine Knochen sind keinen Taler mehr wert

Suche nach einem Blick.

Da, ein Moment, zu dem ich am Glück teilhaben darf.

Es wäre ein eigenes Glück,

schweige, warte,

bleibe geduldig.