Zwei Wanderer auf dem Wege

Zwei Wanderer auf dem Wege

auf der Suche nach dem Stege,

um über diesen Fluss zu kommen.

Um trocken das andere Ufer zu erreichen,

ohne ihrer Bestimmung auszuweichen.

Von der Suche ganz benommen,

wissen sie nicht ein, nicht aus.

Viele Stunden sind vergangen,

seit sie hier so suchend bangen,

wissend es gibt kein zurück

auf dem Weg zu ihrem Glück.

Der Weg, der muss gefunden werden,

und wenn nicht, kann er geschaffen werden,

wissend und all das vermögend.

Sie suchen ohne Unterlass,

es vergeht ihnen bald der Spaß.

Die Sehnsucht weicht der Müdigkeit.

Es hilft nur noch die Zähigkeit.

Das Scheitern ist nun vorgegeben.

So ist es halt im Leben.

So geht es jedem.

Müde suchen sie einen Ruheplatz,

träumen vom anderen Ufer, ihrem Platz.

Wollen stets ihr Ziel erreichen,

niemals dabei der Gefahr ausweichen,

Durchsetzung und fester Stand,

Schwäche ist ihnen unbekannt.

Nur der Starke vermag zu gewinnen.

In der Nacht sind die Könner wie von Sinnen.

Sie träumen, phantasieren, spinnen

und sie finden ihren Weg zum Glück.

Das Erwachen führt sie dann zum Wirklichen zurück.

Das Frühstück wird kurz warm gemacht.

Ach, wie herrlich schmeckt doch der Kaffee,

wenn ich am Boden der Tasse das Pulver sehe.

Mit den Beiden ist nicht mehr zu scherzen.

Grätig sind sie, aufgewühlt.

Der Fluss hat ihren Mut unterspült.

Die Nacht voller Rauschen

hat Sehnsucht im Herzen geweckt.

Am Körper hat die Kälte Gliederschmerzen hervorgerufen.

Wer will da noch mit diesen tauschen?

Sie gehen weiter und siehe da, da ist ein Weg.

Endlich kommt die Hoffnung, wo bleibt denn der Steg?

Nach einer Weile, in stetiger Eile,

erreichen sie dann den Übergang.

Vor Freude wird ihnen plötzlich ganz bang.

Die Empfindung der gestrigen Qualen bricht nun vollends über sie herein.

Sie schmachten wegen der Entsagungen der letzten Zeit.

Auf der anderen Seite angekommen

jubeln sie und freuen sich.

Es ist geschafft, endlich ist man vorangekommen.

Die Freude versetzt dem Herzen einen Stich,

der erst nach einer Aspirin wieder von sich weicht.

Doch der Heimweg ist nun zu schwer,

es muss erst einmal der Notarzt her.

Per Handy schnell mal angerufen.

Der Hubschrauber kommt gleich vorbei.

Man fühlt sich schlapp und ungewiss,

hat vor der Herzattacke Schiss.

Das Glück ist kurz vorbeigekommen,

und mit dem Jubel gleich zerronnen.

So geht’s im Leben, einerlei.

Das Schicksal kommt geschwind vorbei.

Wenn es nur erst mal ist indiziert,

hat es auch der Positivste Denker schnell kapiert.

Freude ist wie Aufregung,

des Mannes Herz ist nicht mehr jung.

Es bekommt heute die Sporen,

ein jeder ist dafür irgendwann auserkoren.

Es gibt auch kein Zurück.

Was einmal verletzt, gebrochen ist,

verleiht dem Körper Narben.

Was einmal geschwächt, erledigt ist,

offenbart des Menschen Gaben.

Beschränkt ist alles Glück der Welt,

Nicht alles ist gut, was man erstmal dafür hält.