Der hohe Fürst will edles Gut und teuren Wein

Der hohe Fürst will edles Gut und teuren Wein.

Er will niemals mehr ganz unten sein.

Er überspielt die Angst zu scheitern,

verdrängt sie, doch eine solche Wunde muss eitern.

Er verschüttet manchen Tropfen.

Zum Beweis dafür, dass er nicht arm ist,

lacht er dann über das ganze Gesicht,

weshalb ein jeder dann erleichtert ist.

Er ist nicht kleinlich mit seinem Hab und Gut.

Er hat vielleicht doch schon genug.

Doch möchte er seinen Leuten beweisen,

dass es gut sei, ihn als Fürsten zu preisen.

Ein jedes Fest, eine jede Stunde,

ein Leben lang gibt er davon Kunde.

Stets will er sich beweisen,

in der dunklen Kammer beginnt sein Herz schon zu zerreisen.

Nicht genug, nein niemals mehr!

Die Gier, der Reichtum verlangt nach mehr.

Aus Angst, die Angst würde erkannt,

gab er dann das größte Fest im ganzen Land.

Nun das Fest war wunderschön.

Sein Reichtum war überall zu sehn.

Wir klatschten bei jeder Überraschung,

ansonsten fehlte aber doch der Schwung.

Der stolze Fürst hatte das gehört,

er war von Sinnen, war deshalb empört.

Er wollte uns doch nur einen Tag voll Glück schenken.

Das brachte ihm weitere Bedenken.

'Was, wenn sie denken würden, ich sei klein?

Ich könnte nicht der Herrscher sein?

Ich würde all mein Gut verlieren.

So was darf niemals passieren.'

Darum beschloss er kurz darauf ein neues Fest zu feiern,

eines bei dem man es richtig krachen lässt.

Guten, edlen, teuren Wein,

er soll sogar für alle Besucher ausreichend vorhanden sein.

Nun, am Tage nach dem Fest,

an dem der Alkohol dann wieder nachlässt,

auch da waren wir unzufrieden.

Nur Kopfweh war uns kaum beschieden.

Wir murrten gegen die Obrigkeit.

Das Fest war schön, doch daran zu denken war nicht die Zeit.

Das Leben ist gar zu beschwert,

als dass man den Fürst mit Dank noch gerne ehrt.

Das Brot ist zu teuer!

Warum dann den Wein?

Der Fürst erfuhr das,

und fand es ganz gemein.

Er gab dann zum Schluss den Erlass,

dass ein jeder soll leben ganz nach seinem Spaß.

Und das, damit endlich Zufriedenheit herrscht.

Das wünsche er sich so, und er sei der Fürst.

Nun, was war damit anzufangen?

Uns Rechtlosen wurde ganz Angst und Bange.

Wir konnten nicht mehr klar denken,

ja, in diesem Moment die Gedanken nicht mehr lenken.

Vor lauter Angst um unser Leben

überfielen wir alle den Fürsten eben.

Wir machten seinem Staat den Gar aus,

und plünderten alles und gingen nach Haus.

Dann war die Geschichte aus.