Durch das Leben schreitend

Durch das Leben schreitend,

mit viel zu großen Schritten nach vorwärts strebend,

bin ich in eine Monotonie versunken.

Ich sehe nicht mehr nach rechts noch nach links.

Und wenn ich doch schaue, dann sehe ich nichts.

Alles Antreibende bejahend bin ich hart zu mir selbst.

Immer weiter strebend, weiter um Weiteres zu finden,

bin ich heftig im Umgang mit mir.

Eigentlich suche ich nach einer Linderung.

Weiß nicht mehr, wer ich eigentlich bin.

Alles Rechte richtig machen, ja das will ich.

Mich immerzu gut verhalten wollen, ja das kann ich.

Bin dabei zu einer programmierten Maschine zu werden.

Bestimme immerzu, wie es mit mir weiter geht.

Ich erlege mir manches Los selbst auf.

Den Kampf ums Glück führe ich mit Routine.

Immerzu fahre ich mit meinem Streben fort.

Ohne eine Unterbrechung wird es zum Zwang.

Die ununterbrochene Selbstbestimmung ist schlecht für mich.

Das Ganze ist eine Trostlosigkeit.

Keine Ruhe will ich mir gönnen.

Glaube an Falsches. Denke, dass ich alles bestehen kann.

Der letzte Zweifel verlischt durch Verblendung.

Ich stürze ab und habe Spaß daran.

Ich empfinde diese Getriebenheit als Vorsprung.

Hochmut, seelenloses Tun ohne Ausrichtung am Dasein,

ein stetiges aufwärts Streben.

Ein ständiges Erlangen von Nichtigem.

Das Ganze unterbrochen nur von Fressorgien.

Ein Leben ohne Eigenschaft.

Es ist ein An und Aus - Spiel

ohne ein Bekunden der Dinge.

Das Befinden des Menschen ist sein eigentliches Gefühl.

Das Dasein bleibt ohne Gehalt leer.

Ein verlorener Mensch bin ich geworden.

Zumindest solange ich das nicht bekunde.

Das ist auch wirklich so.

Aber macht mein Dasein erst die Runde,

ja, erhebt dabei auch manch ein 'Hirsch' sein Wort,

dann lebe ich endlich gut an diesem Ort.

Fortziehen soll mich nichts mehr.

Eitel ist der Welten Grund.

Ich beharre auf das Meinige

und laufe dabei rund.

Auch das gebe ich nun kund.