Einsam fliegt der Vogel durch die Lande

Einsam fliegt der Vogel durch die Lande,

beschaut die Welt, wie sie ihm erscheint.

Wenig ist da, was er noch nicht gekannt hat,

stets sind die gleichen Dinge miteinander vereint.

Dort wo stolze Häuser stehen,

dort kann er keinen glücklichen Menschen sehen.

Dort wo breite Straßen sind,

weint manches alleine gelassene Kind.

Dort wo viele Autos fahren,

dort haben die Menschen keine Zeit.

Dort wo Parkanlagen stehen,

dort ist man zu nichts Weiterem bereit.

Dort wo Menschen Drogen handeln,

dort werden Menschen Seelen verschandeln.

Dort wo kleine Kinder spielen,

hört man bald die Leute brüllen.

Dort wo große Schiffe treiben,

dort hat man bald die Welt zueigen.

Dort wo die Fabriken stehen,

tun lauter giftige Winde wehen.

Dort wo bunte Blumen blühen,

gibt es die bald nicht mehr dort.

Der Mensch kann Unordnung erfühlen

und zerstört auch gleich so manchen Ort.

Er richtet, biegt und macht gerade,

ohne einen wahren Wert zu schaffen.

Manche Zerstörung ist für den Vogel schade,

manches mag er gar nicht raffen.

Warum man hohe Bäume fällt?

Wen stören die in dieser Welt?

Er versteht nicht, warum man alles platt macht,

und dann auch noch vor Stolz lacht.

Manches wäre nicht ganz so schlimm,

wenn sich einer dafür schämen würde.

Aber keiner will dahin,

dass er die ganze Wahrheit selbst verspüre.

Alle wollen es nicht verantworten.

Keiner will der Erste sein.

Alle sind sie dabei zu morden,

alle lassen sie die Welt allein.

Nutzen sie aus, sie sei Materie.

'Keine Schöpfung ist so groß,

dass sie nicht dem Mensch gehöre.'

Es unterschreibt: der Philosoph.

Jeder will die Welt ausnutzen,

jeder sie leichtfertig beschmutzen.

Aber kaum einer mag ihr treu ergeben sein.

Jeder nimmt, lässt sie mit ihrem eigentlichen Schmerz allein.

Materie fühlt nicht,

so lernt man es als Kind.

Dass sie unser Glück mitbestimmt,

das wissen wir nicht oder wollen es nicht verstehen.

Jeder Grashalm ist von gleichem Wert wie wir.

Ebenso jedes alte kranke Pferd.

Ja, jedes noch so blöde Tier,

kein Mensch erhöhe sich da hier.

Wertvoll allein ist nicht nur der Herr,

sorgend nur für sein Gescharre.

Und Zirkel und Lineal haben es noch nie bemerkt

wie es läuft: Leider verkehrt.

Der Vogel fliegt weiter trotz seinem Kummer.

Schließlich hat der Gute Hunger.

Der Mensch zerstört seinen Lebensraum,

das Leben wird für ihn mehr und mehr zum Albtraum.

Fasten muss er, so klein er auch ist,

er piepst ein Bisschen, es klingt etwas trist.

Sein feines Gemüt bleibt dennoch dabei heiter.

Und so fliegt er weiter, weiter, weiter.

(So lange wie es ihn noch gibt)