Radtour auf der Marathonstrecke rund um Hamm

Die Marathon-Twins Lisa und Hannah Hahner liefen beim Olympia Marathon in Rio de Janeiro Hand in Hand nach 2.45 min. ins Ziel – dies schafften die 9 SGV-Welver Radler, die am Sonntag, den 14.08.2016, die Marathonstrecke rund um Hamm erfahren wollten, nicht so ganz. Unser Zieleinlauf fand nach 4 ½ Stunden statt – incl. zwei Radlerpausen + der An- und Rückfahrt nach Welver. Na ja, der Vergleich hinkt ein bisschen.

Ab dem Start im Ortsteil Westtünnen ließen wir uns von den weißen Steelen mit den roten „Köpfn“ leiten. Es ging durch den Ortsteil Ostwennemar am Geithe Flüsschen entlang zum Burghügel Mark, der als ursprünglicher Besiedlungsort der Stadt Hamm gilt. Von dort aus radelten wir über den vor drei Jahren fertiggestellten Campus der Hochschule Hamm-Lippstadt und bewunderten die Umwandlung des alten Bundeswehr- und Kasernenareals in ein modernes Quartier. Wir begleiteten die Ahse auf ihren letzten Metern vor ihrer Mündung in die Lippe und machten einen Fotostopp am Gradierwerk im Kurpark.

Diese Saline ist – eingebettet in den wunderschönen Kurpark - ein seit ca. 4 Jahren beliebter Treffpunkt für Spaziergänger und Erholungssuchende, die die salzige Luft inhalieren. Über Kanal und Lippe verließen wir den Hammer Osten und waren nach kurzer Fahrt durch die Lippewiesen am Schloss Heessen, einem ehemaligen Adelssitz der Familie Beverförde, der schon seit vielen Jahren ein Landschulheim beherbergt. Durch den Heessener Wald war es nur ein kurzer Weg bis zum Gelände der Waldbühne, wo Bänke und Tische im Wald zum Boxenstopp einluden und mit Rucksackverpflegung Energien nachgetankt wurden.

An der nördlichen Stadtgrenze war zwischen Bebauung und Felder eine kleine Bergwertung zu meistern, wurden jedoch nach Durchquerung einer kleinen Kolonie und durch eine neu gestaltete Grünfläche auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Sachsen mit einer flotten Talfahrt belohnt. Nach Überquerung der verkehrsreichen Münsterstraße waren wir recht bald auf der Bahntrasse der Werksbahn der ehemaligen Zeche Radbod.

Der Biergarten des Restaurants Hagedorn konnte nicht umfahren werden und es gab ein Radler für die Radler. Auf der Weiterfahrt reihte sich ein Highlight an das andere: die Radbod Fördertürme, begrünte Abraumhalde- jetzt ein Mountainbike Parcour, Lippeaue, neue Rad- und Fußgängerbrücke über Lippe und Kanal, Lippepark Herringen, Bafuß-Pfad, Kissinger Höhe. Nach einem Blick auf den Hammerförderturm und das Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert und nach einer kurzen Fahrt durch eine Kolonie, waren die Stadtteile Herringen und Pelkum abgearbeitet.

In den nun folgenden Stadtteilen Wiescherhöfen und Lohauserholz war der Hauptarbeitgeber stets die Deutsche Bahn, denn Hamm war bis Mitte des letzten Jahrhunderts der größte Güter-Verschiebebahnhof Europas. Die Bewohner hier verbringen von jeher einen Teil ihrer Freizeit vor geschlossenen Schranken, da die Orte von zwei stark frequentierten Bahnlinien Hamm-Unna und Hamm-Dortmund eingeschlossen sind. Auch auf unserem Weg gab es eine Schrankensperrung, die wir aber elegant umkurvt haben, um auf einem schönen Waldweg zwischen den Gleisen zu radeln und schon bald grüßten die markanten Wassertürme von Berge. Auch dieser Ortsteil zeigte sich von seiner ländlichen Seite und bevor wir den dicht besiedelten Hammer Süden erreichten, bogen wir an den Gleisen der ehemaligen Kleinbahn Hamm -Lippborg ab und erreichten wieder den Stadtteil Westtünnen. Der Zieleinlauf erfolgte zwar nicht Hand in Hand – aber alle Teilnehmer waren happy und vielleicht auch ein bischen k.o.

Text und Fotos: Bärbel Grösgen