Von der Marienbrücke auf den Pilgerschrofen

Der Pilgerschrofen ist nur eine kleine Erhebung in den Ammergauer Alpen im Westgrat des Säuling. Der Anstieg auf den Pilgerschrofen ist jedoch eine eigenständige Unternehmung, die wesentlich größere Anforderungen stellt als der Anstieg auf den Säulinggipfel. Vom bezeichneten Pfad zwischen dem Säulinghaus und der Säuling-Nordseite zweigt genau bei der Staatsgrenze D/A eine schwache Steigspur ab, die auf den Pilgerschrofen hinaufführt.

Trotz der schwachen Steigspur ist der Anstieg auf den Pilgerschrofen jedoch als Klettertour einzustufen, die wegen des rutschigen, teils schrofigen, teils grasigen Geländes ein wenig gefährlich ist. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Bei Nässe darf man die Tour nicht gehen. Der Abstieg ist noch ein wenig heikler als der Anstieg.

Tourensteckbrief

Gebirgsgruppe: Ammergauer Alpen

Staat: Deutschland, Freistaat Bayern sowie Österreich, Bundesland Tirol

Ausgangspunkt: Wegkreuzung "Jugend" bei der Marienbrücke, 984 m ü NN

Endpunkt: Pilgerschrofen, 1.759 m ü NN

Höhenunterschied: ca. 800 Meter

Charakter: Bergtour / Klettertour (I. Schwierigkeitsgrad)

Von der Wegkreuzung "Jugend" bei der Marienbrücke und oberhalb von Schloss Neuschwanstein folgt man dem aufwärtsführenden Forstweg (Wasserleitungsweg). Dieser Weg beschreibt eine Kehre und steigt dann am Südhang des Pöllattals an.

Nach einiger Zeit kommt man zu einer beschilderten Abzweigung. Hier biegt man nach rechts auf einen weiteren Forstweg ab (Wegweiser Säulinghaus), der nun steiler ansteigt und hierbei ebenfalls eine Kehre beschreibt. Sobald der Forstweg eine fast ebene Mulde auf der Nordseite des Säuling erreicht, verlässt man den Forstweg und biegt auf einen beschilderten Pfad ab.

Blick auf die Nordseite des Säuling: Nach rechts erstreckt sich der Westgrat des Säuling, der auch Zwölf Apostel genannt wird. Der Pilgerschrofen ist rechts außerhalb des Bilds.

Der Pfad führt hinauf in eine weitere Mulde auf der Nordseite des Säuling. In dieser Mulde befindet sich die Wildsulz-Hütte, die eine kleine Unterstandsmöglichkeit bietet. Bei dieser Hütte verzweigt sich der Pfad. Der nach links abzweigende Pfad führt über die Nordseite auf den Säuling. Der nach rechts abzweigende Pfad führt um den Pilgerschrofen herum zum Säulinghaus. Will man den Pilgerschrofen besteigen, muss man den nach rechts (Westen) abzweigenden Pfad wählen.

Blick auf die wilden Nordabstürze des Säuling-Westgrats (Zwölf Apostel)

Der Pfad führt nun hinauf zu einer kleinen Scharte am Fuß der Felsen des Säuling-Westgrats, der auch Zwölf Apostel genannt wird. Von der kleinen Scharte bietet sich ein kurzer Abstecher nach Norden an, um auf eine namenlose Erhebung zu steigen.

Blick auf die Nordseite des Säuling-Westgrats

Blick von einer Scharte auf der Nordseite des Säuling-Westgrats auf den Älpeleskopf, links unten ist der Forggensee.

Blick von einer Scharte auf der Nordseite des Säuling-Westgrats in Richtung Ostnordosten auf den Tegelberg (links) und den Hohen Straußberg (rechts)

Von der Scharte verläuft der Pfad am Fuß der Felsen des Pilgerschrofens in Richtung Westen und steigt hierbei zunächst leicht ab. Schließlich umrundet man den Pilgerschrofen und kommt zur Staatsgrenze Deutschland / Österreich, erkenntlich an einer blau-weiß gefärbten Eisenstange.

Blick vom Pfad am Fuß der Felsen des Säuling-Westgrats hinab auf die Füssener Seenplatte mit dem Alpsee (unten), dem Schwansee (weiter oben) und dem Forggensee (rechts). Man sieht auch einen Teil der Stadt Füssen.

Pfad am Fuß der Felsen auf der Nordseite des Pilgerschrofens

Genau an der Grenze Deutschland / Österreich zweigen die nur ganz schwach erkenntlichen Steigspuren hinauf zum Pilgerschrofen ab. Für den weiteren Aufstieg sollte man folgendes beachten:

Die Steigspuren verlaufen entweder direkt am Grat (an der Staatsgrenze), oder auf der österreichischen Seite des Grats, niemals jedoch auf der deutschen Seite. Unter einem Felsaufschwung gibt es eine fast horizontale Querung nach rechts (Richtung Österreich). Anschließend steigt man auf österreichischer Seite weiter bergan. Schließlich sieht man links auf einem Felsen ein Gipfelkreuz. Dieses Gipfelkreuz ist nur mit Kletterei erreichbar. Es gibt ein zweites Gipfelkreuz, das auf dem höchsten Punkt des Pilgerschrofens steht. Hierzu geht man nicht in Richtung des ersten Gipfelkreuzes, sondern folgt den Steigspuren auf österreichischer Seite weiter aufwärts, bis man von Süden her den höchsten Punkt erreichen kann.

Diese Seite wurde erstellt am 29.07.2014.