Vom Ahornsattel auf den Hohen Straußberg

Der Hohe Straußberg gehört zu den großen Gipfeln der Ammergauer Alpen. Obwohl der Gipfel des Hohen Straußbergs nur zwei Kilometer Luftlinie von der Bergstation der Tegelbergbahn entfernt ist, wird der Berg selten besucht. Das hat seinen Grund im Fehlen eines markierten Wanderwegs auf den Gipfel. Nur Steigspuren durch steiles Geröll und Gras führen auf den Gipfel. Für die Besteigung des Hohen Straußberg ist absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Bei Nässe sollte der Berg tabu sein. Belohnt wird eine Besteigung des Hohen Straußbergs mit einer interessanten Fernsicht und dem Erlebnis ursprünglicher Bergnatur.

Tourensteckbrief

Gebirgsgruppe: Ammergauer Alpen

Staat: Deutschland, Freistaat Bayern

Ausgangspunkt: Ahornsattel, 1661 m

Endpunkt: Hoher Straußberg, 1933 m

Höhenunterschied: 300 m

Charakter: Bergtour

Nächstgelegener Ausgangspunkt für eine Besteigung des Hohen Straußbergs ist der Ahornsattel. Der Ahornsattel befindet sich zwischen dem Hohen Straußberg und der nördlich anschließenden Ahornspitze. Ein schöner Höhenweg führt von der Bergstation der Tegelbergbahn zum Ahornsattel.

Am Ahornsattel folgt man dem mit Settelesteig / Reitweg / Bleckenau beschilderten Weg nach Westen hinab. Nach wenigen Metern zweigt nach rechts der Weg zur Bleckenau ab. Für die Besteigung des Hohen Straußbergs folgt man dem Settelesteig, der an den Nordwestabhängen des Hohen Straußbergs und des nördlich vorgelagerten Straußbergköpfls entlangführt.

Die Nordflanke des Hohen Straußbergs, von einem Punkt in der Nähe des Ahornsattels aus gesehen: In der linken Bildhälfte unten sieht man den Settelesteig, der vom Ahornsattel hinüber zum Beginn der Pfadspuren auf den Hohen Straußberg leitet. Ganz rechts im Bild sieht man einen abgestorbenen Baum und links dieses Baums befindet sich in der Nordflanke des Hohen Straußbergs ein markantes Geröllfeld. Der Settelesteig führt zu diesem Geröllfeld. Unmittelbar rechts des Geröllfelds beginnen die Steigspuren auf den Hohen Straußberg.

Blick vom Settelesteig in der Nordflanke des Hohen Straußbergs zurück zum Ahornsattel (die Eintiefung links im Bild), rechts erhebt sich der Gipfel des Straußbergköpfl, 1768 m, eines Vorgipfels des Hohen Straußbergs. Nach links führt der Grat zum Gipfel der Ahornspitze, 1780 m.

Das große Geröllfeld in der Nordflanke des Hohen Straußbergs: nach dem Queren des Geröllfelds zweigen an einer mit mehreren Steinmännern markierten Stelle die Pfadspuren auf den Hohen Straußberg ab. Die Pfadspuren leiten unter den Hauptfelsen schräg nach links oben hinauf.

Die Pfadspuren auf den Gipfel des Hohen Straußbergs beginnen unmittelbar hinter (Westseite) dem großen Geröllfeld. Man steigt in einer Schrofenrinne hinauf. Etwas bequemer ist es, wenn man sich links oder rechts der Rinne hält. Dort gibt es die besseren Trittstufen. Weiter oben traf ich beim Auf- und Abstieg auf eine Gruppe Steinböcke. Die Tiere entfernten sich kaum. Dies sollte man jedoch nicht dahingehend deuten, dass die Tiere zahm sind. Dieses Verhalten könnte auch revierbedingt sein. Die Steinböcke übertreten in keinem Fall die Grenzen ihres Reviers. Lieber stehen sie Todesängste aus. Es ist selbstverständlich, dass man als Bergsteiger diese Situation nicht ausnutzt und den Tieren insbesondere nicht nachgeht. Allerdings gibt es auch keine Veranlassung, einen Bogen um die Tiere zu machen und wegen der Tiere den Steig oder die Trittspuren zu verlassen und sich dadurch in Gefahr zu begeben.

Steinböcke in der Nordflanke des Hohen Straußbergs

Schließlich erreichen die Pfadspuren den obersten Ostgrat des Hohen Straußbergs. Nun geht es am Grat entlang vollends zum Gipfel hinauf.

Leichte Kletterei am Ostgrat des Hohen Straußbergs

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Norden auf den Brandnerschrofen, 1880 m, am nach links hinabführenden Berggrat sieht man die Bergstation der Tegelbergbahn.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Nordnordosten: die Felsen ganz im Vordergrund unten im Bild gehören zum Straußbergköpfl, 1768 m. Links dahinter erhebt sich der teilweise begrünte Gipfel der Ahornspitze, 1780 m. Rechts hinter der Ahornspitze ist der Schönleitenschrofen, 1703 m. Im Hintergrund rechts erheben sich die bewaldeten Trauchberge.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Ostnordosten auf die Hochplattengruppe der Ammergauer Alpen: die Zackenparade beginnt links mit dem Geiselstein, 1884 m, dem bekanntesten Kletterberg der Ammergauer Alpen. Daran schließen sich an nach rechts: Gumpenkarspitze, 1910 m, Gabelschrofen, 2010 m und Krähe, 2012 m.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Osten: links ist die Hochplattengruppe mit der Hochplatte, 2082 m, als höchstem Gipfel, rechts im Hintergrund erhebt sich die Kreuzspitze, 2185 m.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Südosten: rechts hinten erhebt sich das Wettersteingebirge mit der Zugspitze als höchstem Punkt. Links erhebt sich die Kreuzspitzgruppe der Ammergauer Alpen mit der Kreuzspitze links und den Geierköpfen, 2143 m, rechts.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Südsüdosten: im Mittelgrund erheben sich der Ochsenälpeleskopf, 1905 m und der Kreuzkopf, 1910 m, zwei stille Berge der Ammergauer Alpen.

Blick vom Hohen Straußberg in Richtung Süden: rechts im Bild erhebt sich die Pyramide des Thaneller, 2341 m, in den Lechtaler Alpen, die Bergketten im Vordergrund gehören noch zu den Ammergauer Alpen.

Blick vom Hohen Straußberg in Richtung Südwesten: im Mittelgrund erhebt sich in der Bildmitte der Jochberg, 1859 m, den Hintergrund in der linken Bildhälfte füllen die Lechtaler Alpen, in der rechten Bildhälfte sind die Allgäuer Alpen.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußbergs in Richtung Westsüdwesten: im Mittelgrund dominiert der Säuling, einer der großen Gipfel der Ammergauer Alpen. Im Hintergrund erhebt sich links und rechts des Säuling, 2047 m, die Tannheimer Gruppe der Allgäuer Alpen.

Blick vom Gipfel des Hohen Straußberg in Richtung Westen: die Stadt Füssen liegt am Nordrand der Alpen und am Austritt des Lech aus den Alpen. Links von Füssen sieht man zwei Seen, der untere See ist der Alpsee, der obere See ist der Weißensee. Hinter dem Weißensee sieht man die Alpspitzgruppe der Allgäuer Alpen, rechts davon etwas dunstig am Horizont erstreckt sich die Adelegg, ein nordwestlicher Ausläufer der Allgäuer Alpen.

Vom Gipfel des Hohen Straußberg muss man auf demselben Weg wieder hinabsteigen. Unten beim Geröllfeld kann man zum Ahornsattel zurückgehen (nach rechts) und von dort in das Pöllattal mit dem Wirtshaus Bleckenau absteigen. Man kann auch auf dem Settelesteig, einem etwas schwierigen Pfad, nach links in das obere Pöllattal absteigen (nach links).

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 30.10.2014.