Wenn Winterwunder wahr werden

Weihnachtsbaum mal anders

  • - Sina Blackwood -

Wir haben 1510, fast Weihnachten, ein Wintertraum -

der Ritter Kuno wünschst sich sehr, den neu erfund’nen Weihnachtsbaum.

So schickt er einen Mann hinaus,

der holen soll, den Baum ins Haus.

Gar bald hört man es Sägen, Hacken,

der Kuno schickt, mit anzupacken,

noch ein paar Leute in den Tann,

weil er es kaum erwarten kann.

Er freut sich auf den Schmuck am Baume,

auf Äpfel, Nüsse, Trockenpflaume.

Ganz oben drauf, so will er’s gern,

soll noch ein wunderschöner Stern.

So einer, der den Weg einst sagte,

den man zum Jesus-Kind erfragte.

In Vorfreude tritt er ans Fenster

und meint, er sähe Schreckgespenster.

Soeben fährt der Schlitten ein,

jedoch der Baum ist kurz und klein.

Zu Brennholz hat man ihn zerspaltet

und Kuno nun im Zorne waltet.

„Das sollt ihr büßen!“, schreit er laut.

„Kommt rein und hurtig aufgebaut!“

Da steh’n sie nun, die dummen Tropfe,

mit Weihnachtsschmuck an ihrem Kopfe.

Der eine hat nen Apfelkranz,

Backpflaumenohrringe der Franz.

Der Stern muss Sigismund nun zieren.

Der Michel hat auf allen Vieren,

denn Ritter Kunz will sich nicht bücken,

die Schale Nüsse auf dem Rücken.

So ist das Aufbauwerk vollbracht,

und jeder Gast vergnüglich lacht.

Nun Ritter Kunz voll Heiterkeit:

„Gesegnet sei die Weihnachtszeit!“