Das Bett
Meine ursprüngliche Planung des Betts (siehe Grundriss weiter vorne) wurde über Bord geworfen, weil meine Freundin eine bessere Idee hatte, die einfacher umzusetzen ist und auch zu weniger Matratzenteilen führt, die man abends zusammen puzzeln muss.
Das Bett wird aus zwei Teilen bestehen. Einem Bettkasten (135 cm Breite x 50 cm Tiefe und einem Lattenrost (135 cm Breite und 140 cm Tiefe). Das Lattenrost soll tagsüber mit Matratze senkrecht an die neue Trennwand hoch gestellt werden und der Bettkasten direkt davor geschoben als Sitzbank dienen und das Bettzeug aufnehmen. Damit der Bettkasten nicht den geplanten Vinylboden verkratzt, wird er auf Gummirollen gestellt.
Also wird zuerst der Kasten gebaut die vier Seitenwände werden mittels Pocket-Holes von innen gegeneinander verschraubt und verklebt. Dann werden von innen 6 Pfosten auch wieder mittels Pocket-Holes von innen an die Seitenwände geschraubt und verklebt. Die Bohrungen werden mit einem Rundstab verschlossen. Die Überstände werden abgesägt und geschliffen. Dann sammelt sich auch kein Dreck in den Löchern. Von außen ist die Verschraubung unsichtbar.
Die Pfosten sind so positioniert, dass die Rollen 5 mm überstehen und von außen nicht sichtbar sind. Die Pfosten lassen oben genau 15 mm Luft, so dass dort der Deckel bündig eingelegt werden kann. Die Rollen sind nicht drehbar, wodurch die Bank sich nicht verdrehen kann sondern nur schön gerade vor und zurück kann.
Ein ursprünglich verwendetes Billig-Lattenrost hat den ersten Urlaub nicht überlebt und konnte nur durch zusätzliche Stützen aus dem Baumarkt notdürftig repariert werden. Also muss ein neuer Rost her. Ungünstig waren auch die über die ganze Breite durchgehenden Latten. Wenn sich eine(r) bewegt, bewegen sich beide. Nicht gut. Also musste es viel stabiler werden.
Damit das Rost nicht durchhängt, habe ich außen jeweils zwei 15mm Multiplexstreifen einmal 8 cm hoch und einmal 6,5 cm miteinander flächig verleimt und mit dem Luftdrucknagler zusammengetackert. Der Mittelsteg besteht aus einem 8 cm und zwei 6,5 cm hohen Streifen. Die Latten des alten Rost genau halbiert kann man dann einfach einlegen. Die sollen sich ja bewegen können. Der Rahmen ist recht schwer aber super stabil. Zusätzliche Stützen braucht man nicht mehr:
Dann kommt die Fleißarbeit. Damit Latten nicht rumklappern müssen die beweglich gelagert werden. Bei Obi zwei passende Fahrradschläuche besorgt, natürlich die guten Conti, damit der Grip auch bei Schräglage stimmt, und in 2 cm breite Streifen schneiden. Die werden dann über die Enden der Latten gezogen. Insgesamt 48 Latten, d.h. 96 Streifen überziehen.
Damit die Latten in einem gleichmäßigen Abstand bleiben werden Abstandhalter eingesetzt und festgetackert. Richtig gemessen und gerechnet hatte ich auch. Es passt alles genau. Die Latten haben ausreichend Spiel um sich biegen zu können:
Damit die Latten nicht nach oben flüchten, werden die Enden mit einem Gurtband und dem Tacker fixiert. Funktioniert 1A!
Der Rahmen liegt auf einer Leiste des Bettkasten auf und wird von den Aluwinkeln an Ort und Stelle gehalten. Um das Bett abzubauen, der Rost angehoben und auf den Boden gelegt. Dann zieht man es über einen Gurt. Damit der nicht den Boden verkratzt sind zwei kleine Gummirollen montiert.
Als Matratzen verwende 6 cm dicke Verbundschaum-Matratzen. Das wäre ein guter Kompromiss zwischen weich genug zum liegen und fest genug zum Sitzen - dachte ich. Leider zum liegen gerade in Verbindung dem sehr stabilen Lattenrost zu hart.
Daher habe ich die Verbundschaummatratze für den Lattenrost-Teil später durch eine Kaltschaummatratze gleicher Stärke plus einem Topper über die gesamte Liegefläche ersetzt. Der Topper wird in ein abnehmbaren Bettbezug gesteckt und findet tagsüber zusammengerollt Platz im Bettkasten.
Nur einpacken muss man die Matratzen noch. Zuerst werden die Matratzenteile mit Polstervlies eingepackt, d.h. mit Sprühkleber auf den Schaumstoff aufgebracht. Das ist notwendig, damit der Bezugsstoff auf der Matratze "gleiten" kann und keine Falten wirft und sich verzieht.
Als Bezugsstoff haben wir uns in einem großen Geschäft in Köln einen sehr robusten anthrazit-farbenen Stoff ausgewählt und direkt Garn und Endlosreißverschlüsse besorgt. Das Problem: Stoff, Garn und Reißverschlüsse liegen lose in der Tüte und müssen mit einander verbunden werden. Das machen die leider nicht von alleine. Nach nur 15-20 Stunden verteilt über viele Abende sind alle Teile mangels Erfahrung zigmal vermessen, zugeschnitten, vernäht, wieder aufgetrennt, erneut vernäht tatsächlich so zusammengesetzt, dass dabei zwei abnehmbare Bezüge herausgekommen sind. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, sieht schon fast professionell aus, also von weitem ohne Brille...