Der Philosoph Henning Tegtmeyer schreibt in seinem Buch "Kunst": Kunstwerke sind faszinierende Gegenstände.
Was heißt eigentlich Faszination? Faszination stammt vom lateinischen fascinatio, was ursprünglich „Behexung“ oder „Beschreiung“ bedeutete. Später wurde daraus „starke Anziehungskraft, Unwiderstehlichkeit“. Besonders dieser alte Ausdruck „Behexung“ gefällt mir. Man kann ihn fast wörtlich nehmen: Kunst ist Magie, heißt es bei Adorno in einer bekannten Sentenz. Das stimmt. Kunst hat oft etwas Magisches an sich. Das bedeutet, dass beim Betrachten von Kunst etwas mit uns geschieht, das sich weder völlig verstehen noch völlig kontrollieren lässt – etwas, dem wir uns aber auch nicht entziehen können, wenn die Bilder uns einmal angesprochen haben.
Zu Tegtmeyers Bemerkung hab ich mir seinerzeit folgendes notiert: Faszinierende Kunstwerke fesseln, ziehen uns in den Bann, üben eine eigentümliche Macht aus. Faszinierend sind oft gerade jene Werke, die das Vertraute als etwas Fremdes zeigen und es als Rätsel lebendig halten.
(wird überarbeitet)