Ich wähne mich auf der internationalsten aller internationalen Kunst-Ausstellungen und finde mich (allerdings bloß in meiner Fantasie) wieder im Töpfereimuseum Langerwehe, Abteilung Familien-Programm. Dort finde ich folgendes Angebot: "Meister Lampe töpfert auch. An diesem Nachmittag wollen wir Osterhasen, Osternester und österliche Dekorationen aus verschiedenfarbigem und marmoriertem Ton töpfern."
Kunsthandwerk und Weltkunst. Ich muss (Gott weiß, warum) an Carl André denken. Eigentlich der ideale Gegenpart. Und sehr weit weg von Langerwehe und seinem Töpfereimuseum.
Ich muss auch an den Mond denken und seine Krater. Noch weiter weg. Warum nicht gleich das Sonnensystem? Ja, warum eigentlich nicht – keine Angst, weiter raus wage ich mich nicht mehr. Think global. Act local.
Ich mag diese Arbeit. Sie ist schön.
Ich sehe, wie jemand an einer Töpferscheibe sitzt und die Kunst neu erfindet. Die Töpferei natürlich auch. Ich sehe, wie er Klumpen wirft, plattdrückt, formt. Alles dreht sich. Raum. Zeit. Flüchtiges: Das muss nicht immer ein Drama sein.