v.l.n.r.: Maria Hassabi, Picasso, Beau Dick, Les Demoiselles d’Avignon, Dick und Doof, Paul B. Preciado, N.N., Andreas Ragnar Kassapis, Joseph Beuys, Adam Szymczyk, Transsexuelle Toilettenbeschriftung (und zwei Löffelbiskuit)
Zeichnung auf der Rückseite des folgendes Textes
"Occupy Collections!*Clémentine Deliss im Gespräch mit Frédéric Keck über Zugang, Verteilung und interdisziplinäres Experimentieren oder Über die Dringlichkeit der remediation ethnografischer Sammlungen (ehe es tatsächlich zu spät dafür ist)"
Mehr: Occupy Collections!
2016, also ein Jahr vor der d14, hab ich eine Facebookgruppe zur bevorstehenden documenta14 gegründet:
"In der zweiten Ausgabe von "South As S State Of Mind" dem Magazin zur documenta 14 geht es um Masken und Schweigen. Im Einleitungstext heißt es etwas kryptisch:
"Schweigen als Widerstand; Masken als Widerstand. Beides auf vielleicht paradoxe Weise Mittel des Handelns und des Sprechens, Formen ästhetischer und politischer Partizipation. Wenn Wörter und Bilder sich für kritische Auseinandersetzungen anwenden lassen, dann können Schweigen und Masken, die den Anspruch auf eine selbstverständliche Wahrheit aufgeben, dazu beitragen, die Konturen der politischen Aussage schärfer zu umreißen, da sie für die Notwendigkeit einstehen, sich mit dem Wirklichen zu befassen – ohne dabei jedoch in die Fallstricke der unmittelbaren Repräsentation zu geraten. ..."
Hier in der Facebookgruppe "Masken, Schweigen, d14" soll ein Ort sein, darüber zu diskutieren, (Gegen-)Bilder zu posten … und überhaupt: Das Beste daraus zu machen. Pluralität soll dabei Trumpf sein."
Rolle, Maske, Person … Schweigen
In Aischylos’ Stücken geschieht etwas Neues: “Der Chor öffnet sich, und ein einzelner Schauspieler wird aus ihm herausgebrochen”, schreibt Stathis Gourgouris in “Maskenstille, …“ (South II)
Als erster stellte übrigens ein gewisser Thespis dem Chor einen Einzelnen gegenüber, wie Google weiß. Dieser Einzelne trägt nun auch keine Tiermaske mehr wie die übrigen Satyrn-Gestalten des Chors , sondern die Maske eines Menschen. (Die Maske diente schließlich zur Identifizierung der Rolle, das war also weniger ein Verbergen - und schon gar nicht ein Täuschen, wie Gourgouris erstaunlicherweise meint, sondern vielmehr ein Präsentieren … nötig war das übrigens allein schon deshalb, weil nur Männer spielen durften, aber auch Frauen in den Stücken dargestellt werden mussten.)
Es ist letztlich dieser Zusammenhang, dem wir über einige Umwege den Begriff Person verdanken; Person kommt von Persona, das ist die Maske des Schauspielers; die Bühnenrolle.
Personare heißt: „Durch und durch Ertönen, laut erschallen“, d. h. „beim Spiel durch den Mund der Maske sprechen“. Das kommt von per „durch“ und Sonare „tönen“. Eine Person ist in diesem Sinn jemand, der in einer bestimmten Rolle ertönen, aber auch schweigen kann. (Nach allem, was ich weiß, ist diese Etymolgie jedoch umstritten.)