Über die documenta7 von Rudi Fuchs habe ich damals nichts geschrieben, ich habe sie einfach eingeatmet.
Die Ausstellung fand 1982 statt, im selben Jahr begann ich Kunst zu studieren, was damals noch mehr oder weniger gleichbedeutend mit dem Studium der Malerei war. Dass alle meine Helden männlich waren und von der nördlichen Halbkugel kamen, ist mir damals nicht aufgefallen - wahrscheinlich hätte es mich auch nicht gestört.
Aufgefallen ist mir allerdings, dass Julian Schnabel fehlte: "[Die Leiter der d7 haben] Julian Schnabel nicht eingeladen, weil er so überstürzt Karriere gemacht hatte in den USA. Schnabel ist zwar Amerikaner, aber die bisher wichtigsten Entwicklungsjahre hat er im Rheinland verbracht. Dokoupil knallt der d7 mit allem Mutwillen einen Schinken an die Wand, der Werkeigentümlichkeiten von Schnabel zeigt: statt der Schnabel-Keramik sind es Bücher." (Bazon Brock)
"Die 'Würde' wollte der Niederländer Rudi Fuchs, der künstlerische Leiter der documenta 7, der zeitgenössischen Kunst mit seiner Ausstellung zurückgeben. Und dieses nicht zuletzt dadurch, dass er die Kunst hier nicht vor allem in einer gesellschaftspolitischen Verantwortung sah, sondern stattdessen ihre ästhetische „Autonomie“ betonte. So reagierte Fuchs mit seiner documenta 7 in einer Art „dialektischer Gegenbewegung“ auf ihre Vorgänger, die ja Kunst auch als Medium für soziale Veränderungen sowohl im Kunstsystem als auch im „richtigen Leben“ angesehen hatten."
Georg Baselitz
Sandro Chia
Francesco Clemente
René Daniëls
Martin Disler
Jiri Georg Dokoupil
Anselm Kiefer
Per Kirkeby
Imi Knoebel
Markus Lüpertz
Mimmo Paladino
Sigmar Polke
David Salle
Richard Tuttle
Cy Twombly
Emilio Vedova