2005 Irland

Seit Eithne, unser Au-Pair-Mädchen aus Dublin, im Jahr 1978 wieder von uns ging, kauften wir in unregelmäßigen Abständen Reiseführer über Irland, mit der Absicht, sie eines Tages in Irland zu besuchen. - Als ich im Frühjahr dieses Jahres einen Bericht über Cork, die Kulturstadt 2005, im Fernsehen sah, hat mich diese Stadt interessiert und uns an unser Versprechen erinnert.

"Bist du im Mai zu Hause?" war unsere kurze Email-Anfrage.

"Ja, ja, ja, - ich bin ganz aufgeregt! Ich werde Urlaub nehmen!" war ihre Reaktion.

Einen kleinen Stich versetzte man uns bei der Mietwagenbuchung:

Freuen wir uns hier zu Hause über die Vorteile der Pensionistenvergünstigungen, (z.B. beim neu erworbenen Vorteilsticket der ÖBB), konfrontiert man uns beim Mieten eines Leihwagens dort mit einem Zuschlag für "Ab-70-Jährige".

Ich gestehe, dass ich - jetzt! Hinterher! - dafür Verständnis habe.

Wir bezahlten 180,00 Euro incl. Vollcasko ohne Selbstbeteiligung, 2. Fahrerzulassungfür 1 Woche -

ca. 60 Euro Benzin.

Mittwoch, 11.05.05

Wir fahren zum ersten Mal mit Senioren-Vorteilscard nach Wien. Im Zug lernen wir das nette Gastwirteehepaar vom Haxlwirt am Arlberg kennen, die sich mit ihren Kindern und Oma einen kulturellen Tag in Wien gönnen wollen.Hätte ich mein Buch dabei gehabt, hätten sie mir sicher eins abgekauft.

Am Wiener Südbahnhof links um die Ecke zum Flughafenbus, der uns in 20 Minuten zum Airport bringt. - Da es sich um einen Billigflug handelt, gibt es zu unserer Enttäuschung kein Gratisessen und so kaufe ich in unserer Verzweiflung ein Sandwich für 4 Euro, das wir uns beide teilen.

Eithne empfängt uns jubelnd am Flughafen Dublin.

Sie fährt uns gekonnt in den County Wicklow , wo sie ein kleines putziges irisches Haus gekauft hat. Zum Teil fahren wir auf der einst von den Engländern angelegten Militärstraße, die seinerzeit in die abgelegensten Winkel der Berge führte, um die Schlupflöcher der irischen Rebellen zu kontrollieren. Irland präsentiert sich uns hier ganz anders als wir es von den Postkarten kennen. Hochmoor-Hügel ringsumher, ab und zu Torfhaufen am Wege und braune noch nicht erblühte Heide, wenig Grün, nur ein herzhaftes leuchtendes Gelb des blühenden Ginsters!

Dank Billigflieger Aerlingus und der Herausforderung Internet buchte Fritz ticketless unseren Flug bereits im März:

2 Personen Wien-Dublin und zurück 294,28 Euro (Incl. Taxen usw. 78,28)

+ Handling Fee 8.00 Euro

Ganz wichtig für Irland: Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden!

Null-Promille beim Autofahren!

Zwischenstecker für Elektronikgeräte mitnehmen( auch die flachen Eurostecker passen nicht!)

Achtung! Unbedingt Elektro-Zwischenstecker mitnehmen (für Ladegeräte, Fön, Laptop usw.

Auch die schmalen Eurostecker passen nicht!

Es gibt Huhn-Pie, Salat mit low-fat-Dressing, Eis und dann unseren ersten Spaziergang ins Dorf bis zur Kirche. Eithne lässt mich bei einer zusammengefallenen kleinen Kate schätzen, was diese Bruchbude nach meiner Meinung Wert sei. - 10.000 Euro maximal! sage ich.

205.000,- Euro ist dafür über den Immobilientisch gegangen! Das wertvolle am "Haus" sei das Land herum und das Baurecht. Im übrigen seien alle Immobilien hier im County Wicklow furchtbar teuer. Wir hatten genau das Gegenteil angenommen.

In unserer ersten Nacht frieren wir erbärmlich!

Donnerstag, 12. Mai 05

Es ist kalt, aber die Sonne scheint. Bin ich sonst ein Dusch-Fan, der mutig immer erst eiskalt duscht, werde ich hier zum "Warmduscher"

Eithne serviert uns ein irisches Frühstück mit Cereal, Orangensaft, Tee und Organic-bread. Alles, was bei uns Bio ist, nennt sich in Irland "Organic".

Unser erster Ausflug führt uns nach Glendalough. 3 Stunden wandern wir gemächlich durch Krüppelfichten, vorbei an zwei riesigen Seen, wo der heilige Kevin im 6. Jahrhundert ein hübsches Kloster hinbauen ließ. Leider machten sich nicht nur hin und wieder die Wikinger darüber her, die Engländer haben es abreißen lassen und Henry der Achte gab ihm dann den Rest. Wir haben nur noch ein paar Ruinen gesehen, besonders schön ist aber der Friedhof mit dem hohen Rundturm, der aussieht, wie eine Rakete. Wunderschöne Keltenkreuze sind noch erhalten.

Zum Schluss bade ich noch meine (schmerzenden) Hände im Wasser des Sees, dem man heilende Kräfte nachsagt:

The pilgrim road to the lower lake

the little lake of healing, -

wouch, was your wounds und so forsake

you need of their concealing

(Roger Hickley).

Freitag, 13.05.05

Heute fahren wir in den Mount Usher Garden am Fluss Vartry, östlich von Ashford.

Wundervolle private Parkanlage mit vielen blühenden Azaleen und Rhododendrenbüschen.

Der Eintritt von 8,oo Euro pro Person veranlasst uns, als Ausgleich Bärlauch mitzunehmen, der abends zu Bärlauchschaumsüppchen verarbeitet wird, wozu ich allerdings als Fluch der bösen Tat sauteure Sahne kaufen muß!

Vom neuen Wicklows Historical Gaol ( Gaol - jail - Gefängnis) steht in unseren Reiseführern noch nichts, darum möchte ich es auf diesem Weg unbedingt weiterempfehlen:

In einem ausgedienten Gefängnis hat man lebensechte Puppen in die Zellen gesetzt und mit Audio-Video-Erklärungen die Situation im 19. Jahrhundert beschrieben, z.B. die menschenverachtende Behandlung der damaligen irischen Rebellen, die sich gegen die englische Ausbeutung gewehrt haben, Stockhiebe, Tretmühle, das kalte Bad im Keller, das verschimmelte Essen auf den Aussiedlerschiffen, mit denen Gefangene nach Australien gebracht wurden, alles ist naturgetreu dargestellt und deprimierend. Dieses Gefängnismuseum steht den bekannteren in Dublin und anderen Städten sicher um nichts nach.

Wenn ich auch während meines Lebens oft geklagt habe, mich in einer Tretmühle zu befinden, so ging es mir sicher immer noch besser, als den damaligen Strafgefangenen. Die Tretmühle diente lediglich dazu, die Gefangenen zu beschäftigen und vor Meutereien zu bewahren. Sie hatte keinerlei wirtschaftlichen Wert.

Wir sitzen mit Rotwein und Käse bis Mitternacht vor dem Kaminfeuer, sehen unsere mitgebrachten Familien-Video8-Filme und Eithnes Dias an und erinnern uns gemeinsam an die Zeit, als Eithne auf unsere Kinder aufgepasst und dabei sehr gut deutsch gelernt hat.

Samstag, 14.05.05

Heute führt uns Eithne in den Avondale Park, hellgrüne Buchenblätter, kleine Wasserfälle, alles sehr gepflegt.

Am Zusammenfluss von Avonmore und Avonbeg River, touristisch "The meeting" bezeichnet, machen wir auf einer Steinplatte direkt am Wasser herrlich romantisch Mittagspicknick mit Gemüsesuppe aus der Thermoskanne und belegten Hirse-Sandwichs. Fritz hält ein Mittagsschläfchen im Auto, während ich mit Eithne einen ausgedehnten Spaziergang durch abgeholzte Landschaft im nahen Hochwald der Wicklow Mountains mache. Es sieht aus wie in den Alpen: Ringsherum unerwartet hohe Berge, Nadelbäume, und überall die (noch) dürren braunen Heidesträucher, die erst im Herbst zu einem wundervollen lila Teppich erblühen werden. Um 21.30 gehe ich mit Eithne zum irischen Dorftanz: Der in den letzten Jahren wieder belebte Set-dance verbreitet sich immer mehr und findet unerwartet viele Freunde. Alte und Junge, Hübsche und andere, treffen sich in ungezwungener Kleidung im Gemeindesaal und zelebrieren den irischen Volkstanz: Jeweils acht Personen bilden ein Set und stellen sich im Viereck gegenüber paarweise auf. Der "Caller" auf der Bühne (diesmal eine Frau) sagt die nächsten Kombinationen an und danach wird getanzt. Ich war total überrumpelt wie ein Elefant im Porzellanladen. Alle haben mir helfen wollen, aber nicht gewusst, dass ich ihre gutgemeinten Anweisungen gar nicht verstehen konnte. Wir hatten einen Riesenspaß, obwohl es keinen Alkohol, sondern nur kostenlos Wasser oder Tee gab. Ganz besonders angenehm war, dass nicht geraucht wurde! Ob das wohl auch in Österreich möglich wäre?

Sonntag, 15.05.05

Heute ist Dublin-Tag! - Wir lassen unser Auto am Bahnhof in Bray stehen und fahren mit der Bahn nach Dublin. Da muss ein großes Fussballspiel stattfinden, denn mit uns fahren Gruppen und Familien mit Fan-Mützen und Fahnen.

Wir besuchen zuerst das Trinity-College, wo das "Book of Kells" zu sehen ist: Leuchtende Farben und gemalte Schriften mit den vier Evangelien in lateinischer Sprache. Wenn Eithne uns wieder einmal besuchen wird, werden wir ihr - ebenso stolz - die alten klösterlichen Schriften im Stift Rein zeigen.

Eithne führte uns in den wunderschönen Stadtpark, in das große moderne Kaufhaus "Stephen's Green Shopping Centre" und danach hatten wir Hunger, wieder einmal. Der Hunger scheint bei uns hier Dauerzustand zu sein. Vielleicht macht es die Meerluft. -

Wir finden ein japanisches Restaurant "Wagamama" in der South King Street und speisen sehr gut .

Über die Ha'penny-Bridge mussten wir natürlich auch gehen. Diese hübsche, bogenförmige gusseiserne Fußgängerbrücke erhielt ihren Spitznamen durch den Wegzoll von einem halben Penny, der bis 1919 gezahlt werden musste. -

Dann ein Kaffee mit Cheesecake in der belebten O'Connel Street, gegenüber dem historischen Postamt, wo sich die Iren beim Osteraufstand 1916 bis zur letzten Patrone gegen die englische Übermacht verteidigt haben. Leider erfolglos. Es wurden alle Überlebenden standrechtlich erschossen.

Wir fahren mit dem Flughafenbus aus der Stadt und holen unseren gebuchten Nissan-Micra ab. Eithne darf fahren und bringt uns sicher durch den Stadtverkehr erst zu ihrem Elternhaus und dann zur Wohnung ihrer Schwester Máire. In kurzer Zeit treffen auch die übrigen Geschwister und Partner und einige Kinder ein. Es werden Fotos hervorgekramt von unseren Kindern, die bereits einmal in Dublin zu Besuch waren.

Danach fährt Eithne uns souverän und zügig bis nach Ray, wo Fritz dann das Ruder, bzw. das rechte Steuerrad übernimmt.. ..

Jetzt verstehe ich noch mehr die Schreckensminuten, die meine Schwester aus England bei uns in Österreich durchlitt, als sie ständig Angst um die rechte Seitenfront des Autos, bzw. um ihr Leben hatte, als wir sie dieses sadistischen Tuns nicht bewußt in den steiermärkischen Bergstraßen herumkurvten.

Die erste (und auch die folgenden Fahrten) werden eine Nerven- und Magentortur , die Unmenschliches vom Fahrer und noch mehr vom Beifahrer verlangt:

Ein Psychotherapeut soll gesagt haben, dass Urlaub die Wurzel vieler Scheidungen sei. Mir fiel dieser Satz wieder ein, als Fritz gleichermaßen verzweifelt und tapfer die ersten Kilometer mit dem ungewohnten Vehikel im Linksverkehr meisterte.

Meine Kommentare wie "VORSICHTDIESTRASSENKANTE!" oder "NICHTSOWEITLINKS! "Oh Gott, da kommt einer! LINKS! LiiiiiNKS!!" oder "ACHTUNGDERZAUN!"

waren genauso wenig hilfreich wie Hustensaft bei Pubertätsakne.

Ich versuchte, mich an Entspannungsübungen zu erinnern, aber dazu müsste mich Fritz wohl erst in den Kofferraum sperren.

Als ich todmüde im Bett lag, wurde mir klar, dass wir beide wohl nichts von diesem Urlaub haben würden: Kein Blick auf die wunderschöne Landschaft oder die putzigen Häuschen würde uns während der Fahrt gestattet sein. Die engen Küstenstraßen sollten wir vorsichtshalber ganz aus dem Programm streichen. Und überhaupt, am besten wäre, wir würden unseren Weg zurück in Richtung Flughafen schon morgen antreten, damit wir mit diesem Tempo überhaupt noch pünktlich hinkommen.

Es nieselt, als wir uns (links) schleichen... Jetzt kommt zum ungewohnten Rückspiegelschauen, zum Schalten mit der linken Hand auch noch das ungewohnte Betätigen eines ungewohnten Scheibenwischers. Ach, wie wundersam durchdacht ist es doch, dass wenigstens das Gaspedal rechts und das Kupplungspedal links ist, - also bitte, fast alles wie zu Hause!

"Irland-Wetter ist launisch" steht in einem Prospekt. Das stimmt! Kaum hat die Sonne die vielen Ginsterbüsche wieder in ein prachtvoll leuchtendes gelbes Meer verwandelt, wird die gesamte Landschaft in grauen Theaternebel gehüllt, kurz darauf ein Regenguss, und dann lacht wieder die Sonne. -

Fritzis Fahrkünste werden besser und besser. Nachdem er ganz aus Versehen eine im Weg stehende Mülltonne mit dem linken Aussenspiegel gerammt hat und bei entgegenkommenden Lastwagen lieber in den Straßengraben fährt als unhöflich zu erscheinen, beherrscht er das Auto so gut, dass ich freiwillig mein Angebot, ihn abzulösen, zurückziehe. Ich möchte ihm das Martyrium des Beifahrens ersparen!

"So ein schöner Sonnenuntergang. Nicht hinsehen!!" rutschte mir schon mal aus dem Mund, aber sonst hielt ich ihn - - meistens!

Ich weiß nicht, wie schnell Fritz anschließend auf der Schnellstraße nach Kilkenny gefahren ist, aber so ungefähr 230 bis 250km/h werden es wohl gewesen sein, oder nicht? Mir kam es so vor. Bei jedem Kreisverkehr in die richtige Richtung fahren, - beim Überholen nicht auf der rechten Seite bleiben, in den richtigen Spiegel schauen, nebenbei auch noch die Gänge wechseln und auf Straßenschilder achten! Mein Fritz hat das toll gemacht!

Dann kam der Mittagshunger. - Raus von der Hauptstrecke, einem Hinweisschild "Restaurant The Lord Bagenal Inn"" nach, weit, weit übers Land wurden wir gelotst, bis wir endlich zu einem Parkplatz mit vielen Autos kamen.

Nachdem wir erst einmal standhaft das Selfe-Service-Angebot abgelehnt und das Haus wieder verlassen haben, sagte uns der Verstand, dass es besser sei, schlecht zu essen als an Hunger zu sterben. - Das Essen war sehr gut! - Gratis Wasser, Salat ohne Aufpreis, und das ganze Menü für 7,80 Euro.

Lady Ann hatte uns ein Buch über "Ausgesuchte Bed und Breakfast-Häuser" geschenkt.--Das erste, das wir aufsuchten, war eine Enttäuschung: In einem historischen Landhaus mit einer ebenso historischen Besitzerin wurde uns ein Zimmer mit Baldachinbett und Wanddusche für 35,- Euro pro Person angeboten(im Prospekt von 2001 stand noch 25 Pound). Billiger wollte sie es nicht geben, und ich wollte es teurer nicht nehmen.

Kurz vor Kilkenny hängt an jedem Haus ein B.u.B - Schild.Jeder vermietet, aber nicht jeder ist zu jeder Zeit zu Hause. Um nicht weiter wie Maria und Joseph Herberg suchend herumzufahren, nehmen wir dann das winzige Zimmerchen von der freundlichen Olinda, mit ebenfalls winzigem bath-en-suite für 30 Euro pro Person. -

Spaziergang durch den Schloß-Park in die hübsche Stadt mit den bunten typisch irischen Häusern und Pubs, mit dem schönen Rathaus, dem Rothe Haus und den wundervollen irischen Handarbeiten im Kilkenny Design Centre. Kilkenny ist meine irische Lieblingsstadt.

Wir kaufen uns Brot, Wein, Käse und verzehren unser Abendessen in unserem Zimmer, wo übrigens auch ein Wasserkocher und einige Tütchen mit Nescafé und Zucker zur Verfügung stehen.

Dienstag, 17.05.05

Wenn ich bloß das System der irischen Durchlauferhitzer verstehen könnte!! Warum kommt warmes Wasser plötzlich heiß, kaltes Wasser, wenn man es nicht will, und warum ist der Boiler überhaupt beleidigt und streikt, wenn man die "Power" hochdreht?

Die Hausherrin hat uns gestern ein irisches Frühstück avisiert und gefragt, ob wir Scrambled Egg oder lieber Pancakes wollten. Letztere wirkten und schmeckten heute vorgefertigt, aufgewärmt, amerikanisch.

Das irische Frühstück bestand aus verpackter Marmelade, Butter, die nach Margarine schmeckte, Durchdrückkaffee, der zu schwach war, in die Tasse zu fließen, ansonsten sollten wir uns beim traurigen Cereal-Vorrat selbst bedienen. -

Majestätisch stand ein Wasserspende-Automat neben unserem Tisch, so einer, wie man ihn in Kaufhäusern als Service findet. Und gleich daneben 5 große Plastik-Wasserkanister als Vorrat, ein schwulstiger Polstersessel, dick und ausgestopft, wie erschreckend viele Menschen hier.Viel Plastik-Geblüm in den Regalen. Nein, irische Gemütlichkeit ist das nicht. Aber man lebt ohnehin nur von "Durchlauf-Posten", die einmal in diese Gegend kommen.

Um 10.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Die Landschaft wird immer irischer, immer grüner, immer flacher.

11.00 Uhr: Waterford ist eine wunderschöne Hafenstadt, viel zu schade, um sie nur hochkonzentriert mit Schweißperlen auf der Stirn zu durchfahren, wie wir es taten.

Auf der R675 weiter bis Tramore. Fritz sieht eine billige Tankstelle und tankt 20 Liter auf für 0,979 Euro pro Liter, - nachdem erst mal nach dem Tanköffnungsschalter gesucht werden musste.

Und nun geht’s zur Coast-road!! Fritz macht alles mit links!

Tramore - Bunmahon - Dungarvan. Wir wollen essen gehen. Das beim Wegweiser auf dem Markt angepriesene Restaurant gibt’s nicht mehr. Die anderen sind entweder zu teuer für uns oder erst am Abend geöffnet. Also kaufen wir uns wieder Natur-Food aus dem Supermarkt und essen auf einem Rastplatz Joghurt, Käse, Banane und frisches Brot.

Weiter in Richtung Cork, kurz davor zum Hafenort Cobh auf der Halbinsel Great Island. Eithnes Freund hatte uns diesen Platz als Bleibe vorgeschlagen und es sollte sich als guter Tipp erweisen.

Doch zuerst die Enttäuschungen bei der Zimmersuche: Nein, Blick aufs Meer haben wir nicht (dafür aber auf den desolaten Hinterhof!) -

Wir überlegen, ob wir nicht doch lieber in ein Hotel gehen sollen, denn diese miesen B+B-Angebote scheinen uns langsam suspekt. - Einen letzten Versuch wagen wir noch mit einer Adresse ganz oben am Berg, aber leider, leider, - belegt. Als wir sagen, dass wir aus Österreich sind, ruft sie gleich ihre Schwester an, - ja, sie hat noch ein Zimmer frei. - Ach, und sie wollen doch so gern im Dezember nach Wien zum Weihnachtsmarkt, Österreich wäre doch so schön!

Der Weg zur Schwester wurde uns genau beschrieben, trotzdem fanden wir nicht gleich hin, Einbahnstraßen, Abendverkehr, Hitze, - Fritz blinkt rechts, ich schreie: Links!, hinten hupt jemand wie verrückt, und da denke ich wieder an den Psychotherapeuten, der was über Scheidungen sagte...

Aber um so größer war dann die Freude bei "Rosemount" über das hübsche Zimmer mit Meerblick und die Dusche mit Mischarmatur und richtig schönem Druck bei warmen und kaltem Wasser!

Ein Abendspaziergang hinunter zum Hafen, der zu den größten natürlichen Häfen der Welt gehört(habe ich im Prospekt gelesen!)

Von hier aus trat die Titanic 1912 zu ihrer letzten Reise an. Außerdem finden wir ein Denkmal für die Opfer der "Lusitania", die 1915 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.

Zurück in der Gegenwart: Wir vergleichen ausgehängte Menu-Karten und Preise, und dann entdeckt Fritz mit Entzücken ein indisches Restaurant. Im "Tandouri" bezahlen wir insgesamt so viel, wie sonst ein Gedeck gekostet hätte, - na ja, dafür ist es eben indisch, und eine hübsche russisch-rassige Bedienung macht es zum Multikulti-Erlebnis.

Mittwoch, 18.05.05

Heute ist Cork angesagt, aber das Nieselwetter schon beim Frühstück verheißt nichts Gutes.

Und dann erst das Frühstück! Irisch! - Der Hausherr serviert 2 Scheiben trocken gebratenen salzigen Schinken, 2 kleine Würstchen, 1 Scheibchen Tomate, Toast, Marmelade, Cornflakes und superheißen Kaffee, gleich eine große Kanne voll zum Satttrinken. - Es regnet inzwischen stärker, aber das hält uns nicht ab, mit Riesenschritten und hochgeschlagenem Kragen hinunterzulaufen zum Bahnhof. 20 Minuten gemütliche Fahrt, während der Regen an die Scheiben prasselt, 5 Euro hin und zurück für OAPs (Old Aged Persons - Wie sich das anhört!!)

Wir bummeln durch die putzigen Häuserzeilen, wärmen und trocknen uns zwischendurch in den Kaufhäusern. In einem Pub "Le Chateau" in der Patrick Street gönnen wir uns 2 Glas Irish Coffee zu je 6,00 Euro!

Hatten wir in den ersten Tagen ständig Hunger, verspüren wir jetzt beide keinen Appetit auf irgendetwas. Zum Glück, denn die meisten schönen Gasthäuser machen erst abends auf, Kleinigkeiten wie Sandwich oder Donuts wollen wir nicht, und so landen wir bei McDonald und beobachten amüsiert die Mädchen in ihren hübschen Schuluniformen, die sich hier kichernd und schnatternd ihre Hamburger reinstopfen. Wahrscheinlich jeden Tag. Essen bei Mutti? Was ist das?

Lustig anzusehen sind die frierend vor den Eingangstüren stehenden smokerinnen und smoker, jeder hält sich an das absolute Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Lokalen und Geschäften!

Cork ist sicher eine hübsche Stadt, sogar Europäische Kulturstadt im Jahr 2005, nicht sauberer und nicht schmutziger als österreichische Städte auch, - und doch... irgendwie hat mir Kilkenny besser gefallen!

Donnerstag, 19.05.05

Weil uns der Schinken zu salzig war, das irische Frühstück an sich viel zu üppig, bestellen wir uns heute nur ein Scrambled Egg. Das ist (zumindest hier) anders als das deutsche Rührei oder die österreichische Eierspeis': Eine gestockte dunkelweiße Masse, die nach nichts schmeckt, noch nicht mal nach Ei, vielleicht ganz dezent nach luftiger Latexmatratze! Aber der Kaffee war wieder gut und sehr heiß!

Die Hausdame kam herein, meinte, es sei warm genug, zog den Stecker aus der Wand, und das Kaminfeuer erlosch! Abreise.

Durch den Unterwasser-Straßentunnel südlich von Cork in Richtung Westen zu fahren, war super! So haben wir uns die Fahrt durch die City erspart und waren ganz schnell auf der Küstenstrecke nach Kinsale, das als Gourmet-Dorf gehandelt wird. - Vielleicht säumen deshalb so viele Riesenbusse die Straßen, aus denen schnatternde Touristen aus Amerika und England steigen, sich durch die engen Gassen schieben, kurz auch zum Hafen schielen und dann irgendwo ihren teuren Lunch einnehmen. Wir machen den Fußweg zum Kompass Hill, von wo man einen wunderschönen Blick auf die Bucht und die bunten Häuschen hat.

Weiter geht es auf der Küstenstraße. Irgendwann meldet sich dann doch das Vakuum im Magen und in Klonakilty steigen wir aus, obwohl es regnet und obwohl dieser Ort in keinem Reiseführer erwähnt wird. Kaum ein Speiselokal hat geöffnet, hier scheint man wirklich nur abends essen zu gehen. In unserer Verzweiflung sprechen wir einen Herrn an, ob es irgendwo etwas anderes außer fast-food gäbe. Er schmunzelte und meinte, das beste Essen der ganzen Stadt gäbe es bei Lettercollum, - das sei kein Restaurant, aber es sei wirklich das beste Essen zum Mitnehmen. Verzehren könnten wir es dann gegenüber im Scannel-Pub.

Das war ein super Tipp! In einem kleinen Öko-Lädchen in der Connolly Street, das sich "kitchen project" nennt, verkauft ein freundliches, junges Mädchen mit Rasta-Zöpfen was ihr Partner hinten in der Mini-Küche kocht und backt. Fritz hatte leek-tarte, ich Gemüse-Lasagne und diverse Salatreste zu erschwinglichen Preisen.

Alles ließen wir uns, genauso wie es der fremde Herr vorgeschlagen hatte, gegenüber im Pub am echten(!) Kaminfeuer mit dunklemGuiness Draugh Beer (je 3,00 Euro) schmecken. Lange nicht so gut und in so uriger Gemütlichkeit gegessen!

Wir wissen noch nicht so recht, wo wir unser Nachtlager aufschlagen und so schaut Fritz im Velbinger-Führer nach: Baltimore, geschäftiger Fährhafen für einen Sprung auf die kleinen Inselchen, wird angepriesen und ganz besonders auf Rolfs Hostel hingewiesen, das von einem deutschen Auswanderer-Ehepaar betrieben wird.

Was hat uns bewogen, anstatt zur viel bekannteren Beara-Halbinsel weiterzufahren, kurzentschlossen auf den A--- der Welt zuzusteuern? Die Aussicht auf deutsche Essensqualität? Oder das Nationalbewusstsein? - Was auch immer es gewesen sein mag, es wurde ein wunderbarer Abschluss unserer Irlandreise!

Das Hostel ist inzwischen zum Hotel avanciert und wird geleitet von der Mutter Gertrud und ihren beiden Kindern Friederike(Service und Empfang) und Johannes Haffner (Gourmet-Koch). Sie können ruhig deutsch reden, meinte Friederike bei der Anmeldung, als sie die 120,oo Euro für zwei Übernachtungen im voraus kassierte. Sie komme aus der Lörracher Gegend und ihre Eltern aus Laufenburg im Badischen. Ihre Bekannten aus Laufenburg waren unsere Nachbarn in Herrischried! So klein ist die Welt, meinte Gertrud lächelnd. Dass hiermit das Spinnennetz noch nicht zu Ende gewoben war, wussten wir damals noch nicht (siehe Samstag, 21.05.05)

Früher war es eine Art Jugendherberge. Nun sind die Zimmer renoviert und mit warmem Holzfußboden( It is more hygienic, meinte Friederike) versehen, hellen Gardinen, und ... ja, was und, nichts und, .. einfach nur großzügig, hell, gemütlich, mit weißem Bettzeug und weißem Bad. Endlich nur eine offene Kleiderstange zum Aufhängen der evtl. nassen Kleidung, kein gut gemeinter Schubladenschrank, in dessen Schubladen doch nie jemand etwas hineinräumt. Keine Altmöbel-Entsorgung. Auf Reisen brauchen wir Ablagefläche für eigenen Krimskrams, eine Stellfläche für den Koffer, und ein Tischchen, um Reisenotizen zu machen. - Eine für alle Gäste zur Verfügung stehende voll eingerichtete Küche mitsamt einer Kochbuchreihe ist das absolute I-Tüpfelchen!

Alles da! Wir fühlen uns wohl! Und dann das Essen! Wir sitzen im gemütlichen Restaurant, die Wände umschmeicheln uns mit dunklem Rot, die Karte verheißt Gutes, - die Küche, zum Gastzimmer offen und einsehbar, scheint vollkommen in deutscher Hand zu sein.Wir bestellen natürlich Irish Salmon und eine ganze Flasche Wein! Das Gemüse ist knackig und frisch, die Gurken in Sahne-Dill-Soße gekonnt abgeschmeckt, der Salat delikat und der Wein überhaupt ein Traum! Die Preise angemessen, wenn nicht sogar bescheiden für diese Qualität! Was stand doch in Cork an einer Mauer?

Gertrud, die Wirtin,

und Johannes, der Koch

Culture is purely a matter of taste! - Ja, besonders die Esskultur!

Wir machen satt und zufrieden einen Abendspaziergang zum Hafen hinunter. Herrlich, diese verschlafenen Häuser, die verträumten, vom Massentourismus noch nicht heimgesuchten Kneipen, der klare Geruch nach sauberem Meerwasser, der Sonnenuntergang, das Vogelzwitschern, das ist Leben, das ist Glück!

Um 22Uhr soll ein irisches Fiddle-Festival im Casey's of Baltimore-Dorfhotel stattfinden. - 20,oo Euro Eintritt pro Person scheint uns für dieses Kaff doch etwas überzogen zu sein, und außerdem sind wir nicht sicher, dass uns das Fiedeln wirklich 2 Stunden lang erfreut. - Der uns begleitende Hund von Rolfs Hostel und wir beschließen gemeinsam, umzudrehen und "nach Hause" zu gehen. Der Tag war schön genug!

Freitag, 20.05.05

Herrlich geschlafen! Kein irisch-übliches Bettlaken, von dem ich nicht wusste, ob man sich damit zudeckt oder drauflegt; in beiden Fällen ist eine nächtliche Verrutsch-und-Gezerre-Orgie vorprogrammiert.

Wir genießen die gut funktionierende Dusche und beginnen wohlgelaunt den letzten Urlaubstag mit einem continental breakfast (4,-Euro) im Restaurant. Kaffee wird immer wieder nachgeschenkt, es gibt braunes, selbstgebackenes Brot, Butter und Marmelade, cornflakes.

Ganz in der Nähe liegt der Loch Ine, - lt. Velbinger-Reiseführer S. 192: "Ein blaugrüner Salzwassersee, eingerahmt von üppig bewaldeten Hügeln. Der See ist durch eine enge, von Klippen abgesperrte Schlucht vom offenen Ozean getrennt. Bei Springflut schwappt das Meer über. Durch Verdunstung entsteht ein höherer Salzgehalt als im Atlantik, seltene Flora und Fauna. Unbedingt vom Picknickplatz aus den beschilderten Pfad zum "Hill Top" hochlaufen."

Soweit so gut, wir fanden den Picknickplatz an der Straße, aber keinen Wegweiser.

Wir gingen am See entlang und kamen an einen Cul de Sac (Ende!). Man kann also leider nicht um den See herumgehen. Es gab auch auf diesem Weg einen Picknickplatz und von dort einen zaghaften Trampelpfad, aber er führte nur durch dorniges Gestrüpp und endete dann ebenfalls. Wahrscheinlich haben vor uns schon einige Touristen auf Grund des Velbinger-Hinweises den "Wanderweg ab Parkplatz" gesucht. -

Wir machten einen zweiten Anlauf ab Picknickplatz an der Straße in den Wald hinein und fanden nach 50 Metern den Hinweis auf den Gipfelweg. Ca. 30 Minuten brauchten wir bis oben, es war ziemlich steil und die Luft war karibisch feucht-schwül. Zwei junge Männer kamen nach uns und schnauften nicht schlecht! Der Panoramablick auf den See und das Meer belohnt überwältigend!

In der kleinen Marktstadt Skibbereen besuchen wir das Heritage Centre mit der interessanten Ausstellung über die große Hungersnot um 1845, bei der über eine Million Menschen in Irland starben.

Wie gut geht es doch uns heutzutage?! Lebensmittel, deren Ablaufdatum überschritten ist, werden weggeworfen, damals haben die Menschen Ratten, Katzen und Hunde gegessen und der Tod wurde eine Weile hinausgezögert. In Skibbereen wurde das erste Suppenhaus und ein Arbeitshaus gebaut.

Wir haben wunderbaren Kaffee im originellen Church Restaurant getrunken und delikaten Meringue-Kuchen gegessen! Man hat lediglich die Kreuze abgebaut, die Kirchenbänke umgestellt, ansonsten blieb der Innenraum der Kirche erhalten und wird nun als kurioses Restaurant genutzt.

Rolfs Gasthaus ist abends bombenvoll! Von weit her kommen die Gäste - auch englische - , um hier gut, ja sehr gut zu essen. - Fritz nimmt Seeteufel, ich habe Brill-Fisch, beides fangfrisch heute angeliefert und so schmeckt es auch! Köstlich!

Ein kleiner Abendspaziergang noch, es wird neblig, grau, dunkel, - hier gefällt es mir. Hier möchte ich wohnen! - und auf Rügen - und am Alpl, und möglichst überall gleichzeitig und nie wieder irgendwo abreisen müssen!

Samstag, 21.05.05

W i r müssen abreisen.

Fritz hat die Route genau aufgezeichnet und Meilen in Kilometer umgerechnet. Wir wollten eigentlich nur bis Cashel. Da soll es einen kolossalen Burgberg, den Rock of Cashel geben. Und außerhalb in Dundrum ein Hotel im Kloster.

Je weiter wir ins Landesinnere kommen, desto mehr präsentiert sich die Landschaft wieder irisch grün. Es nieselt während des ganzen Vormittags.

Macroom - Mallow - Mitchelstown. Hier kaufen wir beim Bauernmarkt spottbillig (weil kurz vor Toresschluß) Käse und Oliven, weil das Steakhouse zu ist, die vielen take-away-shops, Chinesen und Pizzabuden uns nicht reizen können. Nach unserem Picknick etwas außerhalb auf einem Alert-Center (was ist denn das?) gießt es.

Wie wäre es, wenn wir noch einmal bei Eithne einkehren? Nachdem wir die Burg und den Felsen in Cashel gesehen haben, rufen wir an, ob wir noch einmal bei ihr übernachten dürfen.

"Absolutely!" freut sie sich. Ehrlich! Wir haben noch 3 Stunden Fahrt vor uns.

Auf der Autobahn vor Naas gießt und hagelt(!) es so stark, dass wir uns an die Seite stellen und warten müssen. - Zum Glück regnet es nicht mehr, als wir über den Wicklow Gap, eine der beiden Passstraßen über das Wicklow-Gebirge, fahren und um 19.30 steuert Fritz direkt auf Eithnes Haus zu.

Als wir ihr berichten, dass wir "nur" bis Baltimore gekommen sind, fragt sie: "Aber ihr wart nicht zufällig in Rolfs hostel? "

"DOCH, da waren wir!"-

"Ich auch! 1983 mit Brian, als die Haffners gerade umgebaut haben. Und Gertrud weiß, dass ich bei Euch als Au-Pair gearbeitet habe!"

Brian, Eithnes damaliger Freund Brian, wird in dem sehr schönen und stimmigen Reiseführer "Irland" von Christoph und Ruth Merten (Terra-Verlag, Badenweiler) auf Seite 130 als Lehrer aus Dublin erwähnt. Wir lesen nochmals diesen Artikel über die Aufbauzeit der Haffner-Familie und Eithne hat Tränen in den Augen. -

Ja, die Welt ist klein, besonders die irische!

Wir laden sie zum Dinner ein und fahren nach Wicklow. Wie bei uns auch, geht "man" am Wochenende essen und so wurden wir beim italienischen und auch beim thailändischen Restaurant freundlich abgewiesen, beim exquisiten "Bakery Shop" gut und teuer gesättigt. Ich frage mich immer wieder, wie sich - besonders die jungen - Menschen dieses teure "Dining out" leisten können.

Man lebt HEUTE! Auch auf dieser Insel.

Sonntag, 22.05.05

Ein letztes Mal lange geschlafen, mit Eithne geruhsam Fotos angeschaut, erzählt, erinnert, und Lunch gehabt. Danach endgültiger Abschied und Fahrt zum Flughafen Dublin.

Bei der Rückgabe des Autos reklamiere ich noch, dass weder die versprochene Autokarte noch eine Parkscheibe im Auto waren. Darauf die plausible Antwort, wir hätten sie verlangen müssen, - aber wir könnten uns gern eine nehmen...

Dann lassen wir uns vom Bus des Crowne Plaza zum Hotel shutteln, - und bestellen gleich für morgen früh 6 Uhr den Rück-Shuttel-Service, um pünktlich zum Flug 7.20 Uhr zu kommen.

Zum Glück merkt Fritz im Hotel, dass es erst um 6 Uhr das erste Frühstück gibt! Wozu verkauft man uns ein Frühstück im Werte von 20 Euro? - Das Rückbuchen gibt administratorische Schwierigkeiten. - Danach gehen wir im asiatisch angehauchten Flughafenrestaurant zum Dinner, wo uns die Qualität und der Preis angenehm überraschen.

Montag, Abreise und Ende des Urlaubs

Morgens klingeln nacheinander wie in einem alten Uhrenladen 3 Wecker und der automatische Radiodienst, damit wir nur nicht verschlafen. - Fritz richtet das Frühstück mit den bereitstehenden Wasserkocher, Teebeuteln und Cookies

Am Flughafen steht eine riesige Menschenschlange, da es nur einen einzigen Abfertigungsschalter gibt. Vor der Sicherheitskontrolle der nächste Marsch immer hin und her zwischen den Barrieren, man schleust sich in gewissen Abständen an den gleichen Personen vorbei. - Fliegen macht schlank: Wir sind eine ganze Stunde auf den Beinen, bis wir zum Ausgang vordringen! -

Flug angenehm. Wetter heiß in Wien. Ruhige Eisenbahnfahrt nach Graz.

Wehmütig legen wir alle Reisebücher zurück, wohlwissend, dass es noch viel, viel mehr auf dieser wunderschönen Insel zu entdecken gibt.