Gebucht bei Gruber-Reisen, Strassgang
17.1.-31.1.03 Doppelzimmer, HP, 1.200,00 € pro Person, Flug Graz-Teneriffa
Mietwagen Gr.A 2 Wochen 300,- €
Goldstadt-Wanderführer
09.45 mit Taxi zum Flugplatz Graz
10.15 pünktlicher Abflug mit AUA
14.30 (Ortszeit) an Teneriffa Süd, mit Bus zur Fähre, Koffer in Container verfrachtet
15.00 Abfahrt - großes sauberes Schiff der Olsen-Gruppe
(unsere Erinnerung an die Cap Verde-Fähre Brava-Santiago kommt wieder hoch...)
15.50 Ankunft Hafen San Sebastián auf Gomera, wir müssen die Koffer selber aus den Containern holen, aber ein paar eifrige Sachsen mühen sich redlich, auch für uns.
50 Minuten Busfahrt auf der uns noch bekannten Kurvenstrecke über die Carretera del Sur, bis Degollada de Peraza , dann Abzweig nach Süden zur Tecina-Hotel-Anlage.
Zwei neue Tunnel haben die Fahrt erheblich verkürzt gegenüber 1993, als wir das erste Mal hier waren(mit Wölfi).
Eigentlich hatten wir die preiswerteste Zimmergruppe gebucht. Da dort jedoch gerade renoviert wurde, hat "man sich erlaubt, uns in ein Zimmer direkt am Meer upzugraden." Zu Hause haben wir nachgerechnet, dass uns somit 500 Euro geschenkt wurden, psst.. nicht weitersagen!
18.30 Uhr öffnet das erste von vier möglichen Restaurants, davon zwei unten am Strand mit Aufpreis und täglicher Anmeldung.
Selbstbedienung, mehrere Fleisch-, Fisch- und Gemüse-Gänge, Salat, Vorspeisen, Nachspeisen, alles, was das Herz begehrt, ist zu finden. In den nächsten 2-3 Tagen essen wir zu viel, aber danach bremsen wir, um nicht mehr nach Hause zu schleppen, als wir hergebracht haben.
Glücklicherweise sehr gut geschlafen, obwohl ich befürchtet hatte, wegen der Meerluft und wegen unserer Sorgen, die wir leider nicht in Graz lassen konnten, nachts wach zu liegen.
Da wir Fliegengitter haben, konnten wir die Balkontür offen lassen (nachdem Fritz erstmal die Ösenschraube für den Befestigungshaken an die richtige Positions geschraubt hatte!)
8.00 Uhr Super-Sonnenaufgang über dem Meer direkt aus dem Bett beobachtet.
8.15 Uhr Herrliche Dusche genossen, schön warm und richtig starker Druck!
9.00 Uhr Frühstück im Restaurant.
Morgen stehen wir eher auf, damit wir draußen auf dem Balkon einen Platz kriegen.
Dann mit dem Auf-zug 43 m hinunter an den Strand, kleiner Spaziergang zum Hafen,
ein paar Häuser sind dazugekommen, und die Kloake neben der Bananenplantage stinkt immer noch so...
11.00 Uhr Information unserer Tui-Betreuerin, die ihren schweizer Charme versprüht.
Die Auto-Vermieterin hatte angeblich seit 8 Uhr auf uns gewartet, na ja....
Danach mit Rucksack, Rest-Proviant vom Flugzeug und Wasser zum Strand. Leider gibt es keinen Fußpfad zum Nachbar-Playa de Tapahuga. -
Am Nachmittag unseren Mini-Jetlag auskuriert.
Heute wollen wir unsere kleines Autolein ausprobieren: Über Alajeró zur Höhenstraße, wo es im Lorbeerwald wie üblich regnet, nebelt und düster aussieht. Weiter an die Küste unterhalb von Alojera!
Die Verwüstungen, die wohl vor kurzem durch Erdrutsche entstanden sein müssen, machen mir Angst! Trotzdem gibt es hier ein paar Urlauber, die am schwarzen Kieselstrand liegen und sogar baden. - Wir verzehren unsere Vorräte in einer windgeschützten Hausruine, wo die Vorderwand im Ganzen einfach so - patsch, bum - nach vorn umgekippt ist.
Zurück in den Ort Alojera, um den Einstieg für eine Wanderung in die Bucht Punta del Trigo zu finden. Vergeblich. So gehen wir einfach ca. 1 Std. auf Sichtweite querfeldein hinunter, hin und wieder bestätigt ein kleiner weißer Tupfer an einem Stein, dass wir richtig sind. - Unten am Strand können wir den Pfad am anderen Berghang sehen, dessen Startpunkt wir leider nicht gefunden hatten. Weil es mir aber zu mulmig ist, erst in den Talkessel hinunter und dann irgendwo wieder hinaufzutasten, gehen wir denselben Weg zum Auto zurück.
Eine Stunde braucht man für die Rückfahrt nach Tecina.
Unsere Sorgen holen uns ein, wir liegen nachts wach.
Nach dem Frühstück im Dorf Wein und Wasser gekauft, getankt und dann nach Imada
gefahren, wo die Wanderbeschreibung beginnt, die ich in englischer Sprache aus dem Internet geladen habe. 2 Stunden herrlicher Bergabweg zur Ermita de Nuestra Senora del Paso. - Mittagspause - Der Bergauf-Rückweg auf der anderen, zum Glück schattigen Seite ist nur am Anfang schlecht zu finden, danach immer der Nase und den spärlichen Steinmännchen nach bis bald am Gipfel wieder das Dorf Imada zu sehen ist und nach insgesamt 4 Stunden reine Gehzeit unser Auto erreicht wird.
Unser Tipp fürs nächste Mal: Von Santiago bis El Cahezo fahren und die Wanderung dort beginnen.
Faulenzertag: Mit dem Aufzug(der eigentlich Abzug heißen müsste) zum Meer, ein wenig auf den Steinen gesessen und gedöst, bis mich die Krebse vertrieben haben, die hier unbekümmert herumkrebsen. - MittagsRUHE im Zimmer. Ich bin nicht gewohnt, nichts zu tun. Die Gedanken sind woanders...
Das Publikum im Restaurant ist gemischt: Engländer, Spanier, Deutsche und Österreicher, auch ein paar Belgier, - von sehr jung mit schreienden Kleinkindern bis sehr alt mit Stock oder Rollstuhl. Die Kleidung ist gemäßigt, nicht so "anstrengend" wie beim Club Med.
10.30 ab Degolla de Peraza-Parkplatz an der Höhenstraße, 1 Stunde steil runter auf schattigen, daher unglaublich glitschigen Steinen, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern. Trotzdem rutscht Fritz einmal aus, fällt auf einen seiner Wanderstöcke, der darauf zerbricht und von uns an Ort und Stelle als Markierpfahl entsorgt wird.
Über einen lustigen Hühnerhof fast bis ins Dorf La Laja. Endlich finden wir hier die erste Ausschilderung nach Roque Agando( eigentlich brauchen wir sie jetzt auch nicht mehr!)
1 Stunde bis zum Casa de Manco, einer leeren Schutzhütte mit Kerze. Ich verewige "Ilse und Fritz" an der Tür. Über breite, gepflasterte Stufen des ehemaligen "Königsweges" (was für eine Verschwendung!) zur Höhenstraße. Ein paar Meter da entlang, dann links hoch weiter und an einem etwas windstillen Platz gespeist. Durch einen romantischen Heidestrauch-Tunnel bis zur Ermita de las Niéves, wo eine ausgelassene Gruppe junger Männer zu Gitarrenmusik sang, Bier trank, und Würstchen grillte. Nach 3 ¼ Stunden Wanderzeit waren wir wieder am Autoparkplatz, wo auch bald die drei jungen Schweizer Wanderer eintrudelten, die wir des öfteren auf der Tour gesehen hatten. Unsere heutige gute Pfadfindertat war, dass wir den einen davon ins Tecina zurück mitnahmen.
Geschichte zum Parkplatz-Namen so nebenbei:
1488 traf sich Herman Peraza in einer Höhle heimlich mit seiner Geliebten, Prinzessin Iballa, die einem Einheimischen versprochen war. Der erfuhr davon, lauerte den beiden auf und erstach den Konquistatoren.
Das löste einen zweiten Aufstand der Gomeros gegen die Besatzer aus, die Gomeros unterlagen. Als Rache der Witwe Peraza wurden alle Männer über 15 Jahren getötet und Frauen und Kinder verschleppt.
Ab 10 Uhr am Pool gelesen. In der Bücherei gibt es mehrsprachige Literatur, die wohl von Gästen dagelassen wurde (Nächstes Mal "Spenden-Bücher" mitnehmen).
Abends endlich einen Platz draußen auf dem Balkon bekommen. Es ist unglaublich mild und nicht so laut wie drinnen, außerdem gibt es kostenloses Katzentheater von Inselkatzen.
Nach langen Überlegungen und anschließender Fitnessübung "Über-den-Schatten-springen" entschließen wir uns, für 30 € ein Taxi nach Las Hayas zu ordern, um von dort aus die Talwanderung hinunter nach Valle Gran Rey zu machen und als Ausgleich preiswert mit dem Fährschiff nach Santiago zurückzuschippern.
Beim Gasthaus "Montana" vergeblich den Einstieg zur Wanderung gesucht. Letztendlich gehe ich in die Wirtschaft und die freundliche alte Wirtin Dona Efigenia, deren Suppeneintopf so gelobt wird, geht mit uns trotz Wind, Nebel, Nieselregen hinaus und zeigt uns das dürftige Weglein nach Cercado, das direkt in ihrem Garten neben dem Haus beginnt. - Es geht so dürftig und neblig weiter, wir "tasten" uns weiter und stehen plötzlich und unerwartet vor einem Abhang, um und unter uns "Waschküchendunst". - Hinunter ins Tal, drüben wieder rauf, oben beim GH Maria vorsichtshalber wieder gefragt. - Geradeaus bis zum Ende der Straße - ha, Straße?! - und dann rechts. Stimmt! - Stürmisch, glitschig, - trotzdem: bergauf bei Sonne möchte ich den Weg nicht machen.
Auf halber Höhe finden wir einen kleinen Sonnenfleck und schlagen unser Lager für die Mittagspause auf. Ohne Wegbeschreibung wäre man hilflos verloren, denn Markierungen gibt es so gut wie keine.
Nach 4 Stunden Wanderzeit - Rest querfeldein durch eine Müllhalde - erreichen wir an der Stadtgrenze den 1. Kreisverkehr-Wegweiser nach Westen zum Puerto. Hatsch, hatsch...
Beim 2. Kreisverkehr zeigt ein Schild genau in die andere Richtung, also zurück, vorbei an einer - an sich sehr schönen - Uferpromenade, hatsch, hatsch, - Unsere Wanderzeit verlängert sich bereits um eine weitere Stunde, wir werden langsam müde und wütend, - Fritz läuft in ein Hotel und fragt. Dann kommt er heraus mit einer geklauten Geranienblüte, um mich zu versöhnen, als er mir unterbreitet, dass wir wieder zurück(!) laufen müssen, da der Puerto da sei, wo auf der Karte Embarcadero steht. Als wir am 2. Kreisverkehr vorbeikommen, trete ich mit voller Wucht gegen das falsch gerichtete Hinweisschild, aber es rührt sich nicht vom Fleck! Mistding!
Dann erreichen wir sichtlich erschöpft das, was wohl der Hafen sein soll. Aber immerhin noch eine Stunde zu früh! Fritz findet kein Kartenbüro, irgendjemand rattert wohl etwas in spanisch vor sich hin, nachdem Fritz natürlich immer nur spanisch palavert, und Fritz versteht so was wie "On board" oder so ähnlich. Na ja, wir warten mal, die Fähre liegt ja schon im Hafen. Es sitzen auch schon einige Hippies und "normale" Touristen im Schatten auf alten Gummireifen und auf der Erde, da haben wir es im Plastiksessel relativ bequem. -
Kurz vor vier kommt ein weiteres Schiff in den Hafen, spuckt Menschen aus und saugt die
Wartenden ein. Mich wundert, dass alle ein Ticket in der Hand haben und Fritz meint noch, das seien vielleicht Gruppenreisende. Nein, es waren Menschen wie er und ich, die aber wussten, wo das Ticket-Verkaufsbüro versteckt ist! - Fritz rannte los, - da hinten, - links, neben dem weißen Pfahl, - - - und der Kontrollor grinste so dämlich als ich ihn bat, doch noch ein bisschen zu warten, - das Schiff fuhr los, und ich ging Fritz entgegen....
Es gibt keinen Bus mehr. Autostop ist auch sinnlos, da wir das bestenfalls in 3-4 Etappen hätten schaffen können, denn kein Auto fährt in eins durch von Valle Gran Rey bis Tecina!
So halten wir einen Taxifahrer an, der wohl gerade zum Hafen fahren wollte. Der macht das Geschäft des Tages: 40 € zahlen wir nun auch noch für die Rückfahrt! Fritz ist sauer über sich selbst, mir macht es gar nichts: Kriegen unsere Erben weniger!
Nach dem Abendessen schauen wir mal in der Tanzbar vorbei, drehen auch einige Tänzchen, flüchten dann aber vor dem Zigaretten-Qualm.
Fritzimann hat Geburtstag, wir holen uns Sekt und verbummeln den Tag.
Abends eine - ziemlich dilettantische Show-Nummer in der Bar und anschließend zwei Tänzchen.
Alles Gute, Fritzi!
Heute fahren wir 1 Stunde quer über die Insel nach Agulo im Norden. -
Da beginnt unser Wanderweg 31(S.190) steil an der berühmten Roten Wand nach oben. Zum Glück war es nicht sonnig, und so waren wir richtig gut in Form. - Im Centro de Visitantes beim Ort Palmita könnte man mehrere Stunden verbringen, aber wir begnügen uns mit dem Museum, wo auch ein Video-Film gezeigt wird. Es ist kalt, gerade so an der Grenze des Fröstelns.
Der Beginn des Abstiegs ist wirklich so interessant, wie er im Führer beschrieben wird: nackte Felsen in sämtlichen Rot-und Grautönen, kaum markiert, - eigentlich eine Mondlandschaft, und von da an geht’s bergab, 500 m Höhenunterschied!
Zwischendurch beim Abzweig Las Rosas setzen wir uns zum Mittagessen und als Abschluss zu unserem Käsebrot-Menu fabriziert Fritz einen Huberschen Eistee mit Quellwasser und einem Beutelchen Nescafé aus der Zeit Maria Theresia und Austrian-Airlines-Zucker!!!
Ein lauter "Piefke" (Tschuldigung!) aus Berlin gesellt sich zu uns, wir lassen ihm aber später freiwillig Vorsprung, weil wir die Ruhe genießen möchten. - Der Weg nach unten will und will nicht aufhören: Mein Gott, waren wir wirklich so weit oben?
In Agulo haben wir uns dann noch in der "City" verlaufen, landeten nach dem kuriosen Friedhof mit seinen witzigen Schließfächer-Appartments irgendwo vor einem Fußballplatz. Aber quer durch die Wiese lief Fritz vor und winkte dann von ferne....Dabei haben wir uns unzählige Knöterich-Knöllchen an Bergschuhe und Hosenbeine gefangen.
4 Stunden echte Wegzeit bei enormen Höhenunterschieden. Wir sind gut in Form!
Und schon wieder eine Wanderung!(Nr.20 S.148) Heute bin ich echt müde!
Mit dem Auto bis zur Quelle Epina. Natürlich gibt es diverse Versprechungen, was alles Gutes passiert, wenn man davon trinkt. Fritz füllte unsere Plastikflaschen auf für die Wanderung. - Ein großer Riesenbus mit unseren Hotel-Mitmenschen kam gerade an,
die gesamte Mannschaft quälte sich heraus und wanderte die Pflichtübung bis hinunter zur Quelle ab. Es war kalt, und zum Glück hat Fritz noch meine Hosenbeinverlängerungsteile gefunden, - ist übrigens sehr praktisch so eine Abreißhose!
Der Weg begann mit einem richtig breiten Sonntags-Stöckelschuh-Pistenweg, eine Stunde bis Ermita Clara. Einige Mountainbiker getroffen und einen kleinen putzigen Mischlings-Inselhund, der uns von da an lustig hin- und herspringend begleitete.
Wieder so eine eigenartig aparte rot-orange-gelb-graue nackte Lavalandschaft, links hinunter der Blick aufs Meer, nach rechts auf fleißig angelegte Weinterrassen. Nach 45 Minuten erreichen wir die nächste Ermita, wo wir uns mit dem Hündchen zum Mittagessen niederlassen. Fritz sucht aus einer kleinen Müll-Ablagerung ein Wurstdöschen und serviert unserem vierbeinigen Begleiter etwas Wasser aus unserm Quellvorrat, worauf er abrupt das Weite sucht. (Sollte uns das vielleicht warnen, von dem Wasser zu trinken?) Nicht nur deshalb schmeckt und die Dose Meisels Weiße ganz besonders gut!
Dann weiter zur Nordspitze der Insel. Auf dem Gipfel sieht Fritz gerade noch rechtzeitig eine Bienenkorbanlage! Fluchtartig kehren wir um, - wir wollten sowieso nicht wieder einen
500 Höhenmeter-Abwärts und danach 40min Asphalt-Hatscher in der glühenden Mittagssonne machen. Aber auch der uns nun bekannte Pistenweg zurück zog sich und zog sich, leicht ansteigend und von einer Kurve zur anderen. Nach 5 Stunden reiner Gehzeit war ich heute abend wirklich bettreif!
Faulenzertag: mit geliehenen Badetüchern nach unten zum Meerwasserschwimmbad beim Club Laurel. Na ja...
Eine Dame hat mir das Buch "Schlangenlinien" von Minette Walters gegeben,
auch na ja...
Beim Frühstück am Nachbartisch einen älteren Herrn beobachtet, der einen Streifen von der Papierserviette abtrennte, seinen Ehering darauf fädelte und dann damit am Buffet alle Lebensmittel auspendelte, bevor er sie auf den Teller legte...
Wir haben den jungen Schweizern unseren Automiet-Gutschein geschenkt, der auf dem Zimmer lag und den wir nicht gebrauchen können. - Dafür haben wir heute am Parkplatz ein junges Pärchen gebeten, uns ein Stückchen in Richtung Höhenstraße mitzunehmen, wo unsere heutige Tour am alten Straßenstumpf begann und uns nach Süden hinunterführte(Nr.40,S.238)
Erst war es ziemlich kühl, so dass wir froh waren, Anorak und Handschuhe anziehen zu können, aber eigentlich wären wir die ganze Zeit ohne dieselben ausgekommen, im Gegenteil zum Schluss wurde es fast zu heiß!
Die Aufstiege waren relativ leicht und es wurde eine wunderschöne Tour.
Mittagspause machten wir in der verlassenen Hütte Casas de Contrera mit wackligem Tisch und kleinen Stühlchen bei einem "Tonda"-ähnlichen Ausblick. Ab da gab es dann eine rotweiße Markierung, allerdings an einigen Stellen auch schon erneuerungsbedürftig.
Vom Abstieg in den ersten Barranco bis nach Tecina waren es ca. 1 3/4 Stunden, rauf, runter, rauf, runter, glühende Mittagshitze. Vorbei an einem Hippie-Terzett, er und sie nur mit riesigen Tätowierungen bekleidet, eine Dritte, vielleicht die Gouvernante?, in weißem Flatterkleidchen. Dazwischen plärrte ein nacktes Baby um die Wette mit dem kläffenden Schäferhund(auch nackt!). Unten am Strand hausen Hunderte Aussteiger in Höhlen und Bruchbuden. Mir war es erst wieder wohl, als ich außer Reich- und Sichtweite war.
Der Rest durch die staubige Olsen-Baustelle und weiter durch die Bananenplantage war nicht so schön, aber wir hatten immerhin in 4 Stunden das geschafft, was im Wanderführer mit
5-6 Stunden angegeben ist!
Es ist schön, aber wir freuen uns auch wieder auf zu Hause. - Auch das beste Frühstücksbuffet bleibt irgendwann mal dasselbe, und täglich Sekt wird auch langweilig.
Die Besuchskatzen zeigen sich nicht, weil es zu kühl ist, immerhin schneit es in Deutschland und hier scheint es zu nieseln und wir sehen wir einen wunderbaren Regenbogen.
Wir wollten an den Strand bei La Dama. Endlose Fahrt erst nach Norden, dann das gleiche Stück wieder hinunter nach Süden. Straßen, die eigentlich gar keine sind. - Und plötzlich ist Schluss! Nur noch Schotter! Unter uns die alte Fischfabrik, ein Stückchen Kieselstrand, nichts Lustiges! Ab nach Hause! - Noch einen Abstecher in die neue Ferienanlage "Las Trincheras" gemacht, die wir vom Tecina am gegenüberliegenden Berg sehen können: Vergiß es, kein Vergleich! Kein Ambiente, keine Bäume, einfache braune, lieblose Silos. Wir holen noch nicht einmal eine Preisliste.
Echt cool am Morgen auf der Terrasse, nur der harte Kern sowohl der Katzenliebhaber als auch der Katzen findet sich heute dort ein: Aristocat und der doofe spanische Willy,
ein älteres Ehepaar und wir.
Wir mampfen Papaja und Melone auf Vorrat, stoßen noch einmal mit Sekt an auf diesen herrlichen Urlaub auf Gomera (leider oft mit den Gedanken in Deutschland).
Auch die Abreise ist so tadellos geplant und läuft bis zum Einstieg ins Flugzeug bestens ab.
10.15 Bus ab Tecina,
11.15 an Hafen St. Sebastian
12.oo weg mit der Olsen-Fähre,
21.15 an Graz, wo uns Uli gut gelaunt abholt.
"Alles o.k. bei Dir, wie geht’s dem frisch verheirateten Paar?"
"Ja, wir streiten uns ab und zu, aber sonst ist alles o.k."
Vinzenz, unser Kater ist beleidigt, weil wir ihn so lange allein gelassen haben,
und lässt uns das auch noch die kommenden Wochen spüren!