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Die Insel war nie so grün, wie in diesem Jahr!
Samstag, 18.1.2014
Alles ist wie immer: Uli bringt uns zum Flughafen, es ist frühlingshaft warm in der Steiermark,
aber wir entfliegen dem „Winter“... Wozu eigentlich? Seitdem wir in Pension sind, erholen wir uns doch jeden Tag?
Voller Erwartung stehen wir wieder an der Rezeption des Hotels Tecina Garden auf Gomera.
Wir bekommen das Zimmer Nr. 145 zugewiesen und haben einen Plan in der Hand mit den winzigen Zimmernummern. Die kann man schon am Tag bei gutem Licht und guten Augen nicht lesen, aber im Dunklen erst recht nicht. -
Und so irren wir gut gelaunt in der warmen Abendluft im Tecina-Park herum, begegnen anderen ebenso …. verwirrten Ankömmlingen, finden aber letztendlich unsere Adresse.
Wir haben einen kleinen Balkon, ein hübsches Bad mit Fenster, und das Meer ist auch hinter Baumlücken zu vermuten.
Montag, 20.1.2014
Es gibt Kanarischen Porridge Frangollo zum Frühstück, - sehr gesund mit Milch oder Wasser.
Die Zimmermädchen haben Stress, weil es übervoll belegt ist, trotzdem sind sie immer freundlich und hilfsbereit.
Unsere erste Wanderung zum Einlaufen: 2 Stunden zum Friedhof, vorbei an der Anlage Holyday Property Bond, El Balcon de Santa Ana. Wir kennen alles von den vergangenen Jahren.
Mittags Ausruhen auf dem Balkon, dann versucht Fritz, beim öffentlichen PC ins Internet zu kommen. Wir gehören ja zu der seltenen Spezies, die noch nicht ein mitgebrachtes Schlepptop dabei haben(zum "Wischen“). Also müssen wir uns Surf-Zeiten an der Rezeption kaufen. Beim dritten Anlauf (falsche code, falsches Kennwort, abgelaufen) klappte es dann. Vielleicht sollten wir uns doch einmal die Anschaffung eines desktop-wischers überlegen? NEIN! Brauchen wir nicht!
Dienstag, 21.1.2014
Um 10.22 gerade noch den Bus nach Las Toscas geschafft. Da oben in der Höhe empfängt uns ein starker Wind, dann erst Niesel- und später richtiger Regen. Macht nichts, Kapuze auf und Schirmmütze an eine Schnur gebunden.
Das Straßenschild "Benjichigua" liegt wieder am Boden. (2013 hatte ich mich gefreut, dass man es endlich aufgerichtet hatte..)
Der gewohnte Weg nach Imada, Bus zurück zum Hotel.<
Abends genießen wir das Essen auf dem Balkon und sind glücklich und zufrieden.
Mittwoch, 22.1.14
Um 11.12 Bus nach Alajero. - Fritz wollte unbedingt in den kleinen Laden wegen einer speziellen Biersorte, -
gab es nicht, also zurück nach Targa, von da den Ernestine-Wanderweg begonnen.
An der Kreuzung begegnen wir einem belgischen Aussteigerpaar und lassen uns erzählen, dass der "Tomatenweg" in großen Serpentinen nach Santiago hinunter führt und ganz leicht zu machen sei.
Das war Neuland für uns, aber fast schon ZU leicht, so haben wir die vielen großen Serpentinen einfach quer durch die Pampa abgeschnitten und landeten dann bei einem zusammengefallenen Haus. Dort wurde Mittagsrast gehalten und als Gäste kam eine riesige Schaf-Ziegen-Lämmer-Schar vorbei. -
Von da an zwar immer wunderschöner Blick aufs Meer, aber der Pfad wurden immer schlechter und zum Schluss so grausig schotterig, dass wir diesen Weg nicht noch einmal machen möchten und schon gar nicht von unten gegen den Berg hinauf(wie die Belgier). Bis zuletzt stellen wir uns die Frage, wo wir wohl herauskommen am Ende dieser (Tor-)Tour: unten am Kreisverkehr.
Donnerstag, 23.1.14
Nachts war es sehr, sehr stürmisch, trotzdem konnte man morgens wieder auf der Terrasse frühstücken.
Endlich finde ich auch ein französisches Buch in der Gästebibliothek, - Faulenzertag, herrlich.
Freitag, 24.1.14
Eine charmante, unternehmungslustige, ältere englische Lady gestattet uns, mit ihr das Taxi (nach Sebastian 37€ ) zu teilen und wir zahlen gern den Anteil(15€) bis zum Abzweig vor dem 2. Tunnel, wo es nach Tejijade hinunter geht. Es stürmt und brodelt um uns herum und sie rät uns noch, uns gegenseitig anzubinden.
Um 11 Uhr starten wir, nachdem wir uns inständig überlegt haben, diesen ausgesetzten Weg bei dem gefährlichen Sturm zu machen. Im Astronautenlook mit fest zugeschnürten Kapuzen schweben wir los. Bei jeder Kurve haut uns eine Sturmwehe zurück und wir müssen uns dagegen stemmen, um nicht abgetrieben zu werden.
Irgendwo steht mitten auf dem Weg ein bequemer Sessel!
Um 14 Uhr haben wir es geschafft, kommen locker und glücklich im Tecina an.
Lust auf Bier! Fritz will mit dem Aufzug hinunterfahren nach Santiago, - aber der ist wegen der zeitweiligen Stromunterbrechungen – vorsichtshalber! - gesperrt.
Samstag, 25.1.14
Als ich um 5 Uhr aufwachte, wollte ich leise hinaus gehen, um für Fritz irgendwo ein paar Blümchen zum Geburtstag zu pflücken. Ich muss gestehen, es war mir zu KALT!
Immer wieder haben wir aufs handy geschaut und ins Internet: Susanne, Martin und Norbert hatten ganz liebe Emails geschickt. Später sollten wir erfahren, dass an diesem und den nächsten Tagen die Telefonleitungen unterbrochen waren, zwei Tage später bekamen wir die SMS von Uli und Wölfi "nachgeliefert".
Helga und Heinz kamen mit einer reizenden Hibiskusblüte zum Gratulieren an den Frühstückstisch! Zur Feier des Tages gönnen wir uns nachmittags Crevetten in (viel!) Öl, im "Tagoror" gegenüber vom Tecina-Eingang.
Und dann ziehe ich mir – ebenfalls zur Feier des Tages, bzw. Abends – Stöckelschuhe und Nahtstrümpfe an.
Na, das war doch ein Geburtstagsgeschenk für meinen Fritz!
Es ist immer noch zu stürmisch zum Golfen oder Tennis spielen und darum sitzen viele Paare in der Lobby herum, sprachlos, regungslos, man weiß nicht, warten sie auf den Kellner oder auf den Tod? Wir sind dankbar, dass wir noch herzlich lachen können und auch bei allen Wetterlagen gewappnet sind für das Leben. Wir werden schon noch früh genug zurückschrauben, wenn es das Alter so will!
Sonntag, 26.1.14
Wir wollen mit einem Taxi nach Rumbazo. Wieder einmal kein Taxi am Stand . -
Bus geht auch keiner. Also zurück zum Hotel, wo wir ein Stuttgarter Ehepaar sehen, das auf ein bestelltes Taxi wartet. Sie wollen aber in die andere Richtung nach Targa. Hier muss man flexibel sein, wir ändern also unseren Plan und teilen uns mit ihnen die Fahrtkosten (20 € )
Gemeinsam gehen wir von der Ortsmitte bis zu dem Abzweigwegweiser, und empfehlen ihnen dort den Tomatenweg, weil sie erstens nur Turnschuhe anhaben und zweitens die Dame eine OP hinter sich hat. Aber wir warnen sie auch vor dem schotterigen Ende des Weges.
Wir beide laufen dann den Ernestineweg über Antoncojo, vorbei am Speicher und Aussteigerhaus.
Der Weg ist schlecht markiert und für Anfänger sind die Steinmännchen schlecht zu finden. Und man muss wissen, dass man zum Schluss rechts neben der Wasserleitung auf dem Wiesenweg abseits der Markierung besser laufen kann. Beim Flughafen kommen wir raus und blicken hinüber auf den unendlichen Zickzackweg, wo wir auch tatsächlich die beiden Stuttgarter erspähen. Ihnen hat die Tour übrigens sehr gut gefallen.
14.30 sind wir zu Hause . Zum ersten Mal legen wir uns zum Sonnen auf die Dachterrasse. Lesen, genießen und sind zufrieden.
Montag, 27.1.14
Faulenzertag, sehr warm, - im Fernsehen wird über den Aufstand in Kiew berichtet, keine Lösung bei Verhandlungen, - Janokowitsch ist verschwunden. -
Uns geht’s – noch! - gut!
Dienstag, 28.1.14
Heute müssen wir was unternehmen!
Wir heuern ein Taxi an, machen den Preis aus: 10 € bis Rumbazo. Er rast die Strecke auf 2 Reifen um die Kurven, - und als wir dann noch ein Stück weiter wollten, hat er uns unsanft aus dem Auto gezogen, er habe noch andere Kunden. - Raus! Aus! -
Der Weg hoch beim Straßenschild "El Cabezo" ist erst im Schatten und angenehm, - ich habe den Rucksack. Aber als es dann in der Sonne immer beschwerlicher wurde, hat Fritz ihn wieder übernommen. Warum sind wir heute so schlapp? Neulich auf dem Weg nach Imada sind wir gesprungen wie die Bergziegen! Es ist die Hitze! Für beide! Wir sind redlich froh, als wir endlich nach 2 Stunden 700 Höhenmeter geschafft haben und auf 800 m Höhe wieder am selben Platz sind wie vor einer Woche: Blick auf Imada. -
Kurz vor Imada kommt uns ein junges Paar entgegen und die beturnschuhte Dame meinte, das sei wohl kein Weg für Alte oder gar Behinderte, - wandern, ja, das würden sie zu Hause auch, aber da seien Wege im Wald, und flach. - Sie fragten noch, wo man denn da hinkäme, - Fritz erklärte es genau, wohlwissend, dass sie wohl nicht weit kommen würden. Nein, für Alte – huch, was sind wir denn? - ist das wohl nichts.
Wir hatten weder Durst noch Hunger und so setzten wir uns auf eine kleine Bank gegenüber der Bar und warteten auf den Bus. - Und siehe da, die beiden waren schon wieder zurück!
Das mit EU-Mitteln halb fertiggestellte "Hotel-Projekt" (Mein Reisebericht 30.1.2012 ) dämmert vor sich hin und verfällt, bevor es überhaupt einmal seiner Bestimmung übergeben wurde. Aber das große Plakat, auf dem genau auf Cent angeführt wurde, was die EU dazu gezahlt hat, wurde entfernt, - ist auch besser so!
Pünktlich um 14.30 kommt der Bus mit Martina, der charmantesten Busfahrerin der Insel!
Im Tagoror essen wir Thunfisch Carpaccio mit Kapern und Essig, genehmigen uns gutes Bier und legen uns nach herrlicher Dusche ins Bett!
Übrigens ist mir heute aufgefallen, dass ich vergessen habe, die Inselzeit auf dem Fotoapparat umzustellen. -
Heinz und Ingrid feiern heute ihren 48. Hochzeitstag und als Gegenleistung für die Hibiskusblüte bringe ich ihnen ein Herzblatt an den Tisch.
Beim Heimweg haben wir unter dem Theater einen riesigen Fernsehraum entdeckt, wo ein paar Männer sich mit ihren Jungs irgendein live-Fußball-Match angesehen haben. Es gibt eben immer noch etwas Neues, was wir nicht kennen.
Mittwoch, 29.1.14
Fritz war auf der Sonnenterrasse und vermisst plötzlich im Zimmer zurück seine gute Armbanduhr.
Schnell zurück zum Liegestuhl, dann zur Rezeption, nochmals zum Sonnenplatz, - und da im Busch liegt das gute Stück! Glück gehabt!
Ich wollte heute mit Fritz (der aber widerwillig!) zu den Pueblo Don Thomas Häusern, aber es kam Regen auf , wir gehen getrennt im "Bezirk" bummeln und treffen uns von Wlan geleitet vor dem Casino-Eintritt, ist das nicht ein Wahnsinn? Diese Übereinstimmung! Nach so vielen Jahren!
Herr Gröhner kommt enttäuscht von einer organisierten Bus-Inselrundfahrt, es hat nur geregnet und er hat für 30 Euro NICHTS gesehen.
Wir beraten, was wir morgen tun wollen. Machen wir den Monsterweg nach San Sebastian? Wird der Bus fahren? Sollen wir uns ein Taxi leisten? Wird es zu beschwerlich sein? -
Ich treffe den Engländer mit dem markanten T-Shirt und erfahre von ihm, dass es um 8 Uhr einen Bus Richtung Sebastian gibt! -
Ich gehe zur Rezeption, der freundliche deutschsprechende Herr sagt: Gibts nicht! - ich sage: Doch, gibt’s! - er sagt: Sie haben Recht, hier im Kleingedruckten steht es. - Nicht nur bei Verträgen muss man das Kleingedruckte lesen, auch bei Gomerianischen Busplänen, aber verstehen kann man trotzdem nicht, was da WOMIT gemeint ist. (Nachsatz Sommer 2014: Es gibt seit Februar einen übersichtlicheren Plan)
Nach dem Abendessen gießt es wieder.
Gehen wir morgen?
Mal sehen!
Donnerstag 30.1.2014
Der Bus 8.10 Uhr fährt uns bis Abzweig Agamosna-Doppelpalme. -
8.35 Uhr: Trotz Muskelkater runter bis in den Barranco.
Auf dem Weg hoch fehlen Steinmännchen, wir gehen quer rauf irgendwie in Richtung oben sichtbaren Palmenweg, es nieselt. Wir verlieren den Weg und fangen an zu beten... Irgendwann sind wir oben, umranden die Bergspitze und dann gehts auch schon wieder bergab.
Hier ist der Link für eine wunderbare Beschreibung eines anderen Wandervogels.
10.45 Aussichtsplatte 400 m.ü. NN über Barranco de Vera
11.oo Steinerne Hand
Ein Zick-zack-Weg ist von oben zu sehen, er ist beschwerlich zu gehen, einmal bricht ein Stein unter meinen Füßen weg und haut mich voll hin!
Unten an einem schattigen Platz neben dem Bachbett machen wir Mittagsrast. Drüben geht es wieder hoch, manchmal neben einem steilen Abhang, - nichts für Politiker, denn hier muss man schwindelfrei sein.
12.00 Abzweig Selma
El Cabrito ist unten am Meer zu sehen. Früher bekannt durch das wilde Treiben Otto Muehls in seiner Kommune, jetzt ein Geheimtipp –- nicht nur für grüne - Zivilisationsflüchtige.
12.30 Nach einem Wegweiser auf Passhöhe 160m geht es wieder hinunter, teilweise gibt es Eisenstangen mit Loch, - vielleicht sollte einmal ein Seil dort eingezogen werden, was sicher ganz nützlich wäre.
13.00 Am Playa de la Guancha treffen wir einen kernigen Schwaben, - auf dem ansteigenden Weg ein einzelnes Fräulein, das zum El Cabrito will, ansonsten keine Wanderer. Um 14 Uhr erreichen wir den Guanchenweg und müssen uns gegen die gewaltigen Sturmböen zur Wehr setzen, um nicht abgetrieben zu werden. -
Man sieht schon auf San Sebastian, aber jetzt wissen wir ja vom letzten Jahr, dass es noch ca. 45 Minuten dauern wird, bis wir die Stadt erreichen, - und auch den Bus 17.45 Uhr.
Wir sind richtig stolz, dass wir das gemacht haben!
Freitag Pack-Tag. Am Nachmittag gehe ich allein in Richtung Pueblo Don Thomas, um mir die zum Verkauf stehenden und zum Teil bereits bewohnten Häuser anzusehen. - Erst über den wunderschönen Golfplatz, wo man mich ansieht, als sei ich vom Mond heruntergefallen, - dann nach langem Straßenhatscher in praller Sonne zu den Häusern. Die Anlage ist sehr, sehr schön, aber irgendwie tot. Beim Swimming-Pool hält ein bezahlter Wächter Wache über NICHTS. - Möchte ich dort mein Geld, was ich nicht habe, anlegen?
Nein! Zu weit zum Geld-Ausgeben, - zum Wartezimmer-Plauscherl, - zum Golfplatz...
Samstag, 2.1.2014 Abreisetag
Alles klappt bestens, - fast - alles wie sonst, nur noch ein Glückshöhepunkt im Hafen von San Sebastian: Nachdem wir wie immer die Koffer in die Container für die Fähre gepackt haben und Fritz an den Schalter ging, um den Fährgutschein gegen das Ticket einzulösen, fragte jemand in der Menschenmenge: Sind Sie Herr Huber? - !!! - Da hinten hat jemand Ihre Geldbörse gefunden. - Was für ein Glück! - Sie muss dem Fritz irgendwann aus der Hosentasche gefallen sein. -
Es gibt doch noch ehrliche Menschen!!! … Es waren zwei junge Holländer, die sich strikt weigerten, einen Finderlohn anzunehmen.
Flug o.k. , Graz liegt unter einer Eisschnee-Hülle, die Bäume in unserem Garten biegen sich, bzw. sind darunter abgebrochen. Es war schön, es hat uns – wieder – sehr gefreut!