Das fehlt uns gerade noch!
... meinte Fritz, und zeigte auf die Insel Gran Canaria. Tatsächlich hatten wir alle anderen Canaren-Inseln bereits mindestens einmal besucht.
In unserem Reiseführer "Merian Live Gran Canaria" fanden wir eine Empfehlung, die uns zusagte:
"Las Longueras", ein umgebautes Herrenhaus der Familie Manrique de Lara,
landschaftlich schön im unteren Teil des Tales Valle de Agaete gelegen...
Sonntag, 14.1.2007
08.40 Uhr ab Graz mit einer Lauda-Maschine
Zwischenlandung in Agadir, um aufzutanken.–
Kleines warmes Frühstück mit Eierspeis und Eckenkäse -
13.30 Uhr Ortszeit Las Palmas (also wegen des Zwischenstops 35 Minuten verspätet).
Und nun geht’s los:
Mein Koffer ist nicht da! Eine Gruppe von ca. 30 Personen stellt das Gleiche fest und ein freundlicher Herr erklärt uns dann, das Flugzeug habe Übergewicht gehabt. Darum musste man einige Gepäckstücke in Graz stehen lassen. – (Es hatten sicher einige Mitflieger erhebliches Übergewicht, aber die konnte man wohl nicht zurück lassen.)
Sonntag, 14.1.2007
08.40 Uhr ab Graz mit einer Lauda-Maschine
Zwischenlandung in Agadir, um aufzutanken.–
Kleines warmes Frühstück mit Eierspeis und Eckenkäse -
13.30 Uhr Ortszeit Las Palmas (also wegen des Zwischenstops 35 Minuten verspätet).
Und nun geht’s los:
Mein Koffer ist nicht da! Eine Gruppe von ca. 30 Personen stellt das Gleiche fest und ein freundlicher Herr erklärt uns dann, das Flugzeug habe Übergewicht gehabt. Darum musste man einige Gepäckstücke in Graz stehen lassen. – (Es hatten sicher einige Mitflieger erhebliches Übergewicht, aber die konnte man wohl nicht zurück lassen.)
Also gemeinsam hin zu "Lost and Found", wo mühsam die genauen Beschreibungen der Hinterbliebenen(Koffer natürlich) aufgenommen wurden. Bemerkungen wie "Jetzt habe ich keinen Badeanzug für den Pool", oder "Mein ganzer Schmuck ist im Koffer!" oder "Ich werde mich beim Nicki beschweren!" machten die Bediensteten auch nicht schneller.
Fritz lief schon mal hinaus, um das Büro von Orlando Rent a Car zu suchen, kam kurz darauf zurück, um mir zu sagen, er würde zum Standort des Autos gebracht und ich sollte draußen auf ihn und das Auto warten. –
Ich wartete mit dem einen Koffer und den Rücksäcken draußen vor dem Eingang, wo es Dank Rauchverbot in Innenräumen vor Zigarettenqualm fast nicht auszuhalten war. Endlich um 15.30 kam Fritz zurück. Was war geschehen?: - Orlando hat die Autos in der preisgünstigen Industriezone ca. 15 Minuten vom Flugplatz entfernt stehen. Da wurde ihm das Auto übergeben mit dem Hinweise, Achtung, der Tank ist fast leer! – Das ist das erste Mal, dass wir ein Mietauto mit fast leerem Tank übernommen haben und auch mit leerem Tank zurückbringen durften.
Immerhin lag eine miserable Fotokopie mit eingezeichnetem Weg zur nächsten Tankstelle im Handschuhfach, - was unter "normalen Umständen" ja kein Problem gewesen wäre, Fritz aber war noch nicht "eingelaufen" in der spanischen Sprache, es war heiß, es gab Autobahnauffahrten und Kreisverkehre, und dann die Aussicht, nach kurzem blubb-blubb mitten auf der Autobahn stehen zu bleiben.... und außerdem zu wissen, dass ich mir sicher schon Sorgen machen würde... Man lernt aus allem: Am besten ein Auto direkt am Flughafen in Empfang zu nehmen oder auf vollem Tank zu bestehen, außerdem sollte man überprüfen, ob es eine Bedienungsanleitung im Auto gibt, was bei uns nicht der Fall war. Nachdem ich meinem Fritz das tiefste Mitgefühl für diesen Urlaubsanfang ausgedrückt hatte und er mir versicherte, dass alles wesentlich leichter gewesen wäre, wenn er mich an seiner Seite gehabt hätte, wollten wir uns nicht weiter ärgern und bretterten 40 Minuten auf der schönen Autobahn über Las Palmas (Stadt) nach Agaete im Nordwesten der Insel. –
Im kleinen Ort Agaete schlängelten wir uns durch die verwinkelten Einbahnstraßen, vorbei an weißen kleinen Häusern mit verschlossenen bunten Türen und Fensterklappen, die sich erst gegen Abend öffnen und die wenigen bescheidenen Einkaufsläden oder Flure preisgeben.
Ein braunes Schild "El Valle" beruhigte uns, und schnell waren wir auf der engen Straße, die uns von Kakteen und Palmen gesäumt zum Abzweig gegenüber einem markant gelben Haus zum "Hotel Las Longueras" führte, das schon von weitem in seiner roten Pracht zu sehen war.
Der Zustand des Weges dorthin ist katastrophal, aber nach 14 Tagen hatten wir uns an die Waschbrettpiste gewöhnt.
Die Perle des Anwesens, Elsa, empfing uns fröhlich und zeigte uns das Haus mit Speisesaal (Huch, nur 2 runde Tische?), Lesesalon (sehr vornehm!), kleiner Snack-Küche und großzügigem Fitness-Raum mit Trainingsgeräten im Erdgeschoss.
Und natürlich unser Zimmer Nr. 8, am Ende des Ganges, Blick auf Orangenbäume, Bougainville-Sträucher und Agaven. Alles putzig mit alten Möbeln und viel Geschmack eingerichtet. – Auch die anderen 9 Zimmer, die wir im Laufe unseres Aufenthaltes ansehen konnten, sind liebevoll eines noch schöner als das andere mit antikem Schnickschnack großzügig eingerichtet. Überall erzählen Familienfotos aus längst vergangenen Zeiten, ein alter Postsekretär steht im Flur und kostbare chinesische Figuren und Vasen zwischen immer frischen Blumenarrangements. Mehr über dieses hübsche Hotel finden Sie bei http://de.escapio.com/hotel/hotel-las-longueras.
Es ist zwar kein Restaurant im Haus, wohl aber wird auf Wunsch für die Gäste abends ein typisch kanarisches Abendessen serviert. Wir wollen es probieren und sitzen um 19.oo gemeinsam mit einem belgischen, sehr gut deutsch und spanisch sprechenden jungen Herrn an einem der beiden großen runden Tische und bekommen: Eine spanische Gemüsesuppe mit Blumenkohl, Zucchini, Dosenmais und Dosenspargel, - danach eine Art Gulasch, das Elsa mit "Carne con salsa" bezeichnet. Sehr erfreut waren wir über den Salat aus schmackhaften Tomaten und Avocado mit Olivenöl. Die Nachspeise war allerdings eine ziemlich fette und danach der gut gemeinte Aprikosenlikör eine ziemlich süße Angelegenheit. Aber die Atmosphäre ist angenehm, man gibt sich Mühe, alles ist freundlich und familiär.
Sonntag, 14.1.2007
08.40 Uhr ab Graz mit einer Lauda-Maschine
Zwischenlandung in Agadir, um aufzutanken.–
Kleines warmes Frühstück mit Eierspeis und Eckenkäse -
13.30 Uhr Ortszeit Las Palmas (also wegen des Zwischenstops 35 Minuten verspätet).
Und nun geht’s los:
Mein Koffer ist nicht da! Eine Gruppe von ca. 30 Personen stellt das Gleiche fest und ein freundlicher Herr erklärt uns dann, das Flugzeug habe Übergewicht gehabt. Darum musste man einige Gepäckstücke in Graz stehen lassen. – (Es hatten sicher einige Mitflieger erhebliches Übergewicht, aber die konnte man wohl nicht zurück lassen.)
Also gemeinsam hin zu "Lost and Found", wo mühsam die genauen Beschreibungen der Hinterbliebenen(Koffer natürlich) aufgenommen wurden. Bemerkungen wie "Jetzt habe ich keinen Badeanzug für den Pool", oder "Mein ganzer Schmuck ist im Koffer!" oder "Ich werde mich beim Nicki beschweren!" machten die Bediensteten auch nicht schneller.
Fritz lief schon mal hinaus, um das Büro von Orlando Rent a Car zu suchen, kam kurz darauf zurück, um mir zu sagen, er würde zum Standort des Autos gebracht und ich sollte draußen auf ihn und das Auto warten. –
Ich wartete mit dem einen Koffer und den Rücksäcken draußen vor dem Eingang, wo es Dank Rauchverbot in Innenräumen vor Zigarettenqualm fast nicht auszuhalten war. Endlich um 15.30 kam Fritz zurück. Was war geschehen?: - Orlando hat die Autos in der preisgünstigen Industriezone ca. 15 Minuten vom Flugplatz entfernt stehen. Da wurde ihm das Auto übergeben mit dem Hinweise, Achtung, der Tank ist fast leer! – Das ist das erste Mal, dass wir ein Mietauto mit fast leerem Tank übernommen haben und auch mit leerem Tank zurückbringen durften.
Immerhin lag eine miserable Fotokopie mit eingezeichnetem Weg zur nächsten Tankstelle im Handschuhfach, - was unter "normalen Umständen" ja kein Problem gewesen wäre, Fritz aber war noch nicht "eingelaufen" in der spanischen Sprache, es war heiß, es gab Autobahnauffahrten und Kreisverkehre, und dann die Aussicht, nach kurzem blubb-blubb mitten auf der Autobahn stehen zu bleiben.... und außerdem zu wissen, dass ich mir sicher schon Sorgen machen würde... Man lernt aus allem: Am besten ein Auto direkt am Flughafen in Empfang zu nehmen oder auf vollem Tank zu bestehen, außerdem sollte man überprüfen, ob es eine Bedienungsanleitung im Auto gibt, was bei uns nicht der Fall war. Nachdem ich meinem Fritz das tiefste Mitgefühl für diesen Urlaubsanfang ausgedrückt hatte und er mir versicherte, dass alles wesentlich leichter gewesen wäre, wenn er mich an seiner Seite gehabt hätte, wollten wir uns nicht weiter ärgern und bretterten 40 Minuten auf der schönen Autobahn über Las Palmas (Stadt) nach Agaete im Nordwesten der Insel. –
Im kleinen Ort Agaete schlängelten wir uns durch die verwinkelten Einbahnstraßen, vorbei an weißen kleinen Häusern mit verschlossenen bunten Türen und Fensterklappen, die sich erst gegen Abend öffnen und die wenigen bescheidenen Einkaufsläden oder Flure preisgeben.
Ein braunes Schild "El Valle" beruhigte uns, und schnell waren wir auf der engen Straße, die uns von Kakteen und Palmen gesäumt zum Abzweig gegenüber einem markant gelben Haus zum "Hotel Las Longueras" führte, das schon von weitem in seiner roten Pracht zu sehen war.
Der Zustand des Weges dorthin ist katastrophal, aber nach 14 Tagen hatten wir uns an die Waschbrettpiste gewöhnt.
Die Perle des Anwesens, Elsa, empfing uns fröhlich und zeigte uns das Haus mit Speisesaal (Huch, nur 2 runde Tische?), Lesesalon (sehr vornehm!), kleiner Snack-Küche und großzügigem Fitness-Raum mit Trainingsgeräten im Erdgeschoss.
Und natürlich unser Zimmer Nr. 8, am Ende des Ganges, Blick auf Orangenbäume, Bougainville-Sträucher und Agaven. Alles putzig mit alten Möbeln und viel Geschmack eingerichtet. – Auch die anderen 9 Zimmer, die wir im Laufe unseres Aufenthaltes ansehen konnten, sind liebevoll eines noch schöner als das andere mit antikem Schnickschnack großzügig eingerichtet. Überall erzählen Familienfotos aus längst vergangenen Zeiten, ein alter Postsekretär steht im Flur und kostbare chinesische Figuren und Vasen zwischen immer frischen Blumenarrangements. Mehr über dieses hübsche Hotel finden Sie bei http://de.escapio.com/hotel/hotel-las-longueras.
Es ist zwar kein Restaurant im Haus, wohl aber wird auf Wunsch für die Gäste abends ein typisch kanarisches Abendessen serviert. Wir wollen es probieren und sitzen um 19.oo gemeinsam mit einem belgischen, sehr gut deutsch und spanisch sprechenden jungen Herrn an einem der beiden großen runden Tische und bekommen: Eine spanische Gemüsesuppe mit Blumenkohl, Zucchini, Dosenmais und Dosenspargel, - danach eine Art Gulasch, das Elsa mit "Carne con salsa" bezeichnet. Sehr erfreut waren wir über den Salat aus schmackhaften Tomaten und Avocado mit Olivenöl. Die Nachspeise war allerdings eine ziemlich fette und danach der gut gemeinte Aprikosenlikör eine ziemlich süße Angelegenheit. Aber die Atmosphäre ist angenehm, man gibt sich Mühe, alles ist freundlich und familiär.
Montag, 15.1.2007
In Österreich wäre es schon 9 Uhr, als wir um 8 Uhr erwachten und aus den Betten sprangen, da laut Hausordnung das Frühstück zwischen 8.30 und 9.30 serviert wird. – Später merken wir, dass man es damit nicht gar so streng nimmt, da alles, was man braucht, im kleinen Speisesaal zur Selbstbedienung bereit gestellt ist: In großen Thermoskannen dunkler, kräftiger Kaffee (vielleicht sogar von den Plantagen, die es am oberen Ende des Tales gibt), Milch, ein Teekessel für Teewasser, ein Toaster für Toast, - spanische Wurst, gekochter Schinken und Scheibenkäse. – In den ersten Tagen gab es auch noch Birnen, Papaya, Bananen als ganze Frucht, nach 4 Tagen leider nur noch zer-schnitten als Obstsalat ver-schnitten mit Dosenpfirsich und Dosenananas. - Auf Wunsch bekommt man auch Joghurt Natur und sogar Avocadoscheiben. –
Danach machten wir unsere erste Erkundungsfahrt zum Puerto de las Nieves. Eine gemütliche Kleinausgabe eines Fischerhafens mit schwarzem Strand, vielen kleinen Lokalen, Lädchen und Blick auf das Wahrzeichen, dem Felsen Dedo de Dios (Finger Gottes!).
Im erstbesten(erstschlechtesten?) Restaurant "La Rama" bestellten wir Garnelen in Olivenöl, die uns noch vom Restaurant San Pedro auf Teneriffa so gut in Erinnerung waren.
Es ging alles im Schnellservice: Was wollen Sie trinken, - essen, - na, Sie wissen es immer noch nicht? – Deutsch? – Englisch? – Rasch, es sind noch andere da! - Man hatte den Eindruck, die Kollegin stünde schon mit der Papierserviette bereit, um uns den Mund abzuwischen, damit wir schnell zahlen und den Platz wieder frei machen. Die Garnelen waren winzig klein, das Öl schmeckte nicht nach Olive, Kräuter gab es auch nicht, und der Knofel war verbrannt. – Das Brot dazu wurde extra verrechnet, von Freundlichkeit keine Spur. Nie wieder waren wir im La Rama.
Der Ort Agaete dämmerte noch im Mittagsschlaf vor sich hin, nur im kleinen, aber feinen Park "Huerto de las Flores", wieselten die Bediensteten herum, die Wege von welken Blättern zu befreien, Bänke zu putzen, Touristenmist in Säcken abzutransportieren. Ein schöner Ruheplatz mit Sitzbänken und Gedenksteinen zwischen vielen einheimischen und tropischen Gewächsen.. – Eintritt frei!
Abends gibt es Linsensuppe, Hörnchennudeln mit Fleischsoße, gedünstete Birne in süßer Soße. – So richtig glücklich sind wir nicht, kein Salat, nichts Frisches, - unseren Kindern hätte alles sicher sehr gut geschmeckt – als sie noch Kinder waren.
Um 21.30 klopft Martha und bringt meinen Koffer: Er ist von Graz nach Frankfurt und dann über Madrid nach Las Palmas geflogen und per Taxi hierher gebracht. Ein Tag in langen Hosen und Bergschuhen auf Gran Canaria unfreiwillig herumzuspazieren, hat mir genügt!!
Dienstag, 16.1.2007
Wir haben schlecht geschlafen. Macht es der Jodgehalt der Meeresluft?
Abends kläffen sämtliche Hunde der Nachbarschaft sich die neuesten Nachrichten zu und morgens um 5 Uhr begrüßt der Hahn des Hauses den neuen Tag. – Aber ansonsten ist es eine idyllische Ruhe. –
Weil die Dusche in unserem kleinen Badezimmer mit der süßen Sitzbadewanne keinen gescheiten Druck beim Kaltwasser bringt, beschließe ich, ab heute morgens vor dem Frühstück in den kalten Pool zu springen. Das Wasser ist wirklich kalt und ich schaffe nicht mehr als eine Runde, aber immerhin! Die anderen Gäste trauen sich noch nicht einmal am Tag hinein.
Es ist schon 11 Uhr, als wir unsere erste Wandertour im Nachbarort San Pedro starten.
Nur Fritz trägt einen Rucksack, wir haben 2 Scheiben Vollkornbrot (aus Österreich), Wetteranorak, den Rother-Wanderführer und Getränke dabei. –
45 Minuten bis zu den Cuevas de Berbique, das sind Höhlen, die von fleißigen Altkanarien vor vielen, vielen Jahren aus dem vulkanischen Tuffgestein herausgearbeitet wurden und heute noch von den Ziegenhirten für ihre Herde genutzt werden.
Um 12.30 sind wir an einem runden gepflasterten Kultplatz neben dem Roque Bermejo (628m). – Es geht beständig weiter hinauf, und um 13.15 machen wir Mittagsrast am Mirador de la Vuelta del Palomar, grandioser Rundblick auf Meer und mehr! – 800 Höhenmeter langen uns für den ersten Tag, ein paar Schritte noch "um die Ecke", aber dann treten wir den Rückweg an und sind um 15.30 wieder in San Pedro beim Auto. Schön!
Für den Abend war FISCH angekündigt, - aber er bot sich nicht knusprig und natur gebraten an, wie wir es vielleicht gern gehabt hätten, sondern in einer dicken, weißen Soße, - das hätten unsere Kinder sicher nicht gegessen. Dafür gab es aber vorher anstatt Suppe einen gemischten Salat! Nachher eine süße Creme mit Gofio, und wieder einen süßen Likör.
Wir sind eine lustige Gruppe am Tisch: Der junge Belgier, der sich als Single an den Bergen und am Essen erfreut, - und ein spanischer junger Herr, der seinen Beruf mit dem Urlaub verbindet: Er testet Wanderwege und Hotels für einen englischen Touristik-Verein.
Das deutsche Ehepaar aus Berlin, das morgens beim Frühstück so schweigend im Gespräch vertieft ist, kommt abends nicht zum Essen, weil sie mittags irgendwo auf ihren Touren speisen und weil es abends einfach zu spät ist. Außerdem ist die Halbpension mit 17 Euro pro Person nicht gerade preisgünstig!. – Wir überdenken, ob das nicht auch für uns eine gute Idee wäre.
Mittwoch, 17.1.2007
Ja, ich gehe ins Wasser! –Zum Frühstück bekommen wir heute den bestellten Natur-Joghurt, - die feine Papaya ist heute schon zerstückelt im Obstsalat zu finden, - so will ich sie nicht!
Wir fahren in die Nachbarstadt Galdar, die sich zu Fuße des schwarzen spitzen Berges "Pico de Galdar" angesiedelt hat, - aber genau wie es im Merian beschrieben wird, schieben sich die Autos – von denen es sicher viel zu viele gibt – durch die engen verstopften Gassen. Jeder sucht nur das Eine: einen Parkplatz! Nachdem wir ca. 20 Minuten mit schweißnassen Achseln von einer Einbahnstraße in die andere und gar nicht dahin, wohin wir wollten, geschleust wurden, - gaben wir es auf und fuhren hinaus in Richtung Meer nach Sardina del Norte.
Öde und hässliche Steinmauern säumen die Straße, - verbergen die Bananenplantagen dahinter und machen nicht gerade Urlaubsgefühl! – Danach sozusagen Wüste und dann Rohbauten von Feriendomizilen, eine Schachtel neben der anderen, - überall Bagger und Kräne, irgendwo kläfft flehentlich ein Hund, einsam, angekettet. Vielleicht gehört er zu den armen Viechern, die eine Woche lang aufs Herrchen warten, das bestenfalls an jedem Wochenende aus Las Palmas kommt.
Wir fahren weiter bis ans Ende der Piste, wo ein hübscher Leuchtturm steht. Oberhalb der Meeresbrandung machen wir eine Pause und beten die Sonne an, bis ein Touristenbus Menschen ausspuckt und wir das Weite suchen. Wir fahren in den kleinen Hafen Sardina, der von hohen dunklen Felsen eingerahmt wird, an die einige noch bewohnte Höhlenwohnungen gebaut sind. – Es gibt kleine Fischrestaurants und wir genehmigen uns einen Zwischenimbiss in der "Terraza El Ancla": Wunderbare Sardinen, die man mitsamt Gräten und Schwanz isst. Ganz Mutige essen auch den Kopf! –
Ich amüsiere mich immer über die lustigen Übersetzungen auf den Speisekarten:
Hier stand z.B. Queso semi – Herkunfstlandkäse, oder Pescado a la Espalda – Fisch auf dem Rücken, Aber immerhin, ich wäre froh, wenn ich so gut spanisch könnte, um eine deutsche Speisekarte zu übersetzen. – Und der Herkunfstlandkäse hat sagenhaft gut geschmeckt!
Am Abend ist der große runde Tisch komplett besetzt: Ein junges Paar ist noch dazu gekommen, und 3 – (noch) schweigsame ältere Gäste, deren Nationalität ich auf Grund der Schweigsamkeit noch nicht definieren kann. – Es ist irgendwie eine Art "Kanarische Pension Schöller", gemütlich, lustig, man verzeiht, dass die Paella ziemlich dick geraten ist, - man sieht darüber hinweg, dass es wieder mal keinen frischen Salat gibt, - aber man genießt die Kressesuppe, die wirklich vorzüglich geraten ist. –
Dieses Hotel, mit dieser Ausstattung und Ausstrahlung, aber mit einem Essen, das ein wenig mehr Frische, mehr Pfiff, ein wenig mehr Kreativität bietet, das wäre das absolute Highlight der Insel! – Ein Supergeheimtipp! Und dann wären 17,oo Euro pro Person vertretbar!
In den Nachrichten auf ARD und ZDF hören wir, dass ein furchtbarer Orkan über Deutschland hinwegfegt und dass Hamburg sich auf eine große Sturmflut vorbereitet.
Donnerstag, 18.1.2007
Große Inselrundfahrt: Die kurvenreiche enge Straße an der Nordwestküste von Agaete nach
Puerto de la Aldea führt in 350 m Höhe an der Steilküste entlang. Zwischendurch beim Mirador del Balcon hat man einen weiten Blick über das Meer bis nach Teneriffa hinüber.
Kaum ist der Zündschlüssel auf dem Parkplatz abgezogen, wird man mit Proben von Mandelkuchen beglückt, den ein geschäftiger Budenbesitzer herumreicht, der an seinem Verkaufswagen auch belegte Brötchen deutscher Art und Hamburger anbietet.
Bald darauf hat man einen sagenhaften Blick auf die nahe scheinenden Plastikfolienabdeckungen der Tomatenfelder von San Nicolas. Aber hinter jeder Kurve verbirgt sich eine weitere Straßenschlange und es zieht sich und zieht sich, bis man endlich, endlich doch an der Straße steht, die an den Hafen führt. Hier gibt es einen großen Picknick-Hain, gepflasterte Kurpromenade, von der ein Stück wohl beim letzten Sturm abgebrochen ist, - und es gibt ein paar Katzen!
Im Restaurant "Aguas Marinas" essen wir Huhn und rutschen schon ein Stückchen weiter, um doch ein wenig wärmende Sonne zu erhaschen.
Nebenan hören wir deutsche Stimmen und verstehen bruchstückweise, dass die Gruppe aus Maspalomas hierher gefahren ist. Fritz beginnt ein Gespräch, um ihre Erfahrungen mit der Unterkunft zu hören.
Sie wohnen in einem kleinen Hotel neben Hotel Riu, haben es nicht weit zum Strand, es gibt einen deutschen Bäcker in der Nähe und einen deutschen Schlachter. Sie kommen schon seit 10 Jahren immer wieder hierher und sind sehr zufrieden! –
Eine Weile denke ich darüber nach, ob wir das nicht auch einmal wagen sollten: mitten im Trubel eine billige Unterkunft mieten, mit Kochgelegenheit und vor allem Busstation in der Nähe! Wir würden dann ohne Mietauto auskommen und unsere Wanderung so gestalten wie im letzten Jahr auf Teneriffa, - die Busverbindungen scheinen hier genau so gut und billig zu sein, wie auf der Nachbarinsel. – Wir nehmen uns vor, einen Tag Maspalomas-Besichtigung einzuplanen. Ich wollte sowieso gern die Dünenlandschaft sehen.
Heute aber sind erst mal noch die Berge dran: Fritz jongliert das Auto durch die atemberaubende Bergwelt im Inselinneren. Auch auf Teneriffa gab es hohe Berge, aber so grandios wie diese, - so riesig hoch an beiden Seiten, so gewaltig und massiv, wie hier im Baranco de la Aldea von San Nicolas bis Artenara (1200m) habe ich sie nicht gesehen!
Ich habe ständig fotografiert, aber das sind nur Momentaufnahmen, die das wahre Ausmaß gar nicht wiedergeben können. – Aber die Erinnerung ist da, und mit der Digitalkamera kann man ja einfach drauflosschießen! Es war ein grandioses Erlebnis! –
Die Reststrecke Artenera – El Tablado – Cuevas Retamal bis zur Autobahnauffahrt San Isidro war genauso kurvenreich und verlangte größte Aufmerksamkeit, so dass wir abends ziemlich müde ins Bett fielen. –
Das uns heute angebotene Menu hat den Entschluss gefestigt, in Zukunft mittags auswärts zu essen und uns vom Abendessen abzumelden:
Es gab eine braune dicke Gemüsecremsuppe, danach 3 Scheiben Fleisch in einer ebenso braunen dicken Soße, 3 Kartoffeln, - Vanille-Flan mit gedünsteten Pfirsichstücken, sehr einfach, sehr ländlich, nicht wirklich geschmacklos, aber nahe daran. – Wir wurden nicht einmal gefragt, was wir trinken wollten. – Als der junge - ausgehungerte - Single auch noch um eine zweite Portion Suppe bat, war Miguel wohl erst recht überfordert. Vielleicht gab es deshalb nicht den üblichen süßen Likör, - den wir sowieso nicht mochten.
Freitag, 19.1.2007
Wir fahren um 10.30 mit dem Bus Linie 103 von Agaete über Galdar nach Las Palmas.
12.00 Uhr Ankunft Busbahnhof Telde. –
Gleich dort kaufen wir eine Touristen-Streifenkarte, mit der wir zur Hälfte die Rückfahrt bezahlen und auf 7 Euro für 2 Personen, 35% Rabatt bekommen. –
Die Altstadt von Las Palmas ist so groß, so schön, so sehenswert, - wir hatten viel zu wenig Zeit, um auch nur einen Teil davon anzusehen. So ließen wir uns treiben und schauten nur all die hübschen Häuser im Kolonialstil an, ich fotografierte und wir nahmen uns vor, zu Hause über die Stadt nachzulesen. – Neben vielen anderen Museen hatte mich von der Ankündigung im Merian-Führer das Museo Elder interessiert, eine Art Technisches Museum im modernen Viertel Santa Catalina. Wir fuhren also mit einem der Busse dort hin, und freuten uns über den Pensionistenrabatt bei den relativ preiswerten Eintrittskarten. Es ist ein sehr interessantes Museum, schade war nur, dass wir zum einen unsere Enkelkinder nicht dabei hatten und zum anderen viele Plätze nur in spanischer Beschriftung erklärt wurden. –
Die Möglichkeit, bei einem Computerplatz kostenlos Emails abzufragen, nahmen wir natürlich wahr!
Bei der Rückfahrt in die Innenstadt gab es ein kleines Problem, weil der Busstandort wegen des herannahenden Karnevals verlegt worden war. Da wir aber nicht nur bergwandern, sondern auch noch richtig rennen können, haben wir gerade noch den rechten Bus erwischt und damit auch den Anschluss auf dem Busbahnhof Telde zurück nach Agaete. –
Es war schon dunkel, als wir müde durch den verstopften Abendverkehr geschaukelt wurden und uns freuten, nicht hinter dem Autosteuer zu sitzen.
Da wir beim Japaner Sakura in der Nähe des Busbahnhofes ein sehr gutes Running Sushi-Menü gegessen hatten, gab es heute abend nur wunderbaren Käse aus Guia, den wir auf dem Großmarkt Mercado de Vegueta gekauft hatten, frisches Brot und Rotwein im Zimmer.
Samstag, 20.1.2007
Ab heute wird die Frühstücksrunde durch ein nettes deutsches Elternpaar mit der 12 Monate alten, bzw. jungen Annalu bereichert! Miguel zaubert sogar ein Kinderstühlchen herbei. Die Kleine ist brav und der Liebling der internationalen Gäste: Belgier, Franzosen, Dänen, Engländer.
Wir wollen heute am Hafen de las Nieves essen gehen und erschrecken über die Menschenmassen, die zum Wochenende hierher gekommen sind. Sogar der Parkplatz wird bewacht und kostet 2 Euro! Hätten wir doch lieber gleich am Ortseingang geparkt!
Auch das im Merian Live auf S. 52 empfohlene Fischrestaurant El Puerto de Laguete ist proppevoll, man muss warten, bis irgendwo ein Tisch frei und blitzschnell neu gedeckt wird. Wir essen das preiswert angebotene Fischmenü für 8,50 Euro incl. Tischwein.
Qualität gut.
Dann werfen wir noch einen Blick in die Kirche Ermita de Nuestra Senora de las Nieves, die nicht nur als Attraktion Modellboote an den Wänden zeigt, - sondern für uns war der praktische Opferstock interessant: Wir kennen es so, dass Kerzen aufgestellt sind, die man für eine Opfergabe und ein Gebet kaufen und dann anzünden kann. – Hier gibt es in einem Glaskasten angereihte elektrische Kerzen, die aussehen wie anheizbare Lockenwickler. Ein Schild weist darauf hin, dass nach Einwurf einer Münze die Kerze zu leuchten anfängt. Praktisch! –
Da kommt mir so eine Idee von kleinen Papierbechern, die an einem Container mit Messwein zu entnehmen wären...
Sonntag, 21.1.2006
Das Elternpaar bestellt sich zwei 6-Minuten-Eier. Die Eier kommen in Glas-Eierbechern.
Wir bestellen uns auch zwei Frühstückseier. Martha bringt sie kullernd auf einem kleinen Teller(die Eier kullern, nicht Martha, sie lächelt!). – Es geht sich zeitlich aus, dass wir uns die beiden Eierbecher von den freundlichen Nachbarn nehmen dürfen.
Heute machen wir eine wirklich tolle Wandertour
(Rother-Wanderführer Wanderung Nr. 6 und 7)
Mit dem Auto über San Pedro - Berrazales – vorbei am stillgelegten alten Kur-Hotel Princess Guayarmina, weiter zum Aussichtspunkt Balneario in der Kurve. Dann auf einer schmalen Schotterpiste noch bis zum Parkplatz Sao, wo wir um 11.20 das Auto parken, denn.... hier ist die Welt moderner Verkehrserschließung zu Ende: Seit Jahrhunderten wird die Steilstufe des Barrancos durch einen steingepflasterten Camino Real überwunden – die einzige Verbindung zwischen den Bergdörfen El Sao und El Hornillo (so steht es im Rother-Wanderführer S.43). –
Das "Bergdorf El Sao" sehen wir erst, als wir nach unserem Aufstieg an Höhe gewonnen hatten. Das "Dorf" besteht aus 4-5 einzelnen weit verstreuten Häusern. – Hornillo erreichen wir um 12.20 und haben einen fantastischen Blick auf das ganze Tal. Hier in der Weltabgeschiedenheit, wo die Menschen noch in ihren Felshäusern wohnen, kann ich durch eine geöffnete Tür eine "Hausfriseurin" mit Dauerwellflüssigkeit am Kopf einer älteren Dame hantieren sehen. Auch hier will man/frau hübsch und attraktiv sein. Zum Glück!
Ein ganz junges Wanderpärchen aus Hessen, das bereits vom Hotel Princess Guayarmina aufgestiegen ist, überholt uns und im Laufe der Wanderung treffen wir uns immer wieder. –
Auch unten am Stausee Embalse de Los Peres, von wo es dann relativ steil in den Pinienwald und hinauf zum Picknickplatz (1200m) des Tamadaba-Berges geht. Um 15 Uhr machen wir gemeinsam Trinkpause und gehen dann in losem Abstand den Abstieg Richtung San Pedro hinunter (es ist im letzten Teil ab Mirador de la Vuelta del Palomar genau der Weg, den wir am 16.1.07 bereits gemacht haben). Irgendwann überholen wir die beiden, weil wir unten im Tal noch den Bus um 17.20 Richtung Auto kriegen wollten. – Wir kamen auch tatsächlich um 17.10 in San Pedro an, aber der Wirt in der kleinen Bar schüttelte den Kopf, es würde kein Bus mehr fahren. –
Also was tun? – Auf jeden Fall mussten wir an die Hauptstraße, um per Autostop entweder in Richtung Hotel oder Richtung Berrazales zu kommen. – Da! – plötzlich wie vom Himmel geschickt! – überholt uns ein Auto, in dem die netten – schweigsamen – Franzosen von unserem Hotel saßen. Ich brauchte kaum etwas zu sagen: sie boten uns sofort an, uns zum Auto zu bringen. Wir waren überwältigt und überzeugt, dass einem doch ab und zu Gutes, das man selber getan hat, - irgendwann wieder zurück erwiesen wird. So waren wir um 18 Uhr beim Auto und sie hatten eine fantastische Gegend gesehen, in die sie sonst niemals gekommen wären. –
Nun nahmen wir uns vor, das junge Wanderpärchen ebenfalls zu ihrem Auto zu bringen, vorausgesetzt, wir würden sie beide auf der Straße finden. – Da kamen sie uns schwitzend und abgekämpft entgegen, lächelten glücklich und gingen Hand in Hand die letzten paar hundert Meter bis zu ihrem Autoparkplatz.!!
Nun mussten wir aber noch etwas essen und wollten uns etwas ganz Gutes gönnen! Wir fuhren zum Hafen Las Nieves und befürchteten schon, jetzt am Sonntagabend keinen Platz mehr zu bekommen. Weit gefehlt! Die Straßen waren wie ausgestorben, in den Lokalen wurden die Stühle auf die Tische gestellt, überall lagen Papierfetzen und Essensreste am Boden, als hätte der Sturm gewütet, - ? ? ? – Im "Olivia" bot man uns einen Tisch irgendwo im Abstelleck an, während das Personal herumfegte und aufräumte, - in den anderen Hafenrestaurants war es genauso, - fast auf Knien flehend fragten wir im "Puerto de Laguete", ob es noch möglich wäre.... Si, si, - knirschte der Kellner und wir bestellten schnell eine Seezunge, um uns bei ihm beliebt zu machen. – Die Seezunge bekamen wir noch, aber die Mojo-Soße, die das relativ trockene Fischlein ein wenig aufgemotzt hätte, kam nicht mehr.
Satt sind wir geworden, - aber vielleicht war es doch keine so gute Idee, auf das Hotelmenü zu verzichten? Man hat uns gesagt, dass der große Ansturm der Sonntagsgäste von 11 Uhr morgens bis 16 Uhr über den Hafen jagt wie ein Orkan zur Zeit über Deutschland, danach ist Ruhe, und irgendwann vor Mitternacht gehen die Spanier dann wieder mit Kind und Kegel zum Essen aus. Mein Gott, wie ungesund!
Montag, 22.1.2007
Ausruhtag am Pool
Viel Sonne
Viel Zeit zum Lesen
Essen im "La Suerte" – wenige Kilometer weiter im Valle Richtung Berrazales.
Es gibt ein mehrsprachige Speisekarte und wir suchen uns Pfeffersteak aus und Huhn im eigenen Saft. – An beiden war die selbe braune Dosensoße, - nur beim Pfeffersteak waren noch ein paar Pfefferkörner eingestreut. Das Hühnerbein haben wir einpacken lassen, das wird uns morgen schmecken.
Dienstag, 23.1.2007
Wunderschöner Wandertag!
Wir haben uns die Wanderung Nr. 13 "Von Firgas in den Barranco de Azuaje" ausgesucht.
An der Autobahnauffahrt vor Agaete haben wir einen jungen Anhalter mitgenommen und nach Galdar gebracht, obwohl wir gar nicht nach Galdar hätten fahren müssen. – Aber es plaudert sich immer so schön mit den Einheimischen. Von Galdar auf die Autobahn bis nach El Roque, da dann auf der GC 75 Richtung Firgas. – Bei der Abzweigung nach Moya steht in Richtung Firgas, dass die Straße gesperrt ist. - ? ? ? – Wir fragen einen Einheimischen, der meint, wir sollten ruhig durchfahren, aber langsam. – Also fuhren bis dahin, wo eine große Brücke über den Barranco de la Virgen führt und Fritz meint, wir könnten doch auch hier gleich auf den Wanderweg stoßen und müssten dann nicht erst nach Firgas fahren. –
Um 11.30 stiegen wir ab, der Weg führte an einer hotelähnlichen alten Ruine vorbei (von hier aus hätte man auch nach Firgas aufsteigen können, aber das wollten wir ja nicht). Dann kam ein Picknickplatz mit Mülleimern und Sitzgruppen. Danach wurde der Weg immer dünner und nur noch zu erahnen, ein Brett lose über das Wasser gelegt, dann ein Pfad auf die andere Seite des Barrancos, immer dichter wurde der Dschungel, - Wir kämpften uns noch einige Meter weiter durch hohes Schilfrohrgestrüpp, - Fritz, wo bist du? - , ducken, kriechen, - autsch, - zum Glück gibt es keine Mücken! - Fritz gab erst auf, als er vor einem riesigen Felsen stand und nicht mehr weiter konnte. Also traten wir den Rückweg an, stiegen 13.00 wieder ins Auto und fuhren nun endgültig nach Firgas, - da kommt das bekannte Mineralwasser her, das auf der ganzen Insel getrunken wird!
Wie es im Rother Führer beschrieben wurde, mussten wir durch den Ort Firgas durch und begannen unsere Wanderung 1,5 km südlich auf der Straße nach San Madres. - 13.30 runter in den Barranco, - gegenüber wieder rauf, bei Haus Nr. 8 auf die Asphaltstraße, weiter bis zur Kurve und dann wurde es kompliziert, - aber wir folgten der Wegbeschreibung auf Seite 66, verliefen uns auch mal, fragten einen alten Mann, der gerade aus dem Höhlenhaus herausschaute, er verstand uns, und wir verstanden ihn, Fritz machte das alles sehr gut mit seinen Spanisch-Kenntnissen!
Nach zwei Stunden waren wir – genau nach Plan – bei Haus Nr. 15, dann kam der 1,5 km lange monotone Weg durch Eukalyptusbäume, und dann die Hunde!! Erst einer, dann ein zweiter, dann ein dritter und ich bekam Angst! – Zum Glück gehörte dazu auch noch ein deutsch sprechender Holländer(?), ein Aussteiger, der uns stolz erzählte, dass er 28 Hunde habe! – Bald darauf beim Camino de la Data Nr. 2 ging es wieder abwärts in den Barranco , um 16.30 waren wir in Las Madres, wo Fritz sich in einem dunklen Emma-Laden erst mal ein kühles Bier kaufte. – Der Himmel sah ziemlich dunkel aus, ab und zu war auch schon ein Tröpfchen auf unserer Haut gelandet, und so beeilten wir uns, den letzten Rest der Wanderung noch zu schaffen, 5 km Landstraße bis zum Auto (17.45). –
Am Orteingang von Firgas aßen wir in der schaurig ungemütlichen Kneipe "Las Madres" eine vorzügliche Pizza!!
Als es schon dunkel war, machten wir noch einen wunderschönen Abendspaziergang durch die romantische Altstadt von Firgas. Der Ort gefällt uns noch besser als Agaete. Besonders sehenswert ist der Paseo Canario, wo entlang einer Treppe die schönsten Ansichten jeder Gemeinde Gran Canarias als Kacheln und außerdem alle Canarischen Inseln als plastisches Modell dargestellt sind.
Heute hat es sich wieder bestätigt, dass man ohne Wanderführer (Buch oder Mensch) ziemlich aufgeschmissen ist. Markierung gibt es fast gar nicht. Hin und wieder haben Touristen Steinmännchen aufgestellt, aber auch da gibt es Irrläufer, auf die man sich nicht verlassen darf. – Genau wie auf Teneriffa!
Mittwoch, 24.1.2007
Faulenzertag. Nur ein gemütlicher Spaziergang durch Agaete, - Zufällig war das Kulturhaus geöffnet, so konnten wir den wunderschönen Innenhof sehen, - Fritz durfte sich in ein kühles Bürozimmer setzen und Postkarten schreiben, - ich bewunderte währenddessen die Bilder von Marta Marino, die gerade im Saal ausgestellt waren. Essen im Hafen, Sonne anbeten auf den schwarzen Steinen mit Blick auf den Finger Gottes. – Schön!.
Donnerstag, 25.1.2007
Mein Fritz hat Geburtstag! Nach meinem kühlen Bad am Morgen pflückte ich einen kleinen Strauß Weihnachtssterne im Garten und klebte dann ganz fruchtbar von der ausfließenden Milch. –
Heute wollen wir um die ganze Insel fahren!
Was ist denn das? Es fängt an zu nieseln, als wir auf der Küstenstraße Richtung Mogan sind.
Hin und wieder steht auf Straßenschildern, dass die Straße bei Regen nicht befahren werden darf, - ein wenig habe ich Angst, schließlich ist so ein Autodach nicht gerade so stark einen Steinschlag auszuhalten! – Es gießt richtig los! –
Die Scheibenwischer leisten gute Arbeit, wir sehen kaum etwas von der Landschaft und in Mogan flüchten wir auf einen freien Parkplatz am hübschen Hafen. Die großen Segelschiffe und die kleinen Boote dümpeln im Wasser, gern hätte ich einen Spaziergang an der eleganten Uferpromenade gemacht, aber von einer Fütze über die andere zu springen, macht sicher keinen Spaß. Schade! – Wir fahren vom Hafen weg in die Region mit kleinen Geschäften, um irgendwo ein schnuggeliges Restaurant zu finden.
Nur Fast-Food und Nass-Foot. Wasserscheue Touristen wandeln in Plastikverpackung herum. –
oder etwa nicht, oder nicht mehr? Wir beschwichtigen die Magennerven mit einer Flasche Joghurt und fahren bei strömendem Regen aus Mogan hinaus in Richtung Maspalomas. – Trotz schwingender Scheibenwischer erblicken wir rechts und links der Straße riesige fertige, halbfertige und angefangene Hotelmassenverpflegungsbauten. Für uns ist es grauenvoll, aber anscheinend besteht ja eine Nachfrage,
Dank Autobahn sind wir in einer halben Stunde in Maspalomas, Abfahrt Maspalomas, Richtung Dunas de Maspalomas, - Fritz fährt an den vielen freien Parkplätzen ganz optimistisch vorbei, bis wir direkt am Kreisverkehr mit der schönen Straßenbezeichnung Bremen landen und schon aufs Meer blicken. – Auch hier gibt es genug Parkplätze, welch ein Glück!
Es hat inzwischen aufgehört zu regnen, es ist "nur" noch feucht und ungemütlich, aber wir mischen uns unter die frustrierten Urlauber, die durch die vielen kleinen Restaurantbuden schlendern. Wir wollen uns ganz was Gutes genehmigen! Aber wo? – Kaum stehen wir an einer der bebilderten 3-5-sprachigen Essens-Anpreisungen, werden wir "angemacht": Sie englisch? – Deitsch? – Versteh? – Sie wollen uns hineinzerren wie auf der Reeperbahn. Sie wollen alle unser Bestes! – Unser Geld natürlich! – Aber wohin wir auch blicken, wir trauen uns nicht. – Es sieht alles so vorgefertigt aus, man riecht förmlich die Einheitsmarinade, beim "eat as much as you want" sind die Gerichte in den offenen Kübeln schon eingetrocknet, - die Pommes auf den Tellern sehen so traurig aus, - Salat, ja, Salat wäre vielleicht noch etwas, - aber 8,- Euro? – Ach Fritz, was machen wir nur? –
Fritz meint, wir sollten vielleicht wieder zum Japaner nach Las Palmas fahren. – Aber ich habe jetzt HUNGER! – Wir gehen zu McDonalds, da weiß man, was man hat! –
Und dann nur schnell weg von hier und die aufkeimenden Gedanken verscheuchen von unserem nächsten Urlaub in einem der riesigen Bettenburgen Hier wären WIR sicher nicht glücklich. – Aber für Familien mit Kindern, die hier Freunde finden, - für Einsame, die gern ein Schwätzchen mit Gleichgesinnten machen, - für alle, die das ganze Jahr über hart körperlich arbeiten und im Urlaub einfach nur sitzen, schauen, genießen und Seeluft atmen möchten, ist das bestimmt ganz super. - Sonst würden nicht so Viele seit Jahren immer wieder hierher kommen. Es ist eben alles Geschmacksache. Für alle, die sich für Maspalomas interessieren, empfehle ich diesen Reisebericht mit Fotos.
Noch ein letzter Blick auf die roten unbenutzten Liegestühle, die zu Hunderten am Strand aufgebaut sind wie in der Oper, - noch schnell die drei Katzen streicheln, die bettelnd herumstreunen, und dann auf die Autobahn und in 90 Minuten in unser Hotel zurückfahren.
Interessante Notiz am Rande:
Agaete – Küstenstraße über Mogan nach Maspalomas = 2 ½ Fahrtstunden, ca. 100 km
Maspalomas – Las Palmas – Agaete nur Autobahn = 1 ½ Fahrstunden , ca. 100 km
Wir wollen uns ein Geburtstags-Abendessen gönnen und fahren nach San Pedro zum "Casa Tino", wo wir jedes Mal vorbeigelaufen sind, wenn wir von unseren Bergtouren im Camino de las Romeras ankamen.
Hier habe ich zum ersten mal in meinem Leben Pulpo gegessen, ein grausam aussehendes Meeresungetümerl, mit vielen Grrrr-Greifarmen in lila Farbe, kernig im Biss und knofelig im Geschmack!
Fritz hat sich nicht getraut. Vielleicht beim nächsten Geburtstagsessen. Er hatte Gambas und nachher noch Spaß auf spanisch an der Theke mit der Wirtin und den Gästen.
Freitag, 26.1.2007
Heute soll es wieder schön warm werden, sagt der spanische Wetterdienst.
Die süße Annalu reist heute ab mit ihren Eltern. Sie wird uns fehlen!
Wir wollen heute den Weg Nr. 8 von Seite 48 machen:
Agaete hoch zur Küstenstraße – quer rüber zum Roque Bermejo – hinunter nach San Pedro.
Wir stellen das Auto am öffentlichen Parkplatz gegenüber vom Huerto de las Flores ab und treffen wieder die junge Mutti aus Wien mit ihren 3 Kindern. – Herrlich! Eine Frau mit DREI eigenen Kindern! Dass es so etwas noch gibt! Die Großeltern sind dabei(Omi freut sich auf Erholungsurlaub hinterher! Pssst!), der Papi kommt demnächst nach. Wir hatten sie am letzten Sonntag auf dem Aussichtsplatz hinter Los Berrazales getroffen und Urlaubserfahrungen ausgetauscht, die man macht, wenn man mehr als 0,5 Kinder hat.
Heute nimmt Fritz keinen Rucksack mit und genießt es wahrlich! – Wir gehen über die Brücke zum Abzweig La Aldea. Da steht ein Haus mit riesigen weißen Eiern, - irgend so ein architektonischer Schnickschnack für ein Politikerhaus. Dort geht es hinauf, und endlich einmal ein Schild nach 50 m , das auf die Richtung Guayedra zeigt. Nach 30 Minuten erreichen wir die Küstenstraße, aber wir gehen nicht zum Strand von Guayedra hinunter, sondern über die Straße und auf der breiten Piste in der gleichen Richtung weiter hoch. Manchmal zweigen Wege ab, aber ich glaube, egal, wie man geht, man kommt doch immer wieder auf den Hauptweg, der nach 25 Minuten zu einem Kalkofen führt (runde, verfallene Steinruine).
Da geht kaum sichtbar der Weg ab, der hinunter nach Agaete führt. Aber wir wollen ostwärts weiter zum Roque Bermejo hinauf. – Der gestrige Regen hat viele kleine Blümchen erblühen lassen, und auch die Sträucher weisen zaghafte grüne Spitzen auf. – Um 14 Uhr erreichen wir den runden gepflasterten Kultplatz und werden beobachtet von einer neugierigen Ziegenherde, die hier oben ihre Freiheit genießt (Tut sie das wirklich?) – Nach 40 Minuten Abstieg (Jetzt kennen wir schon jeden Stein!) sind wir wieder einmal in San Pedro und Fritz fragt beim Wirt vom Casa Tino, wie man am besten zur Parada Bus kommt. Und siehe da, er erklärte ausführlich, dass man im Dorf gegenüber der Eglesia einen Camino (was sich als schier unendliche Steintreppe erwies) hinaufgehen müssen. – Tatsächlich kamen wir um 14.45 beim Restaurant "Casa Romantica" an, ich fragte nach der nächsten Bushaltestelle, - wir marschierten noch ein wenig weiter und wurden gegen 15 Uhr von einem deutschen Ehepaar bis Agaete-City mitgenommen. Hätte mir heute morgen jemand gesagt, dass ich diese lange Tour in 3 ½ Stunden schaffen muss, hätte ich es sicher für unmöglich gehalten!
Wieder die Frage: Wo kriegen wir jetzt etwas zu essen? – Fritz meinte, wir fahren zum "Suerte" und lassen uns das Pfeffersteak OHNE Soße braten. Das funktionierte gut und wir waren zufrieden. – Der Wirt wohl auch, denn er hatte sich die Tütensoße und 10 Pfefferkörner erspart.
Samstag, 27.1.2007
Wir haben so schlecht geschlafen, weil unten im Hof ein Kompressor (wahrscheinlich für die Warmwasserzubereitung) anstatt ¼ Stunde an, ¼ Stunde aus nun neuerdings seit gestern 10sec. läuft, 13sec. ruht. Ich liege wütend im Bett und kann nicht einschlafen. Fritz ebenfalls.
Um 3 Uhr nachts nehme ich meine Bettdecke und lege mich am anderen Ende des Hauses auf eine Couch im Lese-Salon. Hier kann ich vornehm die letzten Stunden der Nacht verschlafen.
Am nächsten Morgen haben wir Miguel darauf aufmerksam gemacht, er bedankte sich für den Hinweis und hat irgendwas daran gedreht. – Nun ist es in Ordnung. –
Es hat die ganze Nacht geregnet. Es ist kalt am Morgen. – Trotzdem gehe ich noch einmal im Pool meine Runde drehen. Ich fühle mich zwar am Beckenrand so, als würde ich mich auf meinen Selbstmord vorbereiten, und ich wundere mich, dass beim Heraussteigen nicht Eiszapfen an meinem Badeanzug hängen, aber ich tue es ein letztes Mal! – Mein Schwiegersohn hat einmal gesagt, wer morgens kalt duscht, frisst auch kleine Kinder. – Fritz liegt immer mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck im Bett, wenn ich zurückkomme...
Da man bei dem Regenwetter wirklich nicht hinausgehen kann, fangen wir mal an, unsere Koffer zu packen und freuen uns irgendwie schon auf Zuhause, wo es im Augenblick sogar wärmer sein könnte. -
Dann lese ich noch ein Zeitlang im kalten Salon, wo der Wind durch die dünnen alten Fensterrahmen bläst. Ich habe alle meine T-Shirts übereinander an, die Leggins und die lange Hose, aber ich friere doch irgendwie.
Wir fahren Richtung San Pedro und kehren ein im "Casa Romantiqua" Was für ein toller Name! – Es ist um 13.00 immer noch ganz leer, die drei Riesenräume, die für Bus-Überfälle gerichtet sind, sind kalt. Dafür gibt es hier zum ersten Mal in den zwei Wochen eine exzellente heiße Rinderbrühe mit Julienne-Gemüse-Streifen!!! Fritz hat Ziegenkäse gebacken mit Tomatenmarmelade. Auch Spitze! – Dann haben wir einen gebratenen Fisch, mit einem Löffel voll Paprikawürfeln, die Petersiliensoße war ein wenig pappig, aber ansonsten war alles zwei Nummern besser als das bisher gehabte ringsum. Es war auch 3 Nummern teurer, aber am letzten Tag soll uns das nicht reuen. Allein der Wein Ribera del duero schlug mit 23,oo Euro die Flasche stark zu Buche, - Später erfahren wir, dass dieses Restaurant unter schweizer Leitung ist. Aha! – Aha, die Qualität! Aha, die Preise!
Nachmittags machen wir unseren letzten ausgiebigen Spaziergang: Nr. 9, S. 52
Der Himmel ist grau, die Luft ist feucht, der Wind bläst, die Urlauber halten das für Sauwetter, aber ich fühle mich wohl!!! Es ist ein Hauch von Nordsee in der Luft. Das Meer schmeißt hohe Wellen an die Steilküste, die Vögel krächzen über uns, wir haben unsere warmen Anoraks an und genießen alles noch einmal zwei Stunden lang! Dann ist Schluss!
Als Abendessen ein Rest Rotwein und die letzte Fruchtschnitte. Aus!
Sonntag, 28.1.2007
Gemütliches Frühstück, draußen peitscht der Regen, auf dem hübschen Innenhof stehen Fützen, Fritz krempelt die Hose hoch und geht mit Regenschirm zum Auto, um es bis zum Torbogen heranfahren. Die Koffer werden unter dem Wandelgang geschützt zum Auto getragen, eingeladen, Zündschlüssel an und ab!
Als wir Punkt 11.00 Uhr beim Orlando-Büro ankommen, sind wir 685 km mit dem Leihwagen herumgefahren. Wir müssen eine halbe Stunde warten, bis uns jemand zum Flughafen bringen kann. – Eilig haben darf man es bei Orlando nicht! –
15.20 Ortszeit Abflug
16.00 Mittagessen auf Wunsch Pasta oder Schweinegeschnetzeltes, hat super geschmeckt!!
19.00 Sandwich zum Einpacken für zu Hause,
19.40 Ortszeit Ankunft Graz, also 20 Minuten früher als angenommen. So gleicht sich die Flugzeit wieder aus mit der Verspätung beim Hinflug.