Unsere Reise
Singapore-Neuseeland-Fidschi-Inseln-Los Angeles 1998
So kam unsere Reise zustande:
Im Dezember 1997 war Kathrin FAGAN, eine neuseeländische Pfadfinder-Bekannte von Wolfram bei uns zu Gast.
Dabei wurde die Einladung zu einem Gegenbesuch in Neuseeland ausgesprochen.....
Dieser Versuchung konnten mein Sohn Wolfram(21) und ich nicht widerstehen, zumal auch unsere gute Mami uns in unserer Absicht bestärkte.....
Also stand zu Weihnachten 1997 unser Entschluß fest, im Februar 1998 die große Neuseelandreise anzutreten.
Wölfi plante, stöberte im Internet und bestellte die Tickets.
b>
Am Freitag den 30.01.98 ging es dann los...
Mami bringt uns gegen 11 Uhr zum Flughafen Schwechat, die Singapore
Airlines Maschine startet pünktlich um 13,40 Uhr.
Wir haben einen sehr ruhigen, turbulenzfreien Flug, bei gutem Essen und Trinken und Unterhaltung; der Bildschirm des Bordfernsehens ist direkt in der Lehne des Vordersitzes.
Nach 11 ¼ Stunden Flugzeit, also um 1 Uhr nachts wiener Ortszeit landen wir am
Sonntag, 01. Februar 1998
in Singapur am Changi-Airport.
Hier ist es 8,00 Uhr morgens, 23°C warm, wolkig und feucht.
Am Flughafen beschaffen wir uns mit meiner Kreditkarte
300 Singapur-$ aus einem Bankomaten.
Da wir müde sind und uns ein wenig hinlegen möchten, leisten wir uns zum Hotel ein Taxi für 15 SIN-$. Unser Zimmer ist so früh noch nicht frei. Nach einer Wartezeit von ¾ Stunden im Foyer des Hotels können wir unsere Koffer im unaufgeräumten Zimmer abstellen, duschen und unsere Kleidung dem tropischen Klima anpassen.
Das Hinlegen entfällt zunächst - unsere Neugierde führt uns zu Fuß zur Orchard Road und entlang der Clemenceau Avenue zum Newton Circus, wo ich mit Mami 1984 gut und preiswert bei den Hawker-stalls gegessen habe.
Leider haben diesmal am Mittag nur einige wenige Eßbuden geöffnet.
Wir essen: Reis, Gemüse und Huhn in würziger Soße und trinken frischgepreßten Fruchtsaft dazu. Relativ teuer....
Zurück gehen wir längs einer zweispurigen Autostraße nach Little India und zum SIMLIN-Tower. Wir suchen gezielt nach hochwertiger
Computertechnik, finden aber nichts, was uns zusagt.
Zurück im Hotel (draußen hat es bei Sonnenschein ca. 37°C) gibt es nun endlich eine kurze Ruhe- und Schlafpause.
Abends bekommen wir in 10 Minuten Entfernung vom Hotel bei einer
Ansammlung von Straßenbratereien den langersehnten SATAY mit Reis und süß-scharfer Erdnußsoße mit Dosenbier aus Singapur. Herrlich!
Wir machen noch einen langen Abendspaziergang entlang des Flusses durch die belebte, sommerwarme und hell beleuchtete Stadt zum Raffles-Tower, in dem wir uns Läden besehen, die alle über 20 Uhr geöffnet sind. Danach beenden wir den ereignisreichen Tag - nicht ohne trotz unsere Müdigkeit nach guter „JET-LAG“ Manier nachts nochmals unmotiviert aufzuwachen.
Montag, 02. Februar 1998
Die rührige Dame von KUONI hat uns am Vorabend im Hotel angerufen und zu einer Stadtrundfahrt von 9,30 - 12,00 bewegt; wir sagen zu.
Beim Frühstück hilft Wölfi ganz locker einem jungen Franzosen, der kein englisch spricht, bei der Empfangsdame des Hotels.
Wir besuchen den höchsten Aussichtshügel der Insel mit Blick auf den Hafen und die Insel Sentosa, das Chinesenvierel, das noch im Schmuck des chinesischen Neujahrsfestes prangt, darin eine Kaufhalle, in der eingelegte, blaue, gerupfte Hühner die exotische Note betonen. Weiters: einen Chinatempel mit diversen grimmig dreinblickenden Götterstatuen, vor denen Räucherstäbchen brennen und Gläubige ihre Andacht verrichten. Später sehen wir eine Werkstätte in der Papier- und Holzmodelle für chinesische Beerdigungen zum Verbrennen mit dem Toten angefertigt werden. Nach dem Glauben der Konfuzius-Anhänger steht ihnen dann im Jenseits das verbrannte Modell (z.B. Mercedes, Haus, Schiff, Geldbündel usw.) in alle Ewigkeit zur Verfügung....
Auch nach Little India kommen wir machen einen Rundgang, gehen kurz durch den Botanischen Garten und beenden dann die Rundfahrt an der Orchard Road. Wir essen zu Mittag am Ende der Orchard Road im Kellergeschoß einer Mall gut und billig.
Inzwischen ist draußen der tägliche starke Tropenregen, von dem wir uns noch nasse Schuhe holen, als wir über die Orchard Road zurückgehen. Die Angebote der Computerverkäufer in den Spezialgeschäften sind enttäuschend, zu alte Modelle und zu teuer.
Für den Abend haben wir von der KUONI-Dame eine Nachtsafari gebucht und wollen auch zusammen in einem indischen Restaurant am Fluß essen. Wir fahren mit dem Bus außerhalb der Stadt zu dem sehr schön angelegten Nacht-Safari-Park und fahren bei beginnender Dämmerung los, sehen tatsächlich eine Menge nachtaktiver Tiere, gehen ein kurzes Stück zu Fuß einen vorgezeichneten Pfad, wo die Tiere hinter Glas zu besichtigen sind. Nach 2 Stunden ist die Safari vorbei, wir steigen beim Fluß aus und essen im ...................., wo uns die
Chefin, Frau.................... gut und freundlich versorgt und schließlich veabschiedet.
Zu Fuß gehen wir ca. 15 Minuten bis zum Hotel und schlafen tief und gut dank kühler Klimaanlage.
Dienstag, 03.Februar 1998
Abreisetag aus Singapore!
Wir müssen erst um 18,30 am Flughafen sein, aber dennoch kommt kein Gefühl für einen unbeschwert freien Ferientag auf.
Wir möchten noch preiswerten Lipton-Tee kaufen, 500 g für DM 3,80, den wir nur in Little India so preiswert gesehen.
Vorher ordert Wölfi über sein Handy zu den superbilligen Singapore-Tarifen bei DELL in den USA sein „Inspiron“-Notebook, 233 MHz usw.
Es soll zunächst an Rob Richards geschickt werden, der es dann über Paketdienst zum Zeitpunkt unseres Eintreffens in Los Angeles an das Airport HILTON Hotel senden wird, wo wir es übernehmen bzw. Vom Paketdienst abholen werden. Das hat tatsächlich geklappt - als wir am 02.März mit 4-stündiger Verspätung dort eintreffen, liegt tatsächlich eine „message“ (Benachrichtigung) vom Paketdienst vom Vormittag des gleichen Tags vor, daß für uns eine Sendung zur Abholung bereitsteht....
Spät am Vormittag gehen wir zu Fuß nach Little India und erwerben
4 kg Tee, essen preiswert zu Mittag dort und gehen dann zu Fuß, die Orchard Road überquerend über den Festungshügel des ehemaligen englischen Forts CANNING zurück zum Hotel Imperial.
Nun heißt es Koffer packen und das Zimmer räumen. Was bloß tun bis um 18 Uhr ? Unser Gepäck bleibt bei der Rezeption in Verwahrung, wir gehen auf den Hof, sonnen (im Schatten) und schwimmen im Pool, bis uns der übliche Tropenschauer verjagt.
Endlich ist es soweit: das bestellte Taxi bringt uns diesmal für
12 SIN-$ zum Flughafen; wir tauschen unsere verbliebenen SIN-$ in NZ-$; Wölfi kauft sich einen Parker-Schreiber mit US-Enblem.
Nun heißt es warten, Sicherheitskontrollen passieren, warten - und endlich einsteigen - und pünktlich geht es ab Richtung Neuseeland über die indonesischen Inselwelt, quer über Australien nach Auckland. Der Abflug erfolgt bei Nacht, die Nacht ist aber sehr kurz, weil wir gegen die Sonne fliegen.
Mittwoch, 04.Februar 1998
Im Morgendunst fliegen wir über australisches gelb-dürres Wüstengebiet, in Küstennähe wird es unten grüner. Dann nochmals
3 Stunden über das Wasser des Stillen Ozeans, bis wir um 10,30 Uhr
Ortszeit in Auckland landen.
Das Wetter ist sonnig und heiß, aber nicht feucht.
Zunächst brauchen wir ein Auto. Hertz hat erst ab morgen zu NZ$ 90
pro Tag, AVIS ist ausgebucht.
Also kaufen wir uns eine Telefonkarte zu NZ$ 5, sehen im Telefonbuch nach Billigvermietern und Wölfi darf telefonieren.
Zuvor machen wir die Bekanntschaft mit einem jungen japanischen Studentenpaar, die mit ihrer „prepaid-phone-card“ nicht zurecht kommen und mich fragen. Ich kenne das zwar auch nicht, aber Wölfi weiß WIE man diese card benützt, rubbelt die Codewahlnummer frei, wählt sie an und schon ist das tüt-tüt-tüt des Freizeichens da.
Die beiden freuen sich riesig und als ich einer Eingebung „doitsu“ -Deutsche- (das einzige japanische Wort, das ich kenne) sage, spricht uns der junge Mann deutsch an. Er ist Germanistikstudent !
Dann müssen Wölfi und ich uns wahlweise mit der hübschen kleinen Japanerin und dem Jungen fotografieren lassen; es gibt viel Gelächter und Gaudi. Wir erfahren, daß er (und viele andere Studenten aus Japan, die statt im Winter zuhause im neuseelän-dischen Sommer hier ihre Englischkenntnisse verbessern.
Dann verabschieden wir uns gegenseitig und die zwei wollen telefonieren: das geht nicht - denn die „phone-card“ ist nicht mehr da. Etwas Verwirrung, bis sich herausstellt, daß Wölfi diese beim Fotografieren in seine Hemdtasche gesteckt hatte....
„Sorry, I did´nt mean that“ entschuldigt sich Wölfi bei den beiden - und die Welt ist wieder in Ordnung.
Nun können wir telefonieren und nach einigen Absagen finden wir einen Gebrauchtwagenvermieter, der uns in 15 Minuten am Flughafen abzuholen verspricht.
Das hält er auch tatsächlich ein und fährt uns ca. 5 km zu seinem Minibüro mit Werkstätte und Autostandplatz.
Wir bekommen einen dreitürigen MAZDA-Familia mit 205.000 km und nicht funktionierender Klima-Anlage für NZ$ 47 plus NZ$ 8 Vollversicherung (ca. DM 56/Tag)
Zunächst fahren wir Richtung Auckland durch eine ausgedehnte Vorstadt und finden in City-Nähe an der PARNELL-Road die
„PARNELL MOTOR LODGE“.
Zu unserer Überraschung spricht der Besitzer fließend deutsch. Er hat, so erklärt er auf unsere Frage, vor 30 Jahren längere Zeit im VW-Werk Wolfsburg gearbeitet.
Wir machen zunächst eine kleine Schlaf- und Erholungspause und gehen am späten Nachmittag zu einem Bummel in die Innenstadt. Diese ist auf mehreren Hügeln erbaut von denen man meistens Hafen- und Meerblick hat und macht einen durchaus sauberen, europäischen Eindruck. Gegen 20,30 Uhr genehmigen wir uns einen „Whopper“ beim Burger-King und nehmen den Bus zu je 2 NZ$ zur Parnell Road. Vorher finde ich einen zerknüllten NZ$ 5-Schein am Straßenrand.... auch nicht schlecht!
Zuhause duschen wir und fallen sofort in tiefen Schlaf......
Donnerstag, 05.02.1998
In unserem Zimmer finden wir (wie überall in Neuseeland) Portions- beutel mit Tee, Pulverkaffee, Trockenmilchpulver und Zucker, Kaffeetassen, Löffel und eine Wasserkochkanne mit eingebautem Tauchsieder.
Daher bereiten wir uns ein einfaches Frühstück daraus und den überbehaltenen Essensresten des letzten Frühstücks im Flugzeug, die wir sorgfältig aufbewahrt haben. Das Frühstück war auch so immer sehr reichlich gewesen.
Unser Appetit ist aber trotzdem größer als unsere Vorräte. Deshalb essen wir gleich vor der Abfahrt in einem Restaurant gegenüber ein zweites, von der Substanz eher enttäuschendes Frühstück. Na ja.
Dann los nach Norden!
Zunächst verfahren wir uns auf der Autobahn nach Süden. Am Wegweiser HAMILTON merken wir, daß wir eigentlich nach Süden fahren statt nach Norden.
Wenden! Macht mir im Linksverkehr (Gangschalthebel links, Rückspiegelblick nach LINKS) einige Probleme. Die neuseeländischen Fahrer sind zum Glück nicht aggressiv und helfen uns weiter.
Nach 15 km ist zu unserer Enttäuschung die Autobahn zu Ende. Es folgt eine gut ausgebaute, aber kurvenreiche Landstraße in
hügeligem Gelände; wegen eines Feiertages ist lebhafter Verkehr in die Ausflugs- und Badegebiete nach Norden.
Es ist heiß (später erfahren wir: der heißeste, jemals gemessene Tag in Neuseeland!), eine gewisse Müdigkeit steckt auch noch in mir, also pendelt die Tachonadel nur so zwischen 70 und 85 km/Std.
Wir fahren auf der Bundesstraße 1 bis WHANGAREI, ein nettes, kleines, aber weitläufiges Städtchen mit Hafen. Hier gehen wir in die Tourist-Information, besorgen uns einige nützliche Hinweise, kaufen einige Poster, eines davon sende ich per Post an unsere Freundin Eithne Dawson in Rathdrum/Irland.
In einem großen Supermarkt kaufen wir Essen und Getränke und verfahren uns dann zunächst in den Hafen. Alles kehrt-um und nach einigem Suchen sind wir wieder auf der Straße Nr. 1
Wir folgen einer Nebenstraße zum Strand nach NGURUNGURU und TUTUKAKA. Das sind wahrlich paradiesische Plätze, Sandstrände an bewaldeten Buchten. Bei TUTUKAKA müssen wir das Auto an einem Parkplatz an der Straße abstellen und einen schmalen Pfad durch einen Baumfarnwald zum Strand nehmen. Dort baden wir, sonnen uns so kurz und vorsichtig, um ja keinen Sonnenbrand zu bekommen, fotografieren dieses herrliche Fleckchen Erde und müssen - daran gemahnt uns die sinkende Sonne, wieder zurück zum Auto.
Wo sind die Autoschlüssel?
Ich hab sie nicht, Wölfi auch nicht -dafür sehen wir das rote Schlüsseltäschchen auf der Rücksitzbank liegen: Wir haben uns ausgeschlossen....! Was nun? Ein Draht muß her, aber WOHER? Zum Glück können wir uns von einem Zaun ein 80 cm langes Stück mit der Säge meines Schweizertaschenmessers absägen (die dabei völlig stumpf wird). Wölfi biegt einen 3 cm Haken an das eine Ende und wir können zum Glück die Kunststoffscheibe der hinteren Seitenscheibe etwas aufspreizen, den Drahthaken einführen und am Schnappglenk ziehen: Juppijuchhei, das Ausstellfenster ist ca. 4 cm nach außen
geöffnet. Nun angelt Wölfi mit ruhiger Hand das Schlüsseltäschchen von der Rücksitzbank heraus.
WUFF! Sind wir erleichtert. Nicht auszudenken, was soweit von einer Werkstätte getan hätte werden können - eine Scheibe einzuschlagen wollten wir auch nur im äußesten Falle der Not...
Nach einer Stunde Zeitverlust durch diese Aktion fahren wir über schier endlose Nebenstraßen über MATAPOURI bis HIKURANGI und weiter zur Straße Nr.1 nach KAWAKAWA und dem netten Kleinstädtchen PAHIA, unserem heutigen Ziel.
Wölfi hat in HARURU-Falls, 5 km außerhalb PAHIA unser „FALLS MOTOR
INN“ telefonisch auf seinem Handy gebucht. Recht nett und ruhig, wir kommen bei beginnender Dunkelheit an.
Gegenüber ist eine „Gastwirtschaft“, also ein PUB nach Landesart, sehr ähnlich den unseren. Die Bedienung ist (weiblich, hübsch) charmant. Die „lambs-shanks“ = Lammhaxe schmeckt englisch, d.h. gewürzarm, fade, de Knoblauch fehlt, sättigt aber sehr, der
NZ- Rotwein ist sehr gut.
Heute sind wir fast den ganzen Tag gefahren und haben „nur“ 322 km
zurückgelegt, die ich als sehr anstrengend empfunden habe; nicht zuletzt wegen der Hitze und des Linksverkehrs.
Freitag,06.Februar 1998
Beim Frühstück erfahren wir, daß um 9,30 vom Hafen in PAHIA quer über die „Bay of Islands“ ein Ausflugsboot starten wird. Wir beeilen uns mit dem Essen, fahren die 5 km nach PAHIA, parken das Auto am Marktplatz, 100 m vom Hafen, gebührenfrei, versteht sich.
Das Motorschiff hat Platz für ca. 50 Passagiere, etwa 35 fahren dann mit. An verschiedenen Plätzen können wir große Stachelrochen (sting-rays)im flachen, klaren Wasser sehen, wie sie mit ihren flügelähnlichen Flossen durchs Wasser gleiten. Bei verschiedenen Inseln berichtet der Steuermann durchs Mikrofon verschiedene geschichtliche Begebenheiten, die sich dort zugetragen haben (oder zugetragen haben sollen); u.a.auch eine Geschichte, wo die MAORIS gelandete Weiße verzehrt (cannibalized) haben.
Der Höhepunkt ist die Durchfahrt durch das „hole in the rocks“, eine hohe Felsspitze, die in der Einfahrt zur Bay im Meer steht und eine sehr enge natürliche Durchfahrt mit turbulenten Wasser-strömungen aufweist. Langsam gleitet unser Schiffchen durch die ca. 20 m breite, aber ca.50 m hohe Felsöffnung.
Dann geht es zurück zum Hafen.
Wir essen in PAHIA zu Mittag und kaufen Getränke im kleinen Supermarkt nach. Dabei fällt uns ein Auto mit der neuseeländischen
Nummer „TIROL 1“ und einem ovalen A-aufkleber auf. Im Andenken-geschäft, wo wir einige Kleinigkeiten kaufen, stoßen wir auf den Eigentümer, einen Tiroler, der dort ein hübsches Motel und den Souvenirladen betreibt.-
Gegen 14 Uhr fahren wir los, zurück bis HARURU-Falls und weiter bis wir auf die Bundesstraße 12 stoßen. Auf dieser schönen Straße, auf der praktisch kein Verkehr war, übequeren wir in ca. 3 Stunden die Insel, bis wir bei OPOPONI und OMAPERE das Meer sehen.
Danach fahren wir auf der „12“ die Westküste entlang, bis wir nach ca. 1 Stunde in den WAIPOUA FOREST mit riesigen Baumfarnen (Farnbäumen?) und KAURI-bäumen kommen. Diese total fremdartige Vegetation beeindruckt und gefällt uns sehr.
An einem Touristenparkplatz können wir einen 15-minütigen Rundweg
machen, der schön mit Brettern, Geländer und Steinplatten ausgelegt ist. Die KAURI-bäume sind uralte, riesige Stämme, geschätzt 5 m Durchmesser und astfrei bis ca.10-12 m. Danach gibt es einige wenige dicke, kurze Äste - keine Baumkrone wie z.B. bei einer Buche oder Eiche. Unzählige andere kleinere Pflanzen wachsen am Stamm, Astgabeln und Aststümpfen.
Auf unserer Landkarte sehen wir, daß es nach 40 km etwas landeinwärts den TROUNSON-KAURI-PARK gibt. Den wollen wir uns auch ansehen, zweigen zunächst auf einer asphaltierten Straße ab, die bald zu 8 km steiniger Schotterstraße wird.
Schon in der Abenddämmerung gehen wir 35 Minuten durch den TROUNSON-KAURI-Park; ähnlich wie vorher; alles Wissenswerte auf Tafeln erläutert, interessant und sehr gepflegt. Ein Campingplatz und sicher auch Unterkünfte sind nebenan, wir wollen aber weiter und haben zu unserer Freude ab dem Park eine asphaltierte Straße bis zur „12“ bei KAIHU. Weiter geht es nach Süden. Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht fahren wir zum 90 Meilen Sandstrand bei BAILYS BEACH, finden aber keine Unterkunft, weil es keine Herberge dort gibt.
Der Eindruck des unendlich scheinenden, menschenleeren Sandstrandes ist großartig. Wir verweilen eine Zeit dort, gehen bis zu den Knien ins Wasser, Wölfi sammelt kleine Muscheln, dann erinnert uns die sinkende Sonne, daß wir noch einen Schlafplatz brauchen und weiter müssen.
Wir fahren an DARGAVILLE vorbei und ca. 20 km danach ist eine kleine Siedlung: RUAWAI an der „12“.
Dort finden wir ein BACKPACKERS HOME, eine preiswerte Unterkunft für Rucksackwanderer für NZ $ 20 je Bett.
Da wir die einzigen Gäste sind, dürfen wir jeder ein eigenes Zimmer haben und haben auch die Küche und das einzige Badezimmer für uns alleine.
Schon im Dunklen trotten wir die Ortschaft der „12“ entlang bis zum
einzigen Hotel (=Gasthaus) im schönen RUAWAI.
Dort essen wir gut und billig Steak, Salat und Wein bzw. Cola für Wölfi. Die Maorifrau, die uns bedient freut sich sichtlich über die NZ $ 4 Trinkgeld, die sie erhält, denn Trinkgeld ist in Neuseeland
praktisch unüblich zu geben. (Steht jedenfalls im Reiseführer).
In dunkler, lauer Nacht gehen wir zurück zu unserem Schlafplatz.
Heute haben wir in 6 Stunden 235 km zurückgelegt. Langsam wird uns klar: Hier gelten andere Maßstäbe als auf den europäischen Autobahnen!
Samstag, 07.Februar 1998
Bei hellem Sonnenschein und nach gutem Frühstück fahren wir um 8,30 Uhr los Richtung Osten zur „1“, die wir bei MAUNGATUROTO erreichen.
Wölfi fährt jetzt; ihn strengt das weniger an als mich und er hat offensichtlich auch noch Freude damit.
Leider, leider haben wir für den schönen Teil Neuseelands nördlich von AUCKLAND keine Zeit mehr, weil uns die Familie FAGAN heute um
16,00 Uhr im I-Center in ROTORUA, weit südlich von AUCKLAND erwarten wird.
Wir atmen auf, als wir wieder auf der Autobahn sind und brausen (!)
non-stop durch AUCKLAND nach Süden. Nach 100 km flotter Fahrt ist Ende. Bei POKENO ist wieder Landstraße und wir machen einen „Burger-King-Whopper-Stop“. Die Landstraße hat aber teilweise 2 getrennte Fahrbahnen, ist also ähnlich wie unsere Schnellstraßen
ausgebaut.
Wir passieren HAMILTON, dann CAMBRIDGE und sind um 15,15 bei unseren freundlichen Gastgebern im Motel in ROTORUA, das für seine heißen Quellen, Schlammvulkane, Fumarolen, Schwefelseen usw. bekannt ist. Fast jedes Hotel hat sein eigenes Thermalbecken, auch unseres, das mit ca. 37°C heißem, nach Schwefel riechenden Wasser befüllt ist. Das sofortige Bad darin hat uns recht wohl behagt.
Um 16,00 sind wir dann beim I-Center in der Stadtmitte der Gartenstadt und treffen KATHE FAGAN und ihre Mutter.
Bei einem Capuccino (mit echter Sahnehaube!) planen wir für heute
Abend an einem MAORI-Liederabend teilzunehmen.
Vorher sind wir Gäste der Frau Fagan in einem ihr bekannten kleinen italienischen Restaurant. Hat sehr gut geschmeckt!
Die Lieder im Versammlungshaus der MAORI sind schön und wohl-klingend für unsere Ohren, die Tänze, auch der HAKKA-Kriegstanz der Männer, bei dem die Tänzer mit Schreckgrimasse ihre Zunge weit herausstrecken, ist exotisch und für uns neu und interessant.
Spät abends verabschieden wir uns von den beiden Damen und haben nur noch eines vor: Ausschlafen!
Sonntag, 08.Februar 1998
Gleich nach dem Aufwachen setze ich mich in das heiße, schwefel- riechende Betonschwimmbecken hinter dem Hause.
Allmählich kommen wir mit dem Frühstück zugang; dem Vermieter hat gerade ein Besucher ein Stück Hausmauer mit dem Auto umgefahren - der nimmt es aber ganz lustig auf: Auf diese Weise könnte er von der Versicherung bald ein neues Haus bekommen.....
Danach fahren wir zu Fagan´s Bleibe, verabschieden uns kurz von Frau Fagan, die nach New Plymouth zurückfahren wird, weil sie morgen in der Schule wieder Mathematik unterrichten muß.... Wir bekommen noch eine großen Korb Eßbares von ihr, dann zieht Kath mit Sack und Freßkorb zu uns in unser Dreibettzimmer.
Kath macht sodann die Fremdenführerin:
Zunächst besuchen wir ganz in der Nähe ein Maoridorf mit heißen Quellen und Fumarolen in der Nähe, nehmen an einem Maori-Gesang teil, wobei verschiedene Gäste beim Hakka-Tanz auch den Kriegs-schrei der Maorikrieger mit Schreckgrimasse und herausgestreckter Zunge auf der kleinen Bühne einzeln mitmachen dürfen.
Wölfi ist auch dabei und erkennt, daß ihn Kath dazu „hereingelegt“ hat, mitzumachen - er macht aber seine Sache gut und erntet viel Beifall; von einer Maori-Schönen bekommt er einen Maori-Kuß, d.h.: man reibt die Nasen gegenseitig aneinander (siehe Bilder).
Nachmittags führt uns Kath nach TE WAIROA, „The buried village“, ein Dorf, das nach einem Vulkanausbruch samt seinen Bewohnern unter Lava begraben wurde und untergegangen ist.
Unterwegs halten wir an einem Aussichtsplatz, der einen wunder-schönen Blick auf die umgebende Berglandschaft und den „Grünen See“ und den „Blauen See“ bietet, beide in der Maorikultur heilig und daher unantastbar, auch nicht zum Baden oder Bootfahren zugelassen.
Auf einer kleinen Ausfallstraße, die beim Lake TARAWERA endet und die ein wundervolles, mit Villen bebautes Siedlungsgebiet umgibt, finden wir einen Zugang zu einem Rast- und Badeplatz. Alle gehen wir ins Wasser schwimmen und ruhen im Schatten großer tropischer
Bäume, deren Namen ich nicht kenne.
Spätabends essen wir im Zentrum von ROTORUA; diesmal ist Kath unser Gast, wie an den folgenden Tagen ebenso.
Montag, 09.Februar 1998
Heute führt uns Kath nach meinem obligatem Thermalbad und gemein-samen Frühstück entlang der B5 nach WAIOTAPU „Thermal Area“, die wir entlang eines markierten Pfades stundenlang durchwandern und bewundern.
Im Informationsgebäude kann man auch Andenken kaufen, wir machen davon Gebrauch: T-Shirts und ein zusammengehörig eine weiße Strickmütze, einen Schal und Strickhandschuhe aus feinster neuseeländischer Wolle für Mami....
Bei MIHI können wir eine „Geothermische Kraftstation“ besichtigen, die am Eingang ausgiebig in Bildern und Skizzen erläutert ist.
Hier wird einfach überhitzter Sattdampf für den Betrieb von Dampfturbinen zum Antrieb von Stromgeneratoren gewonnen, indem man
das kondensierte Wasser aus den Turbinen wieder etwa 180 m tief in den heißen Boden hineinpumpt und gleich daneben als Sattdampf mit ca. 200°C und ca. 120 bar Druck wieder zurückerhält, mit dem dann über die Dampfturbinen wieder elektrische Energie erzeugt wird.
Natürlich sehr umweltschonend, keine Feuerungsabgase, keine radio-
aktive Strahlung oder strahlender Kernbrennstoff-Abfall - und dazu obendrein sehr billig...
Durch den schönen TAHORAKURI FOREST geht es weiter auf der B5 bis
TAUPO, ein mittelgroßes Städtchen am gleichnamigen (großen) See.
Kath und Wolfram erkunden das Städtchen gemeinsam, ich gehe alleine was Eßbares suchen und lande beim Burger King, mal ist ein Whopper auch nicht schlecht.
Die Seepromenade ist wunderschön, das Wetter sonnig und heiß.
Nach unserem Treffen fahren wir ein Stück um den See nach
ACACIA BAY, machen nochmals eine längere Pause am Strand und genießen das schöne Seepanorama ringsumher.
Bei der Rückfahrt kommen wir nach einer übersehenen Abfahrt über eine Nebenstrecke durch einige Dörfer dann doch zur B1, der wir bis zur Einmündung in die B30 folgen. Nach 209 km Rundreise erreichen wir wieder ROTORUA.
Dienstag, 10. Februar 1998
Heute ist etwas bedeckter Himmel, fallweise leichter Sprühregen. Kath darf unseren MAZDA fahren und macht das recht forsch auf unserer Reise von ROTORUA nach NEW PLYMOUTH.
Wir fahren auf der B30 das gestern gefahrene Stück zur B1 zurück und weiter auf der B30 bis TE KUITI, wo wir uns das kleine Dörfchen ansehen, etwas essen und trinken und dann weiter auf der B3 zur
„EIGTH MILE JUNCTION“ fahren, wo nur ein paar dürftige Häuser und eine aufgelassene Tankstelle sind. Dort kann man Kaffe bekommen - und zu unserer Verwunderung steht vor dem Haus in bestem Deutsch:
„Fahrräder nicht an die Hausmauer stellen!“
Auf mein Befragen, ob den viele Radfahrer aus Germany hierherkämen, sagt die Wirtin nur: „Oh yes, millions!“
Über malerisches Hügelland, das als Rinder- und Schafweide dient, erreichen wir bei zusehends sonnigerem Wetter die Westküste bei
AWAKINO. Menschenleere feinsandige Traumstrände mit schwarzem Sand vulkanischer Herkunft, wie uns Kath erklärt.
Nach einigen Pausen an leicht zugänglichen Strandpartien erreichen wir nachmittags NEW PLYMOUTH, beschaffen mit Kath´s Hilfe einen Blumenstrauß für Frau FAGAN und sind dann gleich in Kath´s Eltern- haus, 7 Welbourne Terrace, wo uns Frau FAGAN herzlich begrüßt.
Nachmittags gehen wir New Plymouth ansehen, ein recht ansehnliches Städtchen mit vielen Parks, Einkaufsstraßen, Colleges und Kirchen englischen Stils.
Abends essen wir zu Gast bei Fagan´s, danach zeigt uns Frau Fagan
noch die nähere Umgebung von Welbourne Terrace, ein schmaler Wanderweg entlang eines kleinen Flüßchens mit dichter Vegetation an den schluchtähnlichen Ufern.
Für die Nacht sind wir auf Behelfsbetten im großen Wohnzimmer untergebracht. Sehr schön, gut geruht bis zum Morgen.
Mittwoch, 11.Februar 1998
Vormittags gehen wir nochmals in die Stadt, u.a. zum Reisebüro
Leuthart McKay, das uns von Frau Fagan als Spezialist in Sachen Fidschi-Inseln empfohlen wurde. Wir wurden dort sehr zuvorkommend bedient und erhielten auch genau das, was wir wollten - eine saubere und ruhige Unterkunft im „Hideaway-Resort“.
Am späten Nachmittag beginnen wir eine Besteigung des 2.517 m hohen Mount EGMONT, wozu uns Neal, Kath´s Vater, eingeladen hat.
An den zünftigen Bergschuhen der Fagans sehen wir schon, daß wir hier in einer Bergsteigerfamilie gelandet sind...
Wir fahren von praktisch 0 m Seehöhe auf ca, 800 m, wo wir das Auto parken können.
Dann geht es durch fremdartigen Dschungel bergauf, bergab, ein Minipfad, richtig spannend bis zur MAKATEWA-Hütte, die wir in
ca. 1 ½ Stunden erreichen.
Eine hübsche Hütte mit einem großen Aufenthaltsraum, wo auf Dauer ein Gasofen heizt; die Gasflaschen bringt ein Hubschrauber der Armee jeweils dorthin und holt die leeren ab.
Es ist hier in 800 m recht kühl, jedenfalls sind wir von den sommerlich heißen Tagen an Wärme gewöhnt und tragen auch drin die dicken Jacken.
Nach einem einfachen Abendessen gehen wir im Schlafsaal in Schlafsäcken zur Ruhe und schlafen auch recht tief.
Donnerstag, 12. Februar 1998
Um 6 Uhr sind wir alle auf - draußen strömt dichter Regen, den Wald kann man vor Nebel nicht sehen.
Der Weg zur WC-Hütte ist ein Bach, notdürftig kann man sich auf der bedachten Veranda aus der Regentonne mit Hahn waschen und rasieren.
Herr Fagan bereitet Tee, dazu Brot, Käse, Obst und Müsli - und wir warten, ob der Regen aufhört: vergebens....
Also patschen wir um 7,30 Uhr los. Der Pfad ist so zugewachsen, daß wir dauernd zusätzliches Wasser von den Zweigen streifen und unten gehen wir sowieso meistens bis zu den Knöcheln im Wasser.
Nach kurzer Zeit sind Hosen und Schuhe pitschenaß.
Endlich nach 30 Minuten kommen wir aus dem triefnassen Buschwerk auf eine steile Fahrstraße mit 2 mäßig erhaltenen Betonfahrspuren für Geländefahrzeuge: The „PUFFER“. Wir keuchen bergauf, der Regen hört auf und in 30 Minuten sind wir bei einer Schutzhütte mit Wetterstation, wo Neal alles Schwere, also Schlafsäcke, Gaskocher, Geschirr usw. hinterläßt.
Kurz darauf über 1.200 Holz- und Felsstufen bergauf (phuu!), danach loser, ascheähnlicher Vulkanschutt - sehr anstrengend, weil 2 Schritte bergauf - einen rutscht man sofort wieder bergab - und das im Steilgelände!
Nur Mut, schon Alexander Humboldt hat als erster vor 100 Jahren diesen Berg bestiegen und Mont EGMONT benannt; also werden es auch wir schaffen.
Später durch Felsbrüche, immer noch sehr steil; bei ca. 2.200 m die ersten großen Schneefelder. Von einer total veschneiten Scharte über ganz brüchigen Tuff und Asche steil zun Gipfel; es ist 13,00 h
Oben ist es kalt, nebelverhangen - nur ab und zu sehen wir in die sonnenbeschienene Tiefebene und aufs Meer hinaus.
Wir machen Rast, essen unser mitgebrachtes und trinken viel.
Gegen 13,30 gibt Neal das Zeichen für den Rückweg - auf dem gleichen Weg auf dem wir gekommen sind. Das geht schneller und müheloser, weil man auf dem losen Schutt „abfahren“ kann, sofern man die Schuhe zwischendurch 2-3 mal von Sand und Geröll entleert.
Wölfi hat es besonders schwer, weil er nur Halbbergschuhe hat, die einmal die Gelenke nicht stützen und schützen, zum anderen sich besonders leicht mit dem Sand füllen und häufiger entleert werden müssen.
Nach einigen harmlosen Stürzen beim „Abfahren“ sind wir um 17,00 bei der oberen Hütte, rasten, trinken und gehen von ca. 1.200 m über den „PUFFER“ zurück und weiter abwärts auf dem allmählich endlos werdenden Fahrweg bis zum Parkplatz auf 860 m Seehöhe.
Dort: Schuhe aus, Hände und Gesicht gewaschen, Rucksäcke ins Auto und zurück zu FAGANS HOME, wo wir um 18,30 ankommen.
Frau FAGAN hat köstlichen Salat und gebratenen Fisch gemacht, dazu Neuseeländer Weißwein, später Eis, danach Tee - vorher ausgiebig geduscht - danach langer “Chat“ (=Schnack) mit Neal - und um 23 h ist ein ereignisreicher Tag zu Ende.
Ich bin mir ganz sicher, daß ich heute wenigstens 1 kg Körper- gewicht verloren haben müßte....
Freitag, 13. Februar 1988
Abreise von New Plymouth; nach Wellington an der Südspitze der Nordinsel: 321 km
Wetter: Wolkenlos und heiß
Um 8,45 verabschieden wir uns von unseren gastlichen FAGAN´s,von beiden Eltern schon um 7,30, da sie so früh zu ihrer Arbeit gehen.
Wir tanken noch billig auf, verpassen aber dann eine Abzweigung von der B1, was wir erst bemerken, als die Straße immer enger und kurvenreicher wird.
Wölfi wendet und wir fahren ca. 20 Minuten zurück, dann haben wir die B1 wieder.
Über die Kleinstadt WANGANUI geht es auf ebenem Weg weiter bis Wellington, wo wir um 15 h ankommen.
Endlich: Kurz vor Wellington ca. 15 km Autobahn (!), auf der wir fast bis in die CUBA-STREET zum Backpackers Hotel fahren können.
Wir räumen unsere Habe ins Minizimmer, tanken pflichtgemäß voll und geben das Auto 5 Straßen weiter dem Autovermieter mit einem erleichterten Aufatmen zurück, daß der MAZDA trotz aller Faxen bis hierher durchgehalten hat.
Später stellt sich heraus, daß es ein guter Gedanke war, das Auto sofort zurückzugeben, denn
a) sind wenig Parkplätze dort
b) wäre uns am nächsten Morgen die Zeit zu kurz gewesen.
Für die Südinsel würde ich einen Mercedes mieten, wenn es den nur gäbe!
Wir besehen uns das lebhafte Wellington am Abend; auffallend die vielen hippieähnlichen Jugendlichen, manche etwas surrealistisch
aufgemacht mit multi-piercing, tattoo, fluorescent hair dye usw.
In und um die CUBA street gibt es Restaurants aller Völker; wir essen zur Abwechslung mal „mäßig gut“ türkisch - na, vielleicht essen die Türken nun mal so......
Sonnabend, 14. Februar 1998
Abreise von Wellington und Überfahrt auf die Südinsel.
Nach Dusche (am Flur) und einfachem Frühstück arrangiert man uns das Sammeltaxi (=shuttle) für NZD 5,--/Person zum Fährhafen nach PICTON. Vorher fährt das Taxi kreuz und quer durch Wellington und sammelt Mitfahrer auf, bis der Kleinbus voll ist, dann erst geht´s zur FERRY.
Dort Einchecken wie beim Airport: Gottseidank müsen wir unsere schweren Koffer nicht an Bord tragen - alles läuft über das Fließband beim Einchecken.
9,30 geht es los; wir sitzen in einer Salonecke mit 8 jungen und kräftigen Leuten aus NZ zusammen, die zu einem Fest auf der Südinsel fahren und unaufhörlich (mitgebrachtes) Dosenbier trinken.
Auch wir werden dazu eingeladen und Wölfi erzählt,von woher wir sind und von unserer Reise.
12,30 sind wir in PICTON, einer losen Kleinsiedlung.
Etwa 100 m müssen wir unser Gepäck von der Ausgabestelle bis zur AVIS-Autovermietung vor dem Fährgebäude tragen.
Wie gut, daß wir schon aus Wellington telefonisch einen OPEL VECTRA
Automatic 16 V, mit Klimaanlage, (hier: „HOLDEN“) mit 22.000 km bestellt haben, den wir dann auch bekommen.
Normalerweise müßten wir nun über die B1 bis BLENHEIM und dann über die B6 über RENWICK und OKARAMIO 72 km bis HAVELOCK fahren, entscheiden uns dann aber für die schmalere Bergstrecke über LINKWATER und MOENUI, die nur 35 km lang ist. Dafür aber: landschaftlich schön, kurvenreich und nur langsam zu befahren.
In HAVELOCK, einer Kleinsiedlung kaufen wir in einem Markt Essen und Trinken, machen kurze Pause dazu und fahren dann auf der sehr guten B6 bis NELSON (ca. 78 km), wor wir ursprünglich bleiben wollten. Da es noch heller und heißer Sommernachmittag ist, fahren wir nach weiterem Kleineinkauf auf der B60 noch Norden bis in den größeren Flecken MOTUEKA.
Ab hier geht es über und in die TASMANISCHEN BERGE, etwa 25 km sehr kurvenreich bergauf, dann wieder herunter und 15 km fast eben zwischen Bergen und dem TAKAKA-River entlang in Richtung zum Meer, bis in den idyllischen Flecken TAKAKA.
Im JUNCTION-Hotel finden wir eine nette, preiswerte Bleibe, DZ mit
Dusche und C für NZD 50,--/Nacht.
Wir beschließen 2 Tage zu bleiben, ich kaufe für NZD 9,-- eine Flasche mit sehr gutem Neuseeländer Rotwein, der in kleinen Gläschen getrunken wird und tasächlich bis zum 19.02. reichte.
Abends in 15 Minuten TAKAKA besichtigt, „Schaufensterbummel“ gemacht und im Zimmer zu Abend gegessen und zur Ruhe gegangen.
Sonntag, 15. Februar 1998
TAKAKA
Nach gutem Frühstück um 9,30 zu den größten Süßwasserquellen Neuseelands (angeblich sogar der Welt!), den PU-PU-SPRINGS,
ca. 6 km vom Hotel gefahren.
Ein holzbelegter und abgeschrankter Rundweg mit Stegen und Brücken durch dichten Wald und Busch dauert 45 Minuten, auf Tafeln wird alles sehr gut erklärt. Die Quelle hat klares kaltes Wasser.
Etwas später (zu spät) für die von uns unterschätzte Länge der Rundwanderung (=LOOP) durch den ABEL TASMAN NATIONAL PARK fahren wir an die Ostküste wo bei TARAKOHE die Straße endet.
In starker Vormittagssonne gehen wir zunächst auf einem Waldfahrweg stetig bergauf, dann sehr steil und in der Mittagsglut ohne Schatten über die GREEN HILLS wieder bergab bis zum Meer bei TOTARANUI. An einem schattigen Waldplatz läuft ein kleiner kühler Bach über den Weg - dort machen wir Rast, stellen unsere Füße ins kühle Wasser und trinken unser mitgebrachtes Wasser, Milch und den Yoghurt. TOTARANUI lassen wir links liegen und folgen dem Weg zurück, der durch schattigen Hochwald über eine Bergrippe und wieder zum Meer auf einen einsamen, herrlichen Sandstrand führt. Den Strand müssen wir überqueren, dann geht es wieder in schattigen Wald - wieder bergauf und bergab zu einem zweiten Traumstrand.
Das wiederholt sich nun noch 5 mal. Wir sind zwar schon etwas müde, aber dennoch von der Landschaft und der fremdartigen Pflanzenwelt
fasziniert.
Gegen 17,30 ununterbrochenen Wanderns beginnt der Weg „unendlich“ zu werden - wir sind nun durstig und hungrig (Wasser und Verpflegung sind zu Ende), d.h.: 2 Liter Wasser pro Person sind hier zuwenig. Das Minimum sind 3 l besser 4 l, denn man verliert sehr viel Wasser in der Hitze und der trockenen Luft.
Abends um 18,30 sind wir wieder bei der Fahrstraße, wo wir heute vormittag rechts in die GREEN HILLS abgebogen sind.Nun nur noch 35 Minuten bergab, Kurve um Kurve - um 19,15 sind wir am Parkplatz.
Insgesamte Gehzeit: 6 Stunden, 3 davon in schattenlosem Busch bergauf-bergab in größter Mittagshitze.
Für heute genug!
Im Hotel: heiße Dusche und die verschwitzte Kleidung mit Ariel gewaschen, dann gibts es für NZD 16 ein Buffet zum Sattessen und nun „Gute Nacht“.
Montag 16. Februar 1998
Abreise vom idyllischen TAKAKA:
Heute möchten wir bis WESTPORT oder besser noch weiter nach Süden an der Westküste kommen.
Vorher 50 km Umweg zurück über NELSON, weil es dort 2 Internet-Cafes gibt, wo Wolfram sich einschalten möchte.
Leider ist ein Anschluß kaputt, der andere dauerbesetzt, so daß wir nach 2 Stunden Wartezeit mit Lebensmitteleinkauf die Sache vertagen und auf der suberben B6 weiterfahren. Kurz außerhalb von NELSON in einem Riesenpark mit WC, Tischen + Bänken und Trinkwasserhahn machen wir Mitttagsrast, essen die warmen Chicken-Pies, Obst und Milch dazu - und weiter schnurrt unser braver Opel über die bergige Gegend. In der Höhenlage haben wir teilweisen dichten Nebel. Kaffepause kurz vor Westport in INANGAHUA. Wieder eine deutsche Inschrift für Radsportler.
15,30 sind wir an der Stadteinfahrt-Abzweigung: „Westport 2 km“
Da es noch so früh ist, fahren wir nach Süden weiter auf der B6.
Die B6-Straße der Westküste geht schnurgerade durch dünnbesiedeltes Buschland mit halbhohen Drachenbäumen. Die früher sehr klare Luft wird diesig und feucht; die Brandung des Meeres wirft Wassernebel bis zur Straße hinauf.
Bei PUNAKAIKI machen wir kurzen Halt und besehen die PANCAKE ROCKS und BLOWHOLES, wo Wasserfontänen von der starken Brandung in Felslöcher gedrückt, hochauf sprühen.
Weiter....nach Süden......
Wölfi fährt und bald sind wir im Banne, eine Neuseeland-Rallye zu fahren....die Tachonadel klettert weit über 100 km/Std.!
GREYMOUTH ist die letzte Stadt an der Westküste, danach nur noch
Gehöfte und Minisiedlungen.
Man kann schnell fahren, deshalb setzen wir uns HAAST zum Ziel, wo die B6 die Küste verläßt und landeinwärts verläuft. Ab HAAST gibt es an der Küste nur noch eine winzige Straße nach JACKSON BAY, dann ist Ende und rund 400 km nur noch Wildnis: CASCADE FOREST und FJORDLAND NATIONAL PARK (dort liegt MILFORD SOUND, vom Süden über QUEENSTOWN - LUMSDEN - TE ANAU auf der Straße erreichbar).
Ab FRANZ JOSEPH GLACIER (hier das Kleiner-Zermatt) wird es dämmerig und kühl, später regnet es in Strömen und wird stockfinster.
Wieder mal wird der Weg „unendlich“: bergauf-bergab, Regenwald, Brücken, Bäche..... und die Benzinuhr steht auf Reserve!!!
Wir sind beide müde und würden jetzt gerne Schluß machen und irgenwo übernachten - aber es gibt nichts mehr - wir müssen bis HAAST, wenn wir nicht im Auto schlafen wollen....
Aus der Regenwand taucht um 21,55 eine riesenlange, schmale Brücke in den Scheinwerferkegel, dann Lichter: HAAST!!
Das einzige Hotel das wir ausmachen können hat ein DZ zu NZD 80 mi Frühstück NZD 96,--
Die Tankuhr steht auf 0, aber gegenüber ist ein Markt mit einer einzigen Zapfsäule - muß warten bis morgen früh.....
Alles bestens: heiße Dusche, tiefer Schlaf, draußen kalt und heftiger Regen.
Dienstag, 17. Februar 1998
Weiterfahrt von HAAST nach QUEENSTOWN
Unsere Absicht, die Stichstraße bis JACKSON BAY über die Siedlungen OKURU und CARTERS MILL zu fahren, geben wir wegen des strömenden Regens auf; übrigens ist da auch nur eine Schotterpiste dahin, also weder schnell, noch bequem zu befahren..
Beim Frühstük ist es trübe, nebelig und regnet immer noch. Der Wind ist stürmisch bei 20°C
Nach dem Auftanken fahren wir bei schlechtestem Wetter über den HAAST-PASS, 563 m. Das Wetter besert sich zusehends, 30 km nach dem HAAST-PASS ist die Straße trocken, der Himmel tiefblau und wolken-los. Hier gibt es keinen Wald mehr, nur trockenes gelbes Gras an den Hängen - eine aride Inlandszone.
Auf erstklassig asphaltierter Straße mit Mittelleitlinie zwischen den Seen WANAKA, rechts und HAWEA, links, fast ohne andere Autos kann Wölfi zeitweilig 140 km/Stunde fahren, so gerade ist die Straße.
Mittagspause in der netten Kleinstadt WANAKA, wir essen gut im kleinen „Relishes Café - On Wanakas Lakefront“, 99 Ardmore Street.
Weiter nach QUEENSTOWN, unterwegs nehmen wir einen 19-jährigen schottischen Jungen + Rucksack + Schlafsack mit, der hier als Obstpflücker für 7 NZD/Stunde arbeitet und 6 Monate hierbleiben möchte.
15h sind wir in QUEENSTOWN, verabschieden uns von unserem Mitfahrer
und suchen nun Quartier für 3 Nächte.
Schwierig. Alles voll. Also zurück zur Stadteinfahrt.
Viele Motels, die vorhin noch VACANCY (frei) ausgeschildert hatten, haben nun schon NO VACANCY (alles voll).
Nach einigem Bemühen und Nachfragen, möglichst nahe im Zentrum zu bleiben, finden wir etwa 10 Minuten davon in der EARNSLAW LODGE eine recht ordentliche Bleibe für NZD 75 für DZ mit WC/DU/TV
Der Gastgeber, ein Holländer, spricht auch gut Deutsch.
Abends im STEAKHOUSE bemerkenswert gut gegessen, Ribeye Steak, groß und gut, Salat inclusive, ein Hähnchen für Wölfi und 2 x 150 ml, NZ-Rotwein im glasweisen Ausschank: bezahlt NZD 48,--
Das war unser bestes Essen in NZ !!!
Abends einige Regenschauer.
QUEENSTOWN liegt sehr hübsch am LAKE WAKATIPU, der wie ein S in die Berge fjordähnlich eingebettet ist. Ein Motordampfer befährt den See; wir fahren aber diesmal nicht damit.
Rundherum bewaldete Berge, steirisch-heimatlich anmutend.
Mittwoch, 18. Februar 1998
Ruhetag in QUEENSTOWN.
Bis 8 h geschlafen, geduscht, gefrühstückt und dann ins Internet-Cafe gegangen. 1 Stunde kostet 20 NZD, Wölfi erledigt alle seine Privatpost; ich sehe lernbegierig eine Weile zu, gehe aber dann in die lebhafte Fußgängerzone, wo gerade eine Band aus Chile Musik macht. Um 12,15 hole ich Wölfi ab und bezahle ein ADVENTURE-COMBO-
PACK, mit Bungee-Jumping, Shotover-Rafting and Helicopter-Flight,
alles zusammen NZD 299,--per EUROCARD
Im Kaufhaus essen wir preiswert und gut mexikanisch: Enchiladas con Chili mit 2 x ¼ l Getränk für NZD 15,70
Nach dem Essen gehe ich in den schön angelegten Stadtpark mit seinen duftenden Rosenhecken und schreibe im Schatten mein Reise- tagebuch nach, weil heute der este ruhige Tag dazu ist.
Wölfi ist „shopping“ in den zahllosen kleinen Lädchen.
Um 18 h treffen wir uns im Motel und essen: 2 l Milch, Brot + Käse.
Dann großes Planen für die letzten 6 Tage: Noch ein Tag mehr in QU-TOWN, 2 Tage in TWIZEL, nahe am MOUNT COOK NATIONAL PARK und 3 Tage in CHRISTCHURCH.
Dadurch können wir unser Auto 2 Tage früher zurückgeben und sparen so NZD 200,--
Abends lernt Wölfi fleißig UNI-Stoff; ich aber aus dem Südseeführer schon alles über die FIDSCHI-Inseln, seine melanesischen (schwarzen) Ureinwohner, die importierten Inder (für die früheren englischen Plantagen, auf denen die Fidschianer nicht arbeiten wollten, weil das nicht ihre Lebensart war).
Um 23 h fallen uns die Augen zu.... Gute Nacht.
Donnerstag, 19. Februar 1998
Wolframs Abenteuertag.
Der Wecker klingelt um 6,45, weil Wölfi schon um 8,00 beim „Abenteuerbus“ im Zentrum sein muß.
Ich darf mich im Bett nochmals umdrehen und weiterschlafen, Wölfi macht sich fertig und verabschiedet sich zum Rafting, Shotover-Jet
(Bootsfahrt), Hubschrauberflug und Bungee-Jump, letzteres gleich um 8,15, von einer alten Brücke 102 m tief! (Brrrr!)
Draußen ist Schönwetter. Ich frühstücke gemütlich und gehe dann 1 ½ Stunden markierten Wanderweg zum „Frankton Arm“ eine Seebucht, die etwa gleichlaufend mit der Anfahrtsstraße nach Q-TOWN verläuft. Teils schattig durch Bäume, fast immer Ausblick auf den See.
Um 12 bin ich wieder im Motel, dusche, nehme einen einfachen Imbiss und gehe dann wieder in den schönen Stadtpark und schreibe dieses
Reisetagebuch im Schatten eines großen Baumes weiter nach.
Abends gegen 18 h kommt Wölfi unbeschädigt und müde, aber sehr beeindruckt ins Motel.
Leider verhindert uns unser Entdeckertrieb wieder in das gute „Beefeater-Steakhouse“ zu gehen (weil wir´s ja schon kennen), sondern in den „Rosegarden Barbecue“ wo weder der Salat noch das Ribeye-Steak (=sole leather) gut sind, dafür aber NZD 44 kosten, mit einem Glas roten NZ-Shiraz-Wein, der sehr gut ist.
Wieder im Motel vesucht Wölfi noch zu lernen, löscht aber bald das Licht und der Tag ist zu Ende.
Wölfis Tageserlebnisbericht: siehe Sonderblatt.
Freitag, 20. Februar 1998
Wölfi schläft länger als sonst bis 8,30, ich mache inzwischen ein Mini-Frühstück aus dem Pulverkaffee-Beuteln der Singapore-Airlines,
1 ½ Pumpernickel-Rest, Butter, ein Rest angeschmolzener Cheddar-käse (zu dem Wölfi schon „bää-bää“ sagt). Alles muß aber weg. Wir haben wie überall in NZ einen Kühlschrank, Wasserkocher, Geschirr
sowie als Hotelservice Beutel mit Tee, Kaffee, Süßstoff, Zucker und
Trockenmilch auf dem Zimmer.
Nachher gehen wir ins Cafe NAFF-NAFF, das einen Internet Anschluß hat. Wölfi liest und sendet seine e-mails, ich schreibe die vorher gekauften Postkarten bei einem (guten) Cappucino und ½ Haferflocken
cookie (Küchlein), Wölfi nimmt eine Kanne Tee und die andere cookie
Hälfte.
Draußen ist es bedeckt und kühl.
Wir merken, daß heute bei uns, wie man so sagt „die Luft raus ist“.
Relaxen tut gut, gegen den kühlen Wind vom See hilft meine dünne Baumwoll-Karibik-Jacke.
Für Uli kaufen wir 1 T-Shirt und ein paar Socken und für Wölfi ebenfalls, dazu 2 PREPAID PHONE CARDS zu je NZD 10
Um 13,30 wollen wir uns beim Postamt zum Mittagessen treffen. Wölfi geht in die Fußgängerzone, ich in den Stadtpark - schreiben.
Mittag essen wir im Kaufhaus preiswert Thai-food: ich Gemüse, Huhn
und Cashew-nüsse in der WOK-pfanne gegart, dazu Reis; eine Riesen-
portion zu NZD 10,50.
Wölfi hat heiße „chicken-pies“ mit Kartoffeln und Salat. Sattgegessen tigern wir langsam nachhause und ruhen bis 17 h.
Wölfi lernt, ich schreibe „dieses hier“..... wie gut doch mal ein
Ruhetag auch im Urlaub tut....
Abends essen wir eine „echt italienische Pizza“ ohne Gewürze, d.h.
ohne Basilikum, Oregano oder Rosmarin. Das wollen wir uns nächstes mal mitbringen, damit es nicht zu „english“ schmeckt.
Wir trotten nachhause und packen unsere Habe. War doch schön hier....
Samstag 21.Februar 1998
Abreise von QUEENSTOWN nach TWIZEL.
Diesmal machen wir es sehr gelassen: Bis TWIZEL sind es nur 270 km auf guten Straßen.
Wir frühstücken im Zimmer; dazu haben wir am Vortag 4 Brötchen gekauft. 9,45 kommen wir los. Heute nacht hat es kräftig geregnet und ist noch immer etwas trübe. Unser Autothermometer zeigt nach
10 km Fahrt + 13,5°C Außentemperatur. Nicht viel für den Hochsommer hier!
Die Straße ist erstklassig , kein Verkehr, also kann Wölfi stellenweise wieder aufs Gas treten und der Tacho klettert bis 150!
Um uns herum: Trockenes (arides) gelbes Steppenland, hügelig bis bergig, teils felsig, rundumher schöne blauschimmernde Seen.
Nach 2 Stunden erreichen wir LINDIS PASS, 965 m, für uns eine eher gemütliche Auffahrt.
Auch hier ist alles vertrocknet, gelb und öde. Nur die zahlreichen Bäche, die aus den Bergen kommen haben eine grüne Ufervegetation.
Als wir uns TWIZEL nähern, wo wir für 2 Nächte per Telefon von Q-TOWN aus gebucht haben, ohne es zu kennen - und die Trockensteppe mit vereinzelten Kiefern immer noch kein anderes (grüneres) Land-schaftsbild zeigt, befallen uns Zweifel, ob diese Reservierung ins Blaue auch richtig und gut war.
„Sollen wir unsere Bestellung nicht besser annullieren und gleich an die Küste zum Baden fahren? Dort ist es sicher üppig grün...“
So ähnlich sind unsere Gedanken, als wir uns das weiträumig in eine grüne Oase gebaute Dorf besehen.
Wir lesen auf der Besucher-Informationstafel, daß es hier im Sommer
+ 35°C und im Winter bis zu -15°C hat und immer starker Wind vom Meer und den Bergen im Westen in das sogenannte Mc Kenzie Becken (BASIN) herunterweht.
Das MOTEL ALPINE COUNTRY LODGE ist so übel nicht; wir haben 2 Räume und eine winzige Küchenausstattung sowie Du/WC und sind weit weg von der B8 Durchgangsstraße nach CHRISTCHURCH oder zur Ostküste.
Also beschließen wir zu bleiben.
Es ist 13,30 und wir sind hungrig, kaufen im Klein-Supermarkt „Rashers“ (gepökeltes Schweinefleisch in Scheiben fertig zum Grillen oder Brutzeln in der Pfanne), Weißbrot, eine Dose Baked
Beans, 6 Eier, 4 Tomaten, 375 g Cheddar-Käse, 1 Zwiebel, 1 Flasche Rotwein, 1l Frucht-saft, 2 Yoghurt und machen ein schmackhaftes und sättigendes Essen nach unserem Geschmack. Nur zu verständlich, daß wir hinterher in tiefen Schlaf verfallen.....
Abends ist es noch sonnig und schön. Wir fahren dshalb die 8 km in
Richtung CHRISTCHURCH auf der B8 zum LAKE PUKAKI, der seit 1980 eine zum zweiten Mal erhöhte Staudammkrone trägt. Von da aus hätte man nach Nordwesten einen schönen Ausblick auf Neuseelands höchsten Berg, den MOUNT COOK, 3.570 m - wäre er und seine begleitende Berg-
kette nicht in dichte Wolken gehüllt.
Vom Aussichtsparkplatz bietet sich kein Wanderweg an, also fahren wir die 50 km weiter zum LAKE TEKAPO, ebenfalls als Staubecken benützt. Von hier aus können wir uns auf einem WALKWAY LAKESIDE OUTLOOK bei kühlem, kräftigem Wind die Beine vertreten, haben einen guten Blick über das Mc-KENZIE-BASIN von einem Hügel aus (s.Foto).
Die CHURCH OF THE GOOD SHEPHERD direkt am Seeufer ist ein Anziehungspunkt auch für andere Besucher. Die aus Natursteinblöcken gemauerte kleine Kirche früher Besiedler wirkt ein wenig irisch, ist leider zugeschlossen und innen nicht zu besichtigen.
Bei Sonnenuntergang um 20,30 fahre ich diesmal zurück und freue mich über die Automatik, die gerade im Linksverkehr hilfreich ist.
Wölfi macht Abendessen: Mixed Herb Cream Crackers mit Tomaten-scheiben und Cheddarkäse belegt und überbacken. 4 Stück für jeden, das war wirklich genug.
Wölfi seztz sich ins Schlafzimmer und lernt UNI-Stoff, ich sehe mir im Wohnzimmer die Olympiaberichte aus NAGANO/Japan und eine Menge blödesterWerbung, u.a.von Mc Donald an, die mich davon abhalten wird, dort jemals wieder was zu essen.
Um 23,00 macht Wölfi das Licht aus und ich den Fernseher und krieche unter die Decke.
Sonntag, 22. Februar 1998
Wölfi hat um 6,00 den Wecker klingeln lassen. Ich stelle fest, daß es im Hochsommer hier nur +6,5°C hat!
Während ich dusche, macht Wölfi Kaffee, ich dann den Toast (der Toaster gehört zur Ausstattung des Motels!) und schon um 7,00, noch im ersten Morgengrauen fahren wir in den Talschluß des MT.COOK.
Wie gestern zum LAKE PUKAKI und dann die Südstraße an diesem See entlang bis auf 850-900 m Seehöhe.
Nach 50 km zweigen wir auf eine Schotterpiste zum VALLEY TASMAN ab, wo wir am Straßenende einen großen Parkplatz mit Tischen, Bänken,
2 geflieste WC´s mit Wasserspülung und Papier - und SAUBER - eine offene Unterstandshütte mit 2 seitlichen Zugängen und Glasfenstern vorfinden.
Mehrere kurze Wanderwege sind ausgeschildert: „BLUE LAKES 5 min“
Das sind, wie wir dann sehen, einige graugrüne Moränentümpel in einer Busch- und Graslandschaft, wo alles sticht.
Verschiedene Büsche haben Dornen von 0,5 - 4 cm, die Triebe sind schon als Spieße ausgebildet - und stechen die vorwitzigen Wanderer. Ein ziergrasähnliches Gewächs - sticht.... usw. Viel schlimmer als die MACCHIA auf Korsika.
In 10 Minuten sind wir wieder beim Auto und freuen uns, daß wir diesmal die langen Hosen anhatten, die uns vor dem Ärgsten schützten.
Wir versuchen einen weiteren Weg: „GLACIER TERMINAL 15 min“, in die andere Richtung und ohne Dorngewächse am Wege. Der Weg gabelt sich ohne Hinweis, wohin und warum. Wir versuchen es links und sind in 5 Minuten am großen, graugrünen Gletschersee mit einem Landungssteg aus Holz und 2 großen Schlauchbooten mit Außenbordmotor - ohne Menschen. Nichts als Moränenschutt, keine Gräser. Nach einem Foto
gehen wir zurück zur Weggabelung und sind in weiteren 5 Minuten am Abfluß des Gletschersees - ein reißender Fluß, ca 35 m breit, ohne Übergang. Dafür sehen wir das schwarze Moräneneis am oberen See-Ende und - selten genug - das ganze große Gletschergebiet des MOUNT COOK in wolkenlosem Blau; das muß fotografiert werden!
Als wir wieder beim Auto sind ist es 11 h. Was tun? Zurück zur apshaltierten Straße und noch 3 km weiter bis zur Mount Cook Siedlung am Ende der Straße, genannt THE HERMITAGE. Wir bewundern den sehr ausführlichen Info-Stand und fahren zurück nach TWIZEL. Nun haben wir großen Hunger - zum Glück haben die beiden Supermärkte auch am Sonntag auf. Wir erwerben jeder 2 warme PIES mit Steak, NZD 1,65/Stück oder Minced meat, NZD 1,35/Stück.
Wölfi schmeck es sehr, mir minder gut - ich denke, unser Kater VINZENZ hätte es verschmäht. Dazu gibt es Tomato-Pickles, rot und sauer.
Dann haben wir uns einen Mittagsschlaf bis 15 h verdient.
Wölfi lernt dann wieder, ich mache BAKED BEANS für morgen früh oder heute abends, damit wir hier nicht essen gehen müssen, das geht immer sehr ins Geld und ist häufig nicht unser Geschmack. Mit unseren restlichen NZD 590 wollen wir bis zum Abflug auf die FIDSCHI-INSELN am 26.02.98 auskommen. Da verbleiben uns fürs Essen
etwa NZD 100/Tag, unseren Opel VECTRA müssen wir noch auftanken, den Bus zum Flughafen und die Abfluggebühr auch noch bezahlen.
Am Nachmittag bezahle ich unsere MOTEL-Rechnung, NZD 140,-- für die 2 Tage, das war unsere BESTE Unterkunft in NZ bisher
17 h: Wölfi kocht sich eine Tasse Tee und lernt weiter.
Heute sind wir 293 km gefahren.
Montag, 23, Februar 1998
Fahrt von TWIZEL nach CHRISTCHURCH.
Wir schaffen es tatsächlich trotz guten Frühstücks und Pflichtdusche um 8,00 abzufahren. Heute ist es bewölkt, regnerisch, die Straße naß, + 11°C, also recht kühl für einen Sommermorgen.
Auf der vorzüglichen B8 vorbei am schon bekannten LAKE PUKAKI, dann
LAKE TEKAPO und über BURKE PASS nach FAIRLIE, ein verschlafenes Nest, wo die B79 nach GERALDINE, ebenso verschlafen wie das vorherige, uns auf die B1, die Hauptverkehrsader nach CHRISTCHURCH
bringt.
Die 285 km schaffen wir bis 11,00, finden die YMCA-Herberge sofort und dürfen unsere Habe zunächst in einem Kämmerchen beim Empfang abstellen, bis unser Zimmer um 14 h frei wird.
Um 11,30 sind wir beim Autovermieter AVIS und geben das Auto genau 2 ½ Stunden VOR dem Terminablauf zurück. Bravo, Geld gespart!
Danach kurzer Stadtbummel, zeitweilig jeder für sich.
Um 13 h treffen wir uns im YMCA-Hotel und haben unser schönstes Zimmer für NZD 65,-- mit WC/Du im dritten Stock mit Blick auf den Botanischen Garten, sehr sauber und ruhig.
Nach kurzer Ruhepause gehen wir wieder in die Stadt, essen früh zu Abend im FAST FOOD, weil heute das Mittagessen ausgefallen ist. Es gibt Roastbeefscheiben, Salat, Zwiebel und Salatsauce.....na, ja...
Mit einigem Estaunen sehen wir, daß dier die Geschäfte der City-
Fußgängerzone schon um 17,00 schließen, manche erst um 17,30 h!!
Die Innenstadt wird menschenleer - was für Leben war dagegen in QUEENSTOWN gewesen!
Gerade noch bevor die Gehsteige hochgeklappt werden, sind wir im YMCA-Hotel und freuen uns auf die morgige Zugfahrt mit dem TRANZALPIN, der von CHRISTCHURCH quer über die Insel bis GREYMOUTH fährt und dabei die neuseeländischen Südalpen überquert.
Im Zimmer gibt es kein TV, kein Telefon, aber ein Kleinradio mit Uhr. In der Nacht regnet es heftig, die Temperatur sinkt, so daß wir uns beide im Schlaf (bei offenem Fenster) die Steppdecke reflexartig bis zum Hals hinaufziehen.
Dienstag, 24. Februar 1998
Gerne würden wir unsere Eier und Rashers loswerden, d.h.: gebraten aufessen - aber auf meine diesbezügliche Anfrage bei der Rezeption sieht man keine Möglichkeit das zu tun.
Erst der freundliche Koch in der Frühstückskantine „haut“ das, ohne viel Worte zu machen, in die Pfanne und wir freuen uns über das kräftige Frühstück.
8,30 soll der Zug vom Bahnhof ADDINGTON, weit in der Vorstadt gelegen, abfahren. Etwa 2-3 km zu Fuß bis dahin, ist uns vage der Weg beschrieben worden, also sollten wir um 7,45 starten.
Aber: Wölfi „maunzt“ beim frühen Aufstehen, das Speck- und Eier-braten samt Essen dauert länger als normal, Papi muß noch...usw usw.
Also rennen wir um 7,53 endlich los, leider nicht den kürzesten Weg durch den 1 km langen HAGLEY-Park, sondern außen herum, die HAGLEY-AVENUE entlang, eigentlich schräg vom Bahnhof weg. Nach 15 Minuten Eilmarsch und mehrmaligen Fragen an Passanten, stellen wir fest, daß kaum einer den Bahnhof oder seine Lage kennt - weil man eben hier nicht mit dem Zug reist....!
Dummerweise ließen wir in der Eile des Losrennens beide Stadtpläne auf dem Zimmer liegen, wir Schnurpse!
Endlich, am Ende der langen HAGLEY-AVENUE beschreibt uns ein Mobil-
Tankwart: „Rechts bis zum nächsten ROUNDABOUT (Kreisverkehr), dann die BLENHEIM-AVENUE, wieder bis zum nächsten Kreisel und dann links zum Bahnhof!“ Ca. 2 km und das in 15 Minuten!
Wölfi möchte schon umkehren und auf die Zugfahrt „pfeifen“, Papi renn-marschiert los, Wölfi folgt notgedrungen leise bruttelnd nach.
In 3 Minuten sind wir beim ersten Kreisel, dort über die Bahnbrücke und auf gut Glück die nächste Straße links: DA! NZ-RAILWAY!
8,29 sind wir keuchend und naßgeschwitzt am Fahrkartenschalter, Wölfi holt die vorbestellten Tickets ab, derweil ich an einer offenen Waggontüre Wacht halte, um gegen die Abfahrt ohne Wölfi zu protestieren.
Wo bleibt denn bloß Wölfi? Es ist 8,30h, das kann doch nicht solange dauern, vorbestellte Fahrkarten abzuholen???
Endlich kommt er aus der Schalterhalle, als die Bahnhofsuhr von 8,30 auf 8,31 springt, wir bekommen unsere Plätze von einer Schaffnerin zugeteilt und 8,32 geht das Züglein ab.
WUFF! Nun erst mal ausschnaufen nach dem Morgenlauf mit Bergschuhen und Rucksäcken!
Der Zug ist voll ausgebucht; es werden Tee und Sandwiches serviert (im Preis inbegriffen).
Die Fahrt führt erst durch ebenes, trockenes, gelbdürres Schaf- weideland, dann allmählich ansteigend in die Berge. Da wird der Boden langsam grüner.
Der Zug hat eine Aussichtsplattform für fotografierfreudige Mit-fahrer; auch wir machen Gebrauch davon.
Inzwischen ist es sonniger, nur noch leicht bewölkt.
Um 12,30 steigen wir am höchsten Punkt der Bahnlinie, ARTHURS PASS
780 m ü.M. aus. Irgendwie meint man am PHYRN-PASS in der Steiermark zu sein, wenn die Vegetation hier nicht so fremdartig wäre.
Entlang der Paßstraße (B73), die stellenweise parallel zur Bahn-trasse verläuft gehen wir zum VISITOR-CENTER. Dort rät man uns für die 5 Stunden Aufenthalt zu 2 Kurzwanderwegen, die dann tatsächlich sehr schön sind. BRIDAL VEIL FALL, 1 ½ Stunden durch Urwald, über Bäche und Klammwege mit seltenen, uns unbekannten Pflanzen, mündet auf die B78 Paßstraße nach GREYMOUTH.
500 m weiter westlich ist BEAGLES VALLEY, NZ-Urwald mit Gebirgs-panorama und schäumenden Gebirgsbächen.
Wir gehen anfangs über Stege, die über ein Hochmoor führen und überholen eine Gruppe Busturisten und steigen flink aufwärts bis um 14,00 h
Hier ist nun der Wendepunkt, wenngleich es uns reizen würde, noch höher dem TRACK zu folgen. Auf einer kleinen Inseln mitten in zwei donnernden Gebirgsbächen machen wir Mittagsrast und essen aus dem Rucksack das mitgebrachte. Alle Gipfel um uns herum haben weiße Schneehauben, sie sind laut Karte bis 2.271 m hoch.
Um den Zug zurück nicht zu versäumen, brechen wir um 14,40 auf, gehen zur Straße zurück und auf dieser in Richtung Passhöhe.
In „OSCARS HAUS“ (ein ausgewanderter Bergführer) machen wir Teepause bis 17,15, dann gehen wir 5 Minuten zur Bahnstation.
17,50 h mit 20 Minuten Verspätung kommt unser Zug nach CHRISTCHURCH
Zum YMCA-Hotel nehmen wir diesmal den kurzen Weg quer durch den riesigen HAGLEY-PARK und sind um 19 h daheim.
Wir essen unsere Vorräte (Toastbrot, Butter, Käse, Obst und Tee) aus TWIZEL auf und werfen uns müde in die Koje----> heia.
Mittwoch, 25. Februar 1998
Ruhetag.
Wir gehen in die nette Gemeinschaftskantine und frühstücken, indem wir uns von der bufettähnlichen Ausgabe einfach holen, was uns zusagt.
Bezahlt haben wir nichts - hinterher kommt uns allerdings der Gedanke, ob das im Preis inbegriffen war ? Oder haben wir versäumt, Bons zu kaufen? Jedenfalls bleibt das ein Geheimnis, für uns wie die Hausverwaltung.
Wölfi geht dann „down-town“, d.h.: in das Zentrum bummeln, ich in den großen botanischen Garten - langsam durchwandernd, auf einer Bank im Schatten ruhend, wieder Blüten, Bäume und Pflanzen beschauend - insgesamt sehr erholsam.
12,30 treffen wir uns bei unserer YMCA- Unterkunft und beschließen in eine Lamm-Braterei in der VICTORIA-Street mittagessen zu gehen.
Ein Haus vorher macht uns dann ein THAI-Restaurant so an, auch der Preis von NZD 20,-- für beide, daß wir Lamm Lamm sein lassen und uns nach thailändischer Art verpflegen; übrigens sehr gut.
Wölfis Reis mit kirschroter Soße schmeckte wie Haferbrei mit Zimt, war nicht gerade sein - oder auch mein - Geschmack, daher blieb für den Haus-Kater viel übrig.
Nachher noch Post aufgegeben; Wölfi kauft in einem Supermarkt eine Flasche NZ-Wein (aus blauem Glas, die Flasche) zu NZD 10,00, sonst noch 1l Milch und 200 g Liptons-Tee in einer Blechdose.-
Wieder bei YMCA wird es Zeit für die morgige Abreise aus Neuseeland zu packen: wuff-wuff, dessen sind wir nun schon überdrüssig.....
Für die vielen Papierunterlagen, Bücher, Prospekte, Landkarten usw. aus Neuseeland haben wir uns aus dem Supermarkt einen starken Karton mitgebracht, des sorgfältig verklebt, adressiert und verschnürt wird.
Damit plätschert unser letzter Abend hier mit Schnellimbiß dahin...
Donnerstag, 26.Februar 1998
Flug von CHRISTCHURCH nach AUCKLAND und Weiterflug nach Fidschi.
Am Vorabend haben wir am Hotelempfang ein Sammeltaxi für 7,00 h
und NZD 12,-- zum Flughafen bestellt.
Überpünktlich und schon um 6,52 ist der Fahrer da und ab geht´s zum Flughafen.
Unser Frühstück heute: Tee, Restkekse und Restbutter am Zimmer.
Der Flug bis AUCKLAND dauert eine Stunde.
Wir sind von FAGAN´s vorgewarnt, daß der Weg vom Inlands- zum
internationalen Flughafen in AUCKLAND sehr weit ist; also Achtung bei kurzen Übergangszeiten!
Wir hasten mit unserem Handgepäck die ca. 800 m bei kühl-schönem Sommermorgen den asphaltierten Pfad zum Hauptgebäude und checken ein. Wölfi hat sogar noch Zeit, sich zwei NZ-CD´s im Duty-Free zu erwerben, dann geht es ab mit Flug-Nr. NZ 8 nach FIDSCHI (=FIDJI).
Zu unserer Erbauung gibt es ein zweites Frühstück und sogar noch ein geschmackvolles Mittagessen.
Unser Sparhaushalt hat ermöglicht, daß uns nun sogar noch
NZD 412,75 übriggeblieben sind, die wir am Flughafen fast restlos (übrig bleiben NZD 0,05!) in FIDJI-$ 452,-- umtauschen können.
Bei der Ankunft in NADI/FIDJI ist es 33°C warm, was wir beim üblichen Anstellen bei der Paß- und Zollkontrolle mit einigen Schweißperlen bemerken; die Empfangshalle ohne Klimaanlage zeigt, daß wir uns nun in einem Entwicklungsland befinden.
Nach dem Zoll gehen wir ins Reisebüro - wie vorgeschrieben, wo uns der Fahrer zum HIDEAWAY- RESORT abholt.
Von uns nimmt der Fahrer kaum Notiz, er fährt kreuz und quer alle möglichen und unmöglichen Hotels und Resorts an, fragt nach Fahrgästen, während sein Beifahrer Post dorthin bringt.
Für die 80 km auf guter Landstraße brauchen wir denn so auch
2 ½ Stunden (später zurück zum Flughafen direkt nur 50 Minuten!).
Wir sind vorgewarnt vom empfehlenswerten Reisebüro
LEUTHART Mc KAY HOUSE OF TRAVEL, NEW PLYMOUTH:
Wir haben „Fidschi-Time“!!!!!!!
Auf den FIDSCHI-Inseln leben die Ureinwohner praktisch zeitlos, ohne Hetze oder Stress; Zeit bedeutet nichts, das hat man immer....
eben „FIDSCHI-ZEIT“......
Im HIDEAWAY-RESORT erhalten wir BURE (Haus im Fidschi-Stil) Nr.46, eine Doppelhaushälfte, 20 m vom Sandstrand unter Palmen und Blumen
mit Du/WC/Deckenventilator - aber ohne Klima-Anlage.
Die Fenster haben außen Fliegengitter, innen nur vierteilige Klapp-Jaloúsien, kein Fensterglas (wozu auch hier?); der Fußboden ist hell gefliest.
Alles sehr schön, draußen rauscht das Meer, 200 m seewärts ist ein Korallenriff, wo sich die Wellen in weißen Schaumkämmen brechen.
Inzwischen ist abendliche Essenszeit. Im einzigen Restaurant essen wir recht gut; die Salate sind frisch und knackig, der australische
Chardonnay ist aromatisch und schwer (12,5% alc.) und wird im Eiskübel am Tisch serviert.
Chicken ist immer gut, für den der es gerne pikant mag, gibt es Chili-soße dazu.
Heute werden wir gut schlafen, nicht nur wegen des verzehrten Hähnchens, mehr wegen des Chardonnay !
Vor dem Zubettgehen schlendern wir bei 30°C - aber angenehmer Luftfeuchte durch das fackelerleuchtete Resort zwischen Palmen, duftenden Blütensträuchern und den weit auseinanderstehenden BURES.
Über Wolframs Handy versuchen wir nach jeweils längerer Wartezeit
3 mal Mami in Graz anzurufen.
Jedesmal geht der Ruf durch - aber leider ist nur der verdammte Anrufbeantworter dran. Schade, das wäre historisch, von der Datumsgrenze über den halben Globus telefoniert zu haben....
Also hinterlassen wir am Anrufbeantworter die Nachricht, daß es uns gut geht und alles sozusagen „OK“ ist - und Gute Nacht!
Freitag, 27.Februar 1998
Ein traumhaft schöner Tag bricht an. Im Morgengrauen trommelt uns ein tropischer Regenguß aus dem Schlaf, den wir aber fortsetzen.
Wölfi wird schwer wach; er hat gestern bis spät nachts noch über
Handelsrecht gelernt.
Sofort versuchen wir nochmals Mami in Graz telefonisch mit dem Handy zu erreichen - und siehe, nun klappt es mit kristallklarem Empfang.
Ab 8 Uhr gibt es Frühstücksbuffet, u.a. mit aufgeschnittenen Papayas, Ananas, Bananen, Melonen und gebratenem „HAM“ (=Schinken)
knusprig und gut, wie in den USA.
Um das Mittagessen zu sparen, essen wir lange und gut.
Wölfi macht bei einem Flaschentauchkurs mit, ich kann den Eil-Charterbus im 9,15 in die Inselhauptstadt SUWA nehmen.
Dort ist man um 12,00 Uhr, Rückfahrt um 15,00 Uhr.
Ich besehe mir die lebhafte Stadt, die etwas an Karibik erinnert, kann die Wachablöse vor dem Präsidentenpalast fotografieren, (lustige Uniform: knallrote Uniformjacke, weißer Unterrock etwa wie es die Schotten haben, nackte Beine und Schuhe, natürlich mit Gürtel, Seitengewehr und Gewehr über der Schulter).
Später gehe ich durch einen Flohmarkt und den HANDYCRAFT-CENTER, die nach meinem persönlichen Geschmack viel „Glumpert“ oder besser Kitsch, speziell für die weißen Inselbesucher anbieten. Für mich ist da nichts dabei, was als Erinnerungsgegenstand wert wäre, mitgenommen zu werden. Ich gehe ins Postshop im Zentrum und dann die Hauptpost und schreibe an Uli, Martin und Norbert je eine Fidschi-Postkarte.
Viele billige Essensmöglichkeiten fallen mir auf.
Auf der Rückfahrt erzählt uns der Beifahrer, ein echter und gebildeter Fidschianer über Bräuche, Sitten und Gewohnheiten der Urbevölkerung, auch über die frühere Vorliebe für gebratenes Menschenfleisch ihrer Gegner (siehe Kopie aus dem Reiseführer).
17 h bin ich wieder am Hideaway, Wölfi kommt ganz begeistert etwas später vom Flaschentieftauchen zurück; es hat ihm sehr gefallen.
Erst mal gab es ein Tauchtraining im Schwimmbecken, dann in 20 m Tiefe im Ozean: siehe Wölfis Bericht.......
Nun haben wir beide großen Appetit und freuen uns aufs Abendessen; wie gut daß wir noch die Erdnüsse der Singapore Airlines und Rest
Kekse aus NZ und noch einen Rest Chardonnay von gestern für den ersten Hunger dabei hatten.
Samstag, 28.Februar 1998
Wir machen einen geruhsamen Tag unter Palmen, mit Meeresbrise und Blick auf den Stillen Ozean bis 11 Uhr, ich schreibe das Reisetagebuch nach, später wandeln wir bei Ebbe am Strand herum und sehen einheimischen Krabben- und Muschelsammlern zu.
Zu Mittag essen wir die neuseeländische Müslispezialität WEET-BIX,
das sind lockere Weizenflockenstücke, die in Milch schnell quellen, die man aber auch wie Käckebrot essen kann, insbesondere mit einem 1/8 Chardonnay von vorgestern.
Im Restaurant gibt es zwar einen Lunch mit ganz verlockender Speisefolge, aber bei der Hitze von +34°C macht praktisch niemand davon Gebrauch - außerdem ist ja das Frühstück schon sehr reichhaltig gewesen.
Nicht nur wir - auch die anderen Gäste, zumeist Inselbriten und einige Deutsche machen es so.
In der großen Hitze macht man auch ohne Mittagessen einen Mittagsschlaf bis 17 Uhr, danach habe ich Fidschi-Zeit (d.h.: ich tue garnichts als das Leben mit Meerblick und unter Palmen zu genießen), Wölfi ist wieder am lernen....
Die Seeluft und das Klima überhaupt machen Appetit, also drängen wir uns mit den anderen Gästen, denen es offensichtlich ebenso geht, um 18 Uhr zum Abendessen - und sind nicht mal die ersten.
Wölfi ißt: Chicken-Fettucine (Bandnudeln) mit Käse und Salat,
ich: Salat, frisch und knackig, mit wenig Dressing und gegrilltes Fischfilet, sehr gut, nur farblos gewürzt - nach englischem Geschmack eben.
Diesmal versuche ich das Bier der Inselbrauerei: FIDJI BITTER GOLD,
0,375 l, recht ordentlich und billiger als der australische Wein.
Im Gymnastikraum des Resorts gibt es den einzigen Fernseher, den die Mitarbeiter und Gäste gleichermaßen frequentieren. Wir sehen noch Weltnachrichten auf NBC und gehen dann in unseren BURE.
Ich versuche um 21 h zu schlafen, Wölfi hängt noch über seinen UNI-
skripten. Ich bin schon im Land der Träume, da macht es neben mir
am Kopfkissen laut „PATSCH“, ich schrecke hoch, Licht an: ein 8 cm
großer Gecko ist von der Decke gefallen oder gesprungen und guckt uns beide aus großen Eidechsenaugen an.
Behutsam wird er samt dem Kissen vor die Hautür gebracht, dort darf er absteigen und weiter Mücken fangen...
Tür zu, Licht aus, weiter geht die Nachtruhe.
Sonntag, 1. März 1998
Heute bin ich mal um 7,00 auf und schwimme 30 Minuten ununter-brochen im Pool - das tut mir sehr gut, ich bin noch ganz alleine dort. Danach warm geduscht, rasiert, Wölfi zum Aufstehen bewegt und um 8,30 ausgiebig gefrühstückt.
Heute ist der Himmel bedeckt, das Klima empfinden wir als drückend, wie etwa vor einem Gewitter in heimischen Gestaden. Nur eine gelegentliche kühle Brise vom Meer frischt auf.
Ich möchte eine Wanderung landeinwärts über die Straße in die Bergregion machen - Wölfi möchte lernen, daraus wird aber nicht viel, weil er doch noch Postkarten schreiben möchte, die wir samt einer Insellandkarte im Lädchen des Resorts für FI $ 14,45 ohne Porto kaufen können.
Heute, 12,30 ist AUSSI BBQ, also australischer Grilltag mit australischem FOSTER-BEER zum halben Preis, von den australischen Eigentümern und Betreibern des Resorts gestiftet. Da müssen wir hin!
Das Barbecue ist schmackhaft, die Beilagen und das Foster-Beer auch, wem wundert es daß wir nachher eine Ruhepause in unserem BURE einlegen müssen.
Am Nachmittag gehen wir beide gegenüber der Küstenstraße auf einem steilen und ausgewaschenen Karrenweg landeinwärts, d.h. steil bergauf. Zunächst haben wir einen Ausblick von oben auf das Resort und den nahegelegenen Küstenstrich, bald aber sind wir weit im Inneren: Hügeliges Grasland, in etwa 1 km Entfernung dichtbewaldete Kuppen, die im tiefliegenden Nebel der Wolken verschwinden.
Es wäre reizvoll, da nun weiterzugehen - aber man hat uns gesagt, daß die Fidschidörfer des Inselinneren nur auf Einladung des Dorfhäuptlings besucht werden dürfen.
So was zu erreichen, war unsere Zeit zu kurz. Wir machen vom höchsten Punkt unseres 1 ½ stündigen Aufstiegs einige Fotos und gehen zurück zum Resort. So lange hielt das Wetter trocken, doch danach regnet es wieder heftig und mit dem Abendessen und Einpacken geht der Tag zu Ende.
Montag, 2. März 1998
Heute ist schon Abreisetag! Wir haben aber noch den ganzen Vormittag für uns.
Zuerst haben sich unsere krausköpfigen Zimmermädchen mit Namen
Mere SABOLONAKOULA und Unaisi TOROSI
so mit uns angefreundet, daß sie uns erlauben, ein Foto von beiden zu machen, das ich dann 2-fach aus Graz an „P.O.Box 233, Hideaway Resort, SIGATOKA/Fidschi“ gesendet habe.
Den Vormittag benützen wir, um die nächstgrößere Stadt SIGATOKA zu sehen. Die Anreise mit dem Bus dauert etwa 40 Minuten.
Wir geben am Postamt noch einige Karten auf, gehen über den Markt und kaufen auch noch einige Kleinigkeiten im Supermarkt und Souvenirläden ein. Insgesamt wirkt das „Dorf“ sehr karibisch, ein wenig herabgekommen und unordentlich - aber doch malerisch, wenn man sich vor Augen hält, eben als Turist für viel Geld auf Fidschi, VITI-LEVU (Große Fidschi-Insel) zu sein.
Die Fidschianer sind nach unseren Maßstäben nicht reich, aber zufrieden und von einer üppigen Natur und dem stets warmen Klima verwöhnt. Dem Überlebenskampf - oder heute besser: Aufwand der Nordländer gegen Winter, Dunkelheit und Kälte kennen sie nicht und haben auch kaum Verständnis dafür bei dessen Beschreibung.
Unser fahrplanmäßiger Bus ist am Busstandplatz nicht zu finden, wir kommen aber mit einem anderen Bus mit, der uns beim Resort aussteigen läßt. Fahrpreis Fi $ 2/Person.
Wir genießen noch die letzten Stunden in der schönen Umgebung, dann holt uns am Abend das bestellte Sammeltaxi ab und bringt uns zum Flughafen NANDI (gesprochen: NADI).
Nach dem Einchecken nach LOS ANGELES über HAWAII beginnt dann die typische Fidschi-Zeit.
Das Flugzeug aus AUCKLAND (AIR NEWZEELAND) ist pünktlich da, aber die Fidschianer trödeln so gemütlich, daß wir mit 2 Stunden Verspätung abfliegen. Kurz nach dem Start überfliegen wir die DATUMSGRENZE und kommen kurz nach Mitternacht nach HAWAII, wo alle das Flugzeug verlassen müssen.
Es wird gründlichst durchsucht und nach 2 ½ Stunden Langeweile mit Schläfrigkeit können wir weiterfliegen nach LOS ANGELES.
Durch die FISCHI-TIME sind wir fast 3 Stunden später dort, bekommen ein Shuttle des HILTON-AIRPORT HOTELS und erfahren voll Freude, daß für Wolfram vom Parcel-Service heute ein Paket zur Abholung eingetroffen ist - welch Glück! Morgen wäre es sehr knapp geworden, wir müssen um 13,00 wieder einchecken nach Frankfurt/M.
Vor dem Hotel warten Taxis, eins davon bringt uns über diverse Autobahnen ca. 7 Miles (!) zum Paketdienst, wo wir - zum Glück - das Taxi für US $ 5 warten lassen (Sonst hätten wir von dort sobald keines mehr zum Hotel zurückgekriegt. Wer bewegt sich auch schon ohne Fahrzeug in LOS ANGELES, eine Stadt gigantischen Ausmaßes!)
Wir bestätigen den Empfang der 2 Pakete und fahren zum Hotel; Wölfi ist nach dem Auspacken glücklich über sein neues DELL-Notebook mit verschiedenen Zusatzfunktionen.
Abends lassen wir uns von einem anderen schwarzen Taxler zur nächsten MALL kutschieren (offenbar gibt es nähergelegene, aber das war wohl nicht sein Interesse!).
Wir durchwandern die Mall kreuz + quer, von unten nach oben, kaufen in einem Buchladen 2 Humor-Skizzenbücher, eins für Rob Richards, eins für Martins Geburtstag am 04.März 98 - sonst ist aber alles Ramsch - wir waren, wie wir später erfahren, in der Mall eines AFRO-AMERICAN (=Neger) und LATINO (spanischsprachige Südländer)-Bezirks. Und was denen gefällt, kam bei uns nicht an.
Wieder vor der Mall im Dunkeln suchen wir eine Taxistandplatz: es gibt keinen. Nur auf den vorbeiführenden 3 -spurigen Straßen zischt der laufende Verkehr vorbei. Bus: gibts vielleicht, aber wo?
Da entdecke ich einen schwarzen Taxifahrer, der gerade leer wegfahren möchte und mit viel Glück nimmt er uns für $ 5 zum Hotel zurück.
Dienstag, 3. März 1998
Nach einem üppigen Frühstücksbüffet packe ich meine Sachen. Wölfi würde gern ins Zentrum (down-town), der Mann an der Rezeption rät uns aber ab, weil die Fahrzeit dahin 2-3 Stunden mit dem Taxi betragen würde und bei den Verkehrsstauhäufigkeiten könnten wir unseren Abflug um 14,30 versäumen. (Langsam begreifen wir die Wahnsinns-Ausmaße dieser Stadt!)
Macht nichts, wir lassen uns von einem anderen Schwarzen für $ 5 zum nächsten K-MART fahren. Noch haben wir nichts aus gestern gelernt und lassen den Fahrer wegfahren, nachdem er uns den kürzesten Weg zu einem FOOD-MART - zu Fuß - erklärt hatte:
Zurück bis zur nächsten Kreuzung, dort über die Brücke des Flusses und dann geradeaus, 3 Ampeln: dort ist ein Lebensmittel-Markt.
Es ist wie gestern: im K-MART finden wir nichts Kaufenswertes - und das will für die USA schon etwas sagen!
Also tigern wir, wie vorhin beschrieben, zum Food-Mart:
Ca. 500 m bis zur Brücke, von dort bis zur 1.Ampel etwa 1,6 km, dann nochmals 1 km bis zur zweiten und dann nur noch 400 m und wir stehen vor dem irgenwie verludert wirkenden Food-Mart.
Unterwegs, links wie rechts, leerstehende bis verfallende Einfamilienhäuser (würden wir dazu sagen) mit Aufschriften:
„TO LET“,„FOR SALE“, „FOR RENT“.
Natürlich begegnen uns keine Fußgänger, allenfalls fahren herunter-gekommene Straßenkreuzer älterer Modelle an uns vorbei.
Ich bin schnell durch, weil ich nichts gesucht und auch ungesucht nichts Passendes gefunden habe. Also suche ich draußen ein TAXI zu bekommen.
Die drei Taxis mit obligaten Schwarzen als „Drivers“, die in 15 Minuten vorbeifahren, reagieren auf mein Winken nicht. Ein Blick auf die Uhr: 10,55 und um 12,00 müssen wir im Hilton aus-checken und zum Flughafen fahren!
Ich werde ungeduldig: Wo bleibt bloß Wolfram????
Endlich kommt er mit einem Rucksack voll Kelloggs-Flakes
u.a. Sachen, die es in Europa nicht gibt.
Aber auch gemeinsam können wir in dieser gottverlassenen und heruntergekommenen Gegend kein Taxi aufreißen.
Ein Taxi-Telefon an der Ecke erweist sich als zerstört. Inzwischen ist es 11,05 und wir sind ca. 7 km vom Hotel entfernt.
Ich bekomme „Schmetterlinge im Bauch“, aber nicht weil ich an Mami denke oder vielleicht ein hübsches Frauenzimmer vorüberspaziert....
Wölfi geht in die Tankstelle an der Ecke und darf nach einigen Unfreundlichkeiten der Tankwarte dann doch telefonieren:
In einer ½ Stunde soll das Taxi kommen (vielleicht oder hoffentlich
doch?)
Was tun? Die Zeit läuft gegen uns und das erste Mal auf der Reise werden wir beide gegeneinander heftig:
Wölfi ist für Stehenbleiben und Warten.
Ich bin dafür, die Zeit zu nützen und eiligst die 3 Ampeln bis zur Brücke, wo eine stärker befahrene Straße ist, zurückzueilen. Dort meine ich, könnte man vielleicht eher ein Taxi bekommen.
Nach einigem Hin und Her machen wir das letztere, inzwischen
ist es 11,20 Uhr.......
Da trifft Wölfis sprichwörtliches Glück ein: Ein Taxi kommt uns vor der l. Ampel des Rückweges entgegen, der Schwarze macht das Fenster auf und schreit: „You are Grubers ?“ „Yes, Sir, thats we“ - und schon brausen wir los und sind um 11,40 im Zimmer; ich etwas stressverschwitzt.
*) Siehe dazu auch die Fußnote am Ende des Berichts.
Wölfi muß noch packen, statt dessen macht er den Fernseher an....
Mein Stress-Schweißausbruch wird stärker...Keine Ursache, er wollte weder Werbung noch einen Film ansehen, sondern „checkte aus“. Das hatte ich nun wiederum nicht „gecheckt“; daß man das überhaupt machen kann, war mir blutigen EDV-Amateur natürlich nicht bekannt...
Irgendwie schaffen wir es doch, um 12,05 unseren Zimmerschlüssel bei der Rezeption einzuwerfen und dann den Flughafenshuttle zu bekommen.
Nun kehrt wieder Normalität ein, einchecken, warten, einsteigen und ab geht es nach Frankfurt/Main, wo wir nach ruhigem Flug am Vormittag des 4.März 1998 ankommen.
Mittwoch, 4.März 1998
12,15 geht dann die Lufthansamaschine von Frankfurt nach Wien, wo uns unsere liebe Mami freudestrahlend in Empfang nimmt.
Das war unsere Reise um die Welt 1998.......
*) Fußnote.
Als wir unserer amerikanischen Nachbarin VIVIAN CASH von dieser Begebenheit in Los Angeles erzählen, schlägt sie vor Schreck die Hände zusammen: „Um Gottes Willen, wußtet Ihr denn nicht, daß man schon als Auto- oder Truckfahrer in dieser Gegend seines Lebens nicht sicher ist, umso viel weniger als Fußgänger?
An der Ampel haltende Lastwagen- oder Autofahrer werden dort häufig überfallen, die Fahrer wegen einiger weniger Dollar erschossen oder erstochen und ausgeraubt und die Gangs verschwinden spurlos wieder. Da habt Ihr riesiges Glück gehabt; mit Sicherheit war das der gefährlichste Teil Eurer Reise.“
Wolfram und ich sehen uns betroffen an - nun erst wird uns klar, warum dort die vielen Wohnparzellen mit den Häusern verlassen sind leerstehen und langsam verfallen......
Irgendwie kommen wir uns nachträglich wie das
„Tapfere Schneiderlein“ im Märchen vor - denn wir hatten weder eine Ahnung, daß uns Gefahr drohen könnte, noch vor irgendjemand Angst und schon gar keine Abwehrwaffen - wie auch immer.
Glück haben wir gehabt - und das war die Hauptsache.
ENDE.