Unsere kleine Firma hatte einen Kunden im Elsaß, den ich wieder einmal telefonisch zum Bezahlen seiner Rechnungen anmahnen mußte.
Mit meinen geringen Französisch-Kenntnissen bat ich die Sekretärin, mich zum Chef zu verbinden. Sie sagte etwas, wovon ich nur verstand, dass er auf Réunion sei.
Verärgert legte ich auf und war ebenso wie Fritz wütend darüber, dass dieser schlecht zahlende Herr es sich leisten kann, auf der Insel Réunion Urlaub zu machen, während wir auf die längst überfällige Bezahlung seiner Rechnungen warten mußten.
Ruf noch mal an und frage sie, wann er zurück kommt , meinte mein Fritz, und ich tat es.
In ca. 30 Minuten , sagte die Sekretärin und das verstand ich und verstand es auch wiederum nicht.
Aber dann klärte sie mich auf:
Il est en réunion - heißt: Er ist in einer Besprechung.
Il est à La Réunion-heißt: Er ist auf der Insel Réunion.
Von da an interessierten wir uns für diese Insel.
Wir kauften bereits 1994 einen DuMont Reiseführer, aber wir schreckten wegen der Warnung auf S.17 ff vor gefährlichen Zyklonen in der Zeit Januar-März immer wieder vor einem Réunion-Urlaub zurück.
Während unseres nun doch endlich im Jahr 2004 gewagten Urlaubs gab es auch Warnungen für einen herannahenden Zyklon, aber außer starkem Wind und etwas stärkerem Regen haben wir nichts davon gemerkt.
Mitte Januar, als Fritz mal wieder vom Reise-Virus infiziert war, fand ich im Internet ein interessantes Angebot vom Reisebüro L'Evasion Tours Dresden : Flug, Mietwagen und offene Voucher für 2Sterne Hotels auf der ganzen Insel!
Das war genau das, was wir suchten und was wir nach sehr guter Erfahrung auch gern weiterempfehlen!
16.00 Uhr Flug mit Air France ab Wien -
18.00 Ankunft Paris, Charles de Gaulle - noch mal in die lange Check-in-Reihe, -
Fritzis Bergstiefel piepen bei der Kontrolle, oder war es die Uhr? - 40 Minuten Warten im Flugzeug, weil es Schwierigkeiten mit der Innenbelüftung gibt.
20.40 Uhr hebt die Air-Austral-Maschine ab.
Wir sitzen in der 2er-Reihe ganz hinten, einige clevere Passagiere machen sich auf leeren 4er-Reihen breit.
Nach dem passablen Essen nehme ich gegen 11 Uhr eine der Schlaftabletten, die mir Dr. L. verschrieben hat und fühle mich so, als würde ich Selbstmord begehen. Aber die versprochene Müdigkeit stellt sich nicht ein und so quäle ich mich wie bei jedem Langstreckenflug 11 Stunden über die Nacht.
9.00 Ortszeit Flughafen St. Denis, -
Karibische Schwüle umfängt uns. Die hübsche, deutsch sprechende Jessica von der Connection-Agentur, die mit L'Evasion, Dresden , zusammenarbeitet, übergibt uns eine Hotelliste und schickt uns zum Mietwagenbüro, wo wir einen grauen Renault Clio in Empfang nehmen.
Kennzeichen 1791 4WW(Beginn der französichen Revolution) Wir düsen an der Ostküste entlang und dann hinauf in die Berge in unser erstes Etappenhotel "Hostellerie de La Confiance" in Confiance.
Die Zimmer sind einfach und gehen alle auf den Garten hinaus. Es ist stickig, aber es gibt eine Klimaanlage.
Im hübschen Restaurant essen wir abends unser erstes "Carri" Pintade au combava (Perlhuhn mit grünen Zitronen) 12€ und lassen uns die typisch kreolischen Beilagen erklären: Bohnen oder Linsen, scharfe Chilisauce und Rougail aus grünem Mango oder Tomaten mit Zwiebeln und Piment.
Mittwoch, 21.1.04
9.30 klopft die femme de ménage an unsere Tür und meldet:
Plus de petit déjeuner après 10.ooh!
Total (schlecht) verschlafen preschen wir ohne Morgentoilette an unseren Frühstückstisch und der erste Schluck vom heißen, schwarzen Kaffee weckt unsere Urlaubsgeister.
Das Frühstücksangebot ist für französische Verhältnisse ziemlich gut: Croisssants, knuspriges Baguette, frischer Obstsalat, Joghurt, harte Eier, Orangensaft. - Und ich bin MÜDE!
Wir beginnen unser Nomadenleben mit der Feststellung, dass wir mindestens einen Kofferinhalt zu viel mithaben.
Der große Alu-Koffer bleibt in Zukunft gleich im Auto.
Wir fahren 17 km weiter nach Plaines des Palmistes, wo es auf 840m Höhe ein klein wenig kühler und angenehmer ist. Im Tourismusbüro, das in einem wunderschönen, alten kreolischen Schloß untergebracht ist, besorgen wir uns Kartenmaterial und kaufen eine kleine Toastzange aus heimischem Holz für 4.50 €.
Unsere Wegzehrung aus dem Flugzeug und unterwegs gekaufte Letchis (1 kg/1,50€) lassen wir uns unter schattigen Bäumen neben dem Marktplatz schmecken. Der erste Ausflug zu den Wasserfällen La Cascade Biberon endet, als wir mit unseren Sandalen im aufgeweichten Boden verschlickern. Fritz kriegt eine Blase in den Tefa-Schuhen, außerdem sind wir furchtbar schlapp und müde!
"Zu Hause" im Hotel setzen wir uns in den Garten und planen die nächsten Tage.
Abends essen wir Boef à la crème für 12 €...,
aber der Wein Shiraz aus Südafrika ist sehr gut.
Ich taumele unausgeschlafen wie gerädert aus dem Bett unter die Dusche, - Kein Duschvorhang! Blöde Armatur! Meine gestern am Swimmingpool von Minimücken zerstochene Haut wird nun auch noch blanchiert.
Ach, wär' ich doch in Österreich geblieben...!
10.30 Abfahrt, gemütlich an der Ostküste weiter bis nach Le Baril im Süden. Zwischenstop in St. Rose für ein Foto am Hafen und eine Wanderung durch Drachenbaumwald mit vielen gepflegten Picknickplätzen. Solche überdachten oder freien Sitzplätze mit Grillofen und genügend Abfallkörben werden wir überall an den schönsten Plätzen der Insel vorfinden. Die Franzosen lieben es, mit riesigen Kühltaschen, Kind und Kegel, Hund und Radio hier zu "freizeiten".
Bei Bois Blanc beginnt eine schaurig, traurige Gegend, wo sich 1986 die Lava des ausgebrochenen Vulkans Piton de la Fournaise den Weg ins Meer gesucht hat. Wir kennen derartige Mondlandschaft schon von der kanarischen Insel Hierro und haben keine Lust, wie die anderen Touristen noch weiter auf dem scharfkantigen, roten Gestein herumzukraxeln. -
Leider sagte uns der Hinweis zur "Symbiose pour volcan et oiseau" nichts. Später habe ich im Fremdenführer gelesen, dass dort ein Künstler (J.C.Mayo) Lavastatuen ausgestellt hat. Das hätte mich sicher interessiert.
Unser Hotel "Le Baril" liegt direkt an der Straße, aber Frl. Natalie aus Rodrigues weist uns freundlich und ausgezeichnet deutsch sprechend Appartement Nr. 1 zu und wir sind begeistert! Der Balkon liegt direkt am Meer und die holzvertäfelten Mini-Zimmer erinnern an eine Berghütte in den Alpen, nur dass es dort keine ungemütliche Neonleuchte über den Betten gibt.
Der Speisesaal ist riesig, 2 Propeller-Ventilatoren werkeln müde vor sich hin, die Fenster zum Meer sind leider nicht zu öffnen. Der Kellner schwitzt, ich kriege fast Angstzustände ob der geringen Frischluftzufuhr.
Wieder gibt es Carri, diesmal mit (ziemlich trockenem) Schwertfisch und den gleichen Beilagen, Reis für eine 5-köpfige Familie.
Abends geht der Strom weg, weil wieder mal gestreikt wird. Natalie ruft uns an und fragt, ob wir eine Kerze möchten. - Wir hatten es uns bereits mit unserer mitgebrachten Kerze auf dem Balkon gemütlich gemacht, tranken guten Rotwein aus Südafrika und aßen den in der Tageshitze verlaufenen Camembert zu knackigem Baguette.
Wir schlafen wenig und schlecht! - Vielleicht ist es die Seeluft oder die schwüle Hitze.
Das Bad ist groß, es gibt eine Duschwand, aber keine Abstellfläche, keine Haken.
Beim Frühstück fühle ich mich wie in einem Gewächshaus.
Wir schlafen am Tisch fast ein, bis endlich 2 Stück Baguette, 2 Hörnchen, Orangensaft, Kaffee und Marmelade kommen (7,oo €). Die Ventilatoren streiken immer noch...
Am nahe gelegenen Cap Méchant(heimtückisches Kap) liegen wir faul im Schatten und lauschen der tobenden Brandung. Weiter nach St. Joseph, der nächsten Kleinstadt. "La Case" ist ein sehr gutes Restaurant im Kolonialstil erbaut. Im klimatisierten Innenraum vornehm gedeckt aber leer. Wir speisen sehr gut draußen auf der Terrasse.
Abends auf unserem Balkon gibt es supersüße Annanas (1,15 €), gefundene Papaya, Joghurt (6 Minibecher 1,95€).
Der Fernseher bietet 2 Kanäle, davon ist einer grießig.
Mückenschlacht mit zusammengerollter Zeitung. Danach Fenster zu, Ventilator an, meine blutig gekratzten Arme und Beine reichen mir!
Wir schlafen so schlecht und fühlen uns fiebrig wie bei einer Grippe. Es gießt und so legt sich Fritz nach dem Frühstück noch einmal hin, während ich auf dem Balkon mit zugehaltenen Ohren die Blitze am Himmel beobachte: jedes Donnerkrachen gleicht einer Bombenexplosion! Ich kann nichts machen außer französische Prospekte lesen und Tagebuch schreiben. Wie oft hätte ich gern zu Hause ein paar Ruhezeiten wie hier, .... und wüßte so vieles damit anzufangen!
Als der Regen gegen 13 Uhr etwas nachläßt, fahren wir irgendwohin zum Essen und landen im Pin-Pin, einem chinesischen Gasthaus im Nachbarort Basse Vallée.
Chou-chou au Vacoa mit Speck, dazu wieder Reis, Linsengemüse, Rougail( Tomaten, Piment). Die Gerichte hier kosten zwischen 11-18 €.
In Langevin biegen wir ab in Richtung zu den Cascaden de la Grande Ravine.
Oben in der Höhe ist es angenehm kühl, und wir gehen noch ein Stück durch das kleine Dorf Grand Galet(551 m/ü.M). Auf dem Heimweg kaufen wir 2 kleine süße Ananas für 1€ und 8 kleine Bananen für 1€.
Das Internet-Café in Baril ist geschlossen, und so läßt mich Natalie noch einmal ans hoteleigene Netz. Ich brauche unnötig viel Zeit für das Suchen auf der ungewohnten französischen Tastatur!
Fritz hat Geburtstag! Sein schönstes Geschenk war eine (relativ gut) durchschlafene Nacht. Von der für gestern abend angekündigten riesigen Tauffeier im Restaurant haben wir zum Glück nichts gehört.
Heute waren die Frühstückstische im Nebenraum gedeckt und - welche Freude! - hier konnte man ein Fenster öffnen! Warum hat man uns in dem anderen Raum so schwitzen lassen? -
Wir kommen am Nachbartisch mit einem jungen creolischen Ehepaar ins Gespräch, das uns (wohl witzigerweise) mit "eil itler" begrüßt, als sie uns deutsch sprechen hören.
Wir fahren nach St. Pierre und suchen vergeblich nach der "entzückenden Altstadt". Am Stadt-Strand tummeln sich vergnügt die Franzosen, aber die feuchte, schweißtreibende Hitze läßt uns von dannen ziehen in Richtung Berge zu unserem nächsten Domizil "Hotel Pommeau" in Plaines des Palmistes , - da wären wir wieder!
Das Restaurant ist voll besetzt mit einheimischen Sonntagsausflüglern. Es gießt wieder, aber trotzdem hole ich aus dem Auto ein Plastikgefäß, um die riesige Portion Leberpastete einzukassieren. Das Hauptgericht
Zicklein-Carri schmeckt vorzüglich und die Bohnenbeilage hat nach dem Nachmittagsschlaf ihre Wirkung! - Kurzer Abendspaziergang in herrlich kühler Nebelluft.
Das Zimmer ist gemütlich, direkter Zugang zum Auto, eine kleine Sesselecke, hübsches Bad mit Duschwand und separatem WC. - Als "Nachtzuckerl" bin ich fast in Ohnmacht gefallen, als ich auf dem Kofferraumschloß eine der handtellergroßen, fetten, dickbeinigen Spinnen entdeckt habe..
Montag, 26.1.04
Trotz Einzelbetten und kühler Luft wieder schlecht geschlafen! Langsam zehrt das Schlafdefizit an den Nerven.
Das Frühstück steht zur Selbstbedienung bereit: Kaffee, Obst, Weißbrot, verpackte Marmelade. Keine dienstbare Seele zu sehen. Ich verstehe, dass man bei 2 oder 3 Gästen nicht auch noch einen "menschlichen" Service bieten kann und sehe schon als Zukunftsvision, dass bald über den Hotelbetten eine Riesenrolle mit Einmalpapier hängen wird, wo sich jeder neue Gast für die Nacht eine Art Bettbezug abrollen kann.
Im gemeindeeigenen Internet-Café kann ich für unglaubliche 38cent 20Minuten mit der Heimat verbunden sein und lese überrascht einen Geburtstagsgruß von Ehepaar Kokkinos aus Wien für Fritz! - D i e haben an ihn gedacht! -
Wir fahren nach Petit Plaine, Col de Bebour, hinauf ins noch höhere Bergland (1.640 m).
Übermannshohe Hortensienbüsche blühen blau am Straßenrand, meterhohe Montbretien konkurrieren in Orangerot.
Vom Wanderparkplatz beginnen wir eine einstündige "boucle"-Wanderung (Rundweg), obwohl es inzwischen wieder neblig und regnerisch ist. Entsprechend matschig ist der Weg und es heißt Obacht geben, um nicht auf den nassen Wurzeln auszurutschen.
Danach fahren wir weiter bis zum Ende der Straße und gehen noch 30 Minuten zur Gîte(Hütte) de Bélouve in 1.505 m Höhe, die aber geschlossen ist. Die Seilbahn daneben scheint auch nicht mehr in Betrieb zu sein, ein kleines Holzmuseum ist liebevoll eingerichtet.
Unser Mittagspicknick besteht aus frischem Brot, Chaource-Käse, der hier genauso teuer ist, wie in Graz bei metro, Pastetenreste vom gestrigen Menü und getrocknetes Köck-Brot aus Mürzzuschlag. Das ist übrigens eine Super-Idee, gegen die Weißbrot-Überdrüssigkeit knuspriges dunkles Brot aus der Heimat dabei zu haben.
Zurück zum Einstieg Weg 31, der ein Kinderspiel ist und uns immer an unsere Enkel denken ließ, denen so ein Pirschweg unter herabhängenden Urwaldbäumen sicher Spaß machen würde. Die ganze Strecke ist sehr ordentlich angelegt und kann sogar von ungeübten Sonntagswanderern gegangen werden.
Da wir immer noch nicht "ausgereizt" waren, gingen wir auch gleich noch den daneben beginnenden Abstieg Richtung "Caverne des Hirondelles". Auch dieser Weg wunderschön angelegt mit quergelegten Baumwurzeln, zugesägten Holzquadraten, aber er wollte und wollte nicht enden. Besonders, als sich wieder einmal der Himmel verdunkelte und die ersten Regentropfen herunterkamen, und es dann immer noch weiter steil hinunter ging, begann ich zu streiken und nur Fritz wagte sich weiter bis zum Ende, wo sich ein wunderschöner Naturbadeteich befindet.
Nach den 50 Minuten, die wir für den zügigen Rückweg brauchten, waren wir pitschnass.
Als Fritz unsere Plastikflasche in die Parkplatz-Mülltonne werfen wollte,
sprang ihm eine wildernde Katze entgegen und suchte schnell das Weite!
Danach fuhren wir gleich zu unserer nächsten Etappe:
Alle Zimmer sind riesengroß, haben fast alle verhältnismäßig kleine Fenster. Wir schauen auf Wiesen und schwarz-weiße Kühe. Der versprochene Blick auf den Krater ist inzwischen durch hohe Bäume verwehrt, aber man wirbt immer noch damit im Prospekt.
Warme Dusche und der Entschluss, aufs Abendessen im Restaurant zu verzichten.
Frühstück im leeren Panoramasaal ist convenable mit Kuchen, Käse, Annanas.
Heute ist Krater-Tag. 24 km Straße führen uns in erst durch grüne Almen und dann immer höher in Richtung Mondlandschaft.
Erster Stop beim Cratère Commerson , wo eine Gruppe Sachsen-Pensionisten nicht zu überhören ist. Wir stehen auf einer Aussichtsplattform und schauen in das riesige Loch hinunter. Nur nicht daran denken, dass man da hinunterfallen könnte...
Als wir dann nach einigen Kilometern von einem Parkplatz hinunterschauen auf die rote, staubig scheinende Piste durch das Lavafeld Plaine des Sables, zweifelt Fritz, ob wir uns das überhaupt antun sollen. Aber ich will weiter! Und so stellen wir unten fest, dass die Strecke gar nicht staubig ist, sondern steinig und holprig wie ein ausgedientes Waschbrett. Ich schippere den kleinen Clio um große, tiefe, flache und gar nicht vorhandene Löcher herum, immer froh, wenn es kein entgegenkommendes Fahrzeug gibt!
Endlich landen wir auf dem großen Parkplatz Pas de Bellecombe , wo hunderte Autos und Busse stehen. Touristen in Sandalen für einen kleinen 5Minuten-Trip oder in Bergschuhen mit Rucksack gerüstet für eine anstrengende Wanderung auf den großen Krater Piton des la Fournaise rennen französisch und z.T. auch spanisch palavernd herum, deutsch oder englisch hört man selten, amerikanisch gar nicht.
Wir sehen an der Abgrenzung auf den erloschenen kleinen Vulkan hinunter. Die Menschen, die da unten laufen, sehen aus wie Ameisen. Aber wir haben keine Lust,
4-5 Stunden, erst mal steil hinunter, dann querfeldein auf der harten, eintöniger Piste und bei glühender Hitze dann wieder hoch auf den Piton zu laufen, der wohl auch heute noch hin und wieder brodeln soll. Wir machen einen kleinen Spaziergang entlang der Abgrenzung. Als planmäßig gegen Mittag der Nebel aufzieht, beeilen wir uns zurück zum Hotel (50Min). Heute wollen wir dort im "Feinschmeckerlokal" essen. Fritz hat Margret de Carnard á la vanille und ich Schweinssteak á l'Annanas.
Beides hatte dieselbe Soße, dasselbe Gemüse, die selben Kroketten, nur der Preis war unterschiedlich, aber hoch!
Wir leisteten uns noch ein Sorbet in einer gefrorenen Orange, da wurde es noch teurer aber nicht besser!
Der Wein hat mir die Beine weggezogen und ich fiel müde ins Bett. Siesta, während es regnete und nicht aufhören wollte zu regnen! - Wir machten noch eine Lesestunde unten im Billardraum und uns wurde nun endgültig klar, dass der Urlaub auf Réunion wirklich nur aus halben Tagen besteht, zumindest, wenn man in der Regenzeit dorthin fährt. -
Abends zog ein wunderschöner mystischer Nebel auf und die weitläufige Gartenanlage mit den fremdartigen Bäumen, die sich wie bizarre Scherenschnitte hervorhoben, glich einem Bühnenbild für Lohengrin.
(Erst) Mittwoch, 28.1.04
Ich mag das französische Frühstück nicht mehr sehen und nehme eigenen Käse mit zum Tisch. -
Unsere nächste Unterkunft heißt Hotel "Vieux Cep" und liegt hoch in den Bergen in Cilaos, einem Ort mit Thermalbad! Wir erhoffen uns 3 schöne Wandertage!
Von St. Pierre geht es hinauf in Richtung "Entre Deux", Die Abzweigung nach Quake links verpassen wir, - aber auch als wir zurückfahren, können wir keinerlei Hinweisschild für Cilaos finden. Lediglich ein Schild mit der Warnung "Danger!" - Wir fahren trotzdem ohne Straße oder festen Untergrund durch das ausgetrocknete Flußbett und es ist der richtige Weg, ... a b e r ....
Wenn jemand irgendwelche Sünden abzubüßen hat, dann tut er es auf dieser Straßenstrecke nach Cilaos!!
In mehreren Felsausbuchtungen erinnern Fotos, Kerzen und Plastikblumen auf blutroten Decken an liebe Verstorbene, die die nun folgende einzigartige Serpentinenstraße wohl unterschätzt haben.
26km grandiose äußerst schmale Autostraße mit einer unbeschreiblichen Kurvenstrecke! Rechts keine Begrenzung, Abhang ohne Leitschiene, Abbruch der Straße für bis zu 1m tiefe Wasserkanäle, Haarnadelkurven mit gleichzeitiger Steigung. Ständiges Herumschalten mit dem Ganghebel vom 2. in den 1. Gang ist ohne Rucken gar nicht möglich, die Straße wird immer noch enger, auf einspurigen Strecken muß vor den Kurven unbedingt gehupt werden. Die Hupe des Clio ist so schwer zu bedienen, dass ich manchmal mit dem Ellenbogen drauf haue. In den schlimmsten und engsten Kurven steht plötzlich ein Riesenbus vor mir oder ein Lastwagen! Immer wieder schlängelt sich die Straße in eine andere Richtung, um dann doch wieder durch einen dunklen Tunnel oder über eine Brücke auf die andere Talseite vorwärts zu führen. Paris-Dakar ist nichts dagegen und die Semmering-Höhenstraße ist die reinste Autobahn. - Ich lenke das lustige, kleine, aber motorschwache Autolein mit äußerster Konzentration und bitte in Gedanken meine Schwester um Verzeihung, weil ich so gemein gelacht habe, als sie, die Flachland-Engländerin, auf den steirischen Gebirgsstrecken vor Angst käsebleich war und aussteigen wollte.
Als wir 2/3 der Strecke geschafft hatten, verlor Fritz die Nerven und wagte, meine Fahrkünste zu kritisieren:
Merkst du nicht, wie hektisch du fährst?- sagte er mit zitternder Stimme. Wahrscheinlich war er ebenso kreidebleich wie meine Schwester, aber das wollte ich nicht während der Fahrt überprüfen.
Nur, weil ich weiß, dass "Beifahren" genauso anstrengend ist, wie Lenken, habe ich darauf verzichtet, anzuhalten und ihm mit kühlem Händchen den Autoschlüssel zu überreichen. Aber beleidigt war ich schon!
Als wir dann endlich, endlich - es kam mir vor wie eine Tagesreise - in Cilaos ankamen (1.200m), fing es an zu nieseln, zu regnen, und als wir das Auto verlassen wollten, goss es wie aus Schaffeln vom Himmel. Wir rannten durch die Pfützen in die Rezeption, man begleitete uns unter einem Riesenschirm zum Hoteltrakt und dann harrten wir in unserem hübschen Zimmer Nr. 403 aus, bis es nach ca. einer Stunde "nur noch" wie aus Gießkannen herunter kam.
Fritz rannte zum Auto, holte unseren Koffer und unseren Schirm, und dann sprangen wir über die Riesen-Wasserpfützen hinüber ins Restaurant.
Hier war auch die Sachsengruppe, die wir bereits am Piton de la Fournaise getroffen hatten, feucht-fröhlich an einer langen Tafel versammelt.
Wir essen das Menü für 19,oo € , Fritz hat Fisch und ich Wurst-Cari.
Wir springen über Wasser wieder zurück ins Hotel, und beobachten eine Weile auf unserem Balkon die wenigen ankommenden Gäste, und begutachten deren Regengarderobe oder Regenschirm-Modelle, und ihre Art, mit der Enttäuschung über das Wetter umzugehen.
Fritz plant für morgen ganz optimistisch eine Wanderung über Marla nach La Nouvelle über den 2083m hohen Pass Col de Taiibit. Da müßten wir in einer Hütte übernachten und wollen das vorher telefonisch mit Jessica vom Connections-Büro abklären. Sie ruft jedoch zurück, dass die oberste Waldbehörde wegen des augenblicklichen Zustandes der Wege dringend davon abrät, Straßen seien abgerutscht und Bäche über die Ufer gegangen, nein, da sollten wir dieses Risiko nicht eingehen. Aber was fangen wir hier an?
Wir haben zwar 4 Nächte gebucht, aber der Herr an der Rezeption hat Verständnis dafür, dass ich ihm nur den Voucher für die kommende Nacht gebe.
Ich bin irgendwie traurig: Unsere geplanten Wanderungen können in der Regenzeit nicht stattfinden. Das Essen mag ich nicht mehr riechen. Zu Hause vergeht die Zeit wie im Fluge und hier "überlebe" ich von einem Tag auf den anderen. Es gießt stundenlang in Strömen. Der schöne Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! - ist hier nicht anwendbar, denn hier ist es besser, total unbekleidet zu gehen.
Abends zwischen zwei Regengüssen ein Stundenspaziergang durch den verschlafenen Ort mit der hübschen weißen Kirche, die eine
knallbunte Leuchtkette schmückt. Am riesigen Teich sitzen dunkelhäutige Alte schweigsam eine Angel haltend und übermütige junge
Männer machen mir unbegründet Angst. Natalie vom Hotel Baril hatte gemeint, Cilaos sei ein bekannter Kurort, wo man auch mal
was anfangen kann... Aber was?
Donnerstag, 29.1.04
Ich hasse diese schwabbeligen einteiligen französischen Matratzen! Fritz hat 50% in der Mitte und ich je 25% auf beiden Seiten. Das mag mathematisch vollkommen korrekt sein, aber sobald sich einer umdreht, schwabbelt der andere mit, und zum Schlafen kommen beide nicht.
Außerdem haben wir beide am Morgen Rückenweh und Verspannungen und mögen gar nicht aus dem Fenster sehen, weil man auch mit geschlossenen Augen den Regenschauer hört. -
Die Dusche versöhnt mich eine Weile: Es gibt eine Mischbatterie(!) und richtig heißes(!) Wasser mit einem wunderbaren Druck(!) - Ohne Rücksicht auf die Überschwemmung des Badezimmers genieße ich das Vergnügen unter der Brause wie unsere Katze die Wärme auf dem Wohnzimmerteppich vor dem Kamin. Drei Handtücher gehen drauf, als Fritz liebevoll nachher das Wasser aufwischt und sich freut, dass ich so glücklich war!
Zum Superfrühstück gibt es Naturhonig direkt von der Wabe und ein super-knuspriges, etwas dunkleres Weißbrot!
Wir fahren die Serpentinenstraße weniger angespannt wieder zur Küste hinunter,- zum einen wissen wir, was uns erwartet und zum anderen ist die Bergabfahrt technisch wesentlich leichter zu bewältigen. Zwischendurch gibt es einmal eine Pause, weil irgendwo ein Stück Straße durch den Regen abgebrochen ist. Ein Hubschrauber bringt irgend etwas und nach ca. 30 Minuten geht es wieder weiter.
Wir kommen wieder in die Hafenstadt St. Pierre und irren in glühender Mittagshitze erst im Auto und dann zu Fuß herum, um wenigstens eines der drei im Werbeprospekt angebotenen indischen Restaurants zu finden. Aber alle drei gibt es inzwischen nicht mehr und so stolperten wir erschöpft und hungrig in ein kleines Lokal mit Namen "Toît".
Einen Riesensalat für 5€ gegessen, danach ein Apfelkuchen und einen Kaffee! Super! Lange nicht so gut gegessen, und schon gar nicht indisch! Ich war richtig happy!
Von St. Pierre an der Küste wieder rauf ins Gebirge über den 1.606m hohen Col de Bellevue-Pass nach Plaine des Palmistes, wieder ins Hotel Pommeau.
Es gießt (natürlich) auch da oben! - In einer Regenpause fahren wir ins Internetcafé und sehen erfreut, dass auch Wölfi an den Geburtstag seines Vaters gedacht hat. Internet ist so eine feine Sache!
Im Hotel verspeisen wir die Pitahaya-Frucht, die wir in St.Pierre für 1,60€ gekauft haben: schmeckt bedeutungslos, rot, festes Fleisch mit vielen Kernen.
Wir haben Käse und Joghurt und eine Flasche excellenten südafrikanischen Weißwein "Nederburg" Spätlese, die wir für 6,80€ beim kleinen Krämerladen "Chez Alex" gekauft haben.
Die Hälfte unseres Urlaubs ist herum und ich bin gar nicht traurig.
Freitag, 30.1.04
Wir packen schnell unsere Wandersachen, da für heute mittag wieder Regen angesagt wurde. Die metéo-Voraussage kann man sich sparen, denn es regnet an jedem Tag!
Wir fahren wieder den bekannten Weg Richtung Forêt de Belouve. Am Wochenende wird die Schranke gesperrt, um die Menschenmengen abzuhalten. - Also parken wir und gehen erst an der Straße entlang und dann den Abzweig zum Trou de Fer. Wir sind so begeistert von der Anlage der Wanderwege, die mit diesem Weg bis jetzt den Höhepunkt bietet: Nicht nur Befestigungen mit quergelegten Baumstämmen, auch Treppen und einen viele Meter langen Laufsteg hat man angelegt. Rechts und links sauber gemähte Ränder mitten im Urwald! Wahrscheinlich war es eine Kindergruppe, die entlang des gesamten Weges ein dünnes weißes Fädchen mitgeführt hat.
An einem freien Platz, wo Waldarbeiter bereits einige Holzplatten gestapelt haben für den nächsten Teil des Weges, gibt es sogar einen Wasserhahn!
Es folgt eine breiter gemähter Forstweg, der eher aussieht wie eine Allee in einer Parkanlage!
Zwei vorschriftsmäßig von oben bis unten in Schutzkleidung vermummte Männer mähen bei tropischen
feucht-heißen Temperaturen mit einem Fadenmäher kilometerweite Strecken.
Danach geht es wild bergab zum Trou de Fer.
Als wir endlich um 12 Uhr das Ziel erreichen, zieht planmäßig der Nebel auf und wir sehen NICHTS!
Das Nieseln verwandelt sich in Regen und bald peitscht das Wasser so stark herunter, dass ein Unterstellen keinen Schutz mehr
bietet. Wir sind innerhalb kürzester Zeit pitschnass bis auf die Knochen.
Aber da es nicht kalt ist, ist es lediglich lästig. Man friert nicht.
Die vielen verschlungenen Baumwurzeln sind schmierig, gefährlich glatt und rufen mir Laokoon in den Sinn...
Das Gehen, bzw. das Suchen von Auftrittsflächen, Steinen, Hölzern oder wenigstens einer weniger matschigen Stelle am
Wegesrand ist eine Herausforderung! Man kann sich nur an dünnen Zweigen festhalten und darf nur ja nicht an den stacheligen Vigne vierge gelangen, der weit in den Weg rankt und dessen Dornenranken böse Verletzungen verursachen können.
Das Wasser strömt in starken Bächen von oben auf uns zu, ich spüre, dass meine Füße in den Goretex-Schuhen nass werden. Dicke Matschbrocken werden bei jedem Schritt an den Schuhsohlen transportiert, aber die Laune ist gut und eine Fruchtschnitte hilft über den Hunger hinweg.
Wir gehen den letzten Teil des Weges nicht auf dem Wanderweg durch den Wald, sondern nehmen die Asphaltstraße. Im Auto essen wir ein wenig Lieken-Brot und Käse und freuen uns, dass für kurze Zeit der Regen aufhört.
Bei Alexis im Dorfladen kaufen wir noch eine Flasche vom guten Nederburg-Wein, und schon gießt es wieder stärker. Gut, dass das Auto direkt vor unserer Zimmertür steht, so dass wir direkt hineinflüchten können. Wir machen die kleine Heizung an und hoffen, dass unsere Kleider trocken werden. -
Dann erleben wir einen wahnsinnigen Regenguß, der stundenlang andauert. Der gesamte Garten ist überschwemmt, die Dachrinnenrohre spucken Unmengen von Wasser aus, aber anscheinend ist man hier gut geschützt, - nur durch die Zimmerdecke tropft es ein wenig und wir betrachten das ganze Theater als Unbeteiligte und mit einem gewissen Vergnügen.
Endlich einmal gut geschlafen, kein Wunder nach so einer Tour!
La patronne ist mir behilflich, das nächste Quartier zu buchen: Hotel Alamanda in St.-Gilles-les-Bains an der Westküste.
Wir fahren hinunter zur Ostküste und umfahren den gesamten Norden der Insel. Wir bummeln mehr als eine Stunde im riesigen Kaufhaus Carrefour, weil es so herrlich klimatisiert ist, und kaufen u.a. einen wunderschönen Bildband "Les plus Beaux Paysages de la Réunion" von Luc Reynaud für 37 € und für mich ein Taschenbuch für 6,50€.
Für unser Picknick am Meer bei St. Anne kaufen wir uns ein langes belegtes Weißbrot und teuren, aber guten Roquefort. Danach Schokolade und ein kleiner Schluck Wein zum Nachspülen. Es ist heiß an der Küste, aber wir gewöhnen uns mehr und mehr an dieses Klima.
Es gibt eine sehr gut ausgebaute und gut beschilderte Autobahn-Umfahrung St. Denis, dann Uferstraße bis St.Gilles-les-Bains.
Das Zimmer im Alamanda ist minuscule!! Aber sehr modern! Mir gefallen die metallenen Accessoires, die Farbe der Wände, die modernen Lampen. - Wohin mit dem Koffer? - Wenn ich die Betten etwas beiseite schiebe, passt er Gott sei Dank auf den Bodenplatz zwischen Bett und Wand! Und dann das Bäd-chen!! Es gibt keine Tür zu diesem Örtchen (mit Örtchen!), nur einen Vorhang! Laut Evakuierungsplan sind alle Zimmer in diesem Hotel gleich groß, bzw. klein.
Hat der Architekt nie in Erwägung gezogen, anstatt der platzintensiven 2 Betten nebeneinander lieber Stockwerk-Betten aufzustellen? Man hätte glattweg knapp zwei Quadratmeter gespart. Und wenn das süße kleine Eckwaschbecken, das irgendwie nach Bundesbahn aussieht, direkt unter der Dusche angebracht wäre, könnte man im Bad auch noch ein Viertel-Quadratmeter sparen. - Aber der Balkon ist riesig und es gibt sogar 2 Stühle und ein Tischchen!
Im nahe gelegenen Internet-Café bezahlen wir 5,90 € für eine halbe Stunde!
Auf der Suche nach einem unkreolischen Abendessen finden wir einen Japaner und essen ein tolles Menu mit Misosuppe und 4 Flaschen Fischer Bière aus dem Elsass für 44,oo €. Ach, es hat mir soooo gut geschmeckt!
Ein kleiner Spaziergang vor dem Schlafen zum 3Sterne-Hotel Novotel am Ende des Ortes. - Hier kostet das Doppelzimmer 152,- € und jedes Frühstück 14,- €. Im Alamanda kostet das Doppelzimmer 88 € incl. Frühstück.
Obwohl sich genau neben uns ein Vergnügungsviertel befindet mit Casino-Betrieb, haben wir wunderbar geschlafen.
Frühstück mittelmäßig: das Brot ist nicht mehr knackig, aber es gibt Kuchen, frischen Fruchtsalat und Joghurt, Toastapparat, div. Tee-Beutel, falls man den lauwarmen, Kaffee nicht mag, der wie 3x aufgewärmt schmeckt.
Meine gute, alte Casio-Uhr hat den Tropenregen übel genommen. Unter dem Glas hatte sich Wasser angesammelt.
Fritz, der Chemiker, hat sie gestern in eine Filmdose gelegt, das Mitgift-Salz von Air-Austral hineingeschüttet, und heute morgen war das Wasser herausgezogen! Was täte ich ohne meinen lieben Mann, der für alles eine Lösung weiß?!
Wir gehen zu Fuß an den Strand (10Min).
Im Schatten lese ich in meinem neuen französischen Krimi, Fritz plantscht im Wasser. Am Nebel, der jetzt im Gebirge liegt, erahnen wir die Uhrzeit. - Schnell putzen wir uns ziemlich umständlich den Sand vom eingecremten Köper, nehmen unsere Siebensachen und kommen gerade noch rechtzeitig zum Score-Kaufhaus, um zu sehen, wie der Security-homme zusperrt. Sonntag ist! - Also leben wir aus unserer Kühltasche, doch oh Wunder, Ameisen waren schneller! - Eine Ameisenbrigade krabbelt direkt vom Flur in unser Zimmer und in die Kühltasche! Wahrscheinlich wurde von der Etagen-Ober-Ameise gemeldet:
Achtung! Achtung! Neues Fressen in Zimmer 202, Ameisenbrigade vom Swimmingpool, bitte kommen!
Alle Lebensmittel wurden abgeduscht,auch die Schokolade. Dann haben wir mit nassem Toilettenpapier feinsäuberlich den Boden geputzt, bevor WIR uns über unseren Restvorrat hermachten.
Nachmittags haben wir uns an den Pool gesetzt und von den winzigen Mücken ärgern und schließlich vertreiben lassen. Danach kam dann der Hunger! - Wir fuhren in den Nachbarort St.-Gilles-les-Bains. Da gibt es jede Menge Abendlokale und beleuchtete Geschäfte. Irgendwie ist da mehr los, als in unserem etwas ruhigeren, aber vornehmeren Ortsteil L'Hermitage-les-Bains.
Wir wollten nur erst mal herumschauen, aber da kam ein flinker, freundlicher junger Mann auf uns zu und lockte uns ins L'Ecart: kostet nicht, zu schauen, meinte er. Gemütlich war es draußen in dem primitiven Hinterhof-Lokal oben ohne (hoffentlich gibt es keinen Regenschauer, dachte ich).
Ich bestellte Brosquette poisson (Fisch-Spieß) und Fritz hatte ein gutes Entrecote. Uns imponierte, wie flink der Kellner herumwieselte und uns tat der freundliche Koch Leid, der bei schwül-warmem Tropenwetter am Holzkohlenfeuer hantierte. Der Kellner spendierte uns überraschenderweise am Ende des Essens je ein großes Bier. Fritz gab die zwei Gläser gleich weiter an den Koch und seinen kleinen, schwarzen Gesellen, die sich beide sichtlich darüber freuten.
Andere Gäste stecken beim Frühstücksbuffet heimlich etwas ein, wir machen es umgekehrt und bringen Käse und Wurst mit!
Wir wollen heute auf den nahe gelegenen Berg Roche Ecrit wandern. Autostau bis St. Paul läßt uns trotzdem glücklich sein, dass wir im Clio eine Klimaanlage haben. Na, und dann die automatische Schließanlage! Das wird uns fehlen zu Hause! -
Also, wir fahren bis La Possession, Exit Riviere des Galets, hinauf in die Berge bis Dos d'Ane (1212m).
An einer stinkenden Schweinezucht tippeln wir vorbei und finden nicht den Einstieg zum Wanderweg. - Einige Häuser weiter zeigt uns ein älterer Herr, wo es lang geht! Auf meine Frage, ob es heute noch regnen wird, schaut er zum Himmel und schüttelt den Kopf. Naja, was der so Regen nennt... Was WIR so unter Regen verstehen, das fing gleich an und wir fragten uns, ob wir nicht gleich zum Auto zurückgehen sollten. Aber hier im Regenwald denkt man sich immer: Durchhalten, es wird sicher bald aufklaren, und dann scheint die Sonne. -
Nix war! Während des steilen Aufstiegs bei schwül-trüb-heißem Wetter rinnen Schweiß und Regen von uns herunter. Wir sind oben, aber da geht es erst richtig los! Fritz hatte heute früh gemeint, nach der Karte müßte es dann "oben" immer schön eben weitergehen.
Aber wir waren noch lange nicht oben! - Oh Gott, oh Gott, da sollen wir noch rauf?! - Wahnsinn! Wenn es nicht regnet, knallt die Sonne auf uns herab, wie ich es in dieser Höhe noch nie erlebt habe. Ich befand mich ständig in einer Saunakammer, und jeder Regentropfen verzischte förmlich auf der Haut. Um 12 Uhr sind wir an einem "Vorgipfel" in 1492 m Höhe. Abzweig nach Les Trois Tamarins, Plaine d'Affouches und Bellepierre/St.Denis.
Wir kuscheln uns so gut es geht unter einen der riesigen Heidesträucher und versuchen, Käseecken, Lieken-Brot und Fruchtschnitten möglichst "unverwässert" in den Mund zu befördern. Da es nicht aufhört zu regnen, und wir ja den ganzen Weg auch wieder zurück gehen müssen, beschließen wir, umzudrehen. Alles ist gefährlich glitschig und Hinuntergehen schwieriger als das Aufsteigen. Der "Laufsteg" oben am Kamm hat teilweise nur ca.1/2 Meter Breite und links und rechts geht es 1000m steil hinunter. Der Nebel ist manchmal so dicht, dass ich Fritz vor mir nicht mehr sehen kann. -
Ich frage mich die ganze Zeit, ob mich die dürren Büsche halten würden, wenn ich abstürze. Und ob irgend jemand bemerken würde, wenn wir abends nicht ins Hotel zurückkommen. .. Und das Flugzeug nach Paris würde auch ohne uns abfliegen. -
Und dann übe ich mich im Positiv-Denken:
* Immer dieser Nebel! - Gut, dann sieht man wenigstens nicht, wie gefährlich tief die Abhänge sind.
* Oh Gott, mir rinnt der Schweiß! - Ha, unser Körper verkraftet das bestens dank Sauna-Erfahrung.
* Und schon wieder gießt es! - Wie schön, endlich eine Abkühlung!
* Und nun knallt die Sonne auf uns! - Auch gut, werden die Sachen trocken.
Wir erreichen nach einer Stunde völlig durchnäßt, aber gut gelaunt und gut in Form unser Auto.
Die hübsche, deutsch lernende Corine in der Rezeption reserviert uns die nächsten Übernachtungen für Hotel Parc du Maido.
Dienstag, 3.2.04
Beim check-out gibt es noch eine Überraschung: Wir müssen 0,77€/Nacht/Person für Kurtaxe bezahlen. (Das stand nicht in der Buchungsbestätigung!)
Ein letzter Besuch am Strand. Es ist schwül, die Ameisen ärgern mich, die Mückenstiche jucken.. Der Sand kratzt noch im Auto...
Versehen mit frischem Baguette, Roquefort, spanischer Wurst, Tomaten und frischem Mineralwasser fahren wir in die Berge Richtung Maido. Wir haben Hunger, wir schwitzen, weil die Klimaanlage sich ausruht (Fritz sagt, das sei ein natürliches technisches Problem), wir finden auf der ganzen Strecke nicht einen einzigen schattigen Picknickplatz, - oder ich sehe ihn zu spät! - unser Hunger wird bedrohlich...! Die Straße ist kurvig, Clio quält sich. Fritz sagt: Du bist so gereizt! und übernimmt das Steuer und kurz darauf kommt ihm in einer Linkskurve von oben ein Raser auf unserer Straßenseite entgegen! Uff! - ( Siehste!)
Endlich erreichen wir die hübsche creolische Bungalow-Anlage vom Hotel Park du Maido . Frische Luft in 1551m Höhe, Geruch nach gemähtem Gras, und ein wundervoller Fernblick auf die Küstenstadt St. Paul und weit übers Meer. Wir bekommen Appartement Nr. 23 direkt über dem Parkplatz. Diese Unterkunft ist bis jetzt die hübscheste von allen: Sprossenfenster, grüne Möbel im hellen Wohnzimmer, gemütliche Lampen auch im Schlafzimmer, eine Dusche mit Vorhang und Ablagefläche beim Waschbecken.
Wir saßen lange auf der Bank, um den "Depri"-Tag doch noch mit dem wundervollen Sonnenuntergang ganz glücklich zu beschließen. Danach Abendessen très légèr im riesigen Restaurant:
Salat, Omelette Orange, - na ja...
Die Aussicht ist weg! -
Hätten wir gestern nicht das Meer gesehen, wir würden heute nicht glauben, dass man es von hier sehen k a n n .
Es hat die ganze Nacht gegossen. Die vielen Treppenstufen, die durch den riesigen Garten hinunterführen ins Restaurant, stehen unter Wasser. Das Frühstücks-Buffet bietet Schinken, Joghurt, Ananasscheiben, Schokokuchen.
Wir fahren die Kurvenstraße zum Piton Maido (2205) hoch, von wo man einen einzigartigen Ausblick haben soll...
(ein junges deutsches Wanderpaar aus Berlin bestätigte uns das beim Frühstück).
Als wir beim Parkplatz ankamen, fing es an zu gießen und als wir die Aussichtsrampe erreichten, standen wir in einer Waschküche( wenn sich heutzutage niemand mehrvorstellen kann, wie es früher in einer Waschküche aussah, hilft vielleicht folgendes Beispiel: Sie öffnen als Brillenträger einen heißen Backofen... Genausoviel haben wir da oben gesehen.)
Auf dem Rückweg reißt der Himmel ein wenig auf, und wir beschließen einen Spaziergang auf der kurvigen Betonpiste Route Forestière des Tamarins zu machen. Eine Stunde bis zum Wasserreservoir und ¾ Stunde zurück, - es regnet wieder, als wir ins Auto krabbeln. -
Von da an hört es nicht mehr auf zu gießen!
Es ist so richtig gemütlich mit den hübschen Stehlampen und der Wärme, die aus der Elektroheizung kommt. Fritz schreibt Karten und ich lese, lese, lese!
Abends warten wir auf eine kurze Schauerpause, und sind doch pitschnass, als wir im Speisesaal arriven. - Das Touristenmenü für 22,- € war diesmal ausgezeichnet, obwohl oder weil eine 12-köpfige deutsche Reisegruppe neben uns speiste. Ansonsten gibt es keine Gäste hier.
Es regnet immer noch. Im Zimmer ist alles feucht, sogar das, was wir aus dem geschlossenen Koffer holen.
Im Restaurant ist der runde offene Kamin geheizt, am Eingang stehen Töpfchen, um das Wasser aufzufangen, das hier und da von der Decke leckt. -
Wir fahren nach St. Paul herunter ans Meer und uns schlägt die typisch schwül-feuchte Tropenluft entgegen.
Den ständige Wechsel zwischen Sonnenhitze und Regenguß finden wir nun schon lustig und wir machen das Beste draus: Erst sind wir auf der Suche nach einem Cyber-Café, dann nach einer Toilette! - Am schwarzen Sandstrand genießen wir die angenehme kühle Brise und schauen den Jugendlichen zu, die mit Zigaretten und Alkohol ihre (arbeits)freie Zeit vertreiben.
Sehr gute Pizza in einem Straßenrestaurant gegessen und dann wieder raus aus der heißen Stadt!
Eine vorgesehene Rundwanderung in die Ravine de Bernica war nicht möglich, weil die Schlucht durch den gestrigen Regen überflutet und die Zufahrtsstraße gesperrt war.
Also hoch auf der Serpentinenstraße nach Fleurimont.
Von unten erinnern mich die Autos, die sich da wie Ameisen hochbewegen an die bekannte Treppenstraße in San Francisco.
Und dann bei Bernica war unsere Route barrée ! Die Straße überflutet und die Brücke nicht zu gebrauchen. Schnell noch ein Foto gemacht und dann im Laden gefragt, welche Umleitung man nehmen kann. Eine freundliche Dame sagt kurzentschlossen und hilfsbereit, dass sie ein Stück vor uns herfahren und uns den Abzweig zeigen wird.
Jetzt wußten wir auch, warum am Morgen an einer Weggabelung ein Lastwagenfahrer wie wild geblinkt und gewinkt und uns in eine andere Richtung geschickt hatte!
Als es am Abend endlich aufhört zu regnen, erleben wir noch einmal einen wunderschönen Sonnenuntergang und die beleuchtete ferne Küstenstadt St.Paul präsentiert sich, um zu zeigen, dass es nicht nur Nebel gibt.
Mein guter Fritz serviert am Abend im Waschbeckenwasser gewärmten "Glühwein".
Freitag, 6.2.04
Auf zur letzten Etappe!
Schade, es war eine so schöne Unterkunft. Wir wären gern noch länger dort geblieben, aber übers Wochenende sind sie ausgebucht. Weil es heute einigermaßen klar zu sein scheint, nehmen wir noch einmal Anlauf zum Maido-Gipfel.
Aber auch heute die gleiche Vorstellung: Regenguss und Nebelbrühe!
Dann 1 Stunde gemächliche Fahrt auf enger Forststraße nach Le Tevelave (30km). Wie herrlich die riesigen blau-blühenden Hortensienbüsche aussehen! Fritz nennt diesen Wegabschnitt die "Blaue Zone".
Wir erreichen um 13Uhr die Auberge Les Fougères und stürzen hungrig in den Panoramaspeisesaal. Eine sehr freundliche und hübsche Bedienung serviert das Touristenmenue : Leber auf Salat als große Vorspeise, Hühnchencari mit dem üblichen creolischen Drumherum, sehr süßer Kuchen, für 14,- € super! - Im großen Speisesaal sind viele lange Tafeln gedeckt und man teilt uns stolz mit, dass morgen Abend eine große Hochzeit stattfinden werde.
Nachmittags erst ein kleiner Spaziergang durch das saubere Dörfchen,dann lesen wir an einem windgeschützten Platz im riesigen Garten.
Das Frühstück ist mager, 2 Miniportiönchen Butter für 2 Personen sorgen zwar dafür, dass der Cholesterinspiegel nicht steigt, aber wir lassen uns noch 2 weitere nachliefern. Wie gut, dass ich auf meinen Käseproviant zurückgreifen kann.
Wir fahren ein Stück des gestrigen Weges hinauf auf die Höhe und ich büße als Beifahrerin meine letzten noch nicht erfassten Sünden ab: In jeder Rechtskurve befürchte ich, dass das rechte hintere Rad - natürlich versehentlich - in den Wassergräben landen könnte, die ungeschützt und ca. 50-100cm tief entlang den Straßen laufen. Die Augen geschlossen zu halten, nützt auch nichts. Mehrere Male bitte ich Fritz, anzuhalten, um zu überprüfen, w o das Rad im Moment steht. Aber es sind immer noch mindestens 5-10 cm Distanz bis zum Abgrund, und das sollte mich beruhigen!
Wir machen eine fast 3stündige Rund-Wanderung Sentier des Tamarins zum Mirador, der eigentlich Meerador heißen sollte, weil man von da oben einen wunderbaren Blick aufs Meer hat, ja, ja, ja, wir hatten wirklich einmal eine nebelfreie Aussicht! Und der Weg von da zurück zum Auto war der dschungeligste und wildeste von allen! Das wäre etwas für die Enkel!
Und abends kam dann das dicke Ende des Tage:
Um 8 Uhr rollte eine riesige Escorte mit ungezählten Autos und ca. 100 Hochzeitsgästen an. Da unser Zimmerfenster direkt zum Hoteleingang zeigt, haben wir erst mal die Kleider der Damen begutachtet, die reizenden vielen Kinderchen bewundert, Braut und Bräuterich wohlwollend zugewinkt, und als das dann wegen der großen Anzahl der nicht enden wollenden Menschen langweilig wurde, begab ich mich vors Fernsehen und Fritz versuchte zu schlafen.
Das Fernseh-Bild war ungenießbar und die Musik von dem direkt unter unserem Zimmer liegenden Festsaal übertönte auch die Fernseh-Stimmen. Es kamen nun noch zwischen den einzelnen musikalischen Geräuschdarbietungen Kommentare per Mikrofon dazu und der Eindruck, in einer Mega-Disco zu nächtigen, war perfekt. - Ich nahm meinen französischen Krimi und versuchte zu lesen. Aber die ständig knallenden Luftballons und ein eigenartiges Wackeln des Fußbodens rissen mich immer wieder in die Wirklichkeit zurück. Endlich um 0.30 war RUHE! Fast war ich bereit, der Hotelleitung zu verzeihen, dass sie uns trotz allem aufgenommen haben, - da ging es um 1Uhr in verstärktem Maße wieder los. Es kamen nun auch noch hin und wieder abfahrende Autos dazu, vor dem Eingang spielende und schreiende Kinder, im Hotelflur klackernde Damenschuhe, raschelnde Schlüssel, diskutierende Eltern, Babygeschrei, Katzengemauze, und unaufhörlich eine überlaute dumpfe Krawallanlage!
Als gegen 3.15 wohl alle Autos abgefahren waren, stand ein harter Kern noch erzählend und lachend direkt unter unserem Fenster, während im Festsaal noch fleißig Tische und Stühle herumgerückt und die Musikanlage überprüft wurde.
Die hier übernachtenden Gäste sprangen anscheinend alle noch einmal unter die Dusche!
Um 4.30 sehe ich zum letzten Mal auf die Leuchtziffern meines kleinen Weckers...
Natürlich freue ich mich mit dem jungen Brautpaar, dass sie eine wunderbare Hochzeitsfeier gehabt haben, aber von der Hotelleitung hätte ich soviel Fairness erwartet, dass man uns bei der Buchung darauf hinweist!!
Auch d i e s e Hochzeitsnacht werde ich nicht vergessen.
Um 7.30 wie gerädert aufgewacht. Ich würde am liebsten den Fernseher auf Superlautstärke anmachen und im gesamten Flur gegen die Türen hämmern, - aber was können denn die ahnungslosen Hochzeitsgäste dafür, dass da hinten in Zimmer 8 ein paar alte, verschrobene Touristen vom Festland kaum ein Auge zugemacht haben?
Kein Wort der Entschuldigung, als wir zum Frühstück kommen. Ich hätte wahrscheinlich, anstatt mich zu beschweren, nur noch losgeheult. Meine Nerven liegen blank, fürchte ich mich doch jetzt schon davor, dass ich morgen eine ebenso schlaflose Nacht im Flugzeug haben werde. - Fritz hat auch gelitten, aber die gestohlene Nacht holen wir auch mit einer Beschwerde nicht zurück.
Wir wollen unseren letzten Ausflug nach Les Makes machen. Aber auf dem Parkplatz, von wo wir eigentlich eine längere Wanderung beginnen wollten, haben wir nur die Liegesitze runtergestellt und im Schatten geruht. Wir sind erschöpft und lustlos. Essen in einer Brasserie in Etang-Salé-les Bains und dann zurück ins Hotel.
Fritz kauft dem mageren kleinen Hotelkätzchen noch ein Schüsselchen
Creolen-Sheba zum Fressen und dann fahren wir ein letztes Mal ein Stückchen zum Wandern in die Höhe. Aber es war wirklich nur eine Viertelstunde, bis es dann wieder zu regnen begann.
Bei Pointe au Sel sind wir von der Autobahn abgefahren, um noch ein letztes Mal am Meer zu sitzen und der wuchtigen Brandung zuzuschauen. Es war ein wunderschöner Abschluss: Die hohen Brecher explodierten wie ein grandioses Feuerwerk!!
Wir essen unser Müsli und atmen noch einmal die gesunde Meeresluft ein, ganz tief in die Lungen, und hoffen, dass wir uns damit einige Flaschen Hustensaft ersparen.
Jetzt am Abfahrtstag fühle ich mich frei und glücklich, gesund und voller Freude auf zu Hause!
Oben im Gebirge zieht der Nebel auf und unser Urlaub auf La Réunion geht zu Ende.
Es ist eine phantastische Insel mit ständig wechselndem Wetter und immer wieder überraschender Vegetation,
mit riesigen Bergen und einer wundervollen Küste, -
aber in der Regenzeit, tja, in der Regenzeit gibt’s Regen!
Um 15 Uhr verlassen wir das Brandungstheater und fahren gemächlich über die Autobahn nach St. Denis. Im Supermarché Carrefour stöbern wir noch 1 Stunde herum, kaufen aber keinen weißen Rum und keinen Safran und keinen Käse und keinen Ingwer und keine Vanillestangen....
Als wir rauskamen, regnete es, - ach, na sowas!
Um 18 Uhr sind wir am Flughafen, geben das Auto ab und checken ein. Zum ersten Mal in unserem Reiseleben gönnen wir uns den Spaß, vor dem Flug in ein Flughafen-Restaurant zu gehen und sind von Qualität und Preis angenehm überrascht.
Überpünktlich fliegen wir um 20.45, anstatt 21.00 ab.
Ich habe eine 4-er-Sitzreihe, Fritz 2 Plätze. So vergeht die Nacht relativ gut und wir kommen um 5Uhr Ortszeit in Paris Charles de Gaulle an.
Ein Fläschchen "First" aus dem Duty Free als Abschluss einer Wunder - vollen Reise auf La Réunion.
7.25 ab Paris - 9.45 an Wien Schwechat.
Auto holen, in Bad Waltersdorf Backhendl essen,
15.30 Katzen begrüßen...
Der Alltag hat uns wieder: Auspacken, Waschmaschine in Gang setzen, zu Abend essen und t r ä u m e n von La Réunion.