Wieder nach Gomera oder doch auf eine andere Kanareninsel?
Wieder ins "Jardin Tecina" oder doch lieber ins Valle Gran Rey?
Einerseits die Lust auf Neues und dann wieder die Bequemlichkeit, wenn es einem doch schon mehrere Male an einem Platz gut gefallen hat, warum soll man nicht wieder dort hin fahren?
Tja, so haben wir wieder im Reisebüro Orange-Travel, Lieboch, über Tui 2 Wochen im wunderschönen "Jardin Tecina" an der steilen Südküste von La Gomera gebucht.
Samstag, 24.01.2010
Gestern schon die Koffer im Vorabendcheck zum Flughafen gebracht.Darum müssen wir heute erst 1 Stunde vor Abflug 7.00 Uhr (mit fly Niki) da sein.
Eine Stunde Aufenthalt in Las Palmas.
Wir landen in Tenerife Sur und bekommen von der Tui-Betreuung einen Zettel und den Hinweis, dass wir zum Bus 48 laufen sollen.
Ihre Kollegin führt uns erst ganz woanders hin, dann sitzen wir wartend im Bus, aber nach und nach trudeln noch weitere Touristen ein. - Nach unseren Erfahrungen wird es knapp, die Fähre um 13.30 noch zu kriegen.- Die Tui-Dame hält erst noch in aller Ruhe eine Begrüßungsansprache mit den üblichen Witzen und auf meine Zeit-Bedenken meint sie, wir würden zuerst zum Hafen und danach erst in die anderen Hotels fahren. – Der Busfahrer zuckelt langsam los und wird auch unterwegs nicht schneller. – Wir sehen also die große Olsen-Fähre gerade noch in voller Pracht, - müssen aber neuerdings die Fährkarten selbst abholen, und bis dahin ist sie weg.
Was tun? – Gar nicht schlimm, die kleine Fähre auch von Fred.Olsen fährt um 14 Uhr, und so kriegen wir die Karten für dieses Schiff und steigen ein. – Die werden ja wohl in San Sebastian (auf Gomera) merken, dass 2 angekündigte Personen fehlen, am Flughafen Tenerife anrufen, und dann bestimmt auf uns warten. –
Niemand wartete im Hafen San Sebastian auf uns. – Was tun? – Wir machten natürlich ein dummes Gesicht, - denn wir hatten vorher sogar einen Augenblick in Erwägung gezogen, mit dieser kleinen Fähre dann einfach weiter bis zum Hafen in Playa Santiago zu fahren, dort hätte man oben im Hotel Tecina anrufen können. – Da wir aber annahmen, dass die Abholer (Bus oder Taxi) hier in San Sebastian auf uns warten und dann evtl. verärgert sein könnten, wenn wir nicht kommen, - sind wir doch lieber hier ausgestiegen. Das hatten wir nun davon! – Wir nahmen also ein Taxi, zahlten 35 Euro für die Strecke bis zum Hotel und waren froh, wieder einmal im "Tecina" zu sein. Der Urlaub konnte beginnen.
Zimmer Nr. 7 mit kleiner Terrasse und Blick aufs Meer, alles so schön wie jedes Jahr.
Im Eisschrank steht zur Begrüßung eine Flasche Sekt, - ein Service für "Wiederholungstäter".
Wir werfen einen Teil unserer Sachen in die Schränke, - ach, ich finde diese eigenartigen Anti-Klau-Bügel scheußlich, außerdem hängt die Kleiderstange elendig hoch, dass das Aufhängen jedesmal ein bedenkliches Knack im G'nack auslöst.
Und dann wird einmal ganz, ganz ordentlich überall nach der Brille gesucht, die Fritz irgendwann im Flugzeug gegen die Sonnenbrille getauscht und dann wohl nicht mehr mitgenommen hat. Sie ist nicht da!- Es hat wohl keinen Sinn, in San Sebastian bei einem Optiker eine neue Brille zu bestellen, - ebenso ist es wohl auch sinnlos, Maxi in Graz zu bitten, eine der alten Ersatzbrillen herzuschicken, - das eine wie das andere wird an der Zeit scheitern. – Also wird Fritz sich als Al Capone mit der Sonnenbrille bestückt 2 Wochen über Wasser halten müssen, - was ihm im Nachhinein auch gut tut.
Wir sind müde, machen einen kleinen Spaziergang ins Dorf, das man über den 5 Stockwerke hohen Aufzug, bzw. eigentlich ja Abzug, erreicht. Die Baustellen vom letzten Januar sind verheilt, es gibt den Versuch einer Promenade, einige Läden haben zugemacht, dafür gibt es aber ein neues Spar-Geschäft in der Hafenstraße mit recht gutem Angebot. Ab und zu läuft auch eine Pseudo-Hippi-Familie herum mit reizenden Kleinkindern, Rucksack und 5 Liter-Wasserflasche. Man sagt, sie steigen in Deutschland aus und leben hier vom Geld, was sie da an Heizung sparen.
18.30 Abendessen mit Selbstbedienung im Erdgeschoss.
Wie immer ist es ziemlich laut, die eisernen Stühle schaben auf dem Steinboden, das abgeräumte Geschirr wird klirrend aufgestapelt, geredet wird laut und in allen Sprachen, und zu allem Überfluss plärrt auch noch eine Hintergrundmusik, die nicht zu identifizieren ist und nur den Geräuschpegel hinaufsetzt. – Ich bin einmal im Waschraum gewesen und habe dort eine Weile dem Lautsprecher gelauscht und festgestellt, dass es wunderschöne spanische Lieder sind, die in dem Lärm aber leider nicht den erwünschten Genuß darstellen.
Aber ich genieße wie in den früheren Jahren, mir vom Buffet das zu holen, was mir schmeckt und was zu unserem Gesundheitsplan paßt.
Es gibt wieder ein großes Angebot an frisch zubereitetem Fisch und Fleisch, fertige Gerichte, Salate und das verführerische Nachspeisenangebot. –
Wir sind müde und fallen gleich ins Bett.
Dem Reisebericht eines anderen Gastes kann ich nicht zustimmen: die Bedienung ist sehr höflich, sehr zuvorkommend und normalerweise klappt auch das Tischdecken immer perfekt, sobald ein Tisch verlassen wird.
Wenn jeder zum Frühstück genauso wie am Abend seine Zimmerkarte auf dem Tisch deponieren MÜSSTE, wäre es auch leichter – sowohl für platzsuchende Gäste als auch für das Personal, - zu erkennen, ob der Tisch frei oder noch belegt ist. – Aber das habe ich schon vor Jahren vorgeschlagen, geändert hat sich nichts.
Sonntag, 24.1.10
Wir können zum Frühstück draußen auf dem Balkon neben dem Frühstücksraum sitzen– einer der Gründe, die uns bewogen haben, wieder ins Tecina zu kommen. Und wieder sind die Brötchen knackig wie nirgends bei uns zu Hause, einfach so richtige Bäckerbrötchen und ein großes Angebot an anderen Backwaren.
Danach gehen wir es langsam an: Hinunter zum schwarzen Strand, wo auch tatsächlich einige unverfrorene Urlauber baden. – Dann 90 Minuten Aalen auf der Sonnenterrasse und anschließend Lesen auf unserem Balkon.
Montag, 25.1.10
Fritz hat Geburtstag und bekommt von der Hotelleitung eine weitere Flasche Kava (Sekt), von Uli kommt ein SMS und von Wölfi aus St. Johann im Defereggen ein SMS auf spanisch, Martin, Cindy und Susanne schicken liebe Grüße per Email. Wir haben wieder für 3 Euro
1 Stunde Möglichkeit im "WiFi zu grasen", für mitgebrachte Laptops gibt es in der Lobby kostenlosen Zugang.
Wir gehen zur Tui-Betreuerin Brigitta Brüning und legen ihr die Taxi-Quittung zur Erstattung vor. Aber sie erklärt uns, dass wir NUR die große Olsen-Fähre benutzen durften und die nächste um 19 Uhr hätten nehmen sollen. – WAS???– Ich hole den Zettel, der mir im Flughafen ausgehändigt wurde und darauf steht:
"Ihre Fähre fährt heute um 13.30 Uhr in Los Christianos ab. Ausschließlich für diese Fähre haben wir für Sie auf La Gomera den Transfer zur gebuchten Unterkunft organisiert."
Es war ja nicht unsere Schuld, dass wir diese Fähre nicht gekriegt haben, und wenn wir ausschließlich diese Fähre benutzen dürfen, woher sollen wir dann wissen, dass wir trotzdem bis um 19 Uhr zur nächsten großen Fähre warten müßten?
Wir hätten den Tui-Service anrufen müssen, heißt es dann. – Wenn wir aber erst unseren Koffer aufgeschlossen, das Handy herausgeholt und telefoniert hätten, wäre die 14 Uhr Fähre weg gewesen. – Wäre nun tatsächlich, wie wir angenommen hatten, zu dieser Fähre jemand im Hafen gewesen, - (da man uns ja irgendwann hätte erwarten müssen), - hätte es vielleicht geheißen: Warum sind Sie denn nicht schnellstens mit der nächsten Fähre gefahren?
Wie man es macht, ist es falsch, und hier sieht man wieder einmal als Warnung für alle Urlauber: Da bleibt dann nur eine kulante Lösung oder die Rechtschutzversicherung nach einem vermasselten Urlaubsanfang. – Zum Glück konnten wir uns aber im guten Einvernehmen einigen, - ich hatte das von Tui auch nicht anders erwartet.
18.30 essen wir heute mal im exklusiveren Restaurant "International", wo man sonst 6.50 € zubezahlen muss. Es ist etwas gepflegter, man wird bedient und das Essen ist dekorativ angerichtet. Aber hätten wir nicht den Gutschein, den wir für unsere Treue bekommen haben, würden wir lieber im Selbstbedienungsrestaurant speisen, - nicht weil das "International" schlechter wäre, sondern weil es im "Normalen" so gut ist und alles da ist, was man sich wünschen kann. –
Fritz hatte Koriandersuppe, wie immer eine dicke spanische Crema, und ich spanischen Kichererbseneintopf, also Crema noch eine Spur dicker.
Danach hatte ich 2 Mini Lammkottletts, von denen nach Abzug der Tara (Fett, Knochen, Flaxen) ein sehr minimales Volumen an essbarem Fleisch übrig blieb, - Fritz hatte Entenbrust und beide Gerichte unterschieden sich eigentlich nur im Fleisch, die Soße und die Beilage waren bei beiden gleich. –
Das Kurioseste aber war die Nachspeise. Ich hatte Tiramisu bestellt und Fritz "Mousse au Chocolat mit Kaffee verfeinert". – Wir bekamen beide das Gleiche: Ein Minitiramisüchen, ein kleines Honigschälchen Moussilein und ein Kekserl in der Größe einer halben Briefmarke, - einer normalen Briefmarke, nicht etwa einer Weihnachtssondermarke! –
Aber der Hauswein schmeckte super!
Es war ein schönes Geburtstagsfestessen in hübschem Rahmen! –
Nebenan sahen wir der Kinderdisco zu und dachten an unsere Enkel, denen das sicher super gefallen würde. Für die Großen riesengroß geschrieben "TOM JONES SINGS!" ganz klein geschrieben "Vic Lawrence a tribut to…", klar, dass Tom Jones eine Spur zu teuer wäre. Aber wir machten lieber noch einen Abendspaziergang durch die weitläufige romantisch beleuchtete Ferienanlage. Wunderschön ist es wieder und wir freuen uns, dass wir hierher gekommen sind.
Dienstag, 26.01.10
Es soll um 10 Uhr ein Bus vom Flughafen abfahren, am Tecina-Halteplatz vorbei, nach San Sebastian. – So steht es ohne wenn und aber auf den sehr eigenartigen Fahrplänen der Bushaltestellen.
Da wir die Unzuverlässigkeit der Busse kennen, stehen wir von 9.50 bis 10.30 dort, - aber es kommt kein Bus. Später erfahren wir, dass diese Buslinie nur bei Bedarf fährt, wenn also ein Fluggast am Flughafen ankommt und nach Sebastian möchte. Das ist doch der Wahnsinn! – Wir entschließen uns blitzschnell, unsere Wandermontur im Zimmer zu wechseln, fahren mit dem Aufzug hinunter nach Santiago, und laufen in 9 Minuten vom Club Laurel ohne Unterbrechung und ohne Atem zu holen bis zum Hafen, um die Fähre um 11 Uhr nach Sebastian noch zu kriegen. So etwas nennt man Senioren-Parcour oder der "Vallebote" würde "Schnabeltasslermarathon" dazu sagen. – Die 11 Uhr-Fähre fährt erst um 11.10 ab, aber immerhin kommen wir in 20 Minuten für 4.16 € pro Person hin und wieder zurück.
Im letzten Jahr fuhr die Fähre nicht. Das war bitter für die Einheimischen und die Touristen, da sie eine bequeme Möglichkeit bietet, ohne Kurvenschaukelei (im Gebirge) schnell auf dem Wasserwege von Santiago nach Valle Gran Rey oder Sebastian und weiter auf die Insel Teneriffa zu kommen.
San Sebastian ist ein verschlafenes Städtchen, das uns schon einmal besser gefallen hat.
So steht es in den Webseiten:
In San Sebastian de la Gomera, der kleinen Inselmetropole, ist von Hektik und großstädtischem Chaos nichts zu spüren. Doch lockt die Hafenstadt San Sebastian de la Gomera an der Ostküste mit einigen kulturellen Sehenswürdigkeiten, Geschäften sowie dem größten Fähr- und Yachthafen von La Gomera.
Helle Yachten und bunte Boote schaukeln im Yachthafen von San Sebastian neben der breiten Mole für die aus Teneriffa eintreffenden Fährschiffe.
Es lohnt sich, eine Weile die Atmosphäre der Hafenstadt zu genießen und die Weiterfahrt nach hinten zu verlagern.
Na ja, - wir füttern die streunenden Katzen im Stadtpark, kaufen Canarischen Honig
(3x500g zu 7,46 €, 2x 750 g zu 9,oo €) , machen einen langweiligen Spaziergang durch die engen Gassen zur Aussichtsplatte La Hila, und schiffen um 15.oo zurück nach Playa Santiago.
Das Essen im Selbstbedienungs-Speisesaal macht mir wieder großen Spaß! Alles schmeckt und der Rotwein ist sehr gut.
Mittwoch, 27.01.10
Es gibt wieder Katerfrühstück! Ein wenig Schinken vom Frühstücksbuffet erfreut 3 süße kleine Streunerkatzen, zwei haben abgeschnittene Ohrspitzen. Vielleicht trägt man das in der Katzenwelt im Augenblick so.
Was nun tun? Wir fahren mit einem Taxi für 12 € bis zur Hauptstraße vor dem 2. Tunnel, von wo wir über Tejiade zum Hotel zurückwandern wollen. – Ich bin gut gelaunt, drehe mich kurz zu Fritz um, - und rums bin ich über die Straßenkante gestolpert. Uff, wie schnell ist was geschehen! Hose kaputt, Knie und Ellenbogen etwas aufgeschürft, aber es hätte schlimmer kommen können! – 3 Stunden wunderschöne nicht anstrengende Tour, knapp 800 Höhenmeter abwärts. So richtig zum Eingewöhnen. –
Wir legen uns zum Ausruhen ins Bett und glauben, dass sich über uns ein Verschiebebahnhof befindet, - wieviel Möbel haben die da oben mehr als wir? -
Suli, unser Zimmermädchen hat mir 5 richtige Kleiderbügel gebracht, toller Service, noch besser wäre es, es würden gleich solche im Schrank hängen.
Donnerstag, 28.01.10
Wir haben als VIP-Gäste einen Gutschein für einen Tag Mietauto, was aber bedeutet, dass wir 18.00 € Versicherung dafür selbst bezahlen müssen. Es ist Verhandlungssache wie man das am besten regelt, und es gibt 3 Autovermieter, die alle gern etwas verdienen möchten!
Wir haben von Rueda Car (Büro direkt im Hotel) einen Golf Polo, fast jungfräulich neu, daher schließen wir lieber eine Vollkasko Versicherung zusätzlich ab. Fritz fährt uns zu den Epina Quellen, wo wir unsere Plastikflaschen füllen mit gutem Heilwasser, das Fruchtbarkeit verheißt… Na na…!
Es beginnt zu regnen, so dass unsere Wanderung ins Wasser fällt, - d.h. eigentlich wollten wir ohnehin zum Katzenparadies Macondo in der Playa de la Caleta, wo eine nicht enden wollende Straße hin führt, und man sich wundert, warum so etwas für 2-3 Häuser finanziert wird.
Es goß unaufhörlich und die deutsche Wirtin begrüßte uns gleich mit der Nachricht, dass soeben gerade ein starker Sturm die Sonnenschirme abgeknickt hatte. Es sah dunkel und ungemütlich aus, die Katzen, deretwegen wir eigentlich gekommen waren, hatten sich verzogen und nur eine ließ sich blicken und streicheln, - ein kleine Plauderei mit der Wirtin und dann machten wir uns auf den Heimweg durch die dicken Nebelschwaden des Cedernwaldes.
Freundlicherweise tauschte man uns die 2 Sektflaschen um in guten roten Hauswein "Conde de Caralt Vendimia Seleccionada". In den letzten Jahren hatten wir sie leider verschenkt, da wir keinen Sekt trinken.
Freitag, 29.01.10
Es ist ziemlich cooool auf der Terrasse beim Frühstück. Nächstes Mal nehme ich mehr warme Kleidung mit. – Wir fahren mit Sack- und (Wander)-Pack hoch bis Alajero, Nebel und Nieselregen, Wanderung hoch zur Kalvarienkirche. – Kaum Fernsicht. 12 ° .Wandern war aussichtslos. Ich suche mir auf der Müllhalde ein kleines Stückchen Stoff, damit ich meine Wanderhose reparieren kann, wir fahren zurück und sehen unten in Santiago die Engländer in Shorts herumlaufen bei 18 ° , typisch Gomera! Eine Dame schwärmt, dass in Valle Gran Rey wunderschönes Sonnenwetter gewesen war.
Samstag, 30.01.10
Obwohl es heute wieder neblig und bedeckt an den Bergen aussah, fahren wir nach Norden und werden plötzlich mit Sonne belohnt.
Wir fahren ab Epina auf der langen, schmalen Piste durch große und tiefe Wasserfützen bis zur Kapelle Santa Klara
und wandern von dort in einer Stunde bequem den uns bekannten Höhenweg bis zum Aussichtspunkt Buenavista und wieder zurück.
Auf der Rückfahrt wechselt es zwischen dickem Nebel, Sonnenschein und wieder mal Regen.
Beim Abendessen dann der für jede Frau "Größte Anzunehmende Unfall" (SuperGAU):
Eine Dame trägt das gleiche Kleid wie ich und steht neben mir am Buffet!
Sonntag, 31.01.10
Und wieder sieht es neblig und düster aus in den Bergen, aber wir fahren trotzdem bis zum Parkplatz Pastrana-Ortseingang. Von da aus los Richtung Benchijigua. Wir kennen ja den Weg noch und sind guter Dinge, bis Fritz hinter mir ruft: Mausi! – Wenn er Mausi ruft und nicht Mauki, dann ist es etwas Ernstes: Er hatte die Sonnenbrille verloren. Also liefen wir schnell zurück, denn eine Überprüfung auf dem Fotoapparat zeigte, dass sie beim letzten Foto noch vorhanden war. – Tatsächlich fand Fritz das gute Stück bald und so konnte es weiter gehen. Kurz bevor wir auf die Forststraße kamen, die von Las Toscas nach Benjichigua führt, fing es so stark an zu gießen, dass wir unter der nächstbesten Palme oberhalb – vergeblich – Schutz suchten. Durch diese Kurzschlussaktion übersahen wir die Wegmarkierung und setzten somit als "Zugabe" einen Straßenhatscher in strömendem Regen drauf. –
Bei den wenigen verlassenen Häusern von Benchijigua (was für ein Name!!) suchten wir nach einem Unterschlupf. Nichts, nicht einmal die Kirche bot ein überragendes Dach zum Unterstellen an! Endlich fanden wir ein altes unbewohntes Haus mit einer Pergola, aber zuerst mußten wir über den Maschendrahtzaun klettern! – Und nun saßen wir da, halbnass bereits, es pladderte um uns herum, blitzte, donnerte, wir hatten kein Handy dabei, niemand würde uns vermissen, wenn wir jetzt gemeinsam den Tod durch Blitzschlag erleiden würden…
Wir taten ein Gelübde und harrten weiter aus in der Hoffnung, dass wir noch vor dem Verhungern von hier wegkommen würden. – Und es klarte ein wenig auf, wir mußten uns nur noch entscheiden, ob wir den Forstweg bis zur Hauptstraße rauftippeln, um dort eventuell von einem Auto mitgenommen zu werden, und mit einem Taxi dann zu unserem Polo zu fahren, - oder weiter zu gehen, wie wir es vorhatten, Richtung Imada, was angesichts der fortgeschrittenen Zeit und der nassen Wege gleich verworfen wurde, - oder, was wir auch taten, den gleichen Weg zurückmarschierten. –
Zwischendurch kam auch mal die Sonne zum Vorschein, aber kurz danach pladderte es wieder vom Himmel, der Bach war inzwischen hoch unter Wasser, und wir waren richtig nass, als wir das Auto erreichten. –
Zu Hause erstmal 3 wichtige Telefonnummern notiert, um in Zukunft immer das handy mitzunehmen. Im Auto nützt es uns ja nichts.
Montag, 01.02.10
Über Nacht hat es wieder stark geregnet und auf dem Balkon ist nicht gedeckt. Es gießt den ganzen Tag! Außer Lesen und Schlafen kann man nichts tun. Angeblich soll die Hauptstraße total unterspült worden sein, die Gäste erzählen Schauergeschichten und im Fernsehen sieht man von Überschwemmungen auf Teneriffa. –
Nach dem Essen noch lange mit einem Ehepaar aus Ternitz geplaudert, Griechenland-Begeisterte und viel herumgekommen.
30 Minuten Spaziergang durch die laue, stürmische Abendstimmung mit Vollmond.
Dienstag, 02.02.10
Auch wieder Regen! Wir verbringen die Zeit mit dem Computer (Std. 3 € und Fremdreste) Das Wetter ist für Ausflüge nicht zu gebrauchen und das Auto wird nicht angerührt.
Mittwoch, 03.02.10
Nachts hat uns eine Mücke geärgert!
Wir wollen ab Arure über La Merica nach Valle Gran Rey wandern. Aber der Regenwald ist düster und neblig, - und in Arure bei 9° fängt es wie üblich an zu gießen. – Was tun? – Wir fahren hinunter ins Städtchen Valle Gran Rey und siehe da, die Sonne scheint, und es scheint, sie scheint hier öfter als woanders! Wir knöpfen die Hosenbeine ab und flanieren bei 18° zwischen Boutiquen, Bars, Cafés und auf der Promenade herum, bis hin zum schwarzen Strand am Hafen. Man sollte es wirklich bedenken, wenn man nach Gomera will, ob man hier im sonnigen Hafenstädtchen nicht besser aufgehoben ist, als am anderen Ende der Insel.
Um 14 Uhr den Heimweg angetreten, im Tecina noch eine Stunde in der Sonne gelegen und uns auf zu Hause gefreut.
Donnerstag, 04.02.10
Heute war es sehr heiß, als wollte die Sonne die letzten Tage wieder gutmachen.
Ein gefährlicher Weg !
Wir parken auf dem üblichen Platz vor Pastrana und laufen gut gelaunt und unberucksackt los Richtung Imada. – Wir kennen den Weg schon verkehrt herum abwärts, heute gehen wir ihn in praller Sonne bergauf! – Wir haben zu wenig Wasser dabei und können erst bei einer Quelle kurz vor Imada unseren Tank nachfüllen, was uns gut tut. – Um 14 Uhr erreichen wir Imada und Fritz ist so gut drauf, dass er beschließt, auch noch zurück zu gehen, während ich gemütlich mit dem 14.30-Bus nach Tecina zurückfahre. Einheitspreis 2,00 € , als Zugabe tolle Sicht auf den verschneiten Teide von Teneriffa.
Freitag, 05.02.10
Vormittags Koffer packen, - wer sagt eigentlich, dass man die Sachen für die Rückfahrt einfach nur in den Koffer schmeißen muß? –
Nachmittags noch einmal Sonnen auf dem Dachgarten, und abends Abschiedsessen im Club Laurel. Auch hierfür hatten wir eine Einladung, sonst muss man 6.50 € dazuzahlen. –
Nu ja, - es ist ja alles gut gemeint mit den vielen Kinkerlitzchen, die da angeboten werden, Die Speisekarte ist aber so unübersichtlich, dass die arme Gaby an jedem Tisch großen Erklärungsbedarf hat, wie das geht mit dem Zusammenstellen für Fondue, heißen Stein, eine Art Schaschlik, Feuertopf und wer weiß was noch alles. ––Aber will man das überhaupt? – Wir nicht und viele andere auch nicht. – Es ist ja gut gemeint, nehmen wir`s mal an.
Samstag, 06.02.10
Die Organisation für die Rückfahrt ist punktuell auf den "Letzten Drücker" eingestellt,
die Taxifahrt geschieht weiblich und in den Kurven meist auf 2 Rädern vom Hafen zum Fluplatz, - wir kommen gerade hin, als das Einchecken "dicht gemacht" wird, - werden durch die Sicherheitskontrolle geschleust und ab ins Flugzeug. War wieder nicht unsere Schuld, dass wir so spät kommen, - aber es klappt!
Gutes Mittagessen, kein weiterer Imbiss, aber den hätten wir ohnehin mit nach Hause genommen.
Wir werden am verschneiten Flughafen Graz abgeholt, ab morgen wird Schnee geschaufelt!