Band_35 Bremerhaven

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Band 35

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Band 35 in der Zeitzeugen-Buchreihe "Seemannsschicksale"

Junge, komm bald wieder...

Ein Junge aus der Seestadt Bremerhaven träumt von der großen weiten Welt

in der Buchreihe "Zeitzeugen des Alltags"

Günter George:

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Junge, komm bald wieder...

Ein Junge aus der Seestadt Bremerhaven träumt von der großen weiten Welt

Band 35 in der Buchreihe "Zeitzeugen des Alltags"

Der Autor erzählt zunächst ausführlich und sehr farbig aus seiner behüteten Kindheit in einer Großfamilie in der Seestadt Bremerhaven, wo seine Eltern im Fischereihafen das nötige Geld zum Unterhalt der Familie verdienten.

Lesen Sie im Buch weiter.

Leseprobe:

Zur See

Nachdem das Kapitel Restaurant abgehakt war, begann ich meinen Vater zu bearbeiten, mir zu erlauben, endlich zur See fahren zu dürfen.

Ich wollte unbedingt raus, wollte in die Welt. Die tollsten Sachen stellte ich mir vor. Innerhalb einer Woche hatte ich es geschafft.

Bei der Seeberufsgenossenschaft wurde ich vorstellig und bekam innerhalb eines Tages meine Gesundheitskarte, und beim Seemannsamt wurde mir ein Seefahrtsbuch ausgestellt. Jetzt stand meiner ersten Anmusterung auf einem schönen Schiff nichts mehr im Wege. Ich war gerade mal 15 Jahre alt und fühlte mich erwachsen. Und wollte die Welt aus den Angeln heben.

War ich normal? Vergessen waren Elternhaus, Freunde, Fußball und sogar Roswitha.

Der Personalchef der Reederei schaute verblüfft über den breiten Tresen, der die Besucherzeile vom Bürotrakt trennte. Meine Größe von 1,52 Metern erlaubte es mir gerade, darüber hinweg zu sehen und meine Musterungspapiere vorzulegen. Ich hatte das Gefühl, als machten sich die Angestellten dieser Bananenreederei über mich lustig. Ziemlich bestimmt machte ich ihnen klar, dass ich möglichst bald auf einem ihrer weißen Bananendampfer anzuheuern gedenke.

Und von jetzt ab ging alles rasend schnell. Mir wurde eröffnet, dass man in zwei Tagen MS „VEGESACK“ erwarte und auf diesem Schiff ein Messejunge gebraucht würde. Sofort nach Einlaufen des Schiffes könne ich anmustern. Ich war also ihr „Mann“.

Schnell hatte ich den nächsten Bus genommen. Meine Eltern waren nicht gerade erfreut über das, was ich ihnen aufgeregt mitteilte. Denn dass ich so schnell vershangheit wurde, damit hatten sie wohl nicht gerechnet.

Obwohl ich noch zwei Nächte zu Hause schlafen konnte, fing ich an zu packen. Meine Papiere legte ich griffbereit auf meinen Nachtschrank. Ich machte in der Nacht kein Auge zu. Ständig lag mir dieses Schiff vor Augen, das mich in zwei Tagen weit weg bringen würde. Ein wohltuendes Gefühl von Stolz und Selbstbewusstsein durchfloss meinen Körper. Zufriedenheit und auch etwas Unruhe fühlte ich gegenüber dem, was mich erwartete.

Am nächsten Tag suchte ich meine Freunde auf, um ihnen von meinem Glück zu erzählen und mich zu verabschieden. Das Gefühl, wie sie mich beneideten, weil ich dem Erwachsenwerden näher rutschte als sie, machte mich schon ein wenig stolz. Morgen würde das weiße Schiff anlegen und nicht ohne mich hinausfahren.

Nach einer schlaflosen Nacht packte ich am frühen Morgen die restlichen Sachen und stellte meinen Koffer und die Reisetasche bereit. Mein kleines Kofferradio legte ich oben drauf. Ständig zur Uhr sehend wartete ich, bis es endlich 11:00 Uhr war, denn dann wollte mein Vater mich zum Schiff fahren.

Die Verabschiedung war kurz, denn der Erwartungsdruck war zu groß, als dass ich mir für tränenreiche Abschiedsszenen ausgiebig Zeit nehmen konnte.

Da lag es nun, mein Schiff, weiß und schön. Am Bananenpier wurde die Ladung gelöscht. Förderbänder hatten sich in sein Inneres vergraben.

* * *

Meine erste Reise auf MS „VEGESACK

Als mein Vater und ich die Gangway hinauf gingen, befiel mich ein wahnsinnig erhabenes Gefühl. Dieser 15 Jahre alte Pimpf war angekommen, hatte endlich erreicht, was er immer wollte.

Mir wurde meine Kabine zugewiesen, und ich stellte kurz meine Sachen ab. Vater und ich verabschiedeten uns ohne viele Worte. Ich ging noch mit bis zur Gangway und sah meinen Vater in der Masse der Hafenarbeiter verschwinden.

Mit einem Steward zusammen bewohnte ich eine etwas enge, aber gemütliche Kabine. Er bediente in der Mannschaftsmesse (Messe = Speiseraum) u. a. die Decks- und Maschinenbesatzung, sowie Bootsmann (Vorarbeiter der Decksbesatzung), Storekeeper (Lagerhalter in der Maschine) und den Zimmermann, die in einem abgeteilten Bereich ihre Mahlzeiten zu sich nahmen.

Ich hatte einen pensionierten ehemaligen Steward zu unterstützen, der nur während der Hafenliegezeit an Bord war und den Salon (Speiseraum der Schiffsführung) und die Offiziersmesse betreute.

Der Chefsteward erlaubte mir, abends noch einmal nach Hause zu fahren und die Nacht bei meinen Eltern zu verbringen, denn das Auslaufen der VEGESACK war erst für den nächsten Tag gegen 15:00 Uhr vorgesehen. Nein, ich blieb lieber an Bord, hatte ich doch mit zu Hause schon alles abgeschlossen. Ich richtete mich in meiner Kabine ein, bezog meine Koje und packte meine Sachen in die Schränke.

Abends lief ich durchs Schiff und genoss die Aussicht vom oberen Deck aus auf meine Stadt, die ich jetzt für ca. acht Wochen nicht wieder sehen würde.

Hier finden Sie im Buch ein Bild der VEGESACK von einem Crewmitglied gemalt

Wir sollten morgen zuerst nach Southampton laufen und Traktoren übernehmen, die in Philadelphia gelöscht werden sollten. Von dort aus lag ein langer Seetörn vor uns, der in die Karibik, durch den Panamakanal und über den Äquator bis nach Guayaquil (Ecuador) ging. Die hier zu ladenden Bananen sollten je zur Hälfte für Göteborg und meine Heimatstadt bestimmt sein.

Ich legte mich in meine Koje und schlief erst nach Stunden ein. Um Punkt sechs Uhr weckte mich die Deckswache laut und polternd.

Nach dem Frühstück stellte mich der Chefsteward, dem ich zugeteilt war, dem Kapitän vor. Ein streng dreinblickender Mann musterte mich, und nach einer knappen Begrüßung und ein paar gut gemeinten Ratschlägen entließ er mich wieder und wandte sich wichtigeren Dingen zu.

Der Chefsteward erlaubte mir zuzusehen, wie wir ablegten. Drei Schlepper drehten uns und zogen das Schiff vom Bananenpier langsam in die Kaiserschleuse, die, wie ich in der Schule gelernt hatte, schon 1897 erbaut worden war und immer noch tadellos funktionierte. Hier wurde die VEGESACK auf das Wasserstandsniveau der Weser abgesenkt. Das Schleusentor öffnete sich für mich als letzte Barriere in ein neues Leben.

Die Weser lag nun vor uns, und nach einer leichten Drehung nach Steuerbord richtete das Schiff seinen Bug Richtung Norden. Mit drei lang gezogenen Huptönen aus dem Schiffshorn als letztem Gruß an die Heimat verabschiedeten wir uns von meiner Stadt.

Ich stand an Deck, sah zurück, und meine Gedanken wirbelten durcheinander. Würden jetzt meine Freunde an mich denken? Wenn Roswitha mich jetzt sehen könnte, mich, der an Deck eines Kühlschiffes mit Fahrtrichtung weite Welt stand. Ein Gefühl von Stolz und Freiheit ergriff mich.

Die Maschinen drehten schneller, wir verließen den Hafen genau am 7. September 1965 gegen 16:00 Uhr mit Kurs auf die Nordsee.

Kurz nach dem Abendessen verließ uns der Lotse. Er wurde vom Tochterboot des Lotsenschiffes „KAPITÄN KÖNIG“ wohlbehalten aufgenommen. Ich sah dem kleinen Boot lange nach und dachte daran, dass der Lotse vielleicht am späten Abend wieder im Kreise seiner Familie sein würde, während ich…? Sollte das schon ein Anzeichen für das Aufkommen von Heimweh sein?

Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als das Schiff im starken Wellengang der Nordsee zu schaukeln und zu schlingern begann. Ich wurde von einer Übelkeit gepackt, die bis dahin kein Mensch vor mir in dieser Härte je gespürt haben konnte. Der Brathering und die Bratkartoffeln vom Abendessen drehten sich abwechselnd im Magen um und rauschten kurz darauf in das Klobecken. Die Ohren sausten, der Kopf dröhnte, und mein Magen drehte immer wieder sein Inneres nach außen. Jeder Schluck Wasser, den ich in mich kippte, jeder Brocken Zwieback kam schmerzvoll wieder ans Tageslicht. Mich interessierten weder die Begegnungen mit anderen Schiffen noch die Geschichten, die mir mein Kollege erzählen wollte. In meiner Koje liegend litt ich die größten Höllenqualen. Es gab kein Mittel gegen diese schwere Seekrankheit.

Irgendwann nach Stunden des Wachliegens übermannte mich die Müdigkeit, und ich fiel mit der Hoffnung auf Genesung am nächsten Morgen in einen kurzen, aber tiefen Schlaf. Doch weit gefehlt, mir ging es nach dem Aufstehen schlechter als zuvor. Das Wetter im englischen Kanal traf uns mit seiner vollen Härte. Einer der ersten Herbststürme warf das unbeladene Schiff wie eine Nussschale hin und her. Und ich steckte mitten drin. Wie gerne säße ich jetzt in meiner Schulbank bei einer der schwersten Mathearbeiten. Meine Lehrer wären meine besten Freunde, und besonders Frau Lösser würde ich für die gemeinste Schikane regelrecht umarmen. Und ich würde nach der Schule gerne bis zum Umfallen zu Hause arbeiten. Nur nicht mehr hier auf diesem Schiff sein. Ich pfiff auf das Erwachsensein! Gerne würde ich jetzt meinen kleinen Bruder im Kinderwagen spazieren fahren. Bei allen, denen ich jemals einen Streich gespielt hatte, entschuldigte ich mich flehend. Ich betete, der liebe Gott möge mich aus dieser Hölle befreien.

Wie sollte ich den Rest des Tages hinter mich bringen, denn erst für die Nacht war das Einlaufen in Southampton vorgesehen.

Den Kollegen machten das schlechte Wetter und der Seegang nichts mehr aus. Sie trieben zudem noch Späße mit mir, indem sie mir rieten, ein kräftiges Stück fetten Speck an einem Bindfaden runter zu schlucken und wieder hoch zu ziehen. Allein die Vorstellung hierüber versetzte meinen Magen erneut in das Bedürfnis, sich nach außen zu kehren. Andere schworen darauf, bei Seekrankheit ein Bier auf ex zu trinken. Doch all diese gut gemeinten Ratschläge blieben ohne heilende Wirkung. Mir war weiterhin speiübel, und das Heimweh zerfraß mein Herz.

Sofort nach Feierabend legte ich mich in die Koje. Mein geschwächter Körper fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

Ich hatte nicht mitbekommen, dass wir am frühen Morgen in Southampton eingelaufen waren. Auf dem Weg zur Toilette wankte ich noch ein wenig, doch diese extreme Übelkeit schien jetzt fast wie weggewischt zu sein. Nach einer ausgiebigen Dusche ging ich an Deck, atmete die Hafenluft und tankte neuen Lebensmut.

Als wäre ich in einen anderen Körper geschlüpft, so extrem besser ging es mir jetzt. Ein dickes Leberwurstbrot und eine Muck (große Tasse) mit starkem Kaffee brachten mich zurück auf die Siegerstraße. Seekrankheit und Heimweh waren besiegt und fast vergessen.

Und nun sah ich erstmals das englische Festland. Schon die ersten Eindrücke vom Hafen ließen darauf schließen, dass es sich nicht lohnen würde, diese Stadt Southampton näher kennen zu lernen. Ich verzichtete auch allein schon aus Zeitgründen auf einen Landgang, denn wir sollten am späten Abend schon wieder auslaufen.

Mein Arbeitstag gestaltete sich ziemlich abwechslungsreich. Der Chefsteward war o. k. Er hatte ziemlich viel mit dem Verkauf von Waren zu tun, welche die Besatzung dreimal pro Woche in einem kleinen Store unter Deck kaufen konnte. Dazu zählten u. a. Zahnpasta, Schnaps, Zigaretten, Unterwäsche oder Schokolade.

Alle Getränke, wie Cola, Limonade oder Bier wurden rund um die Uhr in Kühlschränken angeboten, wovon es auf jedem Deck einen gab. Man kaufte bargeldlos ein, auf gegenseitiges Vertrauen sozusagen. Hatte ich Durst, nahm ich aus dem Kühlschrank das betreffende Getränk, füllte einen kleinen Zettel aus und warf diesen in einen daneben hängenden Kasten. Alle so entstandenen Kosten wurden mir am Ende der Reise von meiner Heuer abgezogen.

Ich war u. a. dafür zuständig, vor den Mahlzeiten die Tische im Salon und in der Offiziersmesse mit Geschirr und Besteck einzudecken. Diese Essensbereiche waren nur durch ein Arrangement aus Gummibäumen und Zwergpalmen voneinander getrennt. Nach den Mahlzeiten musste ich das Geschirr von Hand abspülen, eine Geschirrspülmaschine gab es nicht. Ferner sollte ich die Kabinen der Schiffsführung täglich aufräumen. Es waren die Räume vom Kapitän, vom 1. Offizier, die des Funkers und des 1. Ingenieurs. Außerdem ging ich dem Chefsteward bei seinen Verkäufen zur Hand. Den oberen Flur und die Toiletten auf dem Oberdeck hatte ich sauber zu halten. Zeit für Pausen gab es wenig. Jede Minute war mit Arbeit ausgefüllt, und wenn eine erledigt war, bekam ich postwendend den nächsten Auftrag.

Da ich noch keine 16 Jahre alt war, durfte ich weder rauchen, noch bekam ich legal Alkohol zu kaufen. Meine Arbeitszeit begann morgens um 6 Uhr und ging bis abends 19:00 Uhr. Von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr war Mittagspause. Das Jugendschutzgesetz wurde in punkto Arbeitszeit gerne übersehen, was mich nicht stören konnte, da ich von seiner Existenz nichts wusste. Ich nahm alles hin, eine andere Möglichkeit bot sich mir auch nicht, und nebenbei hieß es ja immer: Was dich nicht umbringt…! Ich hatte mich schnell an alle Reglements und Vorschriften gewöhnt. Auch das lustige Pfeifen eines Liedes habe ich unterlassen, seitdem mich der Kapitän darüber aufgeklärt hatte, dass man damit den Wind herbeirufen würde.

Es herrschte an Bord ein ziemlich grober, aber herzlicher Ton, insgesamt gab es jedoch selten Streit oder heftige Reibereien.

Die Verpflegung war ausgesprochen gut. Beispielweise gab es donnerstags (dieser Tag galt als Seemannssonntag) und am regulären Sonntag zum Frühstück „Eier nach Wunsch“, das hieß, Eier, wie man sie am liebsten mochte, gebraten, als Spiegelei mit Speck, gekocht, als Omelette mit Pilzen, Zwiebeln, Speck oder mexikanisch mit scharfem Paprika oder Chili. Außerdem konnte man zusätzlich Aufschnitt, Käse, Marmelade, Brot, Brötchen, Milch und Cornflakes haben. Als Mittagessen gab es ein volles Gericht mit Vorsuppe, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln sowie einen leckeren Nachtisch. Samstags gab es Eintopf und am Abend dann etwas Besonderes, wie Steak o. ä. Zum Kaffee wurde ein leckerer Blechkuchen serviert, und zum Abendessen gab es täglich Brot, Aufschnitt und Käse und zusätzlich immer noch ein warmes Gericht, wie z. B. Hühnerfrikassee mit Reis oder Ungarisches Gulasch mit Nudeln. Die Besatzung konnte essen, essen, essen. In dieser Beziehung sollte eigentlich kein Neid oder Missgunst aufkommen.

Komischerweise hatten wir trotzdem so doofe Typen an Bord, die an der einwandfreien Verpflegung ständig etwas auszusetzen hatten. Na ja, zu Hause den Kitt von den Fenstern fressen, aber hier ein großes Maul haben.

Als wir Southampton verließen, ging der Bootsmann durchs Schiff und empfahl, alles, was nicht niet- und nagelfest war, gut zu verlaschen und zu sichern, denn der Wetterdienst hatte für das Seegebiet, auf das wir Kurs hielten, Orkanwarnung vorhergesagt. Mir ging bei diesen Aussichten der Hintern auf Grundeis, denn ich dachte dabei nur an meinen Magen, der sich ja grad erst erholt hatte und wieder normal arbeitete. Sollte ich wieder nur für die Fullbrass (Mülleimer) gegessen haben?

Schon am Nachmittag begann der Sturm zu wüten. Der Himmel zog sich zu, und es bildeten sich Schaumkronen auf den Wellenspitzen, was laut Anmerkung unseres Bootsmannes auf kräftig schlechtes Wetter hindeutete. Doch mein Inneres verhielt sich ganz normal, und ich verspürte nicht die kleinste Übelkeit. Ich war jetzt seefest!

Das Abendessen wurde von der Küchenbesatzung auf das Minimum reduziert, denn bei den Bewegungen, die das Schiff jetzt vollführte, war an die Einhaltung des Speiseplanes nicht mehr zu denken. Trotz der Schlechtwetterklappen, die an den Tischseiten hochgestellt wurden und der nassen Decken auf den Tischplatten, hielt sich auf den Backs (Tische) weder Tasse noch Teller. Alles drohte herunter zu rutschen.

Im Buch Bild vom Sturm auf dem Atlantik

Auch an Schlaf war in der Nacht kaum zu denken. Der Wind schleuderte die hochspritzenden Wassermassen gegen unser Fenster. Meine Koje stand längs zur Fahrtrichtung, und da wir kräftig See von backbord bekamen, schleuderte ich im Bett hin und her wie ein windgeschüttelter Apfelbaum. Mein Kollege wusste jedoch eine Lösung. Die Matratze meiner Koje wurde halb aufrecht gestellt und die Schwimmweste darunter geschoben, so lag ich zwischen Wand und halber Matratze eingekeilt. In dieser unbeweglichen Lage machte mein Körper alle Roll- und Schlingerbewegung des Schiffes mit.

Als es am nächsten Morgen hell wurde, wütete der Atlantik, als hätte ein Riesenquirl ihn aufgerührt. Mächtige Wellenberge türmten sich vor dem Bug auf und ließen das Schiff auf und ab tanzen. Die Maschinen machten kaum noch Fahrt.

Im Buch Bild: Manntaue an Deck

Damit man unbeschadet und mit festem Halt über Deck gehen konnte, hatten die Matrosen Manntaue gespannt, denn sie hatten die Ladung in den Luken zu kontrollieren, die nur über das Deck zu erreichen waren.

Unser tägliches Leben an Bord ging trotz der schlechten Witterung ganz normal weiter. Das Maschinenpersonal wartete die technischen Anlagen, und in der Kombüse wurde zwar reduziert, doch weiterhin gekocht, als sei es ein Tag wie jeder andere.

Und draußen wütete die See. Angst spürte ich gar nicht so richtig, denn man gewöhnte sich relativ schnell an die Bewegungen des Schiffes, nur eine gewisse Unruhe durchfloss mich trotzdem.

In Gesprächen meiner Kollegen hörte ich oft das Wort Äquatortaufe, worüber ich mir aber vorerst noch keine Gedanken machte. Später lernte ich das volle Ausmaß dieser Tradition schmerzhaft kennen.

Jetzt hielten wir schon drei Tage dieses schlechte Wetter aus. Man merkte stündlich, wie die Stimmung an Bord schlechter wurde. Und gegen Abend, kurz vor dem Essen, rannte die Decksbesatzung wie wild durch das Schiff. Was war passiert? Eines der beiden Rettungsboote, das an Steuerbordseite, hatte sich am hinteren Teil fast losgerissen.

Es hing schaukelnd und klappernd in den Davits. Die Matrosen trugen wasserdichte Kleidung sowie Schwimmwesten, und das gesamte Mitteldeck wurde mit starken Scheinwerfern ausgeleuchtet. Man versuchte das Rettungsboot mit Stahlseilen gegen weiteres Abreißen zu sichern. Erst nach einer knappen Stunde war es geschafft. Wir versorgten die Decksleute anschließend mit heißen Getränken, und der Erste Offizier lobte sie ausgiebig, was sonst gar nicht seine Art war.

Am nächsten Tag wurde das Boot soweit hergerichtet, dass es bei einem eventuellen Seenotfall problemlos abgefiert werden konnte. Das schlechte Wetter hielt noch drei weitere Tage an. Erst kurz vor Philadelphia ließ sich die Sonne blicken.

Es war ein Segen, wieder völlig normal durch die Gänge laufen zu können, ohne Meter für Meter nur mit Hilfe der Handläufe vorwärts zu kommen. Alle an Bord fühlten sich besser. Von einer Stunde auf die andere stieg die Stimmung. Es lag auch an der Gewissheit, in Kürze wieder an Land gehen zu können. Die Erwartung, etwas anderes als nur Wasser um sich herum zu sehen, ließ die gute Laune aufkommen. Wir erreichten den Hafen frühmorgens. Ich sah zum ersten Mal die USA.

Bevor einer von uns den Fuß auf amerikanischen Boden setzen konnte, kam die Emigration an Bord. Zwei dicke Uniformierte saßen in der Offiziersmesse und hatten unsere Seefahrtsbücher vor sich liegen. Jedes Besatzungsmitglied musste sich ihnen zeigen und so seine Identität belegen. Wir nannten es Gesichtskontrolle.

Am frühen Nachmittag bekam ich frei, so hatte ich Gelegenheit zu einem ausgiebigen Landgang, denn das Auslaufen war erst für den nächsten Mittag vorgesehen. Ich zog mich adrett an, nahm meine Landgangspapiere, ging die Gangway hinunter und betrat erstmalig den Boden der Vereinigten Staaten von Amerika.

Stan Laurel und Oliver Hardy, Roy Rogers und Fuzzy, alle meine Kinohelden aus Kindertagen haben in diesem Land gelebt. Der Spielzeugcolt, den mein Bruder mir von einer Seereise mitgebracht hatte und der mich zum Sheriff gemacht hatte, war seinerzeit hier gekauft worden. Zu all den vergangenen Dingen und Erlebnissen hatte ich eine starke Beziehung aufgebaut und fühlte mich in diesem Augenblick mit ihnen sehr verbunden. Eigentlich unglaublich, doch es war Wirklichkeit, dass ich mich hier in Amerika befand. Wenn mich jetzt meine Kumpel sehen könnten, die auf der Wiese beim Kicken waren oder vielleicht gerade in diesem Augeblick an mich dachten oder über mich sprachen.

Wie dankbar war ich jetzt meinen Eltern, die mir ermöglicht hatten, dies alles erleben zu dürfen. Keinen Gedanken verschwendete ich mehr an Seekrankheit und Heimweh. Alles erschien wie nie da gewesen.

Nachdem ich mich einige Meter vom Schiff entfernt hatte, rief mich der Schiffsjunge, der sich anbot, mich zu begleiten. Ich hatte nichts dagegen, denn es war schon seine zweite Reise, und daher traute ich ihm zu, sich schon ein wenig auszukennen. Seine erste Reise war nach New York gegangen, und wer dort zurechtkommt, findet auch hier in Philadelphia den richtigen Weg.

Der Tag war echt schön. Mit einem Bus fuhren wir in die Innenstadt. Trotz meiner Defizite im Schulenglisch konnte ich mich einigermaßen verständigen. Der Rest wurde mit Händen und Füßen übersetzt. Wir unternahmen einen Streifzug durch Germantown, das vor vielen Jahren von deutschen Auswanderern gegründet worden war. Es befremdete uns sehr, die Amerikaner deutscher Herkunft sprechen zu hören. Ein Gemisch aus Deutsch und gebrochenem amerikanischem Englisch wurde uns in einem großen Festzelt, in dem so etwas wie ein „Dorffest“ stattfand, entgegengeschleudert. Man bewirtete uns sehr freundschaftlich, nachdem sie bemerkt hatten, dass wir deutsche Seeleute waren. Kurz bevor wir das Fest verließen, bat mich ein älterer Herr, sich meine Adresse, Schiffsnamen usw. notieren zu dürfen. Er wollte uns, wenn das Schiff wieder einmal Philadelphia anlaufen sollte, für eine ausgiebige Besichtigungstour abholen. Wir sollten ihm im Gegenzug deutsches Brot mitbringen, natürlich gegen Bezahlung. In den Gesprächen klang immer wieder die Sehnsucht nach gutem deutschem Brot heraus. Man hatte es hier angeblich bislang nicht geschafft, die Fertigung des Sauerteiges mit den dazu gehörigen Naturstoffen so hinzubekommen, wie es in der alten Heimat Brauch war. Wahrscheinlich waren die Zusammensetzung der Hefe oder des Mehles, die technischen Ausstattungen der Bäckereien oder die mangelnden Kenntnisse der Bäcker die möglichen Ursachen für den nicht gelungenen Brotteig.

Leider bin ich in meiner Fahrenszeit nicht wieder nach Philadelphia gekommen, doch habe ich eine ähnliche Bekanntschaft über das Thema deutsches Brot in New York geschlossen.

Von Philadelphia aus schrieb ich erstmals nach Hause. Meine Eltern hatten bestimmt schon auf ein Lebenszeichen von mir gewartet.

Von hier aus nahm die VEGESACK Kurs auf die Florida-Straße. Wir fuhren die Ostküste der USA hinunter in die Karibik. Von Tag zu Tag wurde es wärmer.

Wir fuhren zwar außer Sichtweite der Küste, aber dennoch so nah, um mit meinem kleinen Transistorradio die tollsten amerikanischen Sender zu empfangen. Ich lag abends in der Koje, hatte den kleinen Clip im Ohr und lauschte den aktuellen Hits, wie Hang on Sloopy, Help me Rhonda oder You’ve got your troubles. Die Stationen aus North- und South-Carolina sowie aus Georgia versorgten mich mit den schönsten Songs aus dieser Zeit. Dabei dachte ich oft an meine Kumpel zu Hause, die auf den amerikanischen Sender AFN, der in Weddewarden lag, angewiesen waren, um derart aktuelle Hits hören zu können.

Ich genoss das schöne Wetter und die Vorfreude auf die vor uns liegenden Häfen. Dank eines spanischen Matrosen, der als Gastarbeiter schon längere Zeit auf der VEGESACK fuhr, lernte ich ein wenig Spanisch, was mir half, mich in Mittelamerika unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen verständigen zu können.

Noch ein paar Tage, und dann sollten wir durch den Panamakanal fahren. Ein unbeschreiblicher Gedanke, durch ein Land zu fahren, das den Weg zwischen Atlantik und Pazifik öffnet. In der Schule hatte ich von den gigantischen Anstrengungen gehört, die beim Bau dieser künstlichen Wasserstraße aufgebracht werden mussten. Ich war gespannt.

Obwohl mich die Arbeit ziemlich schlauchte, bereute ich es bis dahin nicht, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Wie auch, denn damals dachte ich keinesfalls an irgendwelche Ängste um einen festen Arbeitsplatz und berufliche Sicherheit.

Dank der körperlichen Beanspruchung hatte ich weder Einschlaf- noch Durchschlafprobleme. Ob auf der Stoßbank (gepolsterte Liegebank in der Kabine), oder an Deck im Liegestuhl in der Sonne, jeden Tag ratzte ich auch in der Mittagspause meine zwei Stündchen. Der oft 12- bis 14stündige Arbeitstag forderte seinen Tribut.

Meine Arbeit erledigte ich gewissenhaft und sorgfältig und gab somit der Führung keinen Grund zur Kritik. Doch langsam kam in mir ein kleines Neidgefühl gegenüber der Küchenbesatzung auf, denn ich strebte trotz der momentanen Zufriedenheit mit meinem Job in der Pantry eine Verwendung in der Kombüse an. Ich hatte mich auch schon beim Chefkoch dafür stark gemacht, mich bei meinen Bemühungen irgendwann freundlichst zu unterstützen.

Als wir Key West (Florida) passierten und weiter südlich fuhren, flogen Aufklärer der US Air Force mehrmals über unser Schiff hinweg. Sie fotografierten die VEGESACK aus allen Richtungen, um unsere Identität und ggf. verdächtige Decksladungen festzustellen. Die Kuba-Krise war noch nicht lange her und zog immer noch ihre Kreise. Und ich dachte dabei an John F. Kennedy. Besonders die Amerikaner, in mancher Hinsicht als übervorsichtig bekannt, vielleicht sogar aus Angst, prüften alles und waren in jede Richtung überaus vorsichtig. Gerade in Philadelphia, das jetzt schon ein paar Seetage hinter uns lag, war die Kontrolle durch die amerikanischen Behörden besonders intensiv gewesen. Nicht nur die schon angesprochene Gesichtskontrolle wurde ausgiebig durchgeführt, auch mussten alle Shop-Artikel, die aus dem Ostblock stammten, versiegelt und verschlossen werden, damit auf diese während der Hafenliegezeit kein Zugriff erfolgen konnte. Der Koch wurde angewiesen, Lebensmittel aus Israel und aus arabischer Herkunft unter Verschluss zu halten, sie durften in dieser Zeit nicht verarbeitet werden.

Ansonsten erlebte ich die Schönheit der Karibischen See. Wir fuhren an malerischen Inseln vorbei und aalten uns mittags in der warmen Sonne.

* * *

Durch den Panamakanal

Endlich hatten wir den Panamakanal erreicht. Wir gingen in der Bucht von Cristobal vor Reede. Ein feuchtheißes Klima herrschte dort und ließ uns kräftig schwitzen, wenn wir an Deck standen. Innen sorgte die Klimaanlage für angenehme Temperaturen.

Der Panamakanal war am 15. August 1914 eröffnet worden. Während der Bauzeit von zehn Jahren arbeiteten mehr als 75.000 Menschen an diesem Projekt. Es mussten über 200 Millionen m³ Erdboden und Fels bewegt werden. Über 400 Millionen $ hatte der Kanalbau verschlungen. Offiziell kamen weit über 7.000 Menschen um, doch die Dunkelziffer war bestimmt weitaus höher, denn viele Arbeiter wurden gar nicht registriert.

Internationale Handelsschiffe werden speziell im Hinblick auf die Kanalpassage gefertigt, angepasst an die Größe der Schleusenkammern, die 33,5 Meter breit, 305 Meter lang und bis zu 26 Meter tief sind.

Pläne für den Bau eines Kanals zwischen dem Atlantik und dem Pazifik hatte es über Jahrhunderte gegeben, seine Vorteile lagen auf der Hand. Man wollte den Umweg ums Cap Horn, ca. 8.000 Seemeilen Fahrtstrecke, einsparen.

Carlos V. von Spanien ordnete bereits 1534 eine Untersuchung dazu an; die Franzosen begannen 1880 mit dem Bau. Jedoch nach zehn Jahren gaben sie mehr oder weniger auf, denn das feucht-schwüle Klima begünstigte die Ausbreitung von Epidemien, an denen Tausende starben. Die USA witterten ihre Chance, kauften die Rechte am Kanalbau und förderten nach besten Kräften die Unabhängigkeitsbewegung in Panama, das damals noch eine kolumbianische Provinz war. Die Amerikaner verhalfen den Einwohnern der Region so um 1903 zu einer eigenen Republik. Innerhalb von zehn Jahren wurde der 80 Kilometer lange Kanal errichtet, der 1914 eröffnet wurde. Zu Spitzenzeiten waren 35.000 Bauarbeiter gleichzeitig beschäftigt.

Vor Beginn unserer Durchfahrt kamen Mitarbeiter der Kanalbehörde und Lotsen auf unser Schiff, begleitet von einer Gruppe von rund 20 Männern, die bei der Durchfahrt durch die Schleusen halfen. In unserem Heimathafen würde man sie „Festmacher“ nennen. Sie legten eine außergewöhnliche Ruhe an den Tag. Es schien, als würden sie jeden Handgriff vorher besprechen und durchdiskutieren. Im Wesentlichen beschränkt sich die Aufgabe der Männer aus Panama auf das Verbinden und Ziehen von Befestigungsleinen.

Bei der Fahrt durch die Schleusen übernehmen elektrische Lokomotiven, die durch Stahltrossen mit dem Schiff verbunden sind, die Motorenarbeit.

Wir durchfuhren drei jeweils zweispurige Schleusenpaare, wobei diese aber keinen etwaigen Höhenunterschied zwischen dem Atlantik oder dem Pazifik überwinden sollten, denn diese befinden sich etwa auf gleicher Höhe. Vielmehr wurde das Schiff auf die Höhe (ca. 9,5 m) des Gatunsees, eines Süßwassersees, durch den der Kanal hindurchführt, angehoben.

Das Durchfahren des Kanals ist eine kostspielige Angelegenheit. Eine einfache Durchfahrt beläuft sich auf durchschnittlich 50.000 $, die vorher von dem hiesigen Schiffsmakler bei einer autorisierten Ortsbank in Panama bezahlt werden müssen.

Innerhalb von 24 Stunden werden etwa 36 Schiffe durch den Kanal geleitet. Mit Beginn der US-Kreuzfahrtsaison sind es sogar mehr. Das Verkehrsaufkommen stößt dann fast an die Grenzen der Kapazität.

Zum Ende der Durchfahrt werden die Miraflores-Schleusen passiert. In unmittelbarer Reichweite liegt hier Panama-Stadt. Man kann von einer der Aussichtsplattformen vom Festland her das Schleusen der Schiffe beobachten.

Beendet wird die Durchquerung in Richtung Pazifik mit einer Fahrt unter der einzigen den Kanal überspannenden Brücke hindurch, der „Brücke der Amerikas“. Dies ist die Fortsetzung der legendären amerikanischen Route 66, die Mexico und anschließend als „Panamericana“ Südamerika durchquert und bis hin nach Terra del Fuego (Feuerland) im Süden Chiles führt.

Seit man 2006 durch einen Volksentscheid in Panama beschloss, die Schleusen für noch größere Schiffe zu erweitern, liefern sich Naturschützer und Kanalbetreiber einen gigantischen Wettstreit. Die neuen Schleusen sollen mehr als doppelt so groß als die bestehenden werden. Für die Erweiterung müssen für eine der Schleusen etwa 50 Millionen Kubikmeter Erde bewegt werden. Allein diese Tatsache lässt erahnen, welche Dimensionen dieser Umbau haben wird.

* * *

Äquatortaufe

Nach der Durchfahrt durch den Panamakanal ging es weiter in südliche Richtung, wobei sich an Bord eine außergewöhnliche Hektik bildete und eine eigentümliche Stimmung innerhalb der Besatzung aufkam. Irgendwann wurde die Katze aus dem Sack gelassen. Die Äquatortaufe stand bevor. Es sollten fünf Täuflinge nach althergebrachtem Ritus äquatorial getauft werden. Mein Vater hatte mir schon vor Antritt der Reise die reinsten Schauermärchen erzählt: Kielholen usw. Doch nichts davon hatte ich für bare Münze genommen. Und hier an Bord ging jetzt das Geschichtenerzählen weiter.

Der Beginn dieses sonnigen Tages mit arschglatter See und herrlichem Sonnenaufgang sollte der Anfang qualvoller Stunden für mich werden, als ein Mitglied unserer Besatzung nach dem Frühstück in der Pantry vor mir stand und mich mit barschem Ton aufforderte, ihn zu begleiten. Ich dachte erst an einen Spaß, doch als er mich ziemlich rüde den Niedergang zum Hauptdeck runter schubste, war ich sofort ruhig und willig. Er begleitete mich in meine Kabine, wo ich mich ausziehen musste und anschließend in Badehose wieder vor dem auf dem Gang wartenden „Polizisten“ zu erscheinen hatte.

In Windeseile hatte er mir die Hände auf dem Rücken gefesselt und befahl, mich unverzüglich in Richtung Ankerspill zu bewegen. Als ich die Treppe ins Kabelgatt (Raum im Bug des Schiffes) herunterstieg, sah ich vier weitere Gestalten mit verbundenen Augen neben dem Kettenkasten (Schacht, in dem die Ankerkette bewegt wird) hocken. Man hatte ihnen ebenfalls die Hände auf dem Rücken gefesselt. Mit einem kräftigen Stoß landete ich neben meinen Leidensgenossen. Wir wagten nicht zu sprechen, denn ein schwarz angemalter Aufpasser schwang ständig eine Holzlatte und signalisierte damit seine wilde Entschlossenheit, gegen eventuellen Ungehorsam durchzugreifen. Es herrschte eine stickige Luft in diesem Raum ohne Fenster, in dem Farbeimer und Tauwerk den größten Platz einnahmen. Draußen zeigte das Thermometer mindestens 35 bis 40° C bei minimalem Fahrtwind und totaler Flaute. Mir klebte die Zunge am Gaumen fest.

Nach knapp zwei Stunden wurden wir zusammengebunden aus unserem Verlies geführt. Als man uns am Achterdeck von den Augenbinden befreite, empfing uns eine grölende Menge, die sich um das hölzerne Schwimmbecken gruppiert und schon einige Flaschen Bremer Gerstensaftes intus hatte. Auf dem Hauptdeck hinter dem Kran stand Neptun mit Gattin. Ich erkannte unter den Maskierungen den Storekeeper und den Bootsmann. Neben dem Schwimmbecken lag auf zwei Holzböcken eine Leiter, worauf Täufling Nr. 1 mit groben Stricken festgebunden wurde. Aus einem Wassereimer flößten ihm zwei schwarz angemalte Matrosen irgendeine übel schmeckende Brühe ein, die er unmittelbar in hohem Bogen wieder ausspuckte. Anschließend seiften sie seinen Körper mit einer Creme ein, deren Substanzen noch am nächsten Tag eine leichte Hautrötung verursachten. Mit einem hölzernen Rasiermesser, das eine Klingengröße von ca. einem Meter aufwies, rasierte man die Paste wieder herunter. Sie nahmen auf Unebenheiten im Gesicht und sonstige Körperteile keine Rücksicht. Gegen etwaige Krankheiten wurde dem Täufling eine fünfmarkstückgroße Tablette verabreicht, die mit Heringsbrühe runter gespült werden musste. Von seinen Fesseln befreit, flog er in hohem Bogen in das mit Seewasser gefüllte Schwimmbecken, wo bereits zwei Matrosen auf ihn warteten. Sie hatten sich Oberkörper und Arme kräftig eingeölt, damit sich der Delinquent nicht an ihnen festhalten konnte. Nachdem er für einige Sekunden unter Wasser gehalten wurde, tauchte er prustend und spuckend auf. Wir konnten nicht verstehen, was er ihnen antwortete, als er nach der Höhe seiner Spende gefragt wurde, jedoch erfolgte ein neuer Tauchgang. Der nächste und übernächste dauerte entsprechend länger. Erst nach dem fünften Abtauchen zog man den völlig entkräfteten Ing.-Assi aus dem Becken.

Als nächster durchlebte ich die Leidenstour. Mich kostete die Taufe drei Kasten Bier, eine Kiste Barcardi und vier Flaschen Dimple Whiskey.

Mir war am nächsten Tag immer noch schlecht von „Tablette“ und Heringsbrühe. Sie verursachten mir Magenbeschwerden, als hätte ich mich drei Tage lang nur von Bier und Schnaps ernährt.

Die anlässlich der Äquatortaufe von den Täuflingen „gespendeten“ Getränke sollten nach dem Ladehafen auf der Heimreise im Rahmen einer Decksfete getrunken werden.

* * *

Unser Zielhafen Guayaquil in Equador war in jeder Beziehung eine schwülheiße und vor Schweiß tropfende Hafenmetropole im Südwesten des südamerikanischen Landes, die schon vieles überstanden hatte, seien es Feuersbrünste, Piratenüberfälle, Naturkatastrophen oder Gelbfieberepidemien.

Die Schiffsführung hatte für den Landgang einen besonderen Verhaltenskatalog erstellt und an das schwarze Brett geheftet, um uns vor unliebsamen Konflikten zu schützen, denn in dieser Stadt herrschte eine Kriminalität, die von keiner anderen Hafenstadt zu überbieten war. Besonderen Wert legte der Kapitän auf den Hinweis, keinesfalls allein den Landgang anzutreten, denn mit hundertprozentiger Sicherheit käme man nur noch mit der eigenen Haut bekleidet zurück.

Wir wurden frühmorgens auf Reede gelegt, und mit dem ersten Blick aus dem Bullauge erkannte ich in der Morgendämmerung die Lichter der Stadt. Der unangenehme Gestank eines nahe gelegenen Schlachthofes, vermischt mit den aufsteigenden Ausdünstungen des Flusses, knallte mir entgegen, als ich die Tür zum Ausgang öffnete und an Deck gelangte. Ich verzichtete auf eine weitere Beobachtung der Umgebung und begann meinen Arbeitstag.

Im Laufe des Vormittags verholten wir an die Pier, und kurz darauf wurden die Vorbereitungen für das Beladen unseres Schiffes getroffen. Es dauerte nicht lange, und das Deck wimmelte von einheimischen Arbeitern. Jeder von ihnen hatte irgendetwas zu verkaufen oder wollte kaufen oder tauschen. Seit wir auf Reede lagen, hatte sich ein kleines Boot längsseits gelegt, dessen Besitzer Körbe voller Gemüse, Obst und andere Feldfrüchte geladen hatte. Jetzt, da wir steuerbords am Pier lagen, hatte er sein Boot an Backbord fest gemacht. Ein Arbeiter hatte ihm von Deck aus einen Tampen runter geworfen, mit dem er seine Schaluppe vertäute. Lautstark rufend versuchte er seine Waren zu verkaufen. Sein Anbieten wurde immer lauter und intensiver. Einige der Arbeiter ließen Seile runter, an denen sie kleine Körbe mit Früchten von seinem Boot hoch zogen. Das Geld wurde auf dem Rückweg im Korb nach unten gelassen.

Das obere Deck, wo meine Pantry lag, war für das Heer der Verladearbeiter tabu. So hatten wir Ruhe vor den ehrgeizigen Geschäftemachern.

* * *

Landgang in Guayaquil

Am Nachmittag wollte ich mich einer Gruppe von Matrosen und Maschinenpersonal anschließen, die sich für den Landgang vorbereiteten. Der Erste Offizier ermahnte mich, vor 22 Uhr wieder an Bord zu sein. Ein Matrose, dessen Wache um Mitternacht begann, garantierte persönlich meine pünktliche Rückkehr. Ich freute mich, nach den vielen Tagen an Bord endlich mal wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und andere Menschen zu sehen.

Die Seeleute kannten sich aus. Doch niemand von meinen Landgangskollegen war an Sightseeing oder sonstigem Besichtigungsprogramm interessiert. Worauf sie „Lust“ hatten, sollte ich bald zu an eigenem Leib zu spüren bekommen. Es dauerte nicht lange, und wir saßen in einer Bar an der Theke. Inmitten des Raumes wuchs ein Baum, und die Musikbox war mit einem Stacheldrahtverhau umspannt. Dies alles ließ im ersten Moment kein Wohlfühlen in mir aufsteigen. Hier hatte ich Gelegenheit, Alkohol zu trinken, ohne von der Schiffsführung erwischt zu werden. Ehe ich mich versah, hatte ich ein Glas Cuba-Libre vor mir stehen, was auf Kommando leer zu trinken war. Der süße Rum ließ mich mutig und entspannter werden.

Nachdem einige der Matrosen in den im Obergeschoss liegenden Zimmern verschwunden waren, nahm mich mein Aufpasser am Schopf und übergab mich der Chefin des Etablissements, die mich an eine leicht bekleidete Schönheit weiterreichte. Diese hätte in einem Western die Rolle einer Indianerin ausfüllen können. Wie unter Drogen gesetzt folgte ich willig dieser Schönheit. Ich bekam nur noch das Schließen der Fensterläden mit, dann fiel ich in einen von fremder brauner Haut und warmem Atem bedeckten traumartigen Zustand. Erst, als ich wieder an der Theke saß und die Erfrischung des kalten Wassers wirkte, kam ich langsam zu mir und realisierte das Erlebte.

Meine Begleiter belohnten mich mit weiteren Getränken, die ich jedoch ungetrunken heimlich ausleeren konnte. Die Menge, die ich bereits intus hatte, reichte, um mich nach meiner pünktlichen Heimkehr an Bord in einen massiven Tiefschlaf zu versetzen.

Erst das polternde Brüllen der Deckswache ließ mich munter werden. Trotz eines schweren Brummschädels setzte sich ein Erinnerungsfilm in Gang, dessen traumhaften Höhepunkt ich noch einmal versuchte Revue passieren zu lassen. Irgendwie fühlte ich mich um einige Jahre älter, versetzt in einen anderen Jahrgang.

Das Ereignis vom Vortag beschäftigte mich jede Sekunde. Jede Sequenz versuchte ich zurück zu holen, gegenwärtig zu machen. Das Geräusch der Fensterläden und ihre Stimme empfand ich immer noch klingend in meinen Ohren.

Jeden einzelnen meiner Handgriffe, die mir meine Arbeit abverlangte, verband ich mit dem Eintauchen in diesen neuen Abschnitt meines Erwachsenwerdens. Eine gewisse Genugtuung schwang wie eine Hintergrundmusik ständig mit. Dieses süße Vorkommnis erschien mir wie eine neuerliche Äquatortaufe.

Das Beladen des Schiffes zog sich über fast drei Tage hin. Jetzt konnte ich es nicht erwarten, endlich abzulegen und Richtung Europa zu schippern, denn ich freute mich trotz eines Umweges über Göteborg, wo die Hälfte der Ladung gelöscht werden sollte, wie wahnsinnig auf zu Hause.

Am ersten Seetag nach dem Auslaufen stellte ich fest, dass sich bei so manchem Landgänger eine gewisse Unruhe einstellte. Die Besatzungsmitglieder spaßten auf eine seltsame Art und Weise miteinander. Verschiedentlich rätselten sie, wer in den nächsten Tagen Millionär sein würde. Ich dachte erst einmal an einen Wettbewerb, und auf meine diesbezüglich gestellte echt dumme Frage hin fiel die Hälfte der Nebenstehenden fast in Ohnmacht. Bis man mich aufklärte.

Bei manchem Seemann, der sich im Ladehafen von einer der Schönheiten hat verwöhnen lassen, sollte sich eine seltsame Art des Wasserlassens einstellen. Der Körper würde sich wegen Schmerzen dabei leicht nach vorn beugen. Nachdem dann der Dritte (3. Offizier = Sanitäter) ein positives Abstrichergebnis diagnostiziert hatte, sollte die Infektion nach ein paar Tagen und aufgrund der Verabreichung einiger Millionen Einheiten „Peniszillin“ (Penicillin) abklingen. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies die Erklärung der alten Fahrensmänner war.

Glücklicherweise war dieser Kelch an mir vorüber gegangen.

* * *

Bootsmanöver

Die erneute Durchfahrt durch den Panamakanal war wieder aufregend und interessant.

Und als wir wieder durch karibische Gewässer fuhren, ertönte am frühen Morgen die Sirene, die unweit meiner Kabine auf dem Gang angebracht war: Bootsmanöver!!!

Jetzt wurde der Seenotfall simuliert und das Ausbooten geübt. Neben meiner Koje hing ein kleines Schildchen, auf dem abgedruckt stand, was ich im Seenot- oder Brandfall zu machen hatte und wo mein Platz war. Ich war mit anderen dafür zuständig, das Rettungsboot abzudecken. Nachdem ich meine Schwimmweste gepackt und das Deck betreten hatte, sah ich, dass schon einige Besatzungsmitglieder dabei waren, die Verlaschung des Rettungsbootes zu lösen. Eine ziemliche Aufregung machte sich in mir breit.

Die VEGESACK trieb, ohne Fahrt zu machen und bewegte sich leicht. Obwohl es schon Tag werden wollte, waren die Deckscheinwerfer eingeschaltet. In dieser gespenstischen Atmosphäre sah ich den Kapitän auf dem Oberdeck stehen. Er hatte die Arme hinter sich verschränkt und beobachtete das Geschehen. Auf dem Lukendeckel gab der 1. Offizier laut Anweisungen über ein Megaphon.

Schnell war das Boot abgedeckt. Die Deckbesatzung machte es bereit zum Abfieren. Auf Anweisung des 1. Offiziers bestiegen 4 bis 5 Leute, mich eingeschlossen, das Rettungsboot. Anschließend wurde es in die durch leichte Dünung bewegte See gefiert. Als wir zur Hälfte „unten“ waren, kam uns mit lautem Getöse die Wasseroberfläche entgegen, um mit einem kräftigen Klatschen an die Unterseite des Bootes wieder abwärts zu verschwinden. Mit einem lauten Platschen setzten wir auf. Ich gewahrte, dass plötzlich zusätzlich 5 bis 6 Besatzungsmitglieder an den Tauen, die von oben in das Boot ragten, zu uns herunter hangelten. Als sie sicher unten waren, kamen die Kommandos, die Haken aus den Blöcken zu lösen. Kurz darauf war das Boot frei, und wir begannen, uns in die Riemen zu legen und zu pullen.

Geplant war, eine Runde um die VEGESACK zu pullen, um dann wieder an die Blöcke zu gehen. Als wir den Bug passierten, rief uns der Kapitän über Megaphon zu, dass wir so weit vom Schiff wegpullen sollten, bis wir im Radar zu sehen sind. Nach Aussage des im Boot befindlichen 3. Offiziers wäre das über eine halbe Seemeile.

Also gab er Kommando, das Rettungsboot in Fahrt zu bringen. Die Dünung ließ es kräftig auf und ab gehen. Hätte ich nicht schon früher meine Seekrankheit durchgemacht, wären mir spätestens jetzt die Erbsen durch die Nase geflitzt.

Nach einer gut einstündigen Paddelei kehrten wir ziemlich kaputt an die Blöcke zurück und wurden wohlbehalten in die Davits gezogen.

In der darauf folgenden Manöverkritik lobte uns die Schiffsführung, und wir nahmen nach einer ausgiebigen Dusche unsere eigentliche Arbeit wieder auf.

* * *

Die Überfahrt nach Schweden verlief ohne bedeutsame Zwischenfälle. Petrus meinte es gut mit uns. Nur eine kurze Sturmfahrt von zwei Tagen ließ uns schlecht schlafen.

Göteborg präsentierte sich mir als eine sehr saubere und ordentliche Stadt. Obwohl wir nur ganze 18 Stunden brauchten, um die Teilladung abzuliefern, ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstens für einen kleinen Rundgang mal kurz in die Innenstadt zu fahren.

Doch die große Erwartung richtete sich voll und ganz auf meine erste Heimkehr in meine Heimatstadt. Schon den ganzen Tag war ich von einer seltsamen Nervosität aufgewühlt. Alle Vorbereitungen, die unser Schiff in ein vorschriftsmäßiges Erscheinungsbild versetzen sollten, waren erledigt. Die VEGESACK war herausgeputzt wie frisch in Dienst gestellt. So konnte das Einlaufen in den Heimathafen würdig gestaltet werden. Die Reedereiführung kommt nämlich wachen Auges an Bord und prüft unbemerkt den Zustand des Schiffes.

Als wir den Weserlotsen an Bord nahmen, war es Mittag. Noch gute drei Stunden Revierfahrt, bis wir vor der Kaiserschleuse lagen. Ich hatte es fast geschafft. Meine erste Seereise, randvoll mit schönen lebensprägenden Ereignissen, neigte sich dem Ende entgegen. Mein Streben nach dieser Art Arbeit hatte sich für mich persönlich vorerst als richtig erwiesen.

Die Schlepper nahmen uns vor der Schleuse auf die Haken und zogen die VEGESACK in die Schleusenkammer. In der kleinen Gruppe Menschen, die auf der Schleusenmauer standen, erkannte ich meinen Vater und unseren Hund, der brav neben ihm saß. Meine Freude hierüber war kaum zu beschreiben.

In den folgenden fünf Jahren, die ich bei der Seefahrt blieb, versäumte es mein Vater nicht ein einziges Mal, beim Einlaufen meines Schiffes am Pier zu stehen. Und immer begleiteten ihn der Hund und später auch mein Neffe.

Zwar konnte ich nicht bei jeder Heimkehr sofort mit nach Hause fahren, sondern musste erst meine Arbeit erledigen, was ihn aber nicht daran hinderte, auf mich zu warten oder mich zu einem späteren Zeitpunkt am Bananenschuppen abzuholen.

* * *

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