Track Planung

Wie plant man so eine lange Radreise?

Angefangen habe ich mit der bereits bekannten Strecke von Krumbach (Schwaben) bis Trient (Trento). Diese bin ich 2017 bereits im Rahmen der Via Claudia Augusta Radtour gefahren.

Damals habe ich meine Touren noch mit Bikemap geplant.
Also begann ich bis Trient (Trento) die alte GPX Datei mehr oder weniger 1:1 zu übernehmen.

Generelle Planung

Die Planung der Strecken benötigte durchaus einige Zeit. Ab Trient (Trento) kannte ich dann die Strecke quasi nicht mehr, und habe mich dann auf die bestehenden Radwege konzentriert. Dazu nutze ich teilweise bestehende Radwegkarten aus Italien, oder suchte mir Blogs anderer Radfahrer, aus denen ich Informationen zur Strecke nutzte.
Wenn möglich habe ich natürlich Radwege genutzt, da das Fahren auf den Straßen nicht gerade schön und sicher ist. Allerdings war das nicht durchgehend möglich oder es war von den Höhenmetern her nicht sinnvoll.
Am Ende muss ich allerdings sagen das es selbst auf viel befahrenen Straßen immer erstaunlich gut funktioniert hat, und ich während der ganzen Tour keine einzige gefährliche Begegnung mit einem anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer hatte.

Die Kilometer der Tagesetappen setzen sich aus für mich 2 wichtigen Faktoren zusammen: Erstens wollte ich nicht zu lange brauchen sondern wollte mein Ziel relativ zügig erreichen. Und zweitens war es dem Überraschungseffekt geschuldet.  (Siehe unten)
Allerdings war ich wirklich skeptisch ob das ganze so funktionieren kann. Vor allem die ersten 2 Tage waren mit dem vielen Kilometern sowie Höhenmetern eine echte Herausforderung.
Dennoch haben alle Planungen bis zum Ende funktioniert. Über etwaige Abweichungen werde ich in den Tagesberichten schreiben.

Streckenoptimierung

Schnell fielen mir wieder unnützen Abschnitte, Abbiegungen oder unnötige Höhenmeter der vorherigen Tour ein. Diese galt es dieses mal zu verhindern bzw. zu verringern. Deshalb wurden alle Tracks von den Höhenmetern her und auch -sofern möglich- generell so optimiert, das man nicht durch volle Innenstädte oder vielbefahrene Verkehrsknoten muss.
Es ist sinnvoller eine Seitenstraße zu nutzen anstatt sich durch eine volle Fußgängerzone zu drängeln, wo man am Ende dann doch schieben muss. Gleiches gilt für schmale Hauptstraßen die man sich mit LKW, Bussen etc. teilen muss.

Das größte Augenmerk setzte ich allerdings auf die "Höhenmeter Optimierung".  Es ist oft so das man mit den Radwegen so umgeleitet wird um zum Beispiel nicht in einer Verkehrsreichen Straße fahren zu müssen, oder möglichst viele Sehenswürdigkeiten auf der Strecke zu sehen. Natürlich macht das durchaus Sinn. Aber manchmal quält man sich dadurch einen steilen Berg hoch, um diesen dann 50 Meter später wieder runter zu fahren, nur um nicht 200 Meter Hauptstraße fahren zu müssen. Diese Optimierungen habe ich natürlich nur soweit umgesetzt um meine Sicherheit nicht zu gefährden. 

Als Beispiel:
Bei manchen Abschnitten fährt man 3 Kilometer Umweg, spart sich aber 150 Höhenmeter. Oder man schiebt in einer Stadt 200 Meter auf dem Fußweg und muss dafür nicht einen steilen Hügel hoch fahren der zum Beispiel die Hauptstraße meidet.

Im Endeffekt gibt es aber keine perfekte Planung. Mir ging es in erster Linie auf der durchaus straffen Tour nicht noch unnötige Kräfte zu verschenken.
Natürlich kosteten mich diese Änderungen des Öfteren einige Sehenswürdigkeiten oder bescherte mir fast unüberwindbare Hindernisse sowie gesperrte Wege oder Straßen.

Aber das gehört einfach dazu. Sonst wäre es ehrlich gesagt auch ziemlich langweilig.

Hinweis:
Wer Tracks der Radreise oder Teile davon übernehmen möchte, sollte bitte diese hier genannten Punkte zur Streckenoptimierung beachten!
Es werden wie gesagt teilweise Radwege verlassen oder Umwege gefahren.

Überraschung

Das besondere an der Tour war die Überraschung. Es wusste nur eine Person über mein eigentliches Ziel Rom Bescheid. Für alle anderen galt die Aussage: "Ich fahr mal an den Gardasee und dann vielleicht noch bis Verona".
Eine Person wurde aus Sicherheitsgründen allerdings eingeweiht das im Falle eine Unfalls etc. jemand über meine geplante Strecken Bescheid weiß.