Nun ist es also bewiesen das scheinbar wirklich alle Wege nach Rom führen! 🙂
Wie lautet mein persönliches Fazit zu dieser Tour?
Als erstes: Die Tour war einmalig! Selbst wenn ich die Tour exakt nochmals so fahren würde, wäre diese sicher nicht die selbe.
Als zweites hat es trotz aller Anstrengungen und mancher Niederlagen riesigen Spaß gemacht sich durchzukämpfen, um am Ende am Colloseum in Rom zu stehen.
Ich freute mich wirklich seit der Entscheidung das ich diese Tour fahre auf diesen Moment und die große Herausforderung. Die Eindrücke was man in den 9 Tagen alles gesehen und erlebt hat, kann man nicht in Worte fassen. Was ich ebenfalls Positiv werten muss waren die Leute die ich auf der Strecke getroffen habe. Es ergaben sich immer wieder nette Gespräche.
Ebenfalls empfand ich die Ruhe alleine zu fahren sehr angenehm. Es verstehen auch heute viele Leute immer noch nicht warum man sich solche Touren aufhalst. Natürlich kam ich körperlich etwas abgeschlagen am Ziel an, dennoch war die ganze Fahrt im geistigen Sinne komplette Entspannung für mich.
Auf der anderen Seite hatte ich aber auch Glück. Ich hatte keinen Unfall, keine Panne, und keine Gesundheitlichen Probleme. Die Streckplanung war bis auf Kleinigkeiten sehr gut. Die Unterkünfte auf der Tour waren immer sauber und zweckmäßig für meinen Aufenthalt. Auch waren die Gastgeber allesamt freundlich und zuvorkommend.
Für mich ist das Fazit der Tour daher komplett positiv!
Würde ich die gleiche Reise genauso nochmal machen?
Als ich wenige Tage wieder Zuhause war und das gefragt habe, musste ich diese Frage immer sofort mit Nein beantworten.
Allerdings hielt dieses "Nein" keine 2 Wochen an. Dies war natürlich dem geschuldet das sich mein Körper noch nicht ganz von der Tour erholt hatte, und das es mir beim zurückdenken an die Tagesetappen schon schlecht wurde.
Natürlich würde ich die Tour nochmal machen. Nur eben mit anderen Etappen.
Kann man diese Tour so empfehlen?
Definitiv Ja!
Allerdings führen viele Wege nach Rom. Man muss daher nicht so fahren. Ich würde selbst einige Abschnitte umplanen.
Lohnte sich die durchaus um einiges aufwendigere Planung im Vergleich zu der Via Claudia Augusta Tour?
Auf jeden Fall! Sicherlich wurden wieder einige Kleinigkeiten gefunden die man noch optimieren kann. Dennoch war die Tour wesentlich entspannter und machte dann noch mehr Spaß. Einerseits war es "Stress" sein geplantes Tagesziel erreichen zu müssen, weil man die Unterkunft dafür bereits am Vorabend gebucht hatte, andererseits hatte man wiederum sicher eine Unterkunft. Gleiches galt für die Heimreise mit dem Zug über Verona. Das Ticket vorab zu kaufen war die beste Entscheidung.
Auch die Optimierung bezüglich Höhenmeter und die Vermeidung von großen Innenstädten machte sich mehrfach bezahlt.
Kann man die Tagesetappen als GPX herunterladen und verwenden?
Alle Tagesetappen sind unter GPX Tracks verfügbar. Hier sind die Tracks in Komoot und bikemap.net verlinkt, und können dann dort heruntergeladen werden. Der Download ist allerdings nur mit einem Komoot Account sowie dem entsprechenden Paket (Region oder Welt) möglich. Was für den Bikemap.net Download benötigt wird, kann ich leider nicht sagen, da ich bikemap nicht mehr nutze.
Ein direkter Download der Tagesetappen wird aktuell nicht angeboten. Auf Nachfrage verschicke ich die Tracks aber auch gerne per Mail.
Wie genau sind die GPX Tracks der Tagesetappen?
Die hier verlinkten Tagesetappen sind 1:1 die gefahrenen Tagesetappen wie diese durch den GPS Tacho aufgezeichnet worden sind. Diese wurde nicht bearbeitet.
Wichtig! Diese Tracks beinhalten auch Falschfahrten oder Ausreißer vom GPS. Dennoch kann man die Tracks als Vorlage für die Planung verwenden.
Ist es im Juli nicht zu heiß?
Natürlich sind die Temperaturen im Juli gerade in der Toskana meist sehr heiß und können wie ich selbst erlebt habe auch von starken Gewittern begleitet werden.
Da ich aber regelmäßig bei hohen Temperaturen mit dem Rad unterwegs war, traute ich mir das zu. Lediglich um die Florenz Gegend hatte ich auch mal kleinere Problem mit der Hitze. Dort sprechen wir aber von Temperaturen von über 40° (und mehr) im Schatten die es damals hatte. Damit hatten selbst einheimische ihre Probleme.
Ich gehe jetzt aber trotzdem so weit zu sagen das ich es nicht empfehlen würde so eine Tour im Juli zu machen. Andererseits muss das jeder einzelne für sich selber Wissen.
Wer sich das zutraut sollte natürlich körperlich fit sein , und sich bewusst sein das nicht jeden Tag gleich gut drauf ist und deswegen auch die Hitze mal mehr oder weniger gut weg steckt. Ein weiterer Lebenswichtiger punkt ist in jedem Fall die Trinkwasserversorgung.
Sollte die Tour mit mehreren Personen geplant sein, würde ich davon abraten im Juli zu fahren. Nicht jeder ist gleich.
Gibt es auf der Strecke genügend Möglichkeiten um Verpflegung einzukaufen?
Pauschal nicht zu beantworten. Hängt immer von der gewählten Routenplanung ab.
Ich habe meist das Wasser aus den zahlreich vorhandenen Brunnen verwendet. Diese sind aber auch nicht in allen Gebieten so zahlreich vorhanden bzw. zu finden. Zum Essen habe ich mir am Vorabend immer für die Tour etwas gekauft. Natürlich gibt es aber auch viele kleine lokale Einkaufsmöglichkeiten.
Ist das noch Gesund so viel in kurzer Zeit/pro Tag zu fahren?
Ganz klares Nein. Die 9 Tage auf dem Rad mit anschließend 3 Tage Rom zu Fuß besichtigen und 2 Tage Verona zu Fuß Besichtigung, sowie die Heimreise mit dem Zug haben auch bei mir Spuren hinterlassen. Man kann täglich gar nicht so viel Essen wieviel man an Kalorien auf der Tagesetappe verbraucht. Ich habe damals einige Kilo abgenommen.
Weiterhin schwemmt das viele Schwitzen sowie Wasser trinken den Körper komplett aus. Mann muss danach unbedingt seine Reserven wieder auffüllen, und dem Körper auf jeden Fall Ruhe gönnen.
Macht es Sinn so viele Kilometer pro Tag zu fahren?
Das die Etappen von mir so gelegt wurden hatte 3 Gründe: Urlaubsdauer, Überraschung, Rückreisemöglichkeit.
Um es abzukürzen:
Es hat trotz aller Anstrengungen und mancher Niederlagen riesig Spaß gemacht sich da durchzukämpfen, um am Ende am Colloseum in Rom zu stehen.
Für mich immer noch ein einmaliges Erlebnis in meinem Leben.
Dennoch würde ich nicht mehr so viele Kilometer an einem Tag fahren. Es ist erstens der Gesundheitliche Aspekt und zweitens übersieht man so viel an der Strecke wo man hätten besichtigen können.
Wurden die "Fehler" die auf der Via Claudia Tour damals gemacht wurden dieses mal verhindert?
Die Planung war um einiges besser als die damals erste große Via Claudia Tour nach Venedig.
Verbesserungen: GPS Tacho, Streckenführung allgemein, Unterkunft Buchungen, Optimierung Verlauf/Höhenmeter, Organisation Rückreise
Trotzdem gab es das ein oder andere was ich das nächste mal anders machen oder verbessern würde.
Lohnt sich die Strecke von der Landschaft und den Aussichten her?
Auf jeden Fall! Ich hatte natürlich das volle Programm von Anfang bis zum Ende.
Aber auch wenn nur Teilstücke gefahren werden lohnt es sich definitiv. Alleine schon die Pinienalleen in der Toskana sind wirklich wie im Film.
Die Frage selbst ist meist mit den Bildern bereits beantwortet.
Wieviel Pannen gab es auf der Tour mit dem Fahrrad?
Ich hatte auf der ganzen Tour keine einzige Panne. Dies ist aber nicht selbstverständlich. Es ist ratsam diverse Gegenstände für die Reparatur des Fahrrads mitzuführen. Wer keine Möglichkeit hat sein Fahrrad selber zu reparieren, oder die Panne am Fahrrad zu groß wäre, dem empfehle ich ebenfalls die Tagesetappenplanung entsprechend auszulegen das Bahnhöfe, Werkstätten etc. in der näheren Umgebung sind.
Reichte der Platz in den Packtaschen wirklich aus?
Natürlich nicht. Die Taschen waren vor Abreise mehrmals gepackt worden, und jedes mal wurde wieder etwas entfernt um mehr Platz zu haben. Wichtig ist nur das man selber damit klar kommt, mit dem was man dabei hat. Kleidung kann man auch unterwegs waschen. Tagsüber hat man mehr oder weniger nur seine Fahrradbekleidung an. Für Abends zum Essen oder einkaufen hatte ich dann (2 Satz) andere Kleidung. Diese kann man wenn man aufpasst auch mehrmals tragen (wird ja in der Regel die wenigere Zeit getragen) bevor man diese dann ebenfalls unterwegs wäscht. Das muss aber jeder für sich selbst handhaben. Es gibt ja zum Beispiel auch noch Taschen für das Vorderrad.
Gibt es auf der Strecke die Möglichkeit die Tagesetappen oder ganze Abschnitte abzukürzen?
Natürlich kann man je nach Lage der Etappen einige Abschnitte der Tour zum Beispiel mit dem Zug abkürzen. Dies ist in Italien auch sehr einfach und günstig. Wer dies eventuell in Betracht zieht, sollte seine Tagesetappen dann aber bereits im Vorfeld danach ausrichten. Es bringt nichts dann dort zu fahren wo im Umkreis weit und breit kein Bahnhof ist.
Es gibt teilweise auch Bustransfers zum Beispiel über den Fern- oder Reschenpass, wie ich damals bereits bei der Via Claudia Tour gelesen habe. Wie und ob das ganze aber funktioniert weiß ich nicht.
Kann man am Ziel dann Rom ebenfalls mit dem Rad erkunden?
Ja das geht. Seit einigen Jahren kommt das auch immer mehr in Mode.
Ich hatte allerdings nach 9 Tagen auf dem Rad wirklich erst mal genug, und habe Rom zu Fuß erkundet. Die langen Abschnitte bin ich aus Zeitgründen mit dem Bus oder der U-Bahn gefahren.
Wer Rom mit dem Rad erkunden möchte sollte sich meiner Meinung nach aber auch dort auskennen. Ansonsten macht es keinen Sinn. Ebenfalls ist der Verkehr und die hohe Anzahl der Fußgänger nicht zu verachten.
Wer trotzdem unbedingt Fahrrad fahren möchte, dem gebe ich den Tipp im Borghese Park ein Fahrrad (Gibt es auch für mehrere Personen) zu leihen, um so den Park zu erkunden. Oberhalb des Piazza del Popolo ist dazu ein guter Start.
Ich war noch nie in Rom. Was schaue ich dort als erstes an?
Dazu gibt es keine richtige oder falsche Antwort.
Jeder hat andere Prioritäten. Mich hat zum Beispiel das Colloseum schon immer fasziniert, und so war dies mein erstes Ziel.
Andere sind evtl. mehr gläubig und besuchen den Petersplatz mit Petersdom als erstes.
Muss man bei der Hitze in Rom nicht ständig Wasser kaufen?
Kann man machen, muss man aber nicht. In Rom gibt es zahlreiche Brunnen mit kühlem frischen Wasser.
Wer dort Wasser kauft ist eigentlich selber Schuld.
Wie ist das mit den Sicherheitskontrollen zum Beispiel am Vatikan?
Wer in den Petersdom bzw. das Areal davor möchte (auch Gottesdienst) muss durch die Sicherheitskontrolle. Natürlich ist die Sicherheitskontrolle nicht so streng wie am Flughafen. Einige Gegenstände können aber verboten werden. Bitte vorab im Internet auf den jeweiligen Seiten darüber informieren.
Sicherheitskontrollen gibt es generell mittlerweile fast überall vor größeren Kirchen oder Museen. Bitte dies auch zeitlich immer mit einplanen.
Sind viele Menschen in Rom, bzw. wann ist die beste Zeit für eine Besichtigung der Stadt?
Als ich im Juli 2019 dort mit dem Fahrrad war, war es mehr oder weniger noch "normal". Man konnte problemlos an den Trevi Brunnen laufen, oder auch an der Spanischen Treppe ein schönes Foto mit nicht all zu vielen Menschen machen. Auch am Phanteon wartete ich nur 2-3 Minuten. Lediglich der Eintritt in das Kolloseum und die Foren waren damals bereits ziemlich stark frequentiert.
Leider ist es mittlerweile so das durch die günstigen Reisemöglichkeiten (Zug, Flug) die Stadt mehr oder weniger das ganze Jahr voll ist. Sofern es vorab möglich ist, sollte man sich die Eintritte vorab reservieren, und/oder wirklich früh dran sein. Man muss mittlerweile auch damit rechnen das man nicht mehr überall rein kommt, weil es einfach zu voll ist. Ich war zum Beispiel im Januar 2024 spontan mit einem günstigen Flug 5 Tage in Rom. Ich hätte nicht damit gerechnet das dennoch so viele Leute da sind. Ich kann daher keine Empfehlung für einen guten Zeitpunkt angeben.