Wie kommt man auf die solch eine Idee mit der Fahrrad bis nach Rom zu fahren?
Angefangen hat damals alles mit der ersten "großen" Tour um den Bodensee. Ein Verwandter von mir, der damals in Friedrichshafen lebte gängelte mich ständig das ich eine Radreise um den Bodensee versuchen soll. Dies habe ich dann im Urlaub Juli 2015 umgesetzt.
An 3 Tagen bin ich von Friedrichshafen nach Konstanz, von Konstanz bis Schaffhausen an den Rheinfall und wieder zurück nach Konstanz und am letzten Tag von Konstanz nach Friedrichshafen zurück gefahren.
Für mich damals ein Highlight, nachdem ich meist nur hier bei mir im Landkreis Günzburg die Mindel- Kammel- und Günztalradwege erkundet hatte. Dies waren auch immer nur 1 Tages Touren.
Das Fazit der Bodenseeradtour war durchaus positiv. Ich hätte nicht gedacht das alles so einfach von der Hand geht. Ich hatte mir im Vorfeld viel zu viele Gedanken gemacht was alles schief gehen könnte.
Aber am Ende war alles ganz einfach.
Tage später besuchte ich die damals noch relativ neue Highline 179 Hängebrücke bei Reutte(Tirol). Dort habe ich ebenfalls die Burgruine Ehrenberg besichtigt. Hier wurde ich unter anderem auf die alte Römerstraße Via Claudia Augusta, die damals von Donauwörth bis Altino führte aufmerksam. Teile der Via Claudia Augusta sind heute noch erhalten. Dem Verlauf kann man als Wanderung oder auch mit dem Fahrrad folgen. Sofort fiel mir Venedig auf, das nur ca. 20 Kilometer von Altino entfernt ist.
Wirklich sehr spontan war die Entscheidung gefallen das dies meine nächste große Radtour sein wird!
Im Jahr 2016 habe ich dann aber umgeplant und wollte mir zuerst meinen langen Traum einer USA Reise verwirklichen.
Über den Zeitraum von 4 Wochen ging es von Los Angeles zum Gran Canyon, Las Vegas, Death Valley, Yosemite National Park, Lake Tahoe, Sacramento, San Francisco und über den Highway 1 wieder zurück nach Los Angeles.
Diese Reise sowie die Eindrücke waren zwar wirklich sehr schön, dennoch hat mir das Radfahren in diesem Jahr doch irgendwie gefehlt.
Umso größer war die Vorfreude auf die Venedig Tour.
Im Juli 2017 folgte dann meine Venedig Radtour die mich in 6 Tagen entlang der Via Claudia Augusta von meinem Wohnort Krumbach (Schwaben) bis nach Venedig brachte.
Am Ende waren es 712 Kilometer, die mich als damaliger "Mehrere Tagestouren Neuling" an manchen Tagen an meine Grenzen gebracht haben.
Für diese Radreise wurde damals ebenfalls ein Reisetagebuch auf tumblr.com erstellt, welchen ich ebenfalls auf Google Sites umgezogen habe.
Das Reistagebuch dieser Tour ist hier zu finden.
In Ordnung...
Aber wieso führen den jetzt eigentlich alle Wege nach Rom?
Relativ einfach:
Nach der erfolgreichen Via Claudia Augusta Radtour war klar das auch im nächsten Jahr wieder eine Radtour geplant wird. Dort wollte ich erneut der Empfehlung meines Verwandten nachkommen, das Lechtal sowie den Bregenzerwald zu erkunden.
2018 habe ich dann daher nur eine kleinere Tour von Krumbach (Schwaben) nach Reutte, Faschina, Rankweil, Alter Rhein, Bregenz, Lindau, Wangen, Memmingen, Krumbach (Schwaben) gemacht.
Die 443 Kilometer an 4 Tagen mit vielen Höhenmetern hattes es dann aber letztendlich auch ganz schön in sich.
Allerdings fehlte mir bei dieser Tour das gewisse etwas... Die Alpenüberquerung.
Für diese Radreise wurde damals ebenfalls ein Reisetagebuch auf tumblr.com erstellt, welches ich ebenfalls auf Google Sites umgezogen habe.
Das Reisetagebuch ist hier zu finden.
Also musste es für 2019 wieder etwas größeres und besonderes sein.
Aber was? Wohin könnte man mit dem Rad reisen wo man schöne Eindrücke, freundliche Leute, gute Küche und dazu noch schönes Wetter hat? Ziemlich schnell war klar das es wieder Richtung Italien geht. Nur wohin genau?
Naja.. einfach mal Google Maps geöffnet und ein bisschen durch Italien gesucht. Die großen Orte wie Florenz, Neapel oder Rom fallen einem natürlich sofort ins Auge. Moment Rom? Da war doch was...
Alle Wege führen nach Rom!
Mit diesem Spruch war es für mich eigentlich schon entschieden. Aber ist das überhaupt machbar?
Eine erste Testroute zeigte etwas über 1000 Kilometer. Andererseits ist es vom Verlauf her bis Trient (Trento) gleich der Via Claudia Augusta. So schlimm hatte ich den Abschnitt nicht in Erinnerung. Lediglich waren hier der Fernpass und der Reschenpass die großen Gegner.
Ich überlege einige Zeit und plane auch ein paar Abschnitte ob es für mich überhaupt machbar ist. Aber dann erinnere ich mich auch an meine bisherigen Touren zurück. Man denkt einfach viel zu viel nach. Sobald man mal fährt, hat dann dann doch immer alles viel einfacher als gedacht funktioniert.
Es war also fest entschieden das die Tour im Juli 2019 in die ewige Stadt Rom führt.
Nun geht die Detailplanung mit Bikemap.net los.
(Details zur Planung kann man unter Vorbereitung lesen.)
Natürlich will man auf der Tour auch einiges sehen und nicht an allem nur vorbei fahren.
Im nachhinein habe ich durch die vielen Tageskilometer und durchaus langen Touren dann allerdings doch so vieles nicht gesehen wie ich ursprünglich gedacht habe. Andererseits muss man auch berücksichtigen das dadurch auch viel mehr Zeit nötig wäre.
Hier wurde ich im nachhinein immer wieder darauf angesprochen "du hast xyz verpasst". Das mag alles sein. Allerdings war es meine Tour und meine Entscheidung. Den Leuten kann ich nur raten: Plant und fahrt so eine Tour selbst und macht es dann so wie ihr wollt.
Bei der Planung der Tour sah ich auf der Karte auch Pisa und Florenz. Der schiefe Turm von Pisa wäre natürlich auch noch ein schöner Stopp. Oder auch die Ponte Vecchio in Florenz mal live zu sehen.
Allerdings bescherten mir diese Umwege einiges an Kilometern mehr, als ursprünglich geplant war.
Dennoch wurden diese beiden Ziele dann letztendlich doch noch mit aufgenommen und daraus entstand die "Krumbach (Schwaben) - Pisa - Rom" Tour.