Tag 2
Der Tag startet sonnig. Am Morgen ist es aber noch ziemlich kühl so das fast eine Jacke notwendig wäre. Nach der steileren Auffahrt zur Burgenwelt Ehrenberg war diese aber dann nicht mehr nötig. Ab Mittag wurde es dann ziemlich heiß. Am Fluss Inn entlang war die Temperatur Ideal. Ab Prutz begann es zu donnern und dann nach einigen Kilometern auch zu Regnen. Habe darauf hin 2 kurze Pausen eingelegt um das fahren im Gewitter zu vermeiden. Im weiteren Verlauf bis Pfunds hat es immer mal wieder geregnet.
Kurz nach Reutte ging es gleich ziemlich steil die Klause (Highline179 Hängebrücke/Burgenwelt Ehrenberg) hinauf. Der Weg war grob geschottert und teilweise in schlechtem Zustand. Leider verläuft die weitere Strecke des Öfteren ziemlich nah an der Fernpass Bundesstraße. Teilweise ist der Radweg auch direkt nebenan. Der ständige Geräuschpegel ist etwas nervig aber durch die schöne Aussicht in den Bergen erträglich.
Zu meiner Überraschung ging der Fernpass erstaunlich “leicht” zu fahren. Es ging über einen Forstweg im Wald nach oben. Die Mittagssonne machte mir dort allerdings etwas zu schaffen. Oben wurde man aber mit einem grandiosen Ausblick belohnt.
Die Abfahrt vom Fernpass wäre mit einem vernünftigen Mountainbike wesentlich komfortabler gewesen. Dennoch war es mit meinem Crossrad ebenfalls möglich. Man musste sich nur etwas auf die Strecke konzentrieren.
Kurz nach dem Fernpass bemerkte ich bei jedem Treten der Pedale ein lautes Knacken und Schleifen. Ein Check in einem Fahrradladen in Ried im Oberinntal bestätigte meine Vermutung. Das hintere Lager ist kaputt. Die Kassette eiert dadurch leicht und verursacht somit die Geräusche. Die Weiterfahrt ist zum Glück aber möglich. An die Geräusche gewöhnte man sich.
Übrigens war die Überprüfung kostenlos, und ich wurde sogar noch bevorzugt behandelt das ich gleich weiter fahren konnte. Natürlich aber nicht ohne zumindest ein Trinkgeld da zu lassen.
Die Beschilderung der Via Claudia Augusta hat sich leider im Verlauf des Tages immer weiter verschlechtert. Es macht Sinn andere Radfahrer oder bei diversen Geschäften zu fragen bevor man lange nach dem Weg sucht. Dennoch habe ich mich mehrmals ein wenig verfahren.
Ich bin heute weiter gekommen als eigentlich geplant. Umso besser! Dann kann ich gleich morgen früh ausgeruht mit der in meinen Augen Königsdisziplin starten: Dem Reschenpass.
Hier geht es von Martina GR in der Schweiz (1035m) auf die Norbertshöhe (1405m) Es gilt also 370 Höhenmeter in 6 Kilometern Länge zu überwinden.
Wenn ich heute in 2024 daran denke muss ich darüber lachen. Damals war es aber "die" Herausforderung, und mein Angstgegner.