Tag 3


Am morgen nach einem ausgiebigen Frühstück direkt im Sonnenschein gestartet. Aus Meran raus wurde ich trotzdem mehrmals nass, da am morgen die Apfelbäume gegossen werden. Diese Drehbaren Bewässerungssprenger sind meist nicht sonderlich gut eingestellt, und gießen auch oft den angrenzenden Weg mit. Manchmal hat man aber Glück und kann genau in dem Moment mitfahren wenn sich das Teil zurückdreht.

Die Strecke von Meran bis Trient (Trento) ist landschaftlich ebenfalls sehr schön. Man fährt umgegeben der Berge durch das lange Tal. Wie auch im Vinschgau fährt man hier oft durch Apfel- oder Weinplantagen oder oberhalb von diesen. Es sind zahlreiche Rastplätze auf der Strecke angelegt die zu Pausen einladen. Dort ist meist auch Trinkwasser vorhanden, wo man seine Trinkflaschen wieder füllen kann.
Trinkwasser... Seit Österreich habe ich übrigens kein Wasser mehr kaufen müssen. Es sind auf der Strecke zahlreiche Brunnen die man nutzen kann. Dies spart sehr viel Gewicht in den Taschen.

Des weiteren kann man auf dem Abschnitt Meran - Trient (Trento) auch immer wieder in die angrenzenden Orte fahren um diese zu besichtigen oder sich Proviant zu kaufen. Die Beschilderung ist hier wirklich sehr gut.

Ab Höhe Bozen machte mir die Hitze etwas zu schaffen. Die Sonne gab am heutigen Tag ihr bestes. Aber ich beschwere mich nicht. Das ist mir immer noch lieber als Regen. Zu trinken gibt es ja genug, was natürlich dann das wichtigste ist.

Kurz nach Rovereto ging es dann noch den Passo San Giovanni hoch. Die Steigung ist aber eher moderat und gut machbar. Oben angekommen geht es dann bis Torbole nur noch bergab.

Bei der Abfahrt kann man einige schöne Aussichten auf den Gardasee genießen.
Wer die Via Europa runter fährt kann direkt in der letzten Kehre anhalten, das Fahrrad hinter dem hohen Randstein parken und mit einigen Stufen einen Felsen erklimmen (Belvedere di Torbole) um so einen grandiosen Ausblick über den Gardasee zu erleben. 

Diesen Ausblick genieße auch ich einige Zeit, bevor ich mich die letzten Meter auf den Weg zu meinem Hotel mache um einzuchecken um eine ausgiebige Dusche zu genießen.

Wieder war ich selber erstaunt das ich in 3 Tagen mit 468 Kilometern bis an den Gardasee gefahren bin. Die Tagesetappen zu planen ist die eine Sache, diese dann aber auch wirklich so zu fahren ist etwas anders. Für mich persönlich eine stolze Leistung.

Danach bin ich etwas durch Torbole gelaufen und hab mir erstmal wieder ein Gelatti (Eis) geholt.
Da das Wetter zunehmend schlechter wurde, und es nach Gewitter aussah, wollte ich natürlich vorher noch im Gardasee Baden gehen. Bis ich allerdings zurück zum Hotel lief, meine Badesachen holte und wieder am See war, begann es schon leicht zu Tropfen. Nichts desto trotz bin ich dann noch einige Zeit im See geschwommen bevor es richtig zu Regnen begann.

Danach habe ich mich Richtung Abendessen begeben und bin danach die nächste Tagesetappe im Zimmer nochmal durchgegangen. Dort geht es am Gardasee entlang und dann in Richtung Po Ebene. Absolutes Neuland für mich, war mir doch nur die Strecke bis Trient (Trento) bekannt. Allerdings machte ich mir wenige Gedanken, da mir der GPS Tacho ja einiges an Arbeit ersparte, und auch der Verlauf der Strecke nicht all zu viele andere Möglichkeiten bereitstellte.

Von den Kräften her muss ich feststellen das es sich wieder komplett normalisiert hat. Am morgen von Tag 2 dachte ich wirklich für mich wie ich das 9 Tage durchhalten soll. Am heutigen morgen allerdings war es schon zur Normalität geworden wieder aufs Fahrrad zu steigen und seine Tagesetappe abzufahren. Die ersten 10 Kilometer waren immer etwas beschwerlich, aber wenn dann erst alles wieder in Bewegung war, und man wieder die vielen schönen Aussichten genießen konnte war alles wieder in Ordnung.

Überraschung

Im ursprünglichen Reisetagebuch schrieb ich hier das der nächste Tag Richtung Verona gehen soll. Auch in der WhatsApp Gruppe wurde etwas geflunkert, um die Überraschung umsetzen zu können. Zuhause dachten daher alle das mich die nächsten Tage am Gardasee entlang bis nach Verona führen.
Die erste Überraschung wurde dann erst an Tag 6 -also 3 Tage später- in Pisa gelüftet.