Auf den Spuren der Römer entlang der Via Claudia Augusta von Krumbach (Schwaben) bis Venedig. Ein Fazit zur Tour.
Eindruck Damals:
Wahnsinn! Angefangen mit kleineren, dann immer größeren werdenden Tagestouren bei mir im Landkreis Günzburg.
Dann die Umrundung vom Bodensee als erste große Tour, die ja doch eher leicht zu fahren ging.
Die eher spontane Idee entlang der Via Claudia Augusta nach Venedig zu fahren hatte was. Dies war der Grundstein für alle folgenden größeren Touren mit deren Herausforderungen.
Es hat wirklich Spaß gemacht, war aber auch stressig und sehr anstrengend. Es gab einfache aber auch einige schwere Abschnitte.
Was mir ziemlich Probleme bereitete war die Rückreise. Ich dachte das ich einfach im Bahnhof Venzia Santa Lucia eine Karte kaufen kann. Theoretisch ja. Die Fahrradplätze war damals zum Glück noch nicht so begehrt wie heute. So dass ich wirklich nach 2 Nächten auch zurückfahren konnte. Allerdings musste ich die Fahrkarten über eine Travel Agency kaufen, da mir dies vor Ort nicht anders möglich war. Die paar Euro Gebühr was dafür verlangt wurde, war das kleinste Problem. Aber ich musste ca. eine Stunde am Schalter anstehen, und der Dame dann letztendlich in Englisch erklären wie man "Dinkelscherben" schreibt. :)
Für mich ist das Fazit der Tour positiv, aber es gibt einiges das ich in Zukunft verbessern muss!
Eindruck Heute:
"Katastrophe!" :)
Wenn ich heute so zurück denke wie ich da unterwegs war. Ein totales durcheinander. Allein die Hilfsmittel heute mit GPS Tacho sind eine riesen große Hilfe und würde ich nicht mehr missen wollen.
Auch die Zimmerbuchung im Laufe des Tages stellte mich damals immer wieder vor Herausforderungen. Entweder hatte man kaum Mobilfunkempfang oder es waren dann ziemlich viele Unterkünfte bereits nicht mehr verfügbar.
Auch das blinde fahren nach einer bereits vorgegebenen Strecke war eigentlich komplett irre. Ich hätte mir so oft viele viele Höhenmeter oder unnütze Umwege sparen können, wenn ich mich nur vorher etwas mehr Informiert hätte.
Auch die Rückreise so fahrlässig zu planen würde ich nicht wieder so machen. Aktuell muss man bis zu 4 Wochen vorher Buchen um noch einen Fahrrad Stellplatz zu bekommen. Außerdem werden die Züge erneuert/umgestellt und es sind scheinbar nicht mehr so viele Fahrradstellplätze verfügbar.
Aber: Danach weiß man immer alles besser. Die Tour damals war mir bei meinen späteren Radreisen eine sehr große Hilfe. Fehler wo ich dort damals gemacht habe, mache ich natürlich heute nicht mehr. Dafür gibt es wieder neue Fehler. :) Aber man wächst mit seinen Aufgaben!
Würde ich die gleiche Reise genauso nochmal machen?
Nein! Eher nicht. Fahren würde ich die Tour gerne nochmals. Aber dieses mal würde ich mich vorab besser Informieren, und unnötige Passagen umfahren, auch wenn dann teilweise die Originalroute verlassen wird.
Kann man diese Tour so empfehlen?
Definitiv Ja!
Kann man die Tagesetappen als GPX herunterladen und verwenden?
Alle Tagesetappen sind unter GPX Tracks verfügbar. Hier sind die Tracks in Komoot und bikemap.net verlinkt, und können dann dort heruntergeladen werden. Der Download ist allerdings nur mit einem Komoot Account sowie dem entsprechenden Paket (Region oder Welt) möglich. Was für den Bikemap.net Download benötigt wird, kann ich leider nicht sagen, da ich bikemap nicht mehr nutze.
Ein direkter Download der Tagesetappen wird aktuell nicht anboten. Auf Nachfrage verschicke ich die Tracks aber auch gerne per Mail.
Wie genau sind die GPX Tracks der Tagesetappen?
Die hier verlinkten Tagesetappen sind 1:1 die gefahrenen Tagesetappen wie diese durch die Sportuhr aufgezeichnet worden sind. Diese wurde nicht bearbeitet.
Wichtig! Diese Tracks beinhalten auch Falschfahrten oder Ausreißer vom GPS. Dennoch kann man die Tracks als Vorlage für die Planung verwenden.
Gibt es auf der Strecke genügend Möglichkeiten um Verpflegung einzukaufen?
Pauschal nicht zu beantworten. Hängt immer von der gewählten Routenplanung ab.
Ich habe meist das Wasser aus den zahlreich vorhandenen Brunnen verwendet. Diese sind aber auch nicht in allen Gebieten so zahlreich vorhanden bzw. zu finden. Zum Essen habe ich mir am Vorabend immer für die Tour etwas gekauft. Natürlich gibt es aber auch viele kleine lokale Einkaufsmöglichkeiten.
Lohnt sich die Strecke von der Landschaft und den Aussichten her?
Auf jeden Fall!
Aber auch wenn nur Teilstücke gefahren werden lohnt es sich definitiv. Die Frage selbst ist meist mit den Bildern bereits beantwortet.
Wieviel Pannen gab es auf der Tour mit dem Fahrrad?
Ich hatte auf der ganzen Tour keine einzige Panne. Dies ist aber nicht selbstverständlich. Es ist ratsam diverse Gegenstände für die Reparatur des Fahrrads mitzuführen. Wer keine Möglichkeit hat sein Fahrrad selber zu reparieren, oder die Panne am Fahrrad zu groß wäre, dem empfehle ich ebenfalls die Tagesetappenplanung entsprechend auszulegen das Bahnhöfe, Werkstätten etc. in der näheren Umgebung sind.
Reichte der Platz im Rucksack wirklich aus?
Überhaupt nicht. Der Rucksack war viel zu klein, und sehr unbequem dazu.
Wichtig ist nur das man selber damit klar kommt, mit dem was man dabei hat. Kleidung kann man auch unterwegs waschen. Tagsüber hat man mehr oder weniger nur seine Fahrradbekleidung an. Für Abends zum Essen oder einkaufen hatte ich dann (1 Satz) andere Kleidung. Diese kann man wenn man aufpasst auch mehrmals tragen (wird ja in der Regel die wenigere Zeit getragen) bevor man diese dann ebenfalls unterwegs wäscht. Das muss aber jeder für sich selbst handhaben.
Gibt es auf der Strecke die Möglichkeit die Tagesetappen oder ganze Abschnitte abzukürzen?
Es gibt teilweise Bustransfers zum Beispiel über den Fern- oder Reschenpass. Wie und ob das ganze aber funktioniert weiß ich nicht.
Kann man am Ziel dann Venedig ebenfalls mit dem Rad erkunden?
Nein! Achtung bitte lesen!
In Venedig ist es verboten sein Fahrrad auch nur durch die Stadt zu schieben! Bitte nicht mal im Traum daran denken. Wenn man erwischt wird zahlt man, und die Strafen sind nicht gerade gering. Die Kontrolleure vor Ort gehen überhaupt keinerlei Diskussionen ein. Wenn man erwischt wird, zahlt man. Punkt!
Die Gegend um den Bahnhof "Venezia Santa Lucia" gilt angeblich als Ausnahme, da man hier mit dem Zug auch An- und Abreisen kann. In wieweit diese Aussage stimmt weiß ich allerdings nicht. Bitte vorab in jedem Fall Informieren.
Es gibt wenn man von Mestre kommt eine Fahrradgarage. Hier kann gegen Gebühr das Fahrrad in einer Box verstaut werden. Für E-Bikes gibt es Boxen mit Steckdosen. Über die genaue Funktionsweise kann ich leider keine Auskunft geben. Damals waren die Regelungen noch nicht so streng, und mein Hotel lag wenige Meter neben dem Bahnhof, wo ich auch mein Fahrrad abstellen durfte.
Außerdem: Es ist total sinnlos in Venedig mit dem Fahrrad zu fahren. Die zahlreichen Brücken und vielen Touristen machen dies mehr oder weniger unmöglich.
Wie funktioniert das mit dem Eintritt in Venedig?
2017 gab es das Thema mit dem Eintritt für Venedig noch nicht. Aktuell zahlt man meines Wissens nach nur am Wochenende pro Tag 5€. Das ganze ist scheinbar auch noch in der Testphase und kann sich durchaus noch öfter ändern. Bitte vorab selbständig informieren.