Tag 3


Der Tag begann grau und es regnete bereits leicht. Es hatte auch nur noch ca. 12°C. Daher zog ich kurz vor Martina meine Jacke an. Leider zog sich dieses schlechte Wetter bis Graun im Vinschgau durch. Man sah aber bereits Richtung Italien schönes Wetter, was dann wieder etwas gute Laune brachte. Auf dem Weg dahin hat es aber dann noch mehrmals teilweise sehr stark geregnet. Erst ab Mals wurde es schlagartig sonnig und sehr heiß das ich nach wenigen Kilometern wieder getrocknet war.

Gleich im Ort Pfunds verlief die Beschilderung im Kreis und ich hab mich wieder leicht verfahren. Der Weg verläuft dann bis Martina ziemlich lang auf einer Hauptstraße. Teilweise ist aber auch ein Rad- Wanderweg vorhanden.
Die Reschenpass Autoroute darf mit dem Fahrrad nicht gefahren werden. Die Ausweichroute führt über die Norbertshöhe.
Hinweis: Das war zumindest damals die Information die ich hatte. Dies stimmte aber scheinbar nicht. Dennoch bin ich die Strecke seit damals mehrmals gefahren, und habe immer die Route über die Schweiz und die Norbertshöhe gewählt. Es ist einfach viel schöner und ruhiger dort zu fahren. Es macht auch keinen Sinn sich mit den Autos die dunklen stickigen Galerien zu teilen, wenn man so schön im Wald fahren kann. Das Fahren auf der regulären Autostrecke ist je nach Verkehrslage  meiner Meinung nach eher lebensgefährlich. 

Die Auffahrt zur Norbertshöhe war leichter als gedacht. 10 nummerierte Kehren und schon ist man oben. Hatte es mir viel schlimmer vorgestellt. Martina liegt auf 1035m die Norbertshöhe auf 1405m. Es mussten also 370 Höhenmeter überwunden werden. Ich habe ungefähr eine Stunde gebraucht mit 2 kurzen Pausen.  Oben freute ich mich über diesen Erfolg, wo ich im Vorfeld doch eher Angst vor diesem Abschnitt hatte. Alles halb so wild.
Gleich im Anschluss ging es steil Bergab nach Nauders. In Nauders wurde man entlang des Radwegs durch den Ort gelotst. Heute weiß ich das man dies deutlich abkürzen kann, um den Fußgängern etwas zu entgehen.

In Graun im Vinschgau habe ich dann natürlich am bekannten Kirchturm von Alt-Graun angehalten um ein Foto zu machen. Der Klassiker schlecht hin wenn man über den Reschen fährt.

Die Abfahrt vom Reschenpass Richtung Meran durch den Vinschgau (Auch Vinschgauer Tal genannt) war sehr schön. Man kommt durch viele kleine Dörfer und Apfel Plantagen. Hier sind auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Auch der Fluss Etsch ist meist immer in Reichweite zur Strecke. Man fährt auch viele km direkt neben dem Fluss was etwas Kühlung bringt und zudem landschaftlich sehr schön ist.
Hinweis: Der Verlauf der Strecke wurde seit 2017 mehrmals geändert. Es wurden neue Radwege gebaut, oder umverlegt. Zudem gilt auf einigen Abschnitten eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Die Beschilderung ist ab dem Reschenpass übrigens einwandfrei. Jeder Ort ist kurz mit einer Info Tafel angeschrieben und die Abstände zu den weiteren Städten sind beschrieben. Es sind noch zusätzlich Schilder mit der Aufschrift “Radroute nach Meran” vorhanden. So kam ich dann gut voran ohne viel Suchen zu müssen. 

Oben vor Meran gibt es noch einen schönen Aussichtspunkt. (Trauttmansdorffer Thronsessel) Danach geht es auf einem Fahrradweg über mehrere Kehren ziemlich steil bergab nach Meran.

In Meran habe ich mir zuerst ein Zimmer gesucht und bin dann sofort in die Stadt.
Wie für Italien üblich gab es dann dort Pizza und natürlich danach ein Eis.

Damals war es für mich ein absolutes Highlight wieder hier zu sein. Das letzte mal war ich hier mit meinen Eltern im Urlaub. Da war ich vielleicht 10 Jahre. Jetzt mit dem Fahrrad hier zu sein ist schon Wahnsinn.