Inquisition von Amrak


Die Inquisition von Amrak

Die Geschehnisse um Kerghans „Verrat am Leben“ dauerten zwar nur wenige Jahre, doch die hohe Zahl an Opfern und der massive Einsatz von nekromantischer Magie auf beiden Seiten ließen sich nicht verheimlichen. Die Nachrichten verbreiteten sich und bereiteten den Bemühungen der O Kosh not Un, das Ansehen der Nekormantie zu steigern, einen herben Rückschlag. In einem fernen Land braute sich über Jahrhunderte hinweg durch falsche Informationen und Aberglaube ein solcher Zorn zusammen, dass er schließlich in einem massiven Feldzug gegen die Zuflucht gipfelte.

Im Jahre 325 not-ech stand unvermittelt ein riesiges Heer voller wütender Fanatiker vor dem Bacht und forderte die Köpfe der Nekromanten. Die Einwohner der Zuflucht waren völlig überrascht, denn sie lebten sehr zurückgezogen in ihrem Tal und hatten sich bis dahin wenig um die Vorgänge in der Welt um sie herum geschert (das Kaiserreich Eterna gab es zu der Zeit noch nicht).

Die Invasoren nannten sich „Die heilige Inquisition von Amrak“ und vertraten die Ansicht, dass Nekromantie gegen den Willen der Götter und mit dem Tode zu bestrafen sei. Die Mehrheit der Truppen waren zwar einfache Bauern, doch auch gut ausgerüstete Ritter und Glaubenskrieger waren dabei. Insgesamt war die fremde Streitmacht viele tausend Mann stark und übertraf damit um ein Vielfaches die wenigen Einwohner der Zuflucht.

Nachdem Verhandlungen gescheitert waren – die „Inquisitoren“ beharrten auf ihrer Forderung, dass alle Nekromanten und ihre Helfer getötet werden müssten – wurde die Tote Hand mobilisiert und offene Kämpfe brachen aus. Die meisten der Fremden kämpften fanatisch, ohne Rücksicht auf eigene Verluste, vor allem im Angesicht der Untoten Kämpfer, die sie als Frevel am Willen der Götter betrachteten. Durch ihre schiere Übermacht konnte die Inquisiton von Amrak sowohl Bacht als auch Mott überschreiten und hatte bereits die (damals kleine) Siedlung eingenommen und niedergebrannt.

Relief am Sitz der Gilde. Die Darstellung erinnert an die Kämpfe im Jahr 325 not-ech. (Foto: Colourbox)

Als sie schließlich gegen den Sitz der Gilde ziehen wollten, drehte sich langsam das Blatt, denn die vielen Gefallenen wurden von den O Kosh dazu verwendet, um die Reihen der Toten Hand aufzufüllen, und so hatte sich das Kräfteverhältnis langsam verschoben. Schließlich gelang es, die feindlichen Reihen zu sprengen und die Überlebenden flohen. Die Zuflucht indes war – bis auf den Sitz der Gilde – völlig verwüstet worden, und es dauerte einige Jahrzehnte, bis die Siedlung wieder ihre vorherige Größe erreicht hatte.

Eine direkte Folge der Invasion war die Entsendung von Spähern auch in ferner gelegene Länder und die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit den umliegenden Völkern, um dort Augen und Ohren zu gewinnen. Ein Nebeneffekt davon war die Zunahme von Handel und wachsender Zuzug.