Die Lebendige Hand wurde 325 not-ech als Reaktion auf die Invasion der Inquisition von Amrak von den O Kosh not Un als Unterstützung für die untoten Truppen gegründet. Ihre Aufgabe lag zunächst darin, die Armee der Untoten zu ergänzen, denn bis heute kann man nur mit großem Aufwand unbeseelte Untote so erschaffen, dass sie selbstständig genug agieren könnten, um kompliziertere Aufträge zu erledigen. Zwar könnten beseelte Untote ohne Probleme diese Aufgaben übernehmen, aber da die O kosh nur ausgewählte Freiwillige zu beseelten Untoten machen und es derer nicht viele gibt, ist eine lebendige Truppe für bestimmte Aufgaben besser geeignet.
Es gab aber noch einen gewichtigen weiteren Grund für die Gründung einer lebendigen Armee: Auf diplomatischen Missionen sind Untote aufgrund von weitverbreiteten Vorbehalten oft ein Hemmnis; in manchen Ländern sind sie gar völlig verboten und würden sofort zu Kämpfen führen. Daher sind lebende Kämpfer erforderlich, um die vielfältigen Aufgaben und natürlich den Schutz der Abgesandten auf solchen Missionen außerhalb der Zuflucht sicherstellen zu können.
Angesichts der Bedrohung durch die Inquisition von Amrak wurde bei Gründung der Lebendigen Hand jeder fähige Bürger der Zuflucht eingezogen. Zusätzlich aber sehen auch seit jeher viele vorher freischaffende Söldner hier eine Chance, zu einer guten Ausbildung zu kommen. Außerdem hat man die Aussicht, im Alter einen ruhigen Lebensabend in der Zuflucht zu verbringen.
Da die Lebendige Hand beständig wuchs, und gleichzeitig die Tote Hand wieder größtenteils für die Sicherheit der Zuflucht sorgen konnte, war die Truppe nach rund 500 Jahren stark unternutzt und wurde auch eine finanzielle Bürde für die Gilde. Im Jahre 828 not-ech erklärte sich daher die Lebendige Hand mit dem Einverständnis der O kosh not Un zu einem selbstständigen Soldheer mit der Gilde als Bündnispartner. Die Regelung sah vor, dass die Lebendige Hand ihre Tätigkeiten der Gilde meldete, keine Aufträge annehmen dürfe, die den Erforschern der Essenz schaden könnten, und dass jene ein Vorrecht bei der Anwerbung hatten.
Die Lebendige Hand trat aus dem Hohen Rat der Stände aus und organisierte sich mit der Zeit in die heutigen Fraktionen um, damit sie flexibler auf verschiedene Aufträge reagieren konnte. Die Zeit der Unabhängigkeit machte aus der einstigen Verteidigungsarmee eine kleinere, flexible, mobile Truppe mit vielseitigem Fähigkeitsprofil.
Im Jahre 909 not-ech verkündete der Hohe Rat der Stände:
„Die Lebendige Hand ist ab sofort kein Soldheer mehr, sondern das mobile Heer der Zuflucht. Sie wird wieder in den Hohen Rat der Stände aufgenommen, nimmt keine Fremdaufträge mehr an, und ihre Angehörigen erlangen nach zehn vollen Dienstjahren dieBürgerrechte der Zuflucht.“
Die Hintergründe dieser Entscheidung sind nie ganz klar gewesen, aber alle Seiten scheinen seither recht zufrieden damit zu sein. Seither dient die Lebendige Hand vor allem auf Missionen außerhalb der Zuflucht und bei Spezialaufträgen, für die Untote nicht geeignet wären oder nicht zur Verfügung stehen.
Bei einem Einsatz außerhalb Eternias, in der Baronie von Ulfgard von Baumholder, wird die gesamte Delegation Cha la Chambres bis auf einen Schwertmann ausgelöscht.
Die Delegation half bei der Bekämpfung einer Untotenplage, hervorgerufen durch finstere Nekromanten. Unter der Führung von Alaseilis cha la Chambras hatte sich die Delegation Cha la Chambras mit anderen Streitern zusammengetan, darunter eine Gruppe Licht verehrender Nekromatenjäger. Über den Hergang des Vorfalls, der als Tag der Trauer in die Analen der Lebendigen Hand eingehen sollte, lässt sich auf Grundlage des Berichts des einzigen Überlebenden folgendes berichten:
"Die gesamten schweren Einheiten der Begleittruppe, 1. Schwert Cha la Chambres, war außerhalb des gemeinsamen Lagers auf Feindaufklärung und -säuberung und hatten die Delegationsführung nahezu unbewacht zurückgelassen. Eine folgenschwere Entscheidung, denn die angeblichen Räuber, die ihr Unwesen in der Nähe trieben, stellten sich als überirdische und unverwundbare Wesen heraus. Während das Schwert die sogenannten Räuber bekämpfte, diesen aber nicht Herr werden konnte, kam die oben erwähnte Gruppe Nekromantenjäger aus dem gemeinsamen Lager hinzu. Anstatt dem Schwert Cha la Chambras zu helfen, fielen sie den Männern und Frauen des Schwertes in den Rücken und töteten diese. Darauf gingen die Verräter in das Lager zurück, lockten Alaseilis, die eine mächtige, aber freundliche Magierin war, unter falschen Vorwand von ihrem Leibwächter fort und schnitten ihr die Kehle durch. Danach verwüsteten sie das Lager der Delegation und brachten die letzten Überlebenden um. Lediglich ein Schwertmann überlebte, da er von freundlich gesonnen Mitstreitern gefunden worden war."
Nachbericht der Untersuchungskommission der 2. Kammer des Truppengerichts