Von der Idee zum fertigen Text - und vielleicht zum Buch?
Von der Idee zum fertigen Text - und vielleicht zum Buch?
Die Initialzündung bei mir brachte ein Podcast, den ich hörte.
In einer Folge von "Schicksal - der SR1-Podcast" berichtete am 27.06.24 eine Betroffene von Autoimmunerkrankungen, dass sie aufgrund vielfältiger eigener Erfahrungen einen Ratgeber für Betroffene geschrieben hat.
Das brachte mich ins Überlegen: Wäre es nicht sinnvoll, das zusammengetragene Wissen zu bündeln und als Buch herauszugeben? Ein echtes Buch, in dem die Betroffenen sich auch mal Notizen machen können, ein Buch, welches in der Familie weitergegeben werden kann um die Erkrankung erklären zu können?
Ich hatte in den Jahren zuvor zahlreiche Listen für zwei Selbsthilfegruppen veröffentlicht zu den verschiedenen Themen im Sozialrecht, angefangen von Krankengekd über Reha und Schwerbehinderung bis hin zu "was bedeutet Pacing?" oder "Wo bekomme ich Unterstützung im Alltag?".
Diese Listen sollen das Grundgerüst meines Buches darstellen. Zudem soll das Buch möglichst kostengünstig werden, aber nur als reines PDF zum selbst ausdrucken wollte ich es auch nicht bereitstellen. Einerseits fehlt dann genau dieses "in die Hand nehmen und Notizen machen können", denn das funktioniert in einer Loseblatt-Sammlung einfach nicht, selbst wenn es gut abgeheftet wird. Und andererseits wünsche ich für mein Werk tatsächlich auch sowas wie einen Urheberschutz. Selbst drucken lassen und herausgeben ist mir jedoch zu aufwändig (Marketing, Versand, Finanzamt... und zu teuer in den verschiedenen Kalkulationen.
Und deshalb stand frühzeitig fest: Wenn, dann sollte das Buch bei einem Verlag erscheinen.
Bereits wenige Tage später hatte ich ein Titelbild via KI erstellt, welches mich durch den Schreibprozess begleitet hat.
Und das Buch nahm erschreckend schnell an Umfang zu - was den verschiedenen Listen zuzuschreiben ist, in denen ich von Anfang an darauf geachtet habe, die verschiedenen Sachverhalte so klar und nachvollziehbar wie möglich zu formulieren. Hier wird im Schreib- und später Lektoratsverlauf viel Arbeit an Kürzung notwendig werden - etwas, was ich gar nicht gut kann. Wann immer ich einen Text kürzen möchte, gelingt mir das zwar, aber ich finde ständig noch weitere Punkte, die unbedingt ergänzt gehören - nd so werden es in recht kurzer Zeit immer mehr Seiten.
Ende September war es dann plötzlich soweit: das Manuskript war fertig.
Das kam tatsächlich für mich überraschend, da ich schon lange den Überblick verloren hatte, wo ich stehe. Ich hatte mich nur noch relativ stumpf an der Stichpunktesammlung entlanggearbeitet, die ich nebenher geführt hatte - und die war auf einmal abgearbeitet.
Es gibt noch viele, viele Änderungen zu machen und der Text muss auf Dopplungen überprüft werden, aber inhaltlich ist alles drin.
Kontakt zu Buchverlagen hatte ich zwischenzeitlich auch.
Aus dem Umfeld von LCD (Long COVID Deutschland) hatte ich den Tipp bekommen, beim Schulz-Kirchner-Verlag anzufragen. Mein Manuskript könnte gut in deren "Ratgeber-Reihe" passen.
Gesagt - getan - und nach kurzer Zeit kam bereits interessierte Antwort. Ein sehr produktives Telefonat später schickte man mir den Autorenvertrag zu, den ich unterzeichnet habe. damit steht fest: Das Buch wird bei Schulz-Kirchner erscheinen, angepeilt ist Frühjahr 2025.
Planänderung.
Nachdem der Vertrag mit Schulz-Kirchner-Verlang zwar zustande gekommen war und Erscheinung im "Frühjahr 2025" zugesichert wurde, hatte ich bis weit in den März hinein keine Rückmeldung des Lektorates oder anderer Mitarbeiter*innen des Verlages. Eine Nachfrage von mir ergab ein recht lapidares "Entschuldigung, aber wir sind noch gar nicht dazu gekommen, es zu lesen."
Das, aber auch die zunehmende Splittung in der Community in verschiedene Gruppen mit strikten Haltungen und Meinungen und wenig Kompromissbereitschaft ließen mich nun doch das Projekt "Buch, erhältlich über Buchhandel" einstampfen. Ich konnte es mir im März nicht vorstellen, ein Buch in den Handel zu bringen mit meinen z.T. recht deutlichen Angaben zu verschiedenen polarisierenden Themen.
Und so habe ich mich dann doch dazu entschlossen, die eigenständige, wenn auch unsichere, Veröffentlichung via Webseite und PDF in Angriff zu nehmen.
Und wer weiß, vielleicht ergibt es sich ja doch noch irgendwann, das Manuskript professionell bearbeiten und drucken zu lassen.