Wald und Trinkwasser
Der Wald speichert das Wasser nicht nur, er reinigt es auch. Wenn der Regen von den Baumkronen auf die Sträucher, dann auf die Krautschicht, die Moose und Pilze tropft und dann im Waldboden aufgenommen wird, wird es immer sauberer. Günstig ist dabei, dass im Wald kein Dünger und keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden wie in der Landwirtschaft und deshalb das Wasser nicht verunreinigen können.
Das Wasser sickert langsam tiefer durch verschiedene Erdschichten wie Sand, Kies und Gestein, bis es von einer wasserundurchlässigen Erdschicht aufgehalten wird. Hier sammelt es sich in einem unterirdischen See, den man Grundwasser nennt.
Das Grundwasser unter Waldgebieten ist fast zu 100 Prozent so sauber, das wir es ohne weitere Reinigung trinken könnten. Deshalb liegen sehr viele Wasserschutzgebiete, aus denen unser Trinkwasser stammt, im oder nahe am Wald.
In der Nähe des Dorfes Pesch (Nettersheim) liegt an einem Wanderweg die Wespelquelle.
Die Quelle befindet sich am Rand des bewaldeten Wasserschutzgebietes. Dieses Waldgebiet ist eingezäunt, damit der Waldboden nicht durch Menschen verunreinigt wird. Das könnte geschehen, wenn hier z. B. Müll abgeladen wird oder Fahrzeuge auf einem Waldweg Öl verlieren.
Auf dem Foto sieht man das eingezäunte Wasserschutzgebiet und den Deckel des Schachtes, in dem das Wasser aus den unterirdisch verlaufenden Wassersträngen gefasst wird und in der Nähe ins Trinkwassernetz eingespeist wird.
Ebenfalls im Kreis Euskirchen, in der Nähe von Mechernich, liegt das große Wasserschutzgebiet Hauser Benden/Urfey. Hier wird aus bis zu 110 Meter unter der Erde aus Tiefbrunnen Wasser gefördert und gesammelt. Nur wenig weitere Behandlung ist nötig und das Wasser kann ins Trinkwassernetz von Mechernich gehen.
Das mittlere Gebäude ist die Sammelstelle für Wasser, das hier bei Urfey gefördert wird. Rechts daneben sieht man die Brunnenstube von einem der drei Tiefbrunnen.
Das Wasserschutzgebiet ist teils von Wiesen, teils von Wald bedeckt und eingezäunt. Hier gibt es keine Landwirtschaft, hier weiden keine Kühe, hier wird nicht gedüngt, damit das Grundwasser nicht verunreinigt wird.