Brunnenstube in Kallmuth

In der Brunnenstube in Mechernich-Kallmuth begann die römische Wasserleitung, die vor 2000 Jahren von den Römern gebaut wurde, um ihre Provinzhauptstadt Köln mit gutem Trinkwasser zu versorgen. Das Wasser aus dem Rhein war den Römern zum Trinken nicht gut genug. Klares, kalkhaltiges Quellwasser fanden sie aber in Kallmuth, Urfey und Dreimühlen in der Nähe von Mechernich. Noch heute wird aus den Quellen bei Mechernich Trinkwasser für die Menschen im Kreis Euskirchen gewonnen!

Die Römer schauten sich die Menschen, Tiere und Pflanzen in dieser Gegend genau an, um herauszufinden, ob das Wasser gut war. Triefäugigkeit galt den Römern beispielsweise als Hinweis auf schlechtes, krank machendes Wasser. Offenbar fiel das Urteil über die Gesundheit der Eifler gut aus, denn sie bauten in Kallmuth eine "Brunnenstube".

Brunnenstube „Klausbrunnen“ des Römerkanals bei Kallmuth. https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-UM-20130327-0016

Hier sammelten die Römer das Wasser aus der Quelle "Klausbrunnen", die in den feuchten Wiesen von Kallmuth entspringt. Das Wasser konnte durch die lose aufeinandergeschichteten Steine und durch Wassertore in der Wand eindringen. Es wurde zuerst in der Kammer aufgefangen und dann in den gemauerten Kanal geleitet, der das Wasser über eine Strecke von fast 100 km nach Köln leitete.

Als die Wassermenge aus dem Klausbrunnen für die wachsende Bevölkerung in Köln nicht mehr ausreichte, verlängerten die Römer den Kanal bis zu weiteren Quellen im Urfttal, die sie im Grünen Pütz, sammelten und in einem unterirdischen Kanal in die Brunnenstube leiteten.

Foto; Ichmichi, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28972064

Auf dem Foto oben und auf der Zeichnung unten ist links der Klausbrunnen und rechts die Kanalröhre zu sehen, die das Wasser vom Grünen Pütz heranführte.

Zeichnerische Rekonstruktion von Waldemar Haberey, in: Die römischen Wasserleitungen nach Köln, 2. Aufl., Rheinland Verlag Bonn. 1972, S.61

Auf dem Weg nach Köln wurde die Wasserleitung mit sehr geringem Gefälle meistens an Berghängen entlang geführt. Nur an wenigen Stellen musste die Wasserleitung Täler überqueren. Bei Vussem bauten die römischen Ingenieure eine Aquäduktbrücke über den Veybach, die das Wasser in der Wasserleitung auf die andere Seite des Tales führte.