Der Wald als Wohn-gemeinschaft von Pflanzen und Tieren
Der Wald ist ein Lebensraum für viele verschiedenen Tiere und Pflanzen. Dort leben Säugetiere wie zum Beispiel Rehe und Wildschweine im Dickicht. Auf den Bäumen leben Vögel wie Spechte, Eichelhäher oder die Nachtigall und auf dem Boden kriechen Amphibien wie Kröten und Molche und im Boden leben Regenwürmer, Asseln etc. Verschiedene Tiere und Pflanzen dienen sich gegenseitig als Nahrung.
Die Gäste der Buche
Mietegäste vier im Haus
Hat die alte Buche.
Tief im Keller wohnt die Maus,
Nagt am Hungertuche.
Stolz auf seinen roten Rock
Und gesparten Samen
sitzt ein Protz im ersten Stock;
Eichhorn ist sein Namen.
Weiter oben hat der Specht
Seine Werkstatt liegen,
Hackt und zimmert kunstgerecht,
Daß die Späne fliegen.
Auf dem Wipfel im Geäst
Pfeift ein winzig kleiner
Musikante froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer.
Rudolf Baumbach
(1840 - 1905), deutscher Dichter und Naturwissenschaftler
Ganz so harmonisch wie im Gedicht ist das Zusammenleben der Tiere im Wald nicht. Viele Tiere dienen anderen Tieren als Nahrung:
Nahrungskette
Vom Fressen und gefressen werden:
Die meisten Lebewesen fressen andere Lebewesen.
Das nennt man eine Nahrungskette. Zur Nahrungskette gehören nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen.
Eine typische Nahrungskette für den Wald:
Eine Spitzmaus ernährt sich zum Beispiel von Eicheln. Marder fressen Spitzmäuse und den Marder verspeist der Uhu.
Die Nahrungskette gehört zur Natur. Sie gab es schon immer.
Störungen in der Nahrungskette
Viele Wildtiere haben keine natürlichen Feinde mehr. Die Nahrungskette ist unterbrochen, wodurch die natürliche Vermehrung der Tierbestände nicht mehr geregelt ist. Wölfe und Luchse zum Beispiel wurden fast ausgerottet, so dass es heute nur noch wenige von ihnen gibt. Dadurch konnten sich zum Beispiel Rehe und Wildschweine ungehindert vermehren.
Rehe und Rotwild fressen gern Knospen, Rotwild frisst auch die Rinde von Bäumen und Wildschweine wühlen zur Futtersuche im Boden – dabei wühlen sie manchmal ganze Äcker und Wiesen um.
Ohne Jäger gäbe es immer mehr von den Wildtieren, die dem Wald in hoher Anzahl schaden. Die menschlichen Jäger haben die Aufgabe der natürlichen Jäger (zum Beispiel Wölfe und Luchse) übernommen, damit die Natur einigermaßen im Gleichgewicht bleibt.