Wald - ganz schön Wild
Vielen Menschen gefällt der Wald am besten, wenn er "wild" ist, also nicht aussieht wie ein Park, sondern unberührt und "abenteuerlich" scheint.
Unberührte Natur gibt es aber kaum noch in Deutschland. Denn hier wird der Wald schon seit mehr als tausend Jahren von den Menschen genutzt und dadurch verändert. Mehr dazu findest du unter: Geschichte des Waldes
Nur in den Nationalparks und in den Naturschutzgebieten ist der Wald wirklich geschützt, denn diese Gebiete dürfen gar nicht oder nur eingeschränkt forstwirtschaftlich oder landwirtschaftlich genutzt werden. Sie dienen nur der Natur, die sich dort weitgehend ungestört entfalten darf. Menschen greifen nicht oder nur wenig ein. Die Natur wird sich selbst überlassen, so dass sie sich wieder zur Wildnis entwickeln kann. Hier können beispielsweise Bäume richtig alt werden.
Alte und tote Baumstämme werden nicht weggeräumt und bieten Wohnung für eine Vielzahl von Insekten. Viele Arten von Tieren und Pflanzen sind auf naturnahe Wälder angewiesen. Sie finden dort ihren natürlichen Lebensraum vor. Nur wenn die "wilden" Waldgebiete geschützt werden, können viele wildlebenden Tier- und Pflanzenarten überleben.
Im Nationalpark Eifel kann sich der Wald seit etwa 20 Jahren weitgehend ungestört von Menschen entwickeln. In den Wildnisgebieten dort leben inzwischen wieder seltene Tiere: Wildkatzen und Schwarzstörche, Uhus und Waldkäuze, auch Biber wurden beobachtet.
Im Naturschutzgebiet "Bad Münstereifeler Wald" finden sich große Buchenwalder mit alten Bäumen. Naturnahe Bäche und Teiche, Bachtäler mit feuchten Waldwiesen gehören auch dazu.
Seltene Tiere leben hier: Wildkatzen und Luchse im Wald, auch seltene Fledermausarten und Spechte kommen vor. Rotmilane schweben über den waldfreien Flächen und Eisvögel leben an klaren Bächen mit steilem Ufer. Du wirst sie aber auf einer Wanderung kaum antreffen, da sie sehr selten sind und sich verborgen halten.
