30 Jahre Grüne - sind die Grünen noch ökologisch?

Die Grünen haben leider die Umweltbewegung verraten, weshalb es mir unmöglich ist, denen zu ihrem 30. Geburtstag zu gratulieren. Sie haben alles getan, um konservative Wähler zu verprellen, wodurch sie kaum in die CDU- Wählerschaft einbrachen und damit zu den Hauptförderern der "schwarz- liberalen" Umweltignoranz wurden und zur Fortdauer der Ära Kohl beitrugen.

Aber auch in ihren angeblichen Kernkompetenzen haben die Grünen versagt:

1. Sie ignorieren fortschrittliche Technik, wie das mir seit 1996 bekannte Kryo- Recycling für Kunststoffe und Elektroschrott. Der Erfinder Harry Rosin war damit schon im Jahr 2001 im DLF in den Zwischentönen zu Gast. Er hat uns den FCKW- freien Kühlschrank beschert und wurde im Jahr 2000 dafür mit dem Bundesverdienstkreuz auf Anregung von mir geehrt..

http://www.gloria.tv/?search=kryo+recycling&searchsubmit.x=12&searchsubmit.y=5

In jedem Landtag und auch in vielen Großstädten hätten die Grünen die Umsetzung des Kryo- Recyclings als Voraussetzung für politische Zusammenarbeit einfordern können.

2. Unter Rot Grün gab es mit Mora C einen massiven Abbau der Güterbahn. Konzepte, wie http://www.container-linienzuege.de wurden nie angegangen. Güter auf die Bahn wollen die Grünen anscheinend nicht, obwohl diese mit der SPD in Koalition waren, die ebenfalls pro Bahn laut Parteipapieren eingestellt war.

3. Was die Grünen als Atomausstieg verkaufen ist eine Laufzeitgarantie, die jederzeit unbefristet verlängert werden kann, wenn die Grünen nicht mitregieren.

4. Die Grünen haben zu Schröders Regierungszeit ihre Hand nicht hochbekommen, als eine Gegenstimme mehr bei der EU die Gentechnik am Acker weiterhin verhindert hätte. Es ist verlogen, wenn die jetzt auf den Demos gegen Gentechnik auftreten.

5. Ich halte die etablierten Parteien für korrupt und käuflich. Voraussetzung für jede Koalition müssen Maßnahmen sein, die u.a. die legale Korruption abschaffen, z.B. dass Parteien von Firmen und Verbänden Spenden annehmen können. Das soll nur in begrenzter Höhe natürlichen Personen erlaubt sein und die Umsetzung so einer Regelung sollte Voraussetzung jeder Koalition sein (auch Landtage können das über den Bundesrat oder die Landesgruppe des Koalitionpartners einfordern!). Jede Maßnahme, die Korruption verhindert, würde später die Umsetzung grüner Politik erleichtern!

7. Die Grünen schwimmen voll im politischen "Mainstream", was man sehr gut beim "Vertrag von Lissabon" sehen konnte. Keine der Klagen, die bedenkliche Inhalte des Vertrages von Lissabon abgemildert haben oder darstellten, kam von den Grünen, während die wesentlich kleinere Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) mit 3 Klagen in Karlsruhe vertreten war. Welche Aufregung haben die Grünen betrieben, als die im Vgl. zur EU- Verfassung harmlose Volkszählung anstand?

8. Die Grünen fordern im Programm immer noch die ersatzlose Streichung des § 218. Damit nehmen die Grünen dem ungeborenen Menschen den Restschutz, den eine gute Beratung noch bieten kann, um andere Wege als die Tötung durch Abtreibung zu finden. Die Forderung nach Abtreibungsfreiheit ist mit dem grünen Grundsatz der "Gewaltfreiheit" unvereinbar, da jede Abtreibung tödliche Gewalt gegen das ungeborene Leben ist. Für mich als sehr engagierten christlichen Umweltschützer sind daher die Grünen weiterhin unwählbar (Ausnahme: Kommunalwahlen, da gibt es viele Grüne, die vor Ort noch echt engagierte Politik machen).

9. Die Grünen haben es nicht geschafft, die direkte Demokratie einzufordern. Und da wo es mehr direkte Demokratie gibt, wie in Bayern, überlassen es die Grünen der kleineren ÖDP, auf diesem Wege der Landesregierung Paroli zu bieten! Die Grünen sind stark genug, um dies in den meisten Bundesländern selbst zu machen! Zwar springen auch die Grünen auf manchen Zug mit auf (siehe Nichtraucherschutz in Bayern) und dann leisten viele Grüne lobenswerten Einsatz, aber die Gesamtpartei ist viel zu träge geworden.

Warum können die Grünen solche Dinge, wie Punkt 8 nicht der Privatmeinung jedes Mitgliedes überlassen und Punkt 5 (Spenden) als Koalitionsgrundlage festschreiben, damit die Grünen eine breite Basispartei werden können, die das gesamte Spektrum der ökologisch fortschrittlichen Kräfte erreicht? Warum müssen die Grünen immer so schnell klein bei geben? Wäre ein Regierungsbruch und Standhaftigkeit bei guten Ideen nicht besser, um dem Wähler zu zeigen, ihr müsst uns noch stärker machen, damit wir gute Ideen umsetzen können?

Ich höre immer wieder, das keine andere Partei so weit wie die Grünen geht! Nein, das hier geschilderte zeigt deutlich, dass die Grünen viel zu schnell ihre Ideale verraten und dass es andere Parteien und Gruppen gibt, die diese Ziele konsequenter vertreten.

Ein Kabarettist hat es treffend formuliert:

"Die Grünen suchen sich immer den Koalitionspartner, mit dem sie ihre Grundsätze am Besten über Bord werfen können!"