Die Abenteuer von Kriechbert Regenwurm


Gefangen im Blumentopf

Es war noch Winter, als Kriechert-Regenwurm von ungewöhnlich hohen Temperaturen geweckt wurde. Alles fühlte sich irgendwie merkwürdig an. Seine Wohnröhre war zerstört und ekelhaft warmes Wasser verwandelte die Erde im Matsch. Kriechbert konnte kaum noch atmen.

Um nicht zu ersticken, kroch er rasch an die Oberfläche. Er erschrak. Der Himmel war weg! Zwar hat ein Wurm keine Augen, aber er konnte es deutlich spüren. Jemand hatte den Himmel geklaut.

Der Regenwurm tastete sich langsam auf der Oberfläche der erstaunlich lockeren Erde vorwärts. Vielleicht hatte er ja den Beginn der Gartensaison verschlafen und das Beet, in dem lebte, war umgegraben worden? Oder hatte der Maulwurf gebuddelt?

Nein, das konnte nicht sein, der hätte Kriechbert glatt zum Frühstück verspeist.

Der Regenwurm fühlte in sich hinein. Sein Körper war heil, niemand hatte etwas abgebissen oder mit einem Spaten abgetrennt. Er kroch weiter.

Zumindest versuchte er es. Wohin er sich wandte, stieß er auf feste Mauern. Links, rechts, vorn, hinten und sogar ganz unten, wo auch noch ein großer Kieselstein auftauchte.

Ganz ruhig bleiben, dachte Kriechbert. Das ist bestimmt nur ein schlechter Traum. Morgen wache ich auf und liege in meiner Wohnröhre unterm Apfelbaum.

...


Weitere Leseproben ab 8 Jahre: https://sites.google.com/site/renidammrich/leseproben/kinderb%C3%BCcher-ab-8-jahren