Einstieg ins Thema

(Autor: Carsten Waychert)

Der Einstieg in ein neues Thema verfolgt – neben der Motvierung der Lernenden - im Wesentlichen zwei didaktische Ziele: Einerseits soll bei den Lernenden bereits vorhandenes Wissen aktiviert und abgerufen, andererseits die im Anschluss folgenden Inhalte im Hinblick auf den Wortschatz sowie auf benötigte Redemittel vorentlastet werden.

Jedoch sind auf den Niveaustufen A1 und A2 nur begrenzte zielsprachliche Vorkenntnisse vorauszusetzen, denn das Thema Musik wird in den Lehrbüchern in der Regel nicht explizit – geschweige denn vertiefend – behandelt. Eine Ausnahme dürfte das relativ neue Lehrbuch Aussichten A2.1 (Klett-Verlag, 2010) sein, das in Lektion 11 eine Sängerin porträtiert und deshalb auf den ersten vier Kursbuch-Seiten in diesen Gegenstand allgemein einführt. Ansonsten werden in vielen Lehrwerken einzelne für das Thema Musik relevante Wortschatzelemente nur beim Thema Hobby erwähnt (Musik hören, ein Instrument spielen, ins Konzert gehen) und können dann im Unterricht je nach Interessen der Lernenden etwas erweitert werden.

Fragestellungen wie die folgenden beziehen die Lernenden mit ein und bieten sich daher grundsätzlich als Einstieg in das Thema sowie zur Partner- oder Gruppenarbeit an:

  • Was für Musik/Welche Musik hörst du gern/nicht gern? Wie oft/Wann/Wie lange/Wo hörst du Musik?

      • Machst du selber Musik? Was für Musik machst du? Spielst du ein Instrument? Hast du mal ein Instrument gespielt/gelernt? Welches? Welches Instrument würdest du gerne spielen können/lernen? (Bei Klassik) Welche Komponisten spielst du (gern)? (Bei moderner Musik) Welche Band/Welcher Musiker ist dein Vorbild?

Welche Musikstile wurden von den Lernenden genannt, welche kennen sie noch? Hier bietet es sich an, möglichst viele Musikrichtungen zu sammeln und fünf bis zehn Lieder (natürlich von deutschsprachigen Interpreten!) anzuspielen und die Stile benennen zu lassen. Anschließend sollten sich die Lernenden danach befragen:

      • Wie findest du Hip Hop? Wie gefällt dir Indie/Rockmusik usw.?

Zum Ausdruck persönlicher Präferenzen lässt sich relevanter Wortschatz einführen (bzw. wiederholen), wobei diese - je nach Lernniveau - auch begründet werden könnten. Sollten in diesen Unterrichtssequenzen nicht bereits Namen deutscher Interpreten gefallen sein, wäre das der nächste Schritt:

      • Welche Musiker/Musikerinnen, Sänger/Sängerinnen, welche Bands aus Deutschland kennt ihr?

Im japanischen Kontext ist erfahrungsgemäß dieses Thema in relativ kurzer Zeit abzuhandeln, weshalb die erste Unterrichtseinheit noch genügend Raum für die Einführung von weiterem Themen-Vokabular bieten kann, v.a. Bezeichnungen der Musikinstrumente und Bandmitglieder, die verschiedenen Arten von Tonträgern sowie der formale Aufbau (Titel/Strophe/Refrain) eines Liedes.

Letztendlich geht es beim Einstieg in dieses Thema zunächst darum, den passiven Wortschatz und damit die Verstehensleistung der Lernenden zu stärken, um dann später möglichst wenig auf Muttersprache oder Wörterbuch zurückgreifen zu müssen. Im darauf folgenden Unterricht sollte dann aber ein großer Teil des Wortschatzes und der Redemittel schrittweise wiederholt und durch Übungen und Aufgaben vom passiven in den aktiven Sprachgebrauch überführt werden.