Im Schichtenmodell des SAP-Systems (Artikel SAP System) liegt der SAP Applikationsserver direkt auf der Datenbankschicht auf. Dies ist eine logische Darstellung.
Technisch gibt es natürlich auch Verflechtungen der Applikationsserver mit dem Betriebssystem. Diese Verflechtungen werden vom SAP-Kernel realisiert.
Der SAP-Kernel ist eine Sammlung von Binaries (Binärdateien). Das sind ausführbare Dateien, Libraries oder Konfigurationsdateien.
Damit der Applikationsserver überhaupt mit der Datenbank kommunizieren kann, benötigt er einen Datenbanktreiber. Dieser besteht aus Dateien, die vom Betriebssystem ausgeführt werden müssen. Der Datenbanktreiber ist Bestandteil des SAP-Kernels.
Alle Workprozesse, die man in der Transaktion SM50 anzeigen kann, haben ein Pendant auf Betriebssystemebene. Für jeden Work-Prozeß wird eine Instanz der ausführbaren Datei disp+work.exe gestartet.
ABAP-Workprozesse SM50
Windows Task Manager
Jeder Workprozeß hat ein Pendant auf der Ebene des Betriebssystems in Form einer Instanz von disp+work.exe
Der SAP-Kernel beinhaltet viele weitere Bestandteile wie Tools (z.B sapcar.exe zum Entpacken von Installationsmedien) oder die Verschlüsselungssoftware.
Die Datei disp+work.exe ist ein zentraler Bestandteil des SAP-Kernels. Sie bildet jeden Workprozeß in einer eigenen Instanz ab. Um das Kernel-Release herauszufinden, kann man die disp+work.exe auf der Kommandozeile aufrufen:
C:\usr\sap\C53\SYS\exe\uc\NTAMD64>disp+work.exe -V |more