a) Entstehung von PCDD und PCDF / Formation of PCDD / PCDF

Was sagen Chemiker zur Entstehung von PCDD und PCDF?

http://de.wikipedia.org/wiki/PCDD

http://de.wikipedia.org/wiki/PCDF

Manchmal äußert die MVA- Lobby Tendenzen, einen gewissen Rückgang der Dioxin/ Furan- Konzentrationen in der Umwelt, sogar in Milchprodukten ( 1 ) darauf zurück zu führen, dass MVA "Schadstoffsenken" seien, dass dieser Rückgang in den letzten Jahren dem Konto der Müllverbrennung gut zu schreiben sei.

Auf den VDI- Tagungen hätte man einen solchen Ansinnen scharf widersprochen und ihm den Hinweis auf das [b]Verbot von bleihaltigen Superbenzin[/b] entgegengehalten ( 2 ). Dieses enthielt neben Blei- Tetraalkyl- Verbindungen als Antiklopfmittel auch halogenierte Scavenger- Verbindungen (Fangnetz- Verbindungen), ein Gemisch von Dibrom- und Dichlorethan. http://de.wikipedia.org/wiki/Antiklopfmittel , http://de.wikipedia.org/wiki/Bromethan , http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorethan

Sie sollten Bleirückstände im Motor verhindern. Man dachte zuerst, diese Scavaner- Verbindungen würden im Motor völlig zerstört. Inzwischen belegten Studien, dass daraus auch chlorierte/ bromierte Dibenzodioxine und -furane gebildet wurden. Daher - nicht wegen der Blei- Emissionen - wurde der bleihaltige Sprit schnellstens verboten. Dadurch ist ein gewisser Rückgang der Dioxinkonzentrationen im Umweltproben erklärlich. Sie sollten nun nicht über mehr MVA wieder aufgefüllt werden!

Beide VDI ( www.vdi.de , www.vdi-nachrichten.de ) bestätigten, das 210 Isomere (=Kongenere) der chlorierten Dioxine/Furane bekannt sind. Daneben existieren - vermutlich ebensoviele - mit Brom substituierte und wohl auch mit Fluor substituierte Dioxine und Furane (2)((4). Deren Toxizität wurde als gleich groß oder sogar größer veranschlagt. Zur Toxizität der gemischten mit Chlor plus Brom, evt. auch noch plus Fluor substituierten Dioxine und Furane konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die medizinischen Gutachter der MVA- Lobby erwähnen diese bromierten, fluorierten und die gemischten Dioxine und Furane leider bis heute nicht (s.o. ( 5 ) ( 6 )). Das ist ärztlich gesehen ein schwerwiegendes Versäumnis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Chlor

http://de.wikipedia.org/wiki/Brom

http://de.wikipedia.org/wiki/Fluor

Es könnte ein gerichtsrelevantes Versäumnis sein, weil die vorgeschriebenen Überwachungslaboratorien für MVA nur auf chlorierte Dioxine und Furane untersuchen und die ebenso gesundheitsrelevanten, wahrscheinlich toxischen Verbindungen mit Brom und Fluor unberücksichtigt bleiben. Ansonsten beschreiben die Chemiker/ Ingenieure der VDI- Tagungen mehrere chemische Wege zur Bildung von Chlor- Dioxinen:

==Kondensationsreaktionen,

==Substitutionsreaktionen oder bei hohen Temperaturen auch

==Dechlorierungen von höher chlorierten PCDF/PCDD auf die 4- fach substituierten "Seveso- Gifte" ( 7 ) http://de.wikipedia.org/wiki/Sevesoungl%C3%BCck . Wörtlich heißt es:

"Ein wichtiger Reaktionsweg, der zur Bildung von PCDD und PCDF führt, sind Radikalreaktionen. Dieser Bildungsweg hat hat Bedeutung bei der Verbrennung von organischer Materie unter Anwesenheit von organischen (und anorganischen) Chlorverbindungen bei Temperaturen von 300 bis 800°C."

"Betrachtet man die Reaktionsprodukte von Verbrennungen, so fällt auf, dass neben den Hauptverbrennungsprodukten (CO², CO, H²O, HCI....) insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe, wie

Benzol http://de.wikipedia.org/wiki/Benzol

Toluol http://de.wikipedia.org/wiki/Toluol

Xylol http://de.wikipedia.org/wiki/Xylol

Naphthalin http://de.wikipedia.org/wiki/Naphthalin

Biphenyl http://de.wikipedia.org/wiki/Biphenyl

Phenanthren http://de.wikipedia.org/wiki/Phenanthren

usw.,

welche bekanntlich eine hohe thermische Stabilität besitzen, gebildet werden."

Während die Bildung und Emissionen aromatischer Kohlenwasserstoffe PAH, PCB, usw. ( http://de.wikipedia.org/wiki/PCB , http://de.wikipedia.org/wiki/PAH ) von den medizinischen Gutachten herunter gespielt wird, heißen sie hier "Hauptverbrennungsprodukte", was ja auch Prof. Otmar Wassermann ( http://de.wikipedia.org/wiki/Otmar_Wassermann ) und seine Mitarbeiter mehrfach feststellten. ( 8 ) ( 9 )

Die Dioxin- Konzentrationen im Abgas von Müllverbrennungsanlagen bezifferte Dr. Lüttzke vom TÜV Rheinland auf "im allgemeinen Bereich von 0,1 bis 1000 ng/m³ ( 10 ). Wenn man z.B. von einem mittleren Wert "500 ng/m³" ausgeht, diesen mit 5000m³ pro Tonne Müll multipliziert, dies mit der Müllmenge pro 24 Stundentag, dann pro Jahr multipliziert, wird klar, welche potentielle Gefahr MVA - alleine bezüglich des Parameters "Dioxine" - sein können. Doch die 17. BImSchV ( http://de.wikipedia.org/wiki/BImSchV )fordert ja weniger als 0,1 ng/m³ und die medizinischen Gutachter beruhigen ja, indem sie keinen Zweifel daran lassen, dass dieser Wert regelmäßig unterschritten wird.

(1) BGA: Dioxine und Furane - ihr Einfluss auf Umwelt und Gesundheit, Bundesgesundheitsblatt 36, Sonderheft 1993

(2) Buser, H.R.: Bromierte und gemischt bromierte/chlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane, in: VDI-Berichte 634, Dioxin, S. 243, VDI- Verlag, Düsseldorf,1987

(4) Teufl,C.; R. Dumler, D. Lenoir, O. Hutzinger: Synthesewege für bromierte Dibenzodioxine, in: VDI- Berichte 634: Dioxin, S. 257, VDI- Verlag Düsseldorf 1987

(5) Eikmann, Th., S. Eikmann: machen MVA, MBA und SVA die Menschen krank? RECYCLINGmagazin, 24-25 (2008)

(6) Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer: Potentielle Gesundheitsgefahren durch Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen, deutsches Ärzteblatt 90, B-45 - B-53 (1993)

(7) Kirschmer, P.: Entstehung von PCCD/ PCDF sowie Vorkommen in der Außenluft von Nordrhein Westfalen, in: VDI- Schriftenreihe Bd. 3, 8-21, (1986)

(8 ) Wassermann, O.: Warum sind Müllverbrennungsanlagen Giftschleudern, www.total-recycling.org/de/content/view/27/62/

(9) Wienecke,J.; H. Kruse, O. Wassermann: Organic Copounds in the Waste Gasification and Combustion Porcess, Chemoshere 25, 437-447 (1992)

(10) Lützke, K.: Probennahme im Abgas von Feuerungsanlagen, in VDI- Schriftenreihe, Bd. 3, 23-55 (1986)

Nächstes Kapitel: http://sites.google.com/site/kryorecycling/chemie/proben

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(a) Formation of PCDD/PCDF

http://en.wikipedia.org/wiki/PCDD

http://en.wikipedia.org/wiki/PCDF

Sometimes the waste incineration plants (WIP) lobby shows tendencies to attribute a certain decline in dioxin/ furan concentrations in the environment - even in samples of mother milk ( 6 ) - to the fact that WIPs are "pollutant sinks", saying that this decline in recent years must be credited to waste incineration ( http://en.wikipedia.org/wiki/Incineration ).

At VDI- conferences ( www.vdi.de ) such arguments would have been contradicted strongly and countered with the referance to the ban on leaded premium fuel ( 13 ). Apart from lead tetraalkyl compounds ( http://en.wikipedia.org/wiki/Tetraalkyl ) used at antiknock agents ( http://en.wikipedia.org/wiki/Antiknock_agent ), this fuel contained halogeneted scavenger compounds ( http://en.wikipedia.org/wiki/Scavenger ), a mixture of dibromoethane and dicloroethane ( http://en.wikipedia.org/wiki/Dibromoethane / http://en.wikipedia.org/wiki/Dichloroethane ). They were supposed to prevent lead residues in the engine ( http://en.wikipedia.org/wiki/Lead ). However, studies have since proved that among other things, brominated/chlorinated dibenzodioxins and dibenzofurans were formed in the process. So the leaded fuel was quickly banned - not only because of the lead emissions. This explains a certain decline in the dioxin concentrations in the environment samples. But this should not be increased again by more WIPs!

Both VDI conferences confirmed that 210 isomeres (=congeners) of dioxins/furans there are probably just as many with bromine or fluorinesubstitution or mixed halogenated dioxins/furans ( 13 )( 67 ). Their toxicity was estimated as being just as high or even higher. there is no information available on the toxicity of the mixed dioxins/ furans containing chlorine plus bomine ( http://en.wikipedia.org/wiki/Bromine ), and possibly plus fluorine ( http://en.wikipedia.org/wiki/Fluorine ). The medical experts from the WIP lobby unfortunately have never mentioned these brominated, fluorinated and mixed dioxins/ furans ( 21 )( 76 ). From the medical point of view this is a grave omission.

This could be an omission with legal consequences, because the official control laboratories for WIPs only test for chlorinated dioxins/ furans. They ignore the compounds ( http://en.wikipedia.org/wiki/Compound ) with bromine and fluorine, which are just as relevant to our health and probably more toxic. The chemists and engineers at the VDI conferences also discribe several chemical processes which can lead to the formation of chlorinated dioxins: condensation reactions, substitution reactions, or at higher tempeartures even the dechlorination of higher chlorinated PCDD/ PCDF to the four- substituted Seveso poisons ( http://en.wikipedia.org/wiki/Seveso_disaster ) ( 37 ).

In their own words:

"One further important chain of reaction which leads to the formation of PCDD and PCDF is radical reactions. This process is of importance when burning organic material in the presence of organic (inorganic) chlorinated compounds at temperatures of 300-600°C.

If we look at the reaction products of combustion, we observe that along with the main products of combustion (CO², CO, H²O, HCl), in particular aromatic hydrocarbons ( http://en.wikipedia.org/wiki/Aromatic_hydrocarbon ) such as

benzene ( http://en.wikipedia.org/wiki/Benzene ,

toluol ( http://en.wikipedia.org/wiki/Toluol ),

xylol ( http://en.wikipedia.org/wiki/Xylol ),

naphtalene ( http://en.wikipedia.org/wiki/Naphtalene ),

biphenyl ( http://en.wikipedia.org/wiki/Biphenyl ),

phenanthrene ( http://en.wikipedia.org/wiki/Phenanthrene ), etc.

are formed, which are known to have a high thermal stability."

While the formation and emission of hydrocarbons (PAH, PCB, etc. / http://en.wikipedia.org/wiki/PAH / http://en.wikipedia.org/wiki/PCB ) are played down by medical experts, they appear here as main products of combustion ( http://en.wikipedia.org/wiki/Combustion ), a fact that Professor Wassermann ( http://de.wikipedia.org/wiki/Otmar_Wassermann / http://en.wikipedia.org/wiki/Otmar_Wassermann ) and his team have frequently established. See the black field with the little white cursor ( 73 )( 75 ).

The concentration of Dioxin in the flue gases of waste incineration plants (WIPs) was said by Dr. Lützke of TÜV Rheinland to be generally in the range of "0.1-1000 ng/m³ [b]( 43 )[/b]. If we assume a mean value of "500 ng/m³" and multiply this by 5000 m³ fluegases per ton of waste, then by the amount of waste in a 24 hour day, and then in a year, it will then become clear how potentially dangerous WIPs can be - only taking the parameter "dioxins" into account. But we mustn´t forget that the regulation (17. BImSchV http://de.wikipedia.org/wiki/BImSchV ) requires less than 0.1 nanograms/m³, and the medical experts reassure us by not doubting that WIPs regularly remain below that limit (see above).

( 6 ) BGA: Dioxine und Furane - ihr Einfluss auf Umwelt und Gesundheit. bundesgesundheitsblatt 36, special issue (1993)

( 13 ) Buser, H-R.: Bromierte und gemischt bromierte Bibenzodioxine und Dibenzofurane. In VDI- Berichte 634, Dioxin, p. 243, VDI- Verlag, www.vdi.de

( 21 ) Eikmann, Th., S. Eikmann: machen MVA, MBA und SVA die Menschen krank? RECYLINGmagazin, 24-25 (2008)

( 37 ) Kirschmer, P.: Entstehung der PCDD/PCDF sowie Vorkommen in der Außenluft von Nordrhein Westfalen. In: VDI- Schriftenreihe, Vol. 3, 8-21, Essen (1986)

( 43 ) Lützke, K.: Probennahme im Abgas von Feuerungs- und Müllverbrennungsanlagen. In: VDI- Schriftenreihe Vol. 3, 23-55 (1986)

( 67 ) Teufl,J., H.Weis, M. Neupert, B. Stock: Praxis der PCDD/PCDF- Spurenbestimmung in einem analytischen Laboratorium der chemischen Industrie. VDI- Berichte 634: Dioxin, p. 257, VDI- Verlag, Düsseldorf (1987)

( 73 ) Wassermann, O.: warum sind Müllverbrennungsanlagen Giftschleudern? Bürgerbewegung für Kryo- Recycling und kreislaufwirtschaft e.V., Tagung "Recyclen statt verbrennen", Gelsenkirchen (24March2004)

www.total-recycling.org/de/content/view/27/62/

( 75 ) Wienecke, J-H., O. Wassermann: Organic Compounds in the Waste Gasification and Combustion Process. Chemosphere 25, 437-447 (1992)

( 76 ) Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer: Potentielle Gesundheitsgefahren durch Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen. Deutsches Ärzteblatt 90, B45-B53 (1993) www.aerzteblatt.de

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