16. Biologisch- mechanische Abfallaufbereitung- BMA

Biologisch- mechanische Abfallaufbereitung- BMA

http://de.wikipedia.org/wiki/Mechanisch-biologische_Abfallbehandlungsanlage

Neben den Alt- Kunststoffen und Gummiprodukten enthält der BB- Katalog (s.o.) Abfälle biologischen Urspungs, die aber stark kontaminiert sind, z.B. mit technisch hergestellten Farben, Beschichtungen, Imprägnierungen, Schwermetallsalzen oder auch Infektionserregern, z.B. im Krankenhausabfall.

Derart verunreinigte Bio- Abfälle können wir durchaus den Reinigungsarbeiten durch Mikroorganismen und Pilzen anvertrauen. Erdgeschichtlich haben die ca. 3 Mrd. Jahre länger geübt als wir (und sind an die unterschiedlichsten Lebensräume von der Tiefsee bis zum Hochgebirge, vom heißen Schlamm und Gas bis zum Gletscher an die Lebensbedingungen anpasst! F.St.). Oft schon mussten wir uns auf die Arbeit der Mikroben verlassen, wenn wir hofften, dass das Meer nach einem Tankerunglück renaturalisiert wird oder eine Industriebrache rekultiviert wird. Damit diese Leistungen aber schnell genug erbracht werden, müssen wir sie mit mikrobiologischen Sachverstand richtig steuern!

Das Ehepaar Eikamann kritisiert im o.g. Artikel ( 1 ) die vorhandenen BMA, die sie MBA nennen. Wörtlich heißt es dort:

"Derzeit sind in Deutschland rund 48 MBA mit einer Kapazität von ca. 5,1 Millionen Mg Behandlungskapazität in Betrieb. ..... Die jeweils realisierten Verfahrenskonzepte sind sehr unterschiedlich und insgesamt nur schwer vergleichbar. Trotz teilweise sehr aufwendiger Systeme zur Abluftreinigung kommt im Umgebungsbereich von vielen MBA seit Inbetriebnahme der Anlagen zu erheblichen Geruchsbelästigungen der Bevölkerung, die zu massiven Protesten der Anwohner geführt haben. Als relevante Emissionsquelle für die Gerüche sind dabei das Biogas, das Deponiegas, die Luft aus Aufbereitungs- sowie Perkolationshallen, das Geostabilat aber auch die Deponieflächen einzustufen. Für die Freisetzung von Bioaerosolen kommen in erster Linie Kompostierungsaktivitäten (teilweise in Rottehallen) sowie Ablagerungs- und Umsetzungsvorgänge von Material aus Deponieflächen in Frage."

Weiterhin heißt es:

"Ein gesundheitliches Risiko für die Bevölkerung im Sinne einer höheren Häufigkeitvon Symptomen, Symptomatiken (Syndromen) oder Erkrankungen ist mit großer Wahrscheinlichkeit für Wohngebiete in der Umgebung von MBA auszuschließen. ....

Die in der Umgebung er MBA auftretenden Geruchsbelästigungen werden aber nach Angaben der Bevölkerung - und nach den Kriterien der Hedonik ( http://de.wikipedia.org/wiki/Hedonik ) - als äußerst unangenehm angegeben. Nach den Bewertungen der Geruchsemmissionsrichtline ( http://de.wikipedia.org/wiki/Geruch ) stellen sie per se eine "Gesundheitsgefahr" dar und sind damit grundsätzlich zu vermeiden." Dazu wird ein Mädchen abgebildet, dass sich offensichtlich kurz vor dem Brechreiz befindet.

Diese negative Beurteilung der BMA erscheint uns ebenso tendenziös zu sein, wie zuvor das einseitige Lob der MVA im selben Artikel.

Natürlich darf es nicht sein, dass BMA stinken. Es braucht auch nicht zu sein! Wenn das bei vorhandenen BMA von den Anwohnern beklagt wird, sind diese Anlagen weder sachkundig konzipiert noch richtig dimensioniert. (Ob das auch auf viele MVA zutrifft? F.St.) Vielleicht sind diese BMA auf ein zu großes Einzugsgebiet ausgelegt worden und deshalb nicht in der Lage, die anfallenden Abfallmengen ordentlich zu verarbeiten. Vielleicht ähneln sie eher großen Kompostierungen als technischen Anlagen. Nach unserem Konzept folgt aber auch die BMA einem technisch gesteuerten Konzept und hat mit großen Lagerhallen im Sinne der Kompostierung nichts mehr zu tun.

(1) Eikmann Th. und S.: Machen MVA,

BA und SVA die Menschen krank? RECYLINGmagazin, 24-25 (2008)

Nächstes Kapitel: http://sites.google.com/site/kryorecycling/bma/rosin