von Burkhard Müller
07. Oktober 2011, Kommentar zum Infoabend Asphaltmischwerk
Betr. Asphaltmischwerk. Danke für diesen Informationsabend!
Ich kann meinen Hinweis an die Bezirksvertretung hier nur noch einmal bekräftigen - Wenn man eine Handhabe gegen die Gerüche haben will muss dem Betreiber von der Behörde eine Auflage, in diesem Fall - Geruchsschwellenwerte - in die Betriebsgenehmigung geschrieben werden ! Diese Geruchsschwellen werden nicht mit einem Messgerät gemessen, da Gerüche subjektiv empfunden werden! Was für mich etwas unangenehm riecht kann für meine Frau bereits bestialisch stinken. Bei solchen Messungen kommen Probanden zusammen, welche die abgesaugten Emissionen - riechen - und Punkte festlegen an denen gerade etwas wahrgenommen wird. So müsste eine solche Untersuchung jetzt während des Betriebes angeordnet werden. Mit dem Ergebnis müssen dann entsprechende Grenzen festgelegt werden und natürlich regelmäßige Prüfungen vom Betreiber gefordert werden. Der TÜV hat Abteilungen, die solche speziellen Prüfungen durchführt.
Eine solche Prüfung kann natürlich auch privat beauftragt werden. Mittelfristig könnte man auf diese Weise das Geruchsproblem weitgehend minimieren.
:smile:
von Beate Petersen
12. Juli 2011, offener Brief an den Stadtrat, publiziert in der onlinezeitung.de
Offener Brief an den Stadtrat
Sehr geehrte Ratsmitglieder,
zunächst gratuliere ich zur geplanten Energieeffizienzstrategie. Ein spannendes Thema!
Warum aber wende ich mich heute mit einem offenen Brief an Sie?
Mir ist der Vorlauf für dieses Projekt nicht ganz klar. Wie werden eigentlich wichtige Entscheidungen im Stadtrat beraten und getroffen? Zum Thema passt die Diskussion um einen möglichen Ikea-Homepark in W-Nord bzw. den Umgang mit der dort seit fast vier Jahrzehnten ansässigen Hausausstellung und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Leitbildes mit frühzeitiger Einbindung aller Beteiligten.
Mehrfach formulierte ich dazu in der Presse und in Fragen an die Verwaltung / Wirtschaftsförderung meine Vision „Energiestadt Wuppertal“, deren Inhalte in dieselbe Richtung gehen wie das Thema Ressourceneffizienzstrategie, Leitthema „Gebäude“. Ein Puzzle, für das sich viele Teile bereits vor Ort befinden. Sie warten nur darauf, zu einem großen Ganzen zusammen gefügt zu werden, um die Energiewende in der Region zu unterstützen. Als wichtige Bausteine dafür sehe ich z.B. die Elektromobilität und die Hausausstellung. Deren Vernetzung mit den hier ansässigen z.T. international anerkannten Institut(ion)en wie u.a. Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie, Bergische Universität Wuppertal und Energieagentur NRW zu einem Bau- und Kompetenzzentrum hätte viele Vorteile wie z.B. die Verbindung von Theorie und Praxis für Neubau und Bestand an einem bereits eingeführten Standort, der dies glaubhaft und authentisch ausstrahlt.
Aufwändige Aufbauarbeiten, um die Standortmarke „Ressourceneffizienz“, Leitbild „Gebäude“ glaubhaft nach außen zu tragen, wären obsolet. Dies(e „Vorarbeit“) leistet die Hausausstellung seit nunmehr fast vier Jahrzehnten am weit über die Grenzen Wuppertals hinaus bekannten Standort sehr erfolgreich.
Darf dies alles zugunsten der Ansiedlung eines Neu-Investors mit großflächigem Einzelhandel völlig unberücksichtigt bleiben? Ist das nachhaltige Stadtentwicklung? Für die mögliche Ansiedlung von Ikea am Standort der Hausausstellung müssen endlich belastbare Fakten die plakativen Halbwahrheiten und Spekulationen ersetzen oder wollen Sie wirklich auf Letzteren Ihre Ratsentscheidung treffen?
Faktencheck:
Warum die schnelle Entscheidung f ü r IKEA und g e g e n die Hausausstellung? „Kann ein möglicher Ikea-Homepark am Standort der Hausausstellung ein Gewinn für die Stadt sein?“
Dass die Hausausstellung seit Jahrzehnten gut für Wuppertal / die Region ist, stellte sie nachhaltig unter Beweis. Auch ihr wichtiges Potential für die Energiewende in der Stadt / Region liegt klar auf der Hand.
Ob der lange diskutierte Ikea-Homepark für Wuppertal / die Region gut ist?
Dazu liegen keine Fakten vor. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung wird nicht erstellt oder nicht öffentlich gemacht. Grundsätzliche Fragen zu Verkehr, Einzelhandel, Natur- und Umwelt bleiben ungeklärt. Auch Ikea ist ein Wirtschaftsunternehmen, prüfte den Standort und entschied sich dafür. Kennt Ikea wirklich alle Eckdaten? Hinterfragte man dort
- Wie Ist der aktuelle Stand der Planungen um Aus-/ Umbau Autobahnkreuz W-Nord?
- Wie ist das tatsächliche Verkehrsaufkommen auf möglichen Zufahrtsstraßen
(siehe Wittener- / Schmiedestraße mit Mollenkotten und Eichenhofer Weg)?
- Ob und Wie sind diese überhaupt weiträumig ausbaufähig, um einen möglichen innerstädtischen Verkehrsfluß ohne Rückstau auf die Autobahn A46 überhaupt zu gewährleisten?
- Welche Infrastrukturkosten (Verkehr, Oberflächenentwässerung etc.) sind zu erwarten?
- Wer wird diese tragen?
- Will der Investor diese vollumfänglich übernehmen? Welche Kostenteilung wurde ggf. thematisiert?
Dies sind nur sind nur die wichtigsten Fragen, die im Raum stehen. Dazu kommen bereits gestellte, noch offene Fragen:
Warum nehmen Sie die mehrfach gegen Ihre Absichtserklärung vom 31.03.2009 von den Landesbetrieben, der Landesregierung, den Nachbargemeinden, einigen Ratsmitgliedern, Teilen des Einzelhandels und auch den Bürgern vorgetragenen Bedenken und Anregungen nicht ernst?
Der Landesbetrieb Straßen sieht zwar trotz erhöhtem IKEA-Kunden- und Lieferantenverkehrsaufkommen den Verkehrsfluß auf der Autobahn nach dem Aus-/ Umbau des AK W-Nord inzwischen als darstellbar an, hegt aber erhebliche Bedenken hinsichtlich des innerstädtischen Zu- / Abflusses (s.o.).
Zudem sind bisher weder eine konkrete Zeit- und Maßnahmenplanung zum Aus- / Umbau des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord bekannt noch hat eine Öffentlichkeits-beteiligung stattgefunden, so dass ich mich frage, wie der aktuelle Status quo ist.
Die Landesregierung gibt mit dem LEPro zum Schutz der Innenstädte für neue Großprojekte Rahmenbedingungen vor, die lauten Innen- vor Außenentwicklung und Reaktivierung von Brachen vor weiterem Flächenverbrauch Dies unterstrich sie auch in der Diskussion um das DOC in Remscheid. Dort lehnte sie die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel am Stadtrand trotz erheblicher innerstädtischer Leerstände ab. Wenn IKEA nach Wuppertal käme, was spräche wirklich gegen deren Ansiedlung zB am integrierten Standort im Wicküler-Park, im Werth (FiFa-Palast/Concordia) oder im Gewerbegebiet Clausen/ex-Happich-Areal?
Die Nachbargemeinden - zumindest des angrenzenden EN-Kreises –
formulieren ein Positionspapier gegen die Ansiedlung des Ikea-Center in W-Nord, fürchten mehr als bloße Kaufkraftabflüsse in das angedachte Shoppingcenter und haben Angst vor großen strukturellen Folgewirkungen in ihren Gemeinden.
Einige Ratskollegen lehnten im März 2009 eine alternativlose Standortbestimmung durch den Investor ab und wurden jüngst gescholten, weil Sie nach der mehrjährigen Vorlaufphase, in der wenig Konkretes öffentlich wurde, Sachstand / Fakten erfragten.
Der örtliche Einzelhandel erkennt zumindest teilweise eine Bedrohung für unsere Zentren, die Nachbarn des bergischen Städtedreiecks äußern sich (noch) nicht.
Die Bürger/innen vor Ort fürchten den Dauer-Verkehrsinfarkt mit einer völlig unzumutbaren Lärm- und Abgasbelastung, den Verlust eines guten Nachbarn und wichtigen Grünpuffers.
Die Hausausstellung zählt auf eine rechtzeitige Klärung der politischen Gemengelage, wünscht weiter die Verlängerung des 2013 auslaufenden Mietvertrages, bietet den Kauf des Areals an und ist bereit, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Folgen für Klima-, Natur und Umwelt wurden bislang ebensowenig ernsthaft hinter-fragt wie die Kostentragung für zwingend notwendige Infrastruktur-Großmaßnahmen.
Fazit:
Diese Überlegungen fordern dringend eine r a s c h e Kosten-Nutzen-Analyse. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren werden plakative Halbwahrheiten kommuniziert statt erbetener Daten, Fakten und Zahlen öffentlich gemacht.
Liegen Wunsch und Wirklichkeit vielleicht zu weit auseinander, und man mag dies einfach nicht akzeptieren?
Wem aber nutzt es, wenn am Ende ein langjähriger Geschäftspartner mit erheblichem Potential für die Zukunft unserer Stadt / Region abgewandert und der IKEA-Homepark am Wunschstandort gar nicht realisierbar ist ?
Frage:
Auf dieser Grundlage sollen Sie als diejenigen, die dem Wohle der Stadt Wuppertal verpflichtet sind, eine ausgewogene Sachentscheidung treffen?
Kongress am 15.7.2011
Bestimmt wird der Zukunftskongress viele hilfreiche Anregungen geben und hoffentlich die Aufbruchstimmung weiter ausbauen können, unsere Bergische Region auf dem Weg zur „Versorgung zu 100% aus erneuerberen Energien“-Region umzustrukturieren.
Für mich gilt heute schon:
Die Zahl derer, die den Weg in die Zukunft unterstützen, kann nicht groß genug sein. Ressourceneffizienz ist eine sehr wichtige Komponente des Gesamtprozesses „Energiewende“, der eine ehrgeizige Herausforderung darstellt, aber unumgänglich ist. Wir werden diese weitreichende Entscheidung gemeinsam meistern, wenn alle mit eingebunden werden.
„Partner auf Augenhöhe“: Dies kann nur gelingen, wenn dabei Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bürger/innen frühzeitig umfassend beteiligt werden.
In diesem Sinne verbleibe ich mit besten Grüßen aus W-Nord
Beate Petersen
von Hans-Gert Stäger
20. Mai 2011, offener Brief aus Haßlinghausen:
Liebe Freunde von Wuppertal
und des Ennepe-Ruhr-Kreises,
eigentlich kann man auch vom Leben in Sprockhövel-Ost und Schwelm-West an dieser Stelle schreiben.
Als Bewohner von Haßlinghausen-Süd zähle ich mich zu den unmittelbar betroffenen Anwohnern im Falle einer IKEA-Ansiedlung. Die Schmiedestraße hört nicht an der Stadtgrenze Wuppertal auf und endet im Nichts, sondern bildet als B51 die zentrale Verbindung zum Ortsteil Spröckhövel-Haßlinghausen. Insbesondere der erste Streckenabschnitt Schmiedestraße bis Quellenburgstraße dient als Anbindung nach Niedersprockhövel
Schon jetzt ist die Verkehrsbelastung der B51 enorm hoch und im Ortskern Haßlinghausen ist Stop and Go zu den Stoßzeiten an der Tagesordnung. Die dortige Parkplatzsituation ist schon jetzt hoch kritisch für die dort einkaufenden Kunden.
Besonders dramatisch ist schon jetzt die Situation im Falle einer Sperrung der
A43 bzw. des AK Wuppertal-Nord. Die B51 ist offizielle Ausweichstrecke. Doch seit dem 1.1.2008 ist die B51 zur Landesstraße zurück gestuft worden.
Nach einem Konzept des Bundes sollen alle Straßen, die parallel zur Autobahn verlaufen, zu Landesstraßen werden. Damit ist eben nicht mehr der Bund, sondern das Land Baulastträger und muss auch die Kosten übernehmen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Autobahnen und Bundesstraßen vorrangig mit Straßenbaumitteln ausgestattet werden. Somit fallen Kosten im Landeshaushalt bzw. in einigen Fällen zu Lasten des Gemeindehaushalts an.
Angesichts leerer Kassen an allen Stellen, kann davon ausgegangen werden, das strukturell notwendige Änderungen der B51 (eigentlich L51) zur Bewältigung des erhöhten Verkehrsaufkommens durch IKEA und Partner nicht erfolgen werden. Lärmschutzmaßnahmen und sinnvolle Verkehrslenkung werden im Falle einer Ansiedlung von IKEA zu einem unerfüllbaren Wunsch. Mit den Folgen müssten Anwohner und der Ennepe-Ruhr-Kreis leben.
Steigende Unfallzahlen, Kaufunlust in Haßlinghausen etc. weil die Parkplatzerreichung zum innerstädtischen Stauerlebnis degradiert usw.
Was macht Wuppertal aus? Eine weltberühmte Schwebebahn, einen unvergleichlich schönen Zoo, ein Theater an dem Pina Bausch weltberühmt agierte, ein Herzzentrum, eine Freilicht-Kunstausstellung des Kinetic-Künstlers Jean Tinguely, Geburtsstätte eines geliebten ehemaligen Bundespräsidenten, um nur einige Beispiele zu nennen und eben auch eine Eigenheimausstellung namhafter guter Hausbauer.
Wuppertal besinne Dich auf Deine Stärken.
IKEAs gibt es schon genug. Nach dem Motto „Me-Too“ noch einen Markt zu etablieren zu wollen ist nun wirklich keine herausragende Leistung.
Hans-Gerd Stäger
von Elke Dreibholz-Schweitzer.
19. September 2009, Leserbrief in Wuppertaler Rundschau:
Betr.: Leserbrief „Gewinn für die Bürger”, Thema Ikea, Rundschau vom 16. September 2009
Sehr geehrter Herr Wächter,
es ist schön, dass Sie ein Ikea-Fan sind. Dieses Möbelhaus als Attraktion zu bezeichnen erscheint mir jedoch etwas weit hergeholt. Es gibt diesen Laden hier im Umkreis in Essen, Neuss, Unna für jeden motorisierten Wuppertaler gut zu erreichen. Ich glaube kaum, dass eine dieser Städte Ikea als Attraktion bezeichnen würde. Was die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen betrifft, habe nicht nur ich so meine Zweifel. Bei der Lebensqualität „anderer Leute” stimme ich Ihnen zu. Die Frage ist nur: Ist es eher Lebensqualität, noch einen Nachmittag mein Geld bei Ikea auszugeben, oder abends und am Wochenende ein bisschen mehr Ruhe in einer vom Verkehrsaufkommen schon stark belasteten Gegend wie Nächstebreck zu bekommen? Last but not least soll Ikea auf dem Gelände gebaut werden, das Wuppertal seit Jahrzehnten der Fertighausausstellung verpachtet hat. Die ist wirklich ein Gewinn für die Stadt und würde auch gerne auf dem Gelände bleiben. Eine fragwürdige Art, mit ihren Geschäftspartnern umzugehen, hat unsere Stadt. Die „einigen Anwohner” sind übrigens Hunderte von Wuppertaler Bürgern, die zwar in einem Außenbezirk wohnen, aber trotzdem zu Wuppertal gehören. Aus Wuppertals Finanzmisere kann vielleicht eine verantwortungsvolle Politik, aber sicher nicht Ikea helfen.
Elke Dreibholz-Schweitzer, Wuppertal
Beate Petersen
19. September 2009, offener Brief:
Sehr geehrter Herr Kohl,
aufmerksam haben wir Ihre Kommentare unter Abgeordnetenwatch und wz-online verfolgt.
Leider finden wir Ihre Kontaktdaten weder im Telefonbuch noch im Internet.
Gerade kommt mir eine weitere Idee zur Kontaktaufnahme mit Ihnen. Vielleicht surfen Sie oder jemand, der Sie kennt, ja auf unserer website.
Sehr wichtig ist Ihr Aspekt: Wo bleibt der Wuppertaler Einzelhandel?
Dieser hält sich bei Kommentaren in der Presse zu einer möglichen Ansiedlung von IKEA am Standort der Hausausstellung ja noch ziemlich zurück.
Vielleicht können dort einige Unternehmer auch das nachvollziehen, was ein langjähriger, solventer Geschäftspartner der Stadt empfinden muß, wenn der Pachtvertrag nicht verlängert werden und er das Gelände verlassen soll, was dieser –soweit uns bekannt- aber gar nicht will, da es dazu keinerlei Veranlassung gibt. Von Krise keine Spur: Im Gegenteil: Wie der Presse zu entnehmen ist, werden dort jährlich ca. 7 neue Häuser errichtet und für Besucher geöffnet, zuletzt noch Mitte August diesen Jahres das -auch von der Energieagentur sehr gelobte - erste Passiv-Fertighaus!
Interessant auch Ihre „Zunkunftsvision“: Wird sich denn alles verschieben?
IKEA-Homepark (Einkaufen) statt Hausausstellung an den Stadtrand
und die Hausausstellung in die von weiteren Leerständen bedrohten Wuppertaler Zentren?
Hoffentlich bleibt es eine Vision! Egal wohin: Eine Immobilienausstellung kann nicht so einfach umgesiedelt werden. Wie gesagt: I m m o b i l i e n... (Nicht mobil) Etwas völlig anderes als Dienstleister, Handel oder Lager.
Eine Belebung für unsere Stadt wünsche ich mir auch. Auch wenn wir am Stadtrand –umgeben von drei Autobahnen und einer Bundesstraße mit entsprechender Lärm- & Abgasbelastung- leben, sind wir gerne Wuppertaler und möchten uns für unserer Stadt einsetzen.
Und deshalb: IKEA statt Hausausstellung ist nicht der richtige Ansatz. IKEA an einem anderen Standort in Wuppertal aber durchaus.
Hier würden lediglich (neue) IKEA-Arbeitsplätze gegen (langjährige bestehende) Arbeitsplätze der Hausausstellung getauscht. (Hinweis auch auf die Kommentare von Britta Winkler dazu).
IKEA (46* in Deutschland, davon oft vertreten in NRW) würde eine Hausausstellung (4 * in Deutschland, davon 1 in NRW) ersetzen, die erwiesenermaßen erhebliche überregionale Bedeutung für Wuppertal hat.
Um unser sensibles Gleichgewicht (Leben, Arbeit & Verkehr) zu erhalten, haben wir Anwohner von Wuppertal-Nord im Mai einen Verein gegründet. Am Sonntag, dem 20.09.2009 gibt es auf dem Gelände der Ausstellung eine 35-Jahrfeier, auf der wir von leben wuppertal-nord e.V.mit unserem Info-Stand zu Gast sind. Der Eintritt ist frei.
Ich schließe mich der Einladung von Herrn Pitsch an Frau Busch an, die einen Kommentar zu seinem Leserbrief (Wuppertaler Rundschau, 22.8.09 zum Blitz-Interview mit der Wirtschaftsförderng zum Thema IKEA am Standort der Hausausstellung) verfasst hatte, und möchte Sie herzlich einladen, uns an diesem Tag am Info-Stand zum Gespräch zu besuchen, bei dem wir Sie gern über unsere Sorgen und Probleme informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Petersen
von Claudia und Jürgen Drescher.
9. September 2009, Leserbrief in Wuppertaler Rundschau:
Betr.: Ikea am Standort der Hausausstellung
Wer die Hausausstellung kennt, weiß, dass es sich um ein Unternehmen handelt, das der Stadt Wuppertal seit 35 Jahren treu gewesen ist. 50 Häuser kann man nicht einfach in einen Karton packen und woanders wieder auspacken. Wir haben nichts gegen eine Ansiedlung in Wuppertal. Aber: Muss dafür ein bestehendes, der Stadt Wuppertal seit Jahrzehnten treues Unternehmen weichen? Muss ein Ikea-Homepark mit 120.000 Quadratmetern Größe vor die Haustür von Wohnungen, die durch die ohnehin stark befahrene B 51 (Schmiedestraße) schon sehr lärm- und staubbelastet sind? Haben wir in Wuppertal nicht genügend andere Flächen, bei denen weder die Hausausstellung weichen muss, noch die Anwohner um ihre Lebensqualität fürchten müssen?
Jürgen und Claudia Drescher
von Beate Petersen.
9. September 2009, Leserbrief in Wuppertaler Rundschau:
Betr.: „Ikea wäre doch ein guter Nachbar”, Rundschau-Interview vom 22. August 2009
Betroffen ist zwar nur ein absolutes Stadtrandgebiet im Bereich des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord, weit weg von den Rathäusern in Barmen und Elberfeld. Trotzdem sollten alle Wuppertaler darüber Bescheid wissen, was hier oben geplant ist. Auf dem derzeitigen Gelände der Hausausstellung und einem Teil des derzeitigen Grünpuffers soll ein Ikea-Homepark entstehen. Dafür soll die Hausausstellung „umziehen”. Dies lehnt die Ausstellung ab. Deshalb bittet die Ausstellung ihren Vermieter um ein Kaufangebot für das Projekt Ikea ist ebenfalls Kauf, nicht Miete/Pacht geplant. Dies wiederum lehnt die Stadt umgehend ab. Warum wird ein langjähriger, solventer Geschäftspartner (Mieter) verdrängt? Wenn die Stadt bei den Mietern des Happich-Geländes nun von „Verdrängung” spricht, ist dies eine völlig andere Kategorie. Handelsunternehmen finden ungleich leichter ein neues Objekt, als dies für eine Hausausstellung mit mehr als 50 Häusern und entwickeltem Gelände denkbar ist. Im übrigen müssten auch die auf dem Ausstellungsgelände derzeit aufgebauten Musterhäuser wohl ab- und das Gelände rückgebaut werden. Ikea würde den „Bestand” vermutlich nicht übernehmen wollen. Warum erkennt die Stadt nicht, dass es sich bei der Hausausstellung um einen ganz besonderen Mieter handelt, der viele langfristige Arbeitsplätze geschaffen hat und den man viel stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen sollte? Warum prüft man mit Ikea nicht doch noch einmal Alternativgrundstücke? Gerade das Happich-Gelände wäre zwar etwas kleiner, liegt aber unmittelbar an der Stadtautobahn und nah am Kreuz Wuppertal-Nord. Zusätzlich könnte es ein „Tor” zu beiden Innenstädten und dem Fachmarktzentrum Wicküler-Park werden. Von Wuppertal-Nord aus wird kaum ein Ikea-Kunde in die Innenstädte fahren. Wie denkt die Stadt über das volkswirtschaftliche Signal, das sie aussendet? Mit der Hausausstellung würde die Stadt ein Unternehmen verlieren, das sehr stark auf den inländischen, überwiegend sogar regionalen Markt ausgerichtet ist. Dies ist bei dem Global-Player Ikea ganz anders.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Mein Kommentar zielt nicht gegen Ikea in Wuppertal, sondern soll ein Appell an die Lokalpolitik sein, die Standortfrage neu und sehr genau zu überdenken.
Beate Petersen, Wuppertal
von Herbert Pitsch.
31. August 2009, Leserbrief in Wuppertaler Rundschau:
Betr.: Ikea, Rundschau-Interview vom 22. August 2009
„Ikea wäre doch ein idealer Nachbar”
Für die Lebensqualität der in Wuppertal-Nord lebenden Menschen? Nein. Für die Umwelt und die letzten verbliebenen Grün- und Waldflächen? Nein. Für den Wegfall der bestehenden Arbeitsplätze? Nein. Für die Ausstellung Eigenheim & Garten, die nach 35 Jahren von ihrem Standort vertrieben werden soll? Nein. Für ein Verkehrsaufkommen, das heute bereits regelmäßig zusammenbricht und unter dem Anwohner, einheimische Betriebe und Umwelt gleichermaßen zu leiden haben?
Wahrscheinlich ja, denn alles würde noch viel schlimmer werden.
All das erwähnen Sie, Herr Volmerig, wohlweislich in Ihrem Interview nicht. Und damit beantwortet sich wohl auch die Frage, ob Ikea ein idealer Nachbar wäre.
Herbert Pitsch, Wuppertal
"Umwelt & Natur bringen derzeit zahlreiche Anwohner im Bezirk Wuppertal-Nächstebreck ins Gespräch, die sich zuvor nicht kannten. Nun aber diskutieren die Nachbarn über gemeinsame Interessen. Sie setzen sich dafür ein, den ohnehin durch Lärm- und Umwelteinflüsse bereits überdurchschnittlich stark belasteten Wohnbereich um das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord nicht noch weiter zu beeinträchtigten. Immerhin treffen dort bereits heute die drei vielbefahrenen BAB A1, A43 und A46 zusammen. Die BAB-Ausfahrt W-Oberbarmen mündet zudem in die B 51, die Hauptverbindung zwischen den angrenzenden Industriegebieten und der Autobahnauffahrt.
Gemeinsamer Nenner der Anwohner ist der Erhalt der dort noch verbliebenen Lebensqualität. Auch wenn man es angesichts der bereits heute schon oft nahezu kollabierenden dortigen Verkehrssituation kaum glauben mag: An diesem Stadtrandgebiet harmonieren Wohnen (in zum Teil mehr als 100 Jahre alten Häusern) und Arbeiten (zahlreiche Klein- & Mittelbetriebe) seit Jahrzehnten harmonisch nebeneinander. Auch die in den letzten Jahren erfolgte Bebauung großer zusammenhängender Flächen mit Reihenhäusern fügt sich in diese gewachsene Struktur ein.
Überraschend und höchst erfreulich ist gewiss, dass dort zudem auch die heimische Tierwelt wie z.B. Rehe, Eichhörnchen, Kaninchen, Igel und zahlreiche Vogelarten (noch) präsent ist. Letztes Jahr wurde sogar mehrfach ein Eisvogel in den oftmals noch naturnahen Gärten gesichtet und gefilmt.
Um dieses gewachsene Miteinander zu erhalten, erfordert es sicher weder die Verdrängung einer integrierten Hausausstellung mit Siedlungscharakter noch die Zerstörung der im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord noch verbliebenen Grünpuffer, um dort stattdessen einen riesigen IKEA-Homepark anzusiedeln.
Um ihre Interessen bereits in einem – laut Lokalpolitik – noch sehr frühem Planungsstadium zu bündeln, hatten sich aktive Bürger Anfang des Jahres zunächst in einer „Bürgergemeinschaft“ zusammengeschlossen.
Um für Ihr Anliegen Gehör zu finden, gründeten die Anwohner daraus über den Zwischenschritt einer Interessengemeinschaft den Verein
leben wuppertal-nord e.V." (Beate Petersen)