Die Bezeichnung einiger Häuser geht auf eine Besonderheit der Brüdergemeine zurück: Die Männer der Gemeine werden Brüder genannt, die Frauen Schwestern. Je nach Geschlecht, Alter und Familienstand sind die Gemeindeglieder in verschiedene Gruppen eingeteilt - die “Chöre”. Früher waren diese Strukturen sehr viel ausgeprägter als heute. So lebten, wohnten und arbeiteten die ledigen Brüder im Brüderhaus, die ledigen Schwestern im Schwesternhaus und die Witwen im Witwenhaus. Diese Häuser werden heute meist als Familienwohnhäuser genutzt, die alten Bezeichnungen haben sich aber erhalten.
Die historische Brüdergemein-Siedlung liegt harmonisch eingebettet in einem touristisch interessanten Umfeld. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Ebersdorfer Schloss und der unter Naturschutz stehende grosse Park mit der von Barlach geschaffenen Grabanlage der Fürstenfamilie Reuß. Ebersdorf liegt im Thüringer Schiefergebirge an der Bleilochtalsperre. Im Umkreis weniger Kilometer finden sich zahlreiche weitere kulturelle Anziehungspunkte.
Seit 1746 gibt es in Ebersdorf eine Ansiedlung der Herrnhuter Brüdergemeine.
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex (früher „Herrnhuter Colonie“ genannt) hat den typischen Aufbau der Herrnhuter Siedlungen und ist in einzigartiger Weise bis heute erhalten. Um einen zentralen Platz (Zinzendorf-Platz) gruppieren sich das Kirchgebäude, Brüderhaus, Schwesternhaus, Witwenhaus, Comtessenhaus, der ehemalige Gasthof der Brüdergemeine und Wohngebäude. Die stattlichen Gebäude der Brüdergemeine, zumeist mehrstöckig und häufig mit gebrochener Dachform („Mansarden-Dach“) sind typisch für die Herrnhuter Siedlungen.