Friedrich Christoph Steinhofer

Friedrich Christoph Steinhofer wurde am 16. Januar 1706 in Owen (Württemberg) als Sohn des Stadtpfarrers geboren. Auch sein jüngerer Bruder Johann Ulrich wurde ein bekannter Theologe, Professor und Buchautor. - Steinhofer erhielt seine Schulbildung an der Lateinschule in Kirchheim unter Teck, dann in den Klosterschulen Blaubeuren und Bebenhausen, bevor er seit 1722 in Tübingen Theologie studierte. Nach einem Vikariat in Biberach/Riß führte ihn 1731 eine wissenschaftliche Reise nach Franken und Sachsen. Dort hielt er sich auch längere Zeit in Herrnhut auf, wo er schnell die Herzen der Brüder und Schwestern gewann. Aus der geplanten Berufung als Prediger nach Herrnhut wurde aber nichts. Deshalb vermittelte ihm Zinzendorf zunächst eine Anstellung als Hofkaplan zur Leitung der erweckten Hofgemeine in Ebersdorf. Steinhofer kam 1734 hier her. 1738 wurde er Hofprediger und zugleich mit der Leitung des Waisenhauses betraut. In den 13 Jahren seines segensreichen Wirkens wuchs die „Gemeine in den Anstalten“ von einigen wenigen auf über 400 Mitglieder, die dann 1746 durch den Zusammenschluss mit Herrnhut zur Ebersdorfer Brüdergemeine wurde.

1746 wurde Steinhofer zum Mitbischof für den lutherischen Tropus ordiniert. Er verließ Ebersdorf 1747 und war in verschiedenen herrnhutischen Gemeinden in der Wetterau und in der Lausitz tätig. 1747 heiratete er Dorothea Wilhelmine von Molsberg, die ehemalige Pflegerin des ledigen Schwesternchores in Ebersdorf. Schon 1748 wandte sich Steinhofer von der Brüdergemeine ab und kehrte nach Württemberg zurück. Dort wurde er 1749 Pfarrer in Dettingen/Erms, 1753 in Zavelstein und 1756 in Eningen unter Achalm. 1759 wurde er Pfarrer und Spezialsuperintendent in Weinsberg, wo er am 11. Februar 1761 starb.

Steinhofer wirkte über seine unmittelbare Amtstätigkeit hinaus als Seelsorger vor allem durch seine erbaulichen Schriften, die bis ins 20. Jahrhundert hinein aufgelegt und gelesen wurden.