Einiges aus der Geschichte Ebersdorfs
Erstmalig auf Urkunden erwähnt wird der Ort Ebersdorf (Ebirsdorf, Ebirsdorff) in den Jahren 1401 und 1402. In den folgenden Jahrhunderten war Ebersdorf “ein kleiner unbedeutender Ort, der ausser dem Rittersitze und dem dazugehörigen Vorwerk nur einige Wohnungen enthielt”.
Unter den verschiedenen Besitzern waren ein Hans von Watzdorf, die Familie von Draxdorf und Friedrich von Machwitz.
1678 erhielt der damals noch minderjährigen Heinrich X. aus dem Hause Reuß-Lobenstein. denjenigen Teil der Herrschaft Lobenstein, in dem Ebersdorf lag. Er machte Ebersdorf zu seiner Residenz und liess dort an Stelle des Rittergutes von 1692 bis 1694 das Schloss bauen. 1694 heiratete er und regierte in Ebersdorf bis zu seinem Tode im Jahr 1711.
Die weiteren Ebersdorfer Herrscher aus dem Hause Reuß waren
Heinrich XXIX., Regierungszeit 1720 - 1747
Heinrich XXIV., Regierungszeit 1747 - 1779
Heinrich LI., Regierungszeit 1782 - 11822
Heinrich LXXII., Regierungszeit 1822 - 1848
Die Grafschaft Ebersdorf vergrösserte sich 1712 durch Erbfall um die halbe Grafschaft Hirschberg, 1824 kam auch noch die Herrschaft Lobenstein dazu. Ebersdorf-Reuß besass jetzt zwei Städte und 45 Dörfer. Die Fläche betrug 6 Quadratmeilen und 24000 Einwohner lebten in dem Ländchen. 1806 wurde Reuß-Ebersdorf in den Fürstenstand erhoben.
Als Residenz wuchs der Ort Ebersdorf. Es wurde gebaut und auch die Bevölkerungszahl stieg. Da auch ein kleines Land eine Verwaltung braucht, siedelten sich Hof-Commission, Cammer-, Steuer-, Forst-, Berg-, Geleits- und Wegebau-Direction an. Ebenso die Kirchen- und Schul-Commission, Polizeidirektion, Rent- und Steueramt, Justiz- und geistliches Inspectionsamt. Handel und Gewerbe blühten.
Den bedeutendsten, auch zahlenmäßig größten Aufschwung erhielt Ebersdorf aber durch die Ansiedlung einer “Colonie” der Herrnhuter Brüdergemeine mit zeitweilig etwa 600 Mitgliedern.
Nach der Abdankung Heinrich des LXXII. im Jahr 1848 verlor Ebersdorf den Status einer Residenz. Damit verbunden war ein wirtschaftlicher Rückgang. Das Schloss diente weiterhin als Sommerresidenz, aber die Verwaltung wurde nach und nach abgezogen und in Schleiz bzw. Gera untergebracht. Ebersdorf gehörte bis 1918 zum Fürstentum Reuß Jüngere Linie, von 1920 bis 1945 zum Land Thüringen.
Zum Kriegsende 1945 zogen zunächst die Amerikaner in Ebersdorf ein, wurden aber nach einigen Wochen von den Russen abgelöst. So wurde Ebersdorf Bestandteil der Sowjetisch besetzten Zone, später der DDR - Ebersdorf gehörte zum Kreis Lobenstein im Bezirk Gera.
1994 wurde aus den Kreisen Pößneck, Schleiz und Lobenstein der Saale-Orla-Kreis gebildet. 2003 schloss sich Ebersdorf mit Saalburg und neun weiteren Ortsteilen zur Stadt Saalburg-Ebersdorf zusammen.