Ulrich Bogislaus von Bonin

Ulrich Bogislaus von Bonin

Ulrich Bogislaus von Bonin wurde am 28.9.1682 in Kartzin bei Köslin (Ostpommern) als Sohn eines Kammerrats und Amtshauptmanns geboren. Er verlor mit 10 Jahren seine Mutter und wurde, als 1700 auch sein Vater starb, von seinen Verwandten gegen seine Neigung für die militärische Laufbahn bestimmt. Als Fähnrich machte er vier Feldzüge mit und lernte während dieser Zeit das Beten. Er wurde ein entschiedener Christ und in seinem Glaubensleben durch Erbauungsbücher gefördert, besonders durch August Hermann Franckes »Bußpredigten«. Trotz des Widerspruchs seiner Verwandten nahm Bonin 1710 seinen Abschied und ging nach Halle, wo er sich dem Studium der griechischen und der hebräischen Sprache widmete, weil er Theologie studieren wollte. Er lernte den Grafen von Reuß zu Köstritz kennen, der ihn bewog, im Herbst 1711 Hofmeister des reichsgräflich Reuß-Ebersdorfschen Hauses zu werden. Die Linie Reuß-Ebersdorf war erst durch Heinrich X. gegründet worden, der hier im Jahr 1694 das Schloss bauen ließ und Ebersdorf zur Residenz machte. Bonin unterrichtete die gräflichen Kinder: Heinrich XXIX., aber auch dessen Schwestern Benigna Maria und Erdmuth Dorothea (die beide ebenfalls unter den Ebersdorfer Dichtern zu finden sind). Bonin ging mit dem jungen Grafen 1715 zum Studium nach Halle und begleitete ihn 1719 auf einer gelehrten Reise nach Holland und Frankreich. Auf dieser Reise lernten sie den jungen Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf kennen, der mit Heinrich XXIX. bis an dessen Lebensende freudschaftlich verbunden blieb. Nachdem Graf Heinrich XXIX. zur Regierung gelangt war, wurde Bonin als Rat an seinem Hof angestellt. Er war eng mit der in Ebersdorf entstehenden Gemeinde verbunden, die sich 1746 mit der Brüdergemeine Herrnhut zusammen schloss. Bonins Lieder waren schon im Ebersdorfer Gesangbuch von 1742 und im Herrnhuter Gesangbuch von 1735 zu finden. Heute noch bekannte Lieder sind: »Wie groß wird meine Freude sein, wenn ich dir treu geblieben«, »Du bist getauft, o Herrlichkeit! Gott hat dich aufgenommen« und »Richte, Gott, mir meinen Willen ja nach deinem Willen ein.« Eine sehr weite Verbreitung fand Bonins Text „Beglückter Stand getreuer Seelen“ durch eine Vertonung von Johann Sebastian Bach (Geistliche Lieder und Arien: BWV 442).

Ulrich von Bonin starb am 1.9.1752 in Ebersdorf.