Johann Amos Comenius (Jan Amos Komensky 1592-1670)
Comenius war der größte tschechisch-mährische Pädagoge und Theologe im 17. Jahrhundert. Er bemühte sich besonders um die Veränderung des
Schulunterrichts, die gegenseitige Anerkennung der verschiedenen Konfessionen sowie das friedliche Zusammenleben der Menschen und Nationen. Er gehörte der verfolgten protestantischen Kirche an, aus der zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Herrnhuter Brüdergemeine hervorging. Graf von Zinzendorf stellte den Glaubensflüchtlingen aus Böhmen und Mähren Land zum Siedeln zur Verfügung und bat seinen Freund Heinrich XXIX. Reuss-Ebersdorf, Flüchtlinge auch auf seinen Ländereien anzusiedeln. So kamen die Herrnhuter nach Ebersdorf. Die Brüdergemeine wurde außer durch ihre Missionstätigkeit, vor allem durch ihr großes Schulwerk bekannt, das sich gerade auch an der Pädagogik von Comenius orientierte. Zeitweilig gab es auch im Brüderhaus in Ebersdorf eine Schule mit einem sehr guten Ruf, so dass auch ausländische Kinder hierher kamen.Noch heute gibt es in Böhmen und Mähren Gemeinden der Herrnhuter, jedoch nicht im grenznahen Bereich zu Ebersdorf. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es in Roßbach (heute Hranice bei Cheb) eine Zweiggemeinde von Ebersdorf.
Mit dem Ausstellungs- und Begegnungszentrum wollen wir die Verbindungen zu dem benachbarten tschechischen Volk intensivieren. Deshalb wurde der Kontakt zum Europäischen Comenium in Cheb gesucht und eine Partnerschaft vereinbart. Das Comeniuszentrum in Ebersdorf soll ganz im Sinne dieses großen und berühmten Tschechen geführt werden: Es soll der Völkerverständigung dienen, die Beziehungen im grenznahen Bereich verstärken, Menschen zusammen bringen und auch unsere Kinder auf das Miteinander in Europa vorbereiten.
Alles fließe von selbst -
Gewalt sei ferne den Dingen
Leitspruch von Comenius