Leistungsmotivation

Der Begriff Leistungsmotivation beschreibt die Bereitschaft eines Menschen, durch eigene Tüchtigkeit Aufgaben zu lösen. Die ist zwar von der Intelligenz unabhängig, allerdings werden die Ergebnisse durch sie nicht beeinflusst. Leistungsmotivation ist eine Verhaltensbereitschaft, die bei verschiedenen Kindern in unterschiedlichem Ausmaß in Richtung Misserfolgs- und Erfolgsmotivation ausgeprägt ist. Sie trägt zur Erklärung der Leistungsdifferenzierung (neben Faktoren wie z.B. Begabung) zwischen den Kindern bei. Die Leistungsmotivation kann nicht nur unterschiedlich ausgeprägt sein, sondern kann auch in verschiedene Richtungen gehen.

Positive Richtung: Das Ausmaß, in dem eine Person eine Leistung erbringen will, ist bei erfolgsmotivierten Menschen stark ausgeprägt. Erfolgsmotivierte neigen dazu, ihre Erfolge der eigenen Fähigkeiten und Misserfolgemangelnder Anstrengung zuzuschreiben. (vgl. Perrez M. 1985, S.108)

Negative Richtung: Das Ausmaß, in dem eine Person Leistungsverhalten vermeidet. Diese Ausrichtung führt zu Furcht und Misserfolgen. Die Gründe für eine Entwicklung in diese Richtung können vielschichtig sein. Eine Person hat viele Misserfolgserlebnisse erlebt, oder es gibt andere Dinge, die über eine bestimmte Zeitspanne hinweg wichtiger sind (z.B. in der Pubertät, Sexualität und Freundschaft). (vgl. Perrez M. 1985, S.108)

„Leistungsmotivation ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in allen jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hochzuhalten, in denen man einen Wertemaßstab verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann.“ (vgl. Heckhausen H. zitiert in Perrez M. 1980, S.68)

Die Begriffe Leistungs- und Lernmotivation werden häufig synonym gebraucht. Heckhausen trifft eine Unterscheidung zwischen Leistungsmotivation als intrinsischer Motivation und Lernmotivation als Wirkungsgefüge vieler Faktoren, intrinsischer wie extrinsischer. Lernmotivierung wird wie jede Motivierung als Produkt der Wechselwirkung von relativ überdauernden Zügen der Persönlichkeit und von momentanen Eigenschaften der Situation definiert. Die Leistungsmotivation entwickelt sich bereits in der Kindheit und kann als intrinsisch bezeichnet werden. Die Lernmotivation kann vom Lehrenden kurzfristig erzeugt werden.

Perrez, Meinrad (1985). Was Eltern wissen sollten. Salzburg: Müller Verlag